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Blackstar Studio 10 6L6 Test

Der Blackstar Studio10 6L6 Vollröhren-Amp ist Teil einer aus drei Combos bestehenden Serie, die pünktlich zum zehnjährigen Firmenjubiläum der britischen Verstärkermanufaktur das Licht der Welt erblickte. Wie der Name schon erahnen lässt, liefert unser Testkandidat wie die beiden anderen Combos 10 Watt, die allerdings bei den drei Versionen jeweils aus unterschiedlichen Endstufenröhren generiert werden.

Blackstar_Studio_10_6L6_TEST


Zur Auswahl stehen ein Combo mit einer EL34-Röhre, die den klassischen britischen Ton repräsentiert, ein KT88-Exemplar für flexible Töne in beide Richtungen und unser Testkandidat mit einer 6L6 Röhre, der laut Hersteller die amerikanische Abteilung mit brillanten Cleansounds genau so abdecken soll wie mit durchsetzungsstarken Leads. Nach den Tests der beiden Seriengeschwistern Blackstar Studio 10 EL34 und Studio 10 KT88 wollen wir uns heute den Blackstar Studio 10 6L6 einmal genauer anschauen.

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Details

Sicher verpackt erreicht mich der handliche, 473 x 421 x 251 mm messende Combo-Verstärker in halboffener Bauweise, der 15,4 kg auf die Waage bringt und in cremefarbenem Tolex steckt. Um die drei Verstärker voneinander unterscheiden zu können, hat Blackstar sie in unterschiedlich gefärbtes Tolex gehüllt, wobei unser heutiger Testamp definitiv aus der Reihe tanzt. Während die beiden anderen dunkelgrün (KT88) und schwarz (EL34) tragen, zeigt die 6L6-Version zum hellen Bezug auch noch eine rote Lautsprecherbespannung. Im Inneren bereitet übrigens wie bei den beiden anderen Combos eine ECC83 Vorstufenröhre das Signal auf, in unserem Fall ist dann besagte 6L6-Röhre für die Endstufe zuständig.

Fotostrecke: 5 Bilder Mit dem Studio 6L6 hat der dritte und letzte Kandidat der Blackstar Studio 10 Serie das bonedo-Testlabor erreicht.

Der Transport wird durch einen an der Oberseite befestigten Tragegriff erleichtert, und einmal abgesetzt, steht der Amp sicher auf vier dicken Gummifüßen. Was die Verarbeitung anbetrifft, kann ich bei dem in China gefertigten Verstärker nichts Negatives finden, daher schaue ich mir die Rückseite einmal genauer an.

Die Anschlussmöglichkeiten sind kopfüber angebracht, und um diese ohne Verrenkungen leichter orten zu können, hat der Hersteller eine beschriftete Metallplatte angebracht, die Auskunft über die Positionierung der Klinkenbuchsen gibt. Eine sehr gute Idee!

Fotostrecke: 5 Bilder Der Röhrencombo ist in halboffener Bauweise gefertigt,…

Das mitgelieferte Stromkabel findet seinen Gegenpart auf der linken Seite, gefolgt von drei Klinkenbuchsen, die dem Anschluss von Lautsprechern dienen, wobei eine natürlich belegt ist und den eingebauten Celestion Seventy 80 12″ Speaker versorgt. Die folgende Tabelle zeigt die korrekten Anschlussbelegungen:

Anschlussbelegung bei Verwendung verschiedener Lautsprecher
Anschlussbelegung bei Verwendung verschiedener Lautsprecher

Der Blick wandert weiter nach rechts und entdeckt eine Emulated-Output- und Headphone-Buchse. Hier steht ein frequenzkorrigiertes Signal zum Abhören mit einem Kopfhörer oder auch zum Aufnehmen bereit. Das werde ich im Praxisteil natürlich genauer untersuchen. Blackstar weist darauf hin, dass diese Buchse nur mit einer Stereoklinke verwendet werden kann, was beim Anschluss eines Kopfhörers natürlich Sinn macht. Umgekehrt ist der Einsatz einer Mono-Klinke beispielsweise für eine Aufnahme nicht möglich. Auch an einen Effekt-Einschleifweg wurde gedacht, der dank eines kleinen Schalters zwischen +4dBV und -10dBV justiert werden kann. Somit lassen sich nicht nur Pedale, sondern auch Studioprozessoren einbinden.

Fotostrecke: 3 Bilder Der serielle Einschleifweg lässt sich in der Empfindlichkeit von +4dBV auf -10dBV anpassen.

