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Zildjian FX Stacks Cymbals Test

Zildjian FX Stacks lautet der Name unserer heutigen Testobjekte, alle fünf aktuell erhältlichen Größen hat uns der deutsche Vertrieb M&T geschickt. Nach wie vor erfreuen sich kurze, trashige Sounds bei Drummern allergrößter Beliebtheit, kein bedeutender Beckenhersteller kann es sich leisten, die gestapelten Becken zu ignorieren.

Zildjian FX Stacks
Zildjian FX Stacks

Allerdings sind nicht alle Soundfreunde bereit, für ein kurzes „Ksch“ die gleichen Summen auszugeben wie für das edle Jazzride. Statt auf kostenintensivere, gehämmerte B20-Bronze zu setzen, begannen einige Firmen also, mit günstigeren, einfacher bearbeiteten Metallen zu experimentieren. Auch das Kombinieren unterschiedlicher Legierungen führte zu interessanten Ergebnissen. Ein gutes Beispiel dafür sind Paistes PSTX Modelle
Nun hat sich also auch Zildjian dieser Philosophie bedient. Stahl und Messing kommt bei den FX Stacks zum Einsatz, neu sind auch die speziellen Halterungen, welche statt der vorhandenen Stativdornen und Filze verwendet werden können. Damit sollen die FX Stacks zu echten Allroundern in Sachen „Trash“ werden, aber auch als Hi-Hat sollen sie eine gute Figur machen. Mal gucken, ob das stimmt. 

Details

Die FX Stacks bestehen aus Stahl und Messing

Aktuell gibt es die FX Stacks in fünf Größen, nämlich 8, 10, 12, 14 und 16 Zoll. Alle Modelle liegen mir zum Test vor, machen wir uns also ans Auspacken. In jedem der schicken Kartons verbergen sich jeweils zwei Becken, die spezielle Haltevorrichtung namens „Cymbolt“ sowie eine Montageanleitung, aber dazu später mehr. Zwei Dinge fallen direkt ins Auge: zunächst die Tatsache, dass die Becken in der Farbe variieren. Das untere Becken besteht nämlich aus Stahl, das Top-Becken hingegen ist aus der derselben Messinglegierung gefertigt wie die Low Volume Modelle von Zildjian. Optisch wird das obere Becken zudem von vielen, unregelmäßig gesetzten Bohrungen dominiert, deren Anzahl mit steigender Cymbalgröße zunimmt. Der Bohrungsdurchmeser ist jedoch bei allen Modellen identisch und beträgt etwa 13 Millimeter. Allerdings besitzen die FX Stacks noch ein paar weitere Besonderheiten. So werden alle Oberflächen nach der Bearbeitung sandgestrahlt, was ihnen einen leicht glitzernden Look und eine raue Haptik verleiht. Alle Top-Becken weisen ein relativ stark gewölbtes Profil auf, die maschinelle Hämmerung wird in regelmäßigen, konzentrischen Kreisen aufgebracht. Dasselbe gilt auch für die stählernen Bottoms. Merkwürdig: Beim 14er fällt die Hämmerungstiefe des Bottoms extrem gering aus, auf den ersten Blick wirkt es, als wäre überhaupt keine vorhanden. Ein recht konventionelles Abdrehmuster kommt bei den Oberseiten der Becken zum Einsatz, die Unterseiten bleiben hingegen glatt.
Bei den Bottom-Becken sticht das wesentlich flachere Profil ins Auge, die Ränder sind sogar komplett plan ausgeführt, um die Auflagefläche zwischen beiden Becken zu vergrößern. Da die genauen Gewichte bei solchen Becken nur wenig Aussagekraft besitzen, habe ich nur das 16er mal auf Digitalwaage gelegt. 1150 Gramm beim Bottom bewegen sich im Bereich eines mittelschweren Crashes beziehungsweise einer leichten Hi-Hat. 1030 Gramm zeigt die Waage beim – wohlgemerkt gelochten – Top an. Insgesamt gefällt mir die Verarbeitung ganz gut, allerdings sind einige Ränder nicht gut entgratet und daher etwas scharfkantig. 

Fotostrecke: 5 Bilder Hier seht ihr den Lieferumfang der FX Stacks.

