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Wampler Cryptid Test

Mit dem Wampler Cryptid legt der US-amerikanische Hersteller ein äußerst flexibles Fuzz-Pedal aufs Parkett. Chefentwickler Brian Wampler, selbst ein großer Fan dieser Zerrer-Gattung, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die besten Eigenschaften von Fuzz Face, Tone Bender und Big Muff, aber auch vom hauseigenen Velvet Fuzz in einem einzigen Gehäuse zu vereinen. Wir haben es diesmal also nicht mit der Nachbildung eines einzelnen Klassikers zu tun, sondern mit einem durchaus eigenständigen Design. Wie sich der Cryptid in der Praxis schlägt, erfahrt ihr hier.

Der Wampler Cryptid soll die besten Eigenschaften von Fuzz Face, Tone Bender und Big Muff vereinen.
Der Wampler Cryptid soll die besten Eigenschaften von Fuzz Face, Tone Bender und Big Muff vereinen.

Wampler Cryptid – Das Wichtigste in Kürze

  • Fuzz-Pedal
  • Volume-, Fuzz-, Tone- und Character-Poti
  • Chime- und Tight-Dreifachschalter
  • True-Bypass
  • Betriebsspannung von 9 bis 18 Volt
  • Herstellungsland: USA

Gehäuse und Bedienung des Wampler Cryptid

Der Wampler Cryptid erscheint in einem Metallgehäuse in Blau-Lila mit den Maßen 66 x 125 x 58 mm (B x L x H). Die Verarbeitung kommt in gewohnt hoher Wampler-Qualität und das Pedal wirkt absolut robust. Sämtliche Bedienelemente finden sich auf der Oberseite: Potis für Volume, Fuzz, Tone und Character, wobei Letzterer den Bias bestimmt. Das wiederum mündet in einer Fülle an Fuzzsounds, die von cremigen Texturen bis hin zu hart gegateten, bröckeligen Sounds reichen. Der Chime-Dreifachschalter bestimmt das High-End, wobei die vordere Stellung am höhenreichsten ist, die Mittelstellung am dunkelsten und die Down-Position dem Standardwert entspricht. Der Tight-Schalter ist für das Low End verantwortlich. In der vorderen Position gibt es die meisten Bässe, die Mittelstellung bietet den tightesten Bass und die hintere Position ist Wamplers Stock-Setting.

Die Verarbeitung des Cryptid ist in gewohnt hoher Wampler-Qualität.
Fotostrecke: 4 Bilder Die Verarbeitung des Cryptid ist in gewohnt hoher Wampler-Qualität.

Im hinteren Pedaldrittel befindet sich der Fußschalter, der das Pedal anwirft oder in den True-Bypass versetzt. Die Stirnseite zeigt In- und Output sowie den Eingang für das optionale Netzteil, das den Cryptid von 9 bis 18 Volt befeuern kann. Wie bei allen Pedalen von Wampler wird der Batteriebetrieb nicht unterstützt. Der Stromverbrauch beläuft sich auf 15 mA bei 9 Volt und steigt auf 30 mA bei 18 Volt. Zum Lieferumfang gehören ein Dustbag, ein Plektrum, ein Sticker, vier anklebbare Füße von 3M und das Manual. 

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So werden die Klangbeispiele des Wampler Cryptid in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman-Topteil sowie einen Marshall Plexi und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

So klingt der Wampler Cryptid

In einem mittleren Setting aller Potis liefert der Wampler Cryptid bereits eine dichte Fuzz-Textur, minimal höhenreicher als etwa ein Fuzz Face. Die Gain- und Output-Reserven sind enorm, sodass man durch Aufdrehen des Volume-Potis auch die Vorstufe seines Amps zusätzlich boosten kann. Hierdurch ergibt sich eine herrliche Mischung aus Amp- und Fuzz-Drive, die sehr aufgeräumt wirkt. Klassische 60s-Sounds sind mit dem Pedal genauso leicht umzusetzen wie moderne High-Gain-Stoner-Klänge. Auch ist hervorzuheben, dass der Wampler Cryptid gut mit dynamischem Spiel und auch dem Volume-Poti der Gitarre umzugehen weiß. 

