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Diezel Herbert Pedal Test

Das Diezel Herbert Pedal ist ein Overdrive/Preamp der in Bayern ansässige Ampschmiede, die mit diesem nun neben dem VH 4 Pedal einen weiteren Zerrer im Angebot hat, der sich an einem Verstärker aus dem eigenen Hause orientiert. In diesem Fall ist das der Diezel Herbert.

Diezel_Herbert_Pedal_TEST


Das Pedal übernimmt dabei die Overdrive/Preamp-Doppelrolle und besitzt wie sein Vorbild einen schaltbaren Midcut. Ich bin sehr gespannt, wie sich das üppig mit Reglern bestückte Herbert Pedal in unserem heutigen Test schlagen wird, das übrigens in den USA gefertigt wird.

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Details

Die Verstärker aus dem Hause Diezel sind in der Szene ein Begriff, und neben dem VH-4 Topteil, das bereits 1994 auf der Frankfurter Musikmesse für Furore sorgte und von bekannten Musikern wie Muse, Metallica, Korn und vielen mehr gespielt wird, greifen besonders die Tieftöner unter den Gitarristen mit ihren sieben (und mehr Saiten) gern zum Herbert. Ausgestattet mit 3 ½ Kanälen und sage und schreibe 180 Watt Ausgangsleistung aus sechs KT77 Endstufenröhren bietet der Verstärker mehr als ausreichend Reserven, den Rest der Band das Fürchten zu lehren. Das hat natürlich seinen Preis, und auch aus diesem Blickwinkel kommt das Pedal natürlich gerade recht!

Fotostrecke: 3 Bilder Das Diezel Herbert Pedal kommt im schwarzen, 117 x 69 x 167 mm großen Metallgehäuse und ist hochwertig verarbeitet.

Obwohl es sich bei Diezel um eine deutsche Manufaktur handelt, werden die Pedale, wie schon erwähnt, in den USA gefertigt und in einem soliden Karton sicher verpackt in die Welt geschickt. Batteriebetrieb ist wegen der benötigten höheren Spannung nicht vorgesehen, aber zum Lieferumfang gehört neben einer kleinen Bedienungsanleitung auch ein 12-Volt-Netzteil mit zahlreichen Steckeraufsätzen, die ein Betrieb in unterschiedlichen Ländern ermöglichen. Das Pedal lässt sich aber auch aus zwei 9-Volt-Ausgängen einer zentralen Spannungsversorgung mit 18 Volt versorgen. Zu diesem Zweck liegt ein gesplittetes Adapterkabel bei. Vier Gummifüßchen dürfen auch nicht fehlen, diese können bei Bedarf an der Unterseite angebracht werden und verhindern ein Wegrutschen auf glatten Flächen. Mit seinen (BxHxT) 117 x 69 x 167 mm besitzt das Herbert Pedal exakt dieselben Abmessungen wie der von uns bereits getestete VH4-Verzerrer, ist aber genau 177 Gramm schwerer und bringt somit exakt 674 Gramm auf die Waage. Das Metallgehäuse überzeugt durch eine hochwertige und robuste Bauweise, die auch härteren Belastungen standhalten sollte.

Sämtliche Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite, bestehend aus Ein- und Ausgang, wobei letzterer mit “to clean guitar amp in” beschriftet ist. So angeschlossen agiert das Pedal als herkömmliches Overdrive Pedal. Hinzu kommt aber auch ein “to power amp in”-Ausgang. An diesem Ausgang mutiert das Pedal zum Preamp. Auch der Netzteilanschluss ist hier zu finden. Fehlt noch die Remote-Buchse, die stereo ausgelegt ist. So lässt sich das Pedal auch in ein Switching-System integrieren. Insgesamt sind drei Schaltvorgänge möglich:

  • Der Mid-Cut-Kanal lässt sich ein- und ausschalten
  • Als Overdrive betrieben lässt es sich in den Bypass versetzen
  • Als Preamp betrieben kann das Signal gemutet werden.

Selbstverständlich besitzt das Pedal einen True-Bypass, der das einkommende Signal im inaktiven Zustand direkt an den Ausgang weiterleitet.

Fotostrecke: 2 Bilder Es gibt einen Guitar Input, zwei Outputs zur Verbindung mit einem cleanen Gitarrenamp oder einer Endstufe ,…

Schauen wir uns die Oberseite an.
Das schwarz lackierte Pedal ist mit insgesamt neun geschmeidig drehenden Reglern bestückt, die in drei Reihen positioniert sind. Da es zweikanalig aufgebaut ist, lässt sich in der oberen Reihe jeder Kanal individuell in der Lautstärke justieren. Angewählt werden die Kanäle per Fußschalter, der satt einrastet und eine blaue LED im jeweils angewählten Kanal zum Leuchten bringt. Zusätzlich können Gain und im Mid-Cut-Kanal die Mid-Cut-Intensity justiert werden, wofür jeweils ein Poti bereitsteht. Wie sich der Mid-Cut-Regler im Test klanglich auswirkt, erfahrt ihr später im Praxisteil.
Die Reihe darunter stellt eine Dreiband-Klangregelung mit Bass-, Middle- und Treble-Potis bereit.
Die dritte und letzte Reihe bietet schließlich einen Presence- und einen Deep-Regler, dazwischen eine weitere blaue LED, die den aktiven Betriebszustand anzeigt. Auch dafür steht natürlich ein eigener Fußschalter bereit.