Die Cymbolt-Halterung 

Natürlich lassen sich die FX Stacks Becken ganz herkömmlich auf Becken- oder Hi-Hat-Stativen befestigen, trotzdem hat sich Zildjian die spezielle „Cymbolt“-Halterung ausgedacht. Sie besteht aus einer etwa neun Zentimeter langen Metallröhre mit Außengewinde, an deren oberem Ende ein runder Kunststoffgriff befestigt ist. Mithilfe von vier Beckenfilzen lassen sich die beiden Cymbals des Stacks nun sowohl flächig aufeinander gelegt, als auch im Stile einer Hi-Hat montieren. Hat man sich für eine Konfiguration entschieden, fixiert man die Becken mit einer weiteren Rändelschraube auf der anderen Seite der Gewinderöhre. Diese geht bei einigen Exemplaren aus unserem Testkonvolut etwas schwergängig auf das Gewinde. Gleichzeitig lässt sich so der Anpressdruck und damit das Sustain und Spielgefühl des Stacks regulieren. Die ganze Einheit wird anschließend auf den nackten Haltedorn eines vorhandenen Beckenstativs gesteckt, wo sie sich frei drehen kann. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Top-Becken sind gelocht und aus einer Messinglegierung gefertigt.
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Praxis

Der Einsatz der Cymbolts erfordert eine kurze Vorbereitung

Zunächst möchte ich die FX Stacks so nutzen wie von Zildjian angedacht und entscheide mich als erstes für die Hi-Hat-artige Montage-Variante, bei welcher sich nur die Ränder der beiden Becken berühren. Dafür reichen bei den größeren Modellen jeweils zwei der vier mitgelieferten Beckenfilze, bei den kleineren wähle ich drei. Klare Regeln gibt es hier nicht, ausprobieren ist angesagt. Der Vorteil der Cymbolts liegt auf der Hand, denn herkömmliche Beckenstative können zwar mehr als ein Becken aufnehmen, jedoch nur, wenn diese flächig – also wie ein herkömmliches Stack – aufeinander liegen. Bei der gewählten Montage als Hi-Hat sind die Kuppen zu weit voneinander entfernt, und der Haltedorn ist zu kurz, um die Flügelschraube anzubringen. So ein Cymbolt macht aus einem regulären Beckenstativ dann also eine Art X-Hat. Die Verwendung der Cymbolts erfordert aber zunächst das Entfernen der Filze, Schrauben und der Kunststoffhülsen des Beckenstativs, anschließend wird die Einheit aus FX Stack Becken und Cymbolt auf den „nackten“ Metalldorn geschoben und ist dort dann frei drehbar. Auch auf der schmaleren Zugstange meiner Yamaha X-Hat lässt sich die Konstruktion problemlos anbringen. Hören wir uns mal an, wie die unterschiedlichen Konfigurationen so klingen. 

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Mehr Informationen

Übereinandergelegt ertönen typische Stack-Sounds

Im ersten Durchgang lege ich die FX Stacks flächig aufeinander, eben so, wie man normalerweise ein Stack konfiguriert. Dabei fällt mir auf, dass es beim Einsatz der Cymbolts einiger Schrauberei bedarf, ehe sich mit den Rändelschrauben ein klanglicher Reguliereffekt erzielen lässt. Dies liegt einfach an der Länge der Gewinde, sowie auch an deren Schwergängigkeit, welche wiederum ein selbsttätiges Lösen verhindern soll. Schnelles Wechseln der Becken in den Cymbolts ist also nur eingeschränkt möglich. Klanglich geschieht bei allen fünf Modellen genau das, was man von solchen Effektbecken erwartet: kurze, knisternde Sounds, wobei das Achter schon ziemlich hoch klingt, das 16er dagegen deutlich voluminöser und tiefer ertönt. Sehr gelungen finde ich die tonale Abstimmung, mit der sich fast melodiöse Figuren spielen lassen, sofern man sich mehrere der FX Stacks anschafft. Je nachdem, wie fest man die Becken einspannt, lassen sich doch deutliche Unterschiede im Sustain sowie im Spielgefühl erzielen. Im klassischen Stack-Betrieb fällt mir allerdings auch ein Nachteil der Cymbolts auf. Man benötigt nämlich immer zwei Hände, um die Spannungen zu verändern. Da ist ein regulärer Beckenständer im Vorteil, welcher das Justieren mit der einen und das gleichzeitige Beurteilen des Sounds per Stick in der anderen Hand ermöglicht. Ich habe euch drei Sets in den Spannungen Locker, Medium und Fest aufgenommen. 