Der Chime-Dreifachschalter bestimmt das High-End, während der Tight-Schalter für das Low End verantwortlich ist.
Der Chime-Dreifachschalter bestimmt das High-End, während der Tight-Schalter für das Low End verantwortlich ist.

Die große Wunderwaffe des Pedals ist sicherlich der Character-, sprich Bias-Regler. In der Minimalposition erhält man weiche und samtige Fuzzsounds mit toller Transparenz und Ausgewogenheit. Freunde des Big Muff oder des Wampler Velvet Fuzz werden dieses Setting sicherlich vorziehen. Dreht man im Uhrzeigersinn auf, wird es zunehmend „knorriger“ und „zerstörter“, was für spezielle Effektsounds sicherlich ein tolles Feature ist. Möchte man den Tonebender- oder Fuzz Face-Sound, liegt der Sweetspot zwischen 10 und 13 Uhr. Neben dem Tonregler bieten auch Chime- und Tight-Schalter immense Eingriffe in den Grundsound. Hier ist von voluminösem Lowend bis zu verschlankten, aufgeräumten Bässen mit klarem High-End alles möglich, wobei die Down-Position der beiden Schalter einen guten Mittelwert bietet. Parkt man den Cryptid vor einem bereits verzerrten Marshall-Plexi, kann er seine Trümpfe am besten ausspielen. Höhere Fuzz-Werte führen naturgemäß zu stärker hervortretenden Nebengeräuschen, aber alles bewegt sich in einem absolut normalen Rahmen.

Audio Samples
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Pedal Off/On – Mid Setting – Stratocaster Low Gain – Stratocaster High Gain – Les Paul Character Check – Les Paul Chime Check – Stratocaster Tight Check – Stratocaster Marshall Plexi – Pedal Off/On – Stratocaster Marshall Plexi – High Gain – Les Paul
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Fazit

Der Wampler Cryptid zeigt sich als extrem flexibles und toll verarbeitetes Fuzz-Pedal. Freunde dieser Zerrgattung, die sich nicht zwischen den doch sehr unterschiedlich klingenden Klassikern entscheiden können, erhalten hier einen echten Allrounder. Egal, ob es um die weiche, dichte Textur des Big Muff oder um klassische 60s-Sounds im Stile von Fuzz Face oder Tone Bender handelt: Der Cryptid kann in alle Richtungen gedreht werden. Durch den Character-Regler sind diverse Fuzz-Modelle umsetzbar und der EQ, bestehend aus dem Tonregler, aber auch dem Chime- und Tight-Switch, zeigt sich sehr effektiv. Preislich liegen wir hier natürlich im typischen Boutique-Segment, aber offen gestanden gibt es, vom Walrus Audio Eons abgesehen, nur wenige Fuzz-Pedale, die eine solche Fülle an Sounds bedienen können. Legt man die Flexibilität, die Klangqualität und die tolle Verarbeitung in die Waagschale, muss man den Preis als absolut fair ansehen.

Boutique-Pedal mit umfangreichen Soundoptionen und toller Verarbeitung: der Wampler Cryptid.
Boutique-Pedal mit umfangreichen Soundoptionen und toller Verarbeitung: der Wampler Cryptid.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • ausgezeichneter Sound
  • tolle Dynamik und Ansprache
  • große Flexibilität durch Character-Regler sowie Chime- und Tight-Schalter
Contra
  • keins
Artikelbild
Wampler Cryptid Test
Für 219,00€ bei
  • Hersteller: Wampler
  • Name: Cryptid
  • Typ: Fuzz-Pedal
  • Regler: Volume, Fuzz, Tone, Character
  • Schalter: Pedal On/Off, Chime, Tight
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromverbrauch: 15 mA bei 9 V, 30 mA bei 18 V
  • Abmessungen (B x L x H): 66 x 125 x 58 mm
  • Gewicht: 324 g
  • Herstellungsland: USA
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (März 2024)

Herstellerseite: https://www.wamplerpedals.com

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