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Fender Standard Stratocaster PF Test

Die Fender Standard Stratocaster PF wird in Mexiko gefertigt und ist mit einem Griffbrett aus Pau Ferro bestückt, einer südamerikanischen Holzart, die nicht den Einschränkungen des Washingtoner Artenschutzabkommens Cites im Bezug auf Palisander unterliegt. Aber das ist nicht der einzige Grund für diese Wahl, denn für diverse Gitarristen und Bassisten ist und war dieses Holz nicht einfach nur ein Ersatz, sondern durchaus das Material für ihre Wunsch-Griffbretter.

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Seit 1954 wird die Strat gebaut, und unsere Testkandidatin gehört ohne Zweifel ebenfalls zur Nachkommenschaft der meistverkauften und meistkopierten Gitarre überhaupt. Mit einem Ladenpreis von deutlich unter 600 Euro bewegt sie sich in einem budgetfreundlichen Rahmen und ich bin sehr gespannt, ob sie alle die Eigenschaften mitbringt, wie man sie von einer Stratocaster seit Jahrzehnten erwartet.

Details

Optik/Verarbeitung

Die Fender Stratocaster PF wird, wie bereits erwähnt, in Mexiko gefertigt und ist außer im Arctic White unseres Testinstrumentes in vier weiteren Lackierungen erhältlich. Zur Auswahl stehen Brown Sunburst, Black, Candy Apple Red und Lake Placid Blue, allesamt äußerst beliebte Farbgebungen, die mit Polyesterlack perfekt deckend aufgetragen werden.

Fotostrecke: 5 Bilder In der Fender Strat PF spiegelt sich das zeitlose Design, das Leo Fender 1954 ins Leben rief.

Korpus

Unsere Strat hat einen Erlenkorpus, der mit den bekannten Ausfräsungen an Vorder- und Rückseite versehen ist und eine sehr gute Ergonomie bietet. Auf dem weiß lackierten Korpus befindet sich ein dreilagiges Schlagbrett, in das drei Singlecoil-Pickups geschraubt sind. Diese besitzen weiße Kunststoffkappen und lassen sich mit einem Fünfwegschalter anwählen. Ein Volume- sowie zwei Tone-Regler justieren wie gewohnt die Lautstärke und blenden die Höhen des Hals- und des mittleren Pickups ab.

Fotostrecke: 5 Bilder Wie bei einer Stratocaster üblich, ist auch unsere Testgitarre mit drei Single-Coil Tonabnehmern bestückt,…

Durch den Block des bewährten synchronisierten Vintage-Style-Tremolos werden die Saiten auf der Rückseite des Korpus eingefädelt, der Tremoloarm ist wie gewohnt geschraubt und liegt im Karton bei, in dem das Instrument geliefert wird. Auch die Positionierung der Klinkenbuchse auf der Oberseite ist schon bei der Ur-Strat zu finden und wird am besten mit geraden Klinkensteckern genutzt. Die beiden Gurtpins an den bekannten Positionen sind zum Schutz der Lackierung unterlegt. Ein Blick auf die Rückseite der Strat zeigt die Befestigung des Halses mit vier Schrauben und die Ausfräsung des Tremolofachs. So weit alles wie gewohnt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Fender Strat ist mit einem sogenannten Vintage-Style Synchronized Tremolo ausgestattet,…

Hals

Der Hals besteht aus Ahorn, auf den das besagte Pau-Ferro-Griffbrett mit 21 Medium-Jumbo-Bünden aufgeleimt ist, die tadellos eingesetzt und poliert wurden. Pau Ferro (Machaerium Scleroxylon) stammt aus Südamerika (Bolivien/Brasilien) und trägt auch die Bezeichnung Santos-Palisander, obwohl es nicht zur Gattung Dalbergia gehört und deshalb kein echter Palisander ist. Aber das Tonholz wird auch bei hochwertigen Instrumenten verwendet, gerne auch als Ersatz für geschützte Palisanderarten. Ich besitze einige Gitarren mit Griffbrettern aus diese Holz, unter anderem eine Tom Anderson Drop Top, die ich häufig einsetze und die ein gern gesehener Gast in den unterschiedlichsten Aufnahmesessions ist. Unsere Testkandidatin ist aber auch mit Ahorn-Griffbrett erhältlich.