Mit dem Amp kommt ein Fußschalter, der den Drive aktiviert, und auch dessen Anschluss findet sich hier an der Rückseite. Er ist vollständig aus Metall gefertigt und macht einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck. Beim Betätigen aktiviert er eine rote LED, die anzeigt, ob der Drive aktiv ist oder nicht. Insgesamt vier Meter lang ist sein Anschlusskabel, was für die meisten Anwendungen ausreichen sollte. Wer den Hall, mit dem der Amp ebenfalls ausgestattet ist, fernsteuern möchte, kann optional den FS-8 Fußschalter verwenden, der neben dem Fernschalten des Drives auch diese Möglichkeit bietet.

Die Oberseite des Amps zeigt sich recht übersichtlich und dank der weißen Schrift auf schwarzem Grund lassen sich die Bedienelemente gut ablesen. Sämtliche Potis besitzen beigefarbene Chickenhead-Knöpfe mit weißem Skalenstrich, was die Übersicht ebenfalls deutlich erhöht. Ganz links befindet sich die Eingangsbuchse zum Anschluss der Gitarre, rechts daneben der Gain-Regler, der den Zerrgrad bestimmt. Weiter geht es mit dem bereits erwähnten Drive-Schalter, der sich auch mit dem oben erwähnten Fußschalter fernbedienen lässt. Dazu sollte der Schalter am Amp übrigens aktiviert sein.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienung des Combos erfolgt von der Oberseite her, wobei das Bedienfeld mit vier Reglern sehr überschaubar ist.

Mit dem Tone-Regler werden nach links gedreht die Bässe angehoben und die Höhen abgesenkt, logischerweise nach rechts gedreht die Bässe abgesenkt und die Höhen in den Vordergrund geschoben. Einen Reverb besitzt der kleine Combo auch, der sich ebenfalls in seiner Intensität regulieren lässt, und auch ein Master-Regler darf nicht fehlen, der die Gesamtlautstärke bestimmt. Zum Glück, denn trotz nur 10 Watt weiß der Kleine, wie man sich effektiv in Szene setzt und liefert genügend Pegel, um auch kleine Gigs locker bestehen zu können.

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Praxis

Für die Aufnahmen habe ich ein SM57 vor dem Combo platziert und mit einem Tube-Tech-Preamp verstärkt. Von dort geht das Signal ohne Umwege direkt in meinen Wandler.
Im ersten Beispiel kommt eine Fender Telecaster, im zweiten eine Gibson Les Paul zum Einsatz, sämtliche Regler des Amps stehen dabei in der Mittelstellung. Lediglich den Master-Regler habe ich bei allen folgenden Aufnahmen in die 11-Uhr-Stellung gedreht.

Audio Samples
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Alle Regler in Mittelstellung, Master 11 Uhr, Telecaster Alle Regler in Mittelstellung, Master 11 Uhr, Les Paul

Der Studio 10 6L6 liefert einen warmen, punchy Cleansound mit leichten Zerr-Anleihen. Alle Attacks werden direkt gewandelt und verleihen dem Sound eine knackigen Note. Auch der Hall gefällt mir gut, da er sich im Klangbild nicht nach vorne drängelt.
Weiter geht es mit dem Tone-Regler. Den drehe ich pro Durchgang von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Check Tone-Regler Min/Mid/Max

Wie erwartet, regelt das Tone-Poti die Höhen herunter, beziehungsweise hoch. Auch in den Extremeinstellungen kommt ein mehr als brauchbarer Sound zustande, sodass sich der Klang im wahrsten Sinne zurechtbiegen lässt.
Wie sich der Gain-Regler im Klang bemerkbar macht, zeigt das nächste Beispiel. Dafür habe ich den Reverb-Regler auf 9 Uhr gedreht und verstelle das Gain-Poti pro Durchgang von 9 Uhr über 12 Uhr und 15 Uhr hin zur Maximalstellung. Als Gitarre kommt weiterhin die Telecaster zum Einsatz.

Audio Samples
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Check Gain Regler: 9/12/15/Max

Der Amp liefert eine recht breite Palette an knackigen Crunchsounds, die mit einem ausgeprägten Höhenbild aufwarten können und sich damit deutlich in Szene setzen. Die Attacks bleiben dabei immer klar im Vordergrund, womit ein akzentuiertes Rhythmusspiel ermöglicht wird.
Als nächstes kommt der Reverb-Regler an die Reihe. Auch ihn drehe ich von 9 Uhr auf 12 Uhr und 15 Uhr hin zur Maximalstellung. Den Gain-Regler habe ich wieder in die Mittelstellung gedreht.

Audio Samples
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Check Reverb Regler: 9/12/15/Max
Der Combo kann mit einem knackigen, direkten Sound punkten und deckt ein breites Feld an Crunch- und modernen Rocksounds ab.
Der Combo kann mit einem knackigen, direkten Sound punkten und deckt ein breites Feld an Crunch- und modernen Rocksounds ab.