Fotostrecke: 3 Bilder Die üppig bestückte Oberseite hält neun Potis zum individuellen Einstellen des Sounds parat.

Sämtliche Regler besitzen griffige Kunststoffknöpfe mit weißen Skalenstrichen, die grundsätzlich ein Ablesen auch aus dem Stand ermöglichen – wären da nicht die ausgesprochen hell leuchtenden LEDs. Je nach Betrachtungswinkel fällt es wirklich schwer, auf das Pedal zu schauen, ohne geblendet zu werden.
Aber mehr gibt es nicht auszusetzen, denn das Pedal wurde hochwertig gefertigt und bietet ansonsten keinen weiteren Anlass zur Kritik.

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Praxis

Für die folgenden Aufnahmen habe ich das Pedal mit dem cleanen Kanal meines Marshall JVM 410 verbunden und nehme die mit Vintage 30 bestückte 2 x 12″ Box mit einem SM 57 ab. Die Audiofiles werden klanglich nicht weiter bearbeitet.
Erst ist das Herbert Pedal im Normal-Kanal und im zweiten Beispiel dann im Mid-Cut-Kanal zu hören. Als Gitarre kommt eine Music Man Reflex in Standardstimmung zum Einsatz.

Audio Samples
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Normal-Kanal Mid-Cut-Kanal

Im Normal-Kanal kommt schon in der Mittelstellung aller Regler ein brachialer, fetter High-Gain-Sound zustande, der mit wohldosierten Mitten und damit einhergehend auch genügend Durchsetzungsvermögen ausgestattet ist. Die Attacks werden bei jedem Anschlag deutlich hervorgehoben und verleihen dem Sound so genügend Kontur.
Im Mid-Cut-Kanal werden die Mitten, wie der Name schon sagt, ausgehöhlt und heraus kommt der in härteren Gangarten beliebte Scooped-Sound.
Im nächsten Beispiel möchte ich herausfinden, wie der Gainregler agiert und drehe ihn im Normal-Channel pro Durchgang von 9 Uhr auf 12 Uhr und über 15 Uhr hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Normal-Kanal: Check Gain-Regler 9/12/15/max.

Schon in der 9-Uhr-Stellung des Gainreglers kommt ein breiter Rocksound zustande, der im Vergleich zu den darauffolgenden Durchgängen gerade in den Tiefmitten und dem Bassbereich schön akzentuiert agiert.
Im nächsten Beispiel drehe ich den Mid-Cut-Intensity-Regler im ersten Durchgang auf 9 Uhr, im zweiten dann auf 15 Uhr. Natürlich schalte ich vorher in den Mid-Cut-Kanal. Der Gainregler zeigt wieder in die Mittelstellung. Die tiefe E-Saite der Music Man Reflex stimme ich auf D herunter.

Audio Samples
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Mid-Cut-Kanal: Check Mid-Cut-Intensity-Regler

Das Beispiel zeigt den Wirkungsgrad des Potis recht deutlich! Der Mid-Cut-Intensity-Regler ist in der Lage, eine große Palette an unterschiedlichen Klängen zu liefern und nur durch Verwendung eines einzelnen Potis seinen bevorzugten Sound zu generieren. Sehr gut!
Ich schalte wieder in den Normal-Kanal, positioniere Treble, Bass und Depth auf 15 Uhr, die Mitten drehe ich runter auf 9 Uhr, den Presence-Regler auf 14 Uhr. Ich möchte herausfinden, wie sich der Normal-Kanal zeigt, wenn ich einen Scooped-Sound auf herkömmliche Art und Weise mithilfe des EQs einstelle.

Audio Samples
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Normal-Kanal: Scooped Sound
Das Diezel Herbert Pedal liefert im Taschenformat variable und druckvolle Diezel-Sounds, die bei der Heavy-Tiefton-Fraktion so beliebt sind.
Das Diezel Herbert Pedal liefert im Taschenformat variable und druckvolle Diezel-Sounds, die bei der Heavy-Tiefton-Fraktion so beliebt sind.

Interessanterweise fehlt dem Sound der Punch und das “Böse”, das der Mid-Cut-Kanal wirklich sehr beeindruckend liefert.
Ich drehe sämtliche Regler des Normal-Kanals wieder auf 12 Uhr und greife nun zu einer Baritongitarre, genauer gesagt zu einer Cyan Hellcaster. Für das zweite Beispiel schalte ich in den Mid-Cut-Kanal.