Fotostrecke: 5 Bilder Das tief ausgeschnittene Cutaway bietet ausreichend Platz zum Spielen in den hohen Lagen.

Allerdings, und das ist nur meine bescheidene Meinung, ist der Unterschied bei dunklen Griffbrettern wesentlich geringer, als man es in den meisten Foren liest und in Proberäumen diskutiert. Ich hatte schon Gitarren in der Hand, die, grob gesagt, ein Griffbrett aus gepressten Holzresten besaßen und ganz hervorragend klangen. Beim Klang eines Instrumentes spielen noch ganz andere Faktoren eine gewichtige Rolle! Und wenn Sound und Bespielbarkeit stimmen, dann ist das Material eigentlich zweitrangig. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung.
Der Hals unserer Testkandidatin besitzt ein modernes C-Shape, wobei die Halsrückseite mit hauchdünnem Urethan-Lack satiniert wurde. Weiße Punkteinlagen im Griffbrett und kleine Markierungen an der Halskante bieten Hilfe bei der Orientierung.

Die aufgezogenen Fender USA 250L (.009- .046) Saiten laufen über einen Sattel aus synthetischem Knochen in Richtung geschlossene Mechaniken, wobei die hohe E- und H- Saite mit einem Saitenniederhalter auf das Niveau der jeweiligen Mechaniken an der parallel versetzten Kopfplatte gebracht werden. Dort ziert ein Fender Logo im 70er Style die klassische Formgebung der ebenfalls mit Urethan-Lack versehenden Kopfplatte. Der Zugang zum Halsstab ist nicht verschlossen und direkt hinter dem Sattel ansässig, den passenden Schlüssel findet man ebenfalls im Karton. Mit 3569 Gramm liegt die in Mexiko sehr gewissenhaft gefertigte Gitarre im gesunden Mittelfeld.

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Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Die Stratocaster zeigt sich dank der sehr guten Werkseinstellung bestens bespielbar. Dabei pendelt sie sich im Stehen wie im Sitzen in der Waagerechten ein. Trocken angespielt kommt ein lauter, gleichmäßig ausklingender Ton zustande, der mit spritzigen Höhen und klar definierten Mitten punkten kann.
Nun gehts an einen Marshall JVM 410, der eine 2 x 12″ Box mit Vintage 30 Speakern antreibt, die ich wiederum mit einem Shure SM57 abnehmen. Alle Beispiele wurden natürlich klanglich nicht weiter bearbeitet.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Amps, dabei schalte ich alle fünf Positionen der Strat durch und beginne mit dem Hals und einigen Akkorden.

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Clean – alle fünf PU-Positionen

Die Strat liefert exakt die Sounds, die man von ihr erwartet. Dabei geht unsere Kandidatin sehr trocken und direkt an die Arbeit und kann in allen fünf Positionen gefallen. Die Zwischenpositionen kommen gewohnt glockig und auch die einzelnen Singlecoils überzeugen durch die Bank.
Ich verändere nichts an der Amp-Einstellung, es folgt eine funky Figur.

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Funky Style

Hier zeigt sich ihre schnelle Ansprache und das ausgewogene Klangbild. Auffällig ist die Spritzigkeit, die sie für rhythmisches Spiel prädestiniert.
Ich schalte in den nächsthöheren Kanal des Amps und erzeuge einen Medium Crunch.

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Medium Crunch
Der charakteristische Strat-Sound und die sehr gute Bespielbarkeit lassen das Gitarristenherz schneller schlagen.
Der charakteristische Strat-Sound und die sehr gute Bespielbarkeit lassen das Gitarristenherz schneller schlagen.