Wie bereits erwähnt, macht der Reverb einen mehr als brauchbaren Eindruck auf mich und hüllt den Sound auf unaufdringliche Weise ein.
Ich aktiviere nun den Boost und spiele wieder erst die Telecaster, dann die Les Paul. Dabei zeigen bis auf den Master alle weiteren Potis auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Boost on, Telecaster Boost on, Les Paul

Die Klangcharakteristiken beider Gitarren werden für meinen Geschmack deutlich wiedergegeben und können mit einem knackigen, direkten Sound punkten. Der Studio 10 6L6 liefert einen frischen, modernen Rocksound mit genügend Strahlkraft in den Höhen.
Natürlich möchte ich auch mit aktiviertem Boost herausfinden, wie sich der Tone-Regler macht. Dazu drehe ich ihn ebenfalls von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung. Als Gitarre kommt wie im vorherigen Beispiel die Les Paul zum Einsatz.

Audio Samples
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Boost on, Check Tone Regler: Min/Mid/Max

Auch hier macht er einen sehr guten Job und lässt sich auch in den Extremeinstellungen gut einsetzen.
Es folgt der Gain-Regler. Das Reverb-Poti steht dabei wieder auf 9 Uhr und ich spiele den Gain bei 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und Maximalstellung mit der Les Paul an.

Audio Samples
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Boost on, Check Gain Regler 9/12/15/Max

Der Combo deckt mit dem aktivierten Boost ein breites Feld an Crunch- und High-Gain-Sounds ab, die wesentlich fetter und größer klingen, als der kleine Verstärker vermuten lässt. Sehr beeindruckend! Auch hier kommen die Attacks wunderbar zur Geltung und lassen selbst in der Vollgas-Einstellung keinen verwaschenen Sound entstehen.
Ich drehe wieder alle Regler auf 12 Uhr und schultere nun meine Cyan Hellcaster Baritongitarre.

Audio Samples
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Check mit Baritongitarre

Der Blackstar Combo hat auch mit der tieferen Stimmung keine Probleme und geht auf das dynamische Spiel souverän ein. Die tiefen Frequenzen werden knackig und direkt übertragen.
Bevor es in Richtung Fazit geht, möchte ich herausfinden, wie der frequenzkorrigierte Ausgang klingt. Dafür verwende ich wieder die Les Paul.

Audio Samples
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Check frequenzkorrigiertes Ausgangssignal

Was ich zu hören bekomme, gefällt mir leider gar nicht, und hat auch nichts mit dem Sound zu tun, den der Speaker entlässt. Ganz im Gegenteil gibt es hier einen harschen, undynamischen Klang.

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Fazit

Der Blackstar Studio 10 6L6 zeigt eine beeindruckende Leistung. Neben der guten Verarbeitung überzeugt der Combo auch im Klang auf ganzer Linie. Er liefert neben warmen Cleansounds auch dreckigen Crunch und selbst High-Gain-Klänge, die nichts vermissen lassen – und das trotz kompakter Bauform. Diese klangliche Flexibilität ist gerade im Studio ausgesprochen praktisch. Abgesehen vom frequenzkorrigierten Ausgang hat mich der Blackstar Studio 10 6L6 komplett überzeugen können. Toller Amp!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • flexible Sounds von clean bis High-Gain.
  • einfache Bedienung
  • leistungsstark
Contra
  • Speaker Emulated Output nur mit Stereoklinke nutzbar
  • frequenzkorrigiertes Signal harsch und undynamisch
Artikelbild
Blackstar Studio 10 6L6 Test
Für 649,00€ bei
Neben warmen Cleansounds liefert der Blackstar Studio 10 6L6 auch dreckige Crunch- und High-Gain-Klänge, die nichts vermissen lassen.
Neben warmen Cleansounds liefert der Blackstar Studio 10 6L6 auch dreckige Crunch- und High-Gain-Klänge, die nichts vermissen lassen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Blackstar
  • Bezeichnung: Studio 10 6L6
  • Typ: Vollröhrencombo
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 10 Watt
  • Röhren: 1 x 6L6, 1 x ECC83
  • Speaker: 1x 12“ Celestion Seventy 80
  • Effekteinschleifweg: schaltbar zwischen +4dBV und -10dBV
  • Reverb: ja
  • Besonderheiten: Boost, FS-4S im Lieferumfang, Speaker Sim out
  • Abmessungen (BxHxT): 473 x 421 x 251 mm
  • Gewicht: 15,4
  • Ladenpreis: 639,00 Euro (März 2019)
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