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Way Huge Pork & Pickle Test

Einige Pedale aus der Effektschmiede Way Huge werden sehr gerne von Bassisten verwendet und das, obwohl sie nicht speziell für die Verwendung mit den dicken Drähten konzipiert wurden. Besonders der Verzerrer Pork Loin erfreut sich bei Tieftönern großer Beliebtheit und hat sich in den letzten Jahren auf vielen Bass-Pedalboards etablieren können. Dieser Umstand ist scheinbar auch Jeorge Tripps, dem Mastermind hinter Way Huge, nicht entgangen, das Portfolio von Way Huge wurde nämlich im Frühjahr 2018 um ein brandneues Overdrive-Pedal ergänzt, das speziell für die Verwendung mit E-Bass entwickelt wurde. Das erste exklusive Bass-Pedal aus dem Hause hört auf den Namen Pork & Pickle und bietet im Wesentlichen die Sounds des Pork Loin und des Russian Pickle Fuzz in einem Gerät.

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Details

Passend zum lustigen Namen kommt das Pork & Pickle in einem mit Comics bedruckten Karton, der zusätzlich mit zwei Buttons, einem Aufkleber von Way Huge und einem Quick Guide bestückt wurde. Das Pedal ist mit den Abmessungen von 81 x 59 x125 mm (B x H x T) relativ groß, weil es insgesamt doch eine Menge an verschiedenen Features beherbergen muss: Zwei Verzerrer-Schaltungen, ein Preamp und sogar ein Batteriefach finden im Pedal Platz – im Inneren wurde wirklich kein Zentimeter verschwendet!
Das Metallgehäuse wirkt super robust und die Verarbeitung aller Komponenten ist absolut tadellos. Auf der Bodenplatte sitzen vier kleine Gummifüße, deren Schräubchen gleichzeitig als Verschraubung für das Gehäuse dienen. Wer die Füße entfernt, um Velcro für die Installation auf ein Board aufzukleben, muss die Schrauben ohne Gummifüße also wieder anbringen, weil die Bodenplatte ansonsten nicht hält. Das ist zwar kein großes Ding, aber so richtig optimal finde ich die Lösung irgendwie auch nicht.

Fotostrecke: 4 Bilder In Zeiten von Effektpedalen mit minimalsten Gehäuseausmaßen …

Kommen wir zu den Features des Pork & Pickle und schauen uns die Regler und Schalter auf der Oberseite des Bassverzerrers einmal genauer an. Ganz oben parken zwei große Drehregler – Volume ist für Endlautstärke des Pedals zuständig, und mit dem Drive-Regler wird natürlich der Grad der Verzerrung eingestellt. Zwischen den beiden Reglern sitzt der Od/Fuzz-Kippschalter zum Anwählen einer der beiden Schaltungen (Overdrive und Fuzz) sowie eine Betriebs-LED, die bei eingeschaltetem Effekt blau aufleuchtet.
In der zweiten Reihe finden wir drei weitere Regler, die den Sound des Pork & Pickle effektiv beeinflussen. Der kleine Clean-Blend-Regler ist dabei für die Mischung des sauberen Signals mit dem verzerrten Sound zuständig, damit das Bassfundament auch bei starken Overdrives intakt gehalten werden kann. Beim sogenannten cleanen Signal handelt es sich um ein leicht gesättigtes und gefärbtes Signal, das durch den Preamp des Pork & Pickle geschickt wird. Die Bezeichnung ist also etwas irreführend, weil man hinter einem Clean-Blend, wie bei den meisten Pedalen üblich, doch eher ein neutrales Signal vermuten würde. Der cleane Preamp-Sound des Pork & Pickle kann erfreulicherweise aber (zumindest in Grenzen!) an den eigenen Geschmack angepasst werden. Der dafür zuständige Clean-Tone-Regler wirkt ähnlich wie eine passive Tonblende und erlaubt die Justierung der hohen Frequenzen im Sound.
Der dritte Regler mit der Bezeichnung Tone wirkt ausschließlich auf den verzerrten Sound. Im Overdrive-Modus senkt er einfach die Höhen, während im Fuzz-Modus eine komplexere EQ-Kurve zur Formung des Effektsounds zur Anwendung kommt. Links liegen eher mittenbetonte, fette Sounds, und dreht man den Tone-Regler nach rechts, wird der Sound zunehmend dünner und ge-scoopter.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Pork & Pickle hält viele Möglichkeiten …

Für Soundtüftler bietet das Pork & Pickle noch weitere Möglichkeiten zum Feintuning; im Inneren sitzen nämlich vier Trim-Pots zur Anpassung einiger Parameter. Die Trim-Pots Overdrive-Output und Fuzz-Output wirken auf die Lautstärke des jeweiligen Signals im Verhältnis zum cleanen Sound, mit dem Presence-Trim-Pot kann der grundsätzliche Höhengehalt des Overdrive-Sounds angepasst werden, und der Curve-Trim-Pot bestimmt schließlich die Eck-Frequenzen des Overdrive-Sounds.
Sämtliche Anschlüsse sitzen bei meinem Testkandidaten auf der Rückseite. Hier finden wir die obligatorischen Input- und Output-Klinken sowie den Anschluss für ein 9V-Netzteil. Ein passendes Netzteil wird leider nicht mitgeliefert, das Pork & Pickle kann aber wahlweise auch mit einer 9-Volt-Batterie betrieben werden. Der Stromspender verschwindet in einem praktischen Fach mit Klappdeckel, das in die vordere Stirnseite des Pedals integriert wurde.
Für einen ersten Eindruck habe ich hier ein kleines Video für euch erstellt:

