Waves Abbey Road Chamber Test

Praxis

Allgemeines

Die Installation und Registrierung des Waves Abbey Road Chambers Plugin verlief unkompliziert und reibungslos. Nach der Installation findet man sogar drei Plugins wieder: Die Zusätze in den Plugin-Namen legen nahe, dass auch Mono-Quellen bedacht wurden und entsprechenden Output liefern. Konkret: M (Mono zu Mono), M>S (Mono zu Stereo) und S (Stereo zu Stereo). Praktisch.

Signal Flow

Waves war so nett und hat den Signalfluss mit als hübsches Bild in das Plugin gebaut. Das ist nett, aber wenn man sich das GUI einmal aufmerksam anschaut, kommt man auch durchaus von selber drauf. Ist ja auch grundsätzlich nichts Neues: Ein Delay und ein nachgeschalteter Reverb, wobei hier das Delay durchaus auch als Ersatz für die Early Reflections zu betrachten ist. Von dem Wort STEED sollte man sich also nicht einschüchtern lassen.

Der Signal-Flow vom Waves Abbey Road Chamber.

Es rumpelt im Karton

Kommen wir zur wohl wichtigsten Sektion: Der Chamber selbst. Hierbei handelt es sich um nichts anderes als um Impulsantworten, die das Waves Team in den Abbey Roads und den Pacific Studios aufgenommen haben. Im Prinzip wie ein Altiverb, nur viel hübscher visualisiert und mit weniger Möglichkeiten. Man könnte aber auch sagen, man hat sich auf das Wesentliche konzentriert. 
Und wenn mich meine Mathe-Kenntnisse nicht gänzlich täuschen, müssen es insgesamt 28 verschiedene Impulsantworten sein. Diese können über einen TIME X Parameter manipuliert werden – und das war es. Der Time X führt zu einer Stauchung oder Streckung der Impulsantwort und damit zu einer Veränderung des Decays und der ERT, ein Wert zwischen 0,5 und 1,5 ist möglich.
Dröseln wir die 28 Impulse einmal auf, beginnend von hinten – weil es so einfacher ist.

28 verschiedene Impulsantworten

Es gibt drei verschiedene Räume („REVERB TYPE“): Abbey Road Studio 2 Chamber, Abbey Road Mirror Room und Pacific Studio Stone Room. Jeder Raum hat eine eigene Akustik und andere Oberflächenmaterialen. Sowohl der Mirror als auch der Stone Room kennen jeweils zwei verschiedene Variationen. Und zwar die Mic-Positionen FAR und NEAR. Zwei verschiedene Variationen à zwei verschiedene Räume ergibt schonmal vier Impulsantworten. Wenn man sich die mit einhergehenden Prinzip-Bildchen anschaut, erkennt man außerdem, dass alle vier mit den B&W 800 Series Diamond Speraker und den Neumann KM53 aufgenommen wurden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Abbey Road Chamber, u2026

Die Studio 2 Chamber wurde hingegen deutlich umfangreicher abgenommen – sie stellt ja auch den Produktnamen. Es kamen hier somit zwei verschiedene Mikrofonpaare sowie zwei verschiedene Lautsprecherarten zum Einsatz. Auch hier wurden zunäcsht die Neumanns und der B&W verwendet, es kommtz aber noch ein Paar Shoeps MK2H und ein Altec Speaker hinzu. Das Neumann Mic klingt dabei dicker in den Mitten, das Shoeps wiederum natürlicher und neutraler. Der B&W ist ein recht bassiger Full-Range-Speaker, der Altec hingegen ein echt alter Speaker mit vielen Höhen und wenig Bass.

Audio Samples
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Acoustic + Abbey Road Chambers Vocals + Abbey Road Chambers Orchester + Abbey Road Chambers Arturia + Abbey Road Chambers Moog + Abbey Road Chambers Drums + Abbey Road Chambers

Nun kommen noch drei verschiedene Mic-Aufstellungen hinzu: Room, Classic, Wall – wobei Classic immer am ausgewogensten klingt, wohingegen die anderen beiden Varianten nach hinten in den Raum zielen und dadurch durchaus auch mal dröhnen. Dann gibt es noch zwei Arten der Speaker-Aufstellungen: Einmal in den Raum und einmal in die Ecke strahlend, wobei mir in die Ecke am besten gefällt.
Zählen wir nach: Drei Mic-Postitionen für zwei verschiedene Paar Mikros macht 3×2=6. Zwei verschieden Speaker in zwei verschiedenen Variationen macht wiederum 2×2=4. Und das wiederum macht 6*4=24 Variationen allein für die Chamber 2. Alles klar? Zählt man nun noch die vier Impulsantworten der anderen beiden Räume hinzu, kommt man auf insgesamt 28. And that‘s it. Und das schauen wir uns im Schnelldurchlauf auch nochmal in einem Video an!

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