Audio Samples
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Normal-Kanal: Baritongitarre Mid-Cut-Kanal: Baritongitarre

Es dürfte wohl kaum verwundern, dass das Pedal gerade mit tiefer gestimmten Gitarren überhaupt gar kein Problem hat, ganz im Gegenteil! Der Sound besitzt in beiden Kanälen Punch, ist sauber in den Bässen und setzt sich bestens in Szene.
Für die nächsten Beispiele verbinde ich das Pedal mit dem Power-Amp-In meines Marshalls und betreibe den Herbert als Preamp. Los geht es wieder mit der Music Man Reflex, alle Regler stehen wieder auf 12 Uhr. Im ersten Durchgang ist der Normal-, im zweiten der Mid-Cut-Kanal zu hören.

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Preamp-Funktion: Normal-Kanal, alle Regler 12 Uhr Preamp-Funktion: Mid-Cut-Kanal, alle Regler 12 Uhr

Ich muss zugeben, das beeindruckt mich jetzt wirklich. Schon als Overdrive-Pedal liefert das Pedal einen tollen Sound, als Preamp jedoch wird eine ganz neue Tür geöffnet. Der Klang gibt sich ausgesprochen harmonisch, atmet, ist griffig und setzt sich ganz hervorragend durch, und zwar in beiden Kanälen!
Für das nächste Beispiel drehe ich den Gainregler im Normal-Kanal im ersten Durchgang auf 9 Uhr, im zweiten dann auf 15 Uhr.

Audio Samples
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Preamp-Funktion: Normal-Kanal, Check Gain-Regler

Hier ändert sich natürlich im Vergleich zum Betrieb als Overdrive nicht viel. Je höher das Gainsetting, desto breiter wird es in den tiefen Frequenzen. Natürlich gesellt sich auch mehr Gain hinzu, das ist aber eher spür- als hörbar.
Bevor es in die Zielgerade geht, schultere ich noch einmal die Cyan Bariton und spiele den Normal-Kanal mit allen Reglern auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Preamp-Funktion: Normal-Kanal, Baritongitarre

Ganz schön mächtig, was da aus den Speakern kommt. Die Gitarre wird in all ihren Nuancen wunderbar dargestellt und bleibt trotz des fetten Gains schön durchsichtig in der Wiedergabe. Ich hatte in der Vergangenheit schon einmal das Vergnügen, diese Gitarre in Verbindung mit einem Herbert Topteil ausgiebig testen zu können und bin erstaunt, wie gut das Pedal den Klang (vor allem als Preamp angeschlossen) wiedergeben kann.
Und dabei geht es ausgesprochen rauscharm zu.

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Fazit

Mit dem Diezel Herbert Pedal liegt ein wirklich heißes Eisen im Feuer, denn neben der tollen Verarbeitung und der kinderleichten Bedienung lässt es sich als Overdrive, aber auch als Preamp in Verbindung mit einer Endstufe nutzen und kann in beiden Fällen glänzen. Wer mit dem Diezel-Sound vertraut ist, dürfte mit dem Pedal sofort klarkommen, aber auch Neulinge sollten keine Probleme damit haben, auch dank des Mid-Cut-Reglers ihren persönlichen Lieblingssound einstellen zu können. Das Nebengeräuschverhalten ist, wie erwähnt, erstaunlich gering, einzig die LEDs strahlen eine Nummer zu hell. Der Preis mag im ersten Moment etwas hoch erscheinen, ist aber mehr als gerechtfertigt, denn das Herbert Pedal liefert den beliebten Diezel-Sound ohne Wenn und Aber.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • als Overdrive und Preamp einsetzbar
  • variable, druckvolle Diezel-Sounds
  • geringe Nebengeräusche
Contra
  • keins
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Diezel Herbert Pedal Test
Für 299,00€ bei
Ob als Overdrive vor dem cleanen Amp oder als Preamp direkt in die Endstufe - das Diezel Herbert Pedal liefert den beliebten Diezel-Sound ohne Wenn und Aber.
Ob als Overdrive vor dem cleanen Amp oder als Preamp direkt in die Endstufe – das Diezel Herbert Pedal liefert den beliebten Diezel-Sound ohne Wenn und Aber.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Diezel
  • Bezeichnung: Herbert Pedal
  • Typ: Overdrive/Preamp
  • Herstellungsland: USA
  • Kanäle: 2, Normal, Mid Cut
  • True Bypass: Ja
  • Fußschalter: Bypass/Mute, Midcut
  • Stromversorgung: Netzteil im Lieferumfang, kein Batteriebetrieb möglich
  • Abmessungen: (B x H x T mm) 117 x 69 x 167
  • Gewicht: 674 Gramm
  • Ladenpreis: 319,00 Euro (Oktober 2018)
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