Auch hier fällt ihre direkte Ansprache auf, die jedem Anschlag eine klare Definition verleiht. Alle fünf Positionen lassen sich auch in diesem Fall sehr gut einsetzen und liefern eine breite Auswahl unterschiedlicher Klänge, die aber natürlich ganz klar einer Strat zuzuordnen sind.
Es folgt eine Picking-Figur in den unteren Lagen mit etwas mehr Gain.

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Picking Figur mit etwas mehr Gain

Dank ihrer klaren Definition liefert die Mexiko-Strat auch bei etwas mehr Gain durchweg überzeugende Sounds. Die oberen Mitten werden leicht gepusht und sorgen für ein sehr gutes Durchsetzungsvermögen. Wird der Steg-Pickup angewählt, kommt der gewohnt mittige Klang zustande, ausgewogen und keinesfalls schrill.
Für das nächste Beispiel erhöhe ich den Gain und schalte wieder alle fünf Positionen durch.

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Mehr Gain: alle fünf PU-Positionen

Auch jetzt tönt die Strat gewohnt knochig. Dank der leicht erhöhten oberen Mitten setzt sie sich sehr gut durch und klingt ausgesprochen spritzig. Wieder können alle Positionen des Fünfwegschalters überzeugen, wie bei den Beispielen zuvor.
Wir nähern uns dem Ende des Test, es bleibt nur noch ein kleines Beispiel mit erhöhtem Gain und Hals- sowie Steg-Pickup.

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Verzerrt: Hals- und Steg-Pickup

Aufgrund der Bauweise der Tonabnehmer muss man bei hohen Gain-Einstellungen am Amp natürlich etwas vorsichtiger sein, was die Stellung zum Amp betrifft, denn die Nebengeräusche nehmen zu, aber das ist ja auch nichts Neues. Hals- wie Steg-Pickup liefern tolle Sounds und dank der sehr guten Bespielbarkeit steht auch eindrucksvollen Soli nichts im Wege.

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Fazit

Eine Strat ist eine Strat ist eine Strat. Und diese hier ist eine sehr gute! Die Verarbeitung ist tadellos und ohne irgendwelche Kritikpunkte, ebenso die Werkseinstellung. Die in Mexiko gefertigte E-Gitarre lädt zum Spielen ein und liefert die bekannten charakteristischen Klänge, die Geschichte geschrieben haben. Ich kann die Gitarre absolut weiterempfehlen, denn ein Blick aufs Preisschild und auf die gebotene Qualität haben mich überzeugt. Hier gibt es jede Menge Strat für verhältnismäßig kleines Geld.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • charakteristischer Strat-Sound
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Fender Standard Stratocaster PF Test
Für 542,00€ bei
Wer schon immer den typischen Strat-Sound haben wollte und den Geldbeutel schonen muss, dem sei die Fender Standard Strat PF made in Mexico wärmstens empfohlen!
Wer schon immer den typischen Strat-Sound haben wollte und den Geldbeutel schonen muss, dem sei die Fender Standard Strat PF made in Mexico wärmstens empfohlen!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender
  • Modell: Standard Stratocaster PF AWT
  • Herstellungsland: Mexico
  • Korpus: Erle
  • Lackierung: Polyester hochglänzend
  • Farbe: Arctic White
  • Hals: Ahorn
  • Griffbrett: Pau Ferro
  • Halsform: Modern C
  • Radius: 9,5“
  • Mensur: 648 mm
  • Bünde: 21 Medium Jumbo
  • Sattel: 42 mm, synthetischer Knochen
  • Pickups: 3 x Standard Singlecoil
  • Steg: synchronisiertes Vintage Style Tremolo, schraubbarer Tremoloarm
  • Mechaniken: geschlossen
  • Saiten ab Werk: Fender USA 250L (.009- .046)
  • Gewicht: 3569 Gramm
  • Ladenpreis: 571,00 Euro (November 2017)
Hot or Not
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Der Erlenkorpus ist bei unserem Testmodell in einem deckenden Arctic White lackiert.

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