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Praxis

Way Huge hat dem Pork & Pickle, wie bereits erwähnt, den Preamp aus dem beliebten Overdrive-Pedal Pork Loin spendiert, damit man bei Bedarf einen cleanen Sound zum Overdrive-Signal mischen kann. Way Huge bezeichnet den Preamp als “modified british style”-Preamp, der einen deutlich gefärbten und gesättigten Sound liefern soll. Klingt spannend – also drehe ich für meinen ersten Soundtest den Clean-Blend-Regler voll auf und lasse den Drive-Regler komplett auf Linksanschlag, um in den Genuss des “cleanen” Sounds zu kommen.
Zu meiner Überraschung liefert das Pedal mit dieser sogenannten Clean-Einstellung einen leicht angezerrten Sound, der mit seinem warmen Timbre in der Tat an einen Röhrenamp erinnert. Richtig clean klingt der British-Style-Preamp also nicht, aber mir gefällt dieser obertonreiche, leicht schmutzige Sound sehr gut!

Das erste Way-Huge-Zerrpedal für Bass entpuppt sich als außerordentlich vielseitig!
Das erste Way-Huge-Zerrpedal für Bass entpuppt sich als außerordentlich vielseitig!

Mit dem Clean-Tone-Regler lässt sich der Preamp-Sound zudem in verschiedene Richtungen trimmen – mit abgesenkten Höhen geht es logischerweise eher in die Vintage-Richtung, dreht man den Clean-Tone-Regler voll auf, wird der Sound auf eine angenehme Art transparenter und etwas aggressiver. Der Preamp klingt wirklich klasse, aber wer sich das neue Basspedal von Way Huge zulegt, hofft natürlich in erster Linie auf erstklassige Zerrsounds. Und die liefert das brandneue Pork & Pickle mit seinen beiden Schaltungen in Hülle und Fülle: Die Overdrive-Schaltung reagiert sehr sensibel auf die Spieldynamik und liefert natürlich klingende Verzerrungen mit Röhren-Flair. Die Bandbreite unter dem Gain-Regler reicht von milden Crunchy-Sounds bis zu heftigeren Overdrive-Sägen, und mit dem Tone-Regler lässt sich der Höhenbereich sehr feinfühlig abmildern, falls das Pork & Pickle doch einmal zu aggressiv werden sollte.

Intuitive Bedienbarkeit trotz einer hohen Anzahl an Features!
Intuitive Bedienbarkeit trotz einer hohen Anzahl an Features!

Legt man den Kippschalter auf die Fuzz-Sektion, so wird das Pork & Pickle erwartungsgemäß deutlich ungehobelter und rauer. Mit der richtigen Einstellung kann man durchaus stotternde, synthmäßige Basssounds aus dem Pedal locken, bei milden Drive-Settings mit zugedrehtem Tone-Regler klingt das Pork & Pickle dagegen so fett und warm wie ein Vintage-Fuzz. Die zusätzliche Mischmöglichkeit der Zerrsounds mit dem relativ cleanen Signal des Preamps erweitert das Klangspektrum extrem und bietet zudem die Möglichkeit, ein solides Fundament einzublenden, wenn mehr Definition im Low-End benötigt wird.
Die Bedienung des Pedals fand ich, gerade in Anbetracht der enormen klanglichen Flexibilität des Pedals, erfreulich einfach und logisch – das kann man wirklich kaum besser lösen!
Hier zum Abschluss noch einige Klangbeispiele für euch:

Audio Samples
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Mildes Overdrive Heavy driven Overdrive Mildes Fuzz Heavy driven Fuzz
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Fazit

Das Way Huge Pork & Pickle hat meiner Meinung nach das Zeug zu einem echten Verkaufsschlager. Mit zwei verschiedenen Distortion-Schaltungen, einem integrierten Preamp und den effektiven EQ-Tools bietet das speziell für die Verwendung mit dem E-Bass entwickelte Pedal eine riesige Palette an erstklassigen Sounds. Der British-Style-Preamp klingt mit seinem leicht angezerrt-warmen Sound alleine schon toll und die Distortion-Abteilung überzeugt – je nach Einstellung – mit weichen und natürlich klingenden Übersteuerungen oder aber rauen Fuzz-Sounds mit viel Durchschlagskraft. Den Preis des neuen Pedals aus der amerikanischem Effektschmiede würde ich in Anbetracht der vielen Features und der tollen Qualität als durchaus moderat bezeichnen. Absolute Ancheckempfehlung gibt es daher für Bassisten, die auf der Suche nach einem flexiblen “All-In-One”-Distortion-Pedal sind!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • zwei toll klingende Verzerrer-Schaltungen
  • effektive EQ-Tools
  • Clean-Blend-Feature
  • simple Bedienung
  • solide Konstruktion
  • moderater Preis
Contra
  • -/-
Artikelbild
Way Huge Pork & Pickle Test
Für 149,00€ bei
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Das Pork & Pickle hält viele Möglichkeiten …
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Dunlop/Way Huge
  • Modell: Pork & Pickle, Overdrive/Fuzz-Pedal für Bass
  • Regler/Schalter: Volume, Drive, Fuzz/Od, Clean Blend, Tone, Clean Tone, Bypass (true bypass)
  • Anschlüsse: In, Out, Klinken, Netz
  • Strombedarf: 9 Volt (minus innen) Netzteil oder Batterie
  • Stromaufnahme: 5 mA
  • Abmessungen: 81 x 59 x125 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 350g
  • Preis: 207,- Euro (Ladenpreis im Mai 2018)
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