Audio Samples
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Als Stack gespielt, lose Spannung Als Stack gespielt, mittlere Spannung Als Stack gespielt, feste Spannung

Die Montage im Stile einer Hi-Hat klingt fokussierter

Positioniert man die beiden Becken so, dass sie dem Profil einer geschlossenen Hi-Hat gleichen, klingen die FX Stacks kurz, prägnant und leicht brüchig. Damit erinnern sie mich vom Charakter her an die Paiste PSTX Swiss Hats, welche jedoch eine Spur schärfer und bissiger wirken. Ich habe euch jeweils alle fünf Stacks in einem Soundfile aufgenommen, angespielt vom 8er bis zum 16er. Schraubt man sie nur locker im Cymbolt – oder einer herkömmlichen X-Hat – fest, ist das Sustain naturgemäß am längsten und „knusprigsten“. Am lautesten und tiefsten kommt dabei das 16er rüber, beim Achter geht es höher, aber auch wesentlich leiser zu. Das trifft übrigens für alle Montage-Modi zu. Richtig zickig und extrem kurz werden auch die 14er und 16er FX Stacks, wenn man die Schraube ordentlich fest zieht. Dann bleibt überall nur noch ein extrem kompaktes „Zick“ übrig, welches sich für subtile Texturen oder sehr schnelle Figuren gleichermaßen eignet.

Audio Samples
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Als Hi-Hat gespielt, lose Spannung Als Hi-Hat gespielt, mittlere Spannung Als Hi-Hat gespielt, feste Spannung 01_Zildjianfx_alsStack_loose.wav 03_Zildjianfx_alsStack_tight.wav
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Fazit

Mit den FX Stacks liefert Zildjian den Drummern das, was sie wollen: kurze, schnelle Stack-Effektsounds, die sich sowohl für elektronisch inspirierte Stile eignen als auch für schnelles, progressives Metaldrumming. Die Mischung aus gelochten Messing-Tops und Bottom-Becken aus Stahl sorgt für ausgewogene, nicht zu aggressive Klänge, die sich mithilfe der mitgelieferten Cymbolt-Halterungen auf verschiedene Arten montieren und justieren lassen. Wer die FX Stacks gerne im Stile einer Hi-Hat verwenden möchte, muss sich keine teure X-Hat kaufen, sondern kann einfach ein vorhandenes Beckenstativ benutzen. Natürlich ist auch die Stack-Montage problemlos möglich. Darüber hinaus lassen sich allen Stacks unterschiedliche Spielgefühle und Sustainlängen entlocken, indem man die Cymbolt-Schrauben fester oder loser anzieht. Punktabzug gibt es für die etwas nachlässige Verarbeitung mit scharfen Graten an den Rändern. Insgesamt bietet Zildjian hier keine Revolution, sondern erschwingliche Stacks zum Lostrommeln, Kombinieren und Experimentieren, welche auch untereinander tonal gut funktionieren. 

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • prägnante, musikalische Stack-Sounds
  • vielfältig einsetzbar
  • Cymbolts ermöglichen Montage im Hi-Hat-Stil ohne X-Hat
  • gute tonale Abstimmung der verschiedenen Größen
Contra
  • einige Ränder nicht sauber entgratet
  • stark abweichende Hämmerung beim Bottom des 14ers
Artikelbild
Zildjian FX Stacks Cymbals Test
Für 149,00€ bei
Trashig-kontrollierte Stacks mit praktischer Halterung: Die Zildjian FX Stacks liefern moderne Soundeffekte.
Trashig-kontrollierte Stacks mit praktischer Halterung: Die Zildjian FX Stacks liefern moderne Soundeffekte.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Zildjian
  • Serie: FX Stacks
  • Material: Messing (Top) und Stahl (Bottom)
  • Klangcharakteristik: kurz, prägnant
  • Gewicht: medium
  • Herstellungsland: USA
  • PREISE (Verkaufspreise November 2019):
  • 8“: 115,00 EUR
  • 10“: 135,00 EUR
  • 12“: 145,00 EUR
  • 14“: 169,00 EUR
  • 16“: 189,00 EUR

Seite des Herstellers: https://zildjian.com

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