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Walrus Audio Silt Harmonic Fuzz Test

Mit dem Walrus Silt Harmonic Fuzz präsentiert der Pedalhersteller aus Oklahoma City ein Fuzz-Pedal mit integrierter Vorstufenröhre, das in Zusammenarbeit mit Jim Hagerman (Hagerman Amplification) entstand. Dank einer 12AU7-Röhre soll das Pedal besonders harmonische und warme Sounds zwischen Crunch, Distortion und Fuzz erzeugen. Für klangliche Vielfalt sorgen ein Contour-Switch zur EQ-Anpassung und ein schaltbarer Harmonic-Mode für Octave-Fuzz-Sounds. Ob die eingebaute Vorstufenröhre den entschiedenen Unterschied zu anderen Fuzz-Schaltungen liefert, zeigt unser Test.

Walrus Audio Silt Harmonic Fuzz – das Wichtigste in Kürze

  • Fuzz-Pedal mit integrierter 12AU7-Preamp-Röhre
  • Harmonic-Mode für Octave-Fuzz-Sounds
  • Contour-Switch für Hoch- und Tiefpassfilter
  • 9V bzw. 12V DC (300 mA)
  • True Bypass
  • Made in USA

Aufbau und Features des Walrus Silt

Das Silt sitzt in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 93 x 58 x 123 mm, wiegt 360 g und ist zum Zeitpunkt des Tests in den Farben Rot und Schwarz erhältlich. Betrieben wird das Silt mit einem Standard-9V-Netzteil (300 mA) und kann für mehr Gain-Reserven laut Hersteller auch mit 12 Volt versorgt werden. Zu den Bedienelementen gehören ein klassisches Trio aus Volume- (Ausgangslautstärke), Tone- (Klangregelung) und Gain-Poti (Grad der Verzerrung), sowie ein Contour-Switch für drei Pre-EQ-Settings (Neutral, Hochpass-, Tiefpassfilter). In Betrieb genommen wird das Pedal über einen True-Bypass-Softswitch und ein ebenfalls fußschaltbarer Harmonic-Modus sorgt mit einem Frequenzverdoppler vor der Drive-Sektion für die charakteristischen Octave-Fuzz-Sounds. Die von außen sichtbare 12AU7-Röhre kann im Falle einer Fehlfunktion ausgetauscht werden, was in der Anleitung auf der Website des Herstellers einfach erklärt wird. Alles in allem hinterlässt das Walrus Silt einen hochwertigen und tadellos verarbeiteten Eindruck.

Walrus Audio Silt Harmonic Fuzz Bedienelemente
Fotostrecke: 4 Bilder Das Walrus Audio Silt sitzt in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 93 x 58 x 123 mm und wiegt 360 g.
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Das Walrus Silt glänzt in allen Disziplinen zwischen Distortion, Vintage- und Octave-Fuzz

Getestet wird das Walrus Audio Silt Harmonic Fuzz mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb.

Beim ersten Test in der 12-Uhr-Stellung vor dem cleanen Amps präsentiert sich das Silt mit vergleichsweise klassischen Fuzz-Sounds und überzeugt mit einer sehr ausgewogenen Mischung aus Aggressivität und harmonischer Verzerrung. Dabei macht es, im Gegensatz zu vielen Fuzz-Face-Style-Pedalen, auch im Low-Gain-Bereich eine sehr gute Figur. In Kombination mit der äußerst wirkungsvollen Klangregelung (Tone/Contour) lassen sich so eine Vielzahl an Sounds zwischen dichter Vintage-Distortion und klassischem Fuzz realisieren, die allesamt mit einer sehr „aufgeräumten“ Zerrstruktur und einer direkten Ansprache punkten. Aktiviert man den Harmonic-Modus, erzeugt das Silt deutlich mehr Obertöne und wirkt etwas giftiger in den hohen Frequenzen. Hier lassen sich nun auch die typisch „bröseligen“ Gated-Fuzz-Sounds realisieren, die in einer Transistorschaltung durch die Reduzierung der Versorgungsspannung (Bias) entstehen. Mit einer Kombination aus Halstonabnehmer und Noten im Bereich des 12. Bundes sind so auch die typischen Octave-Up-Sounds möglich, wie man sie vom Roger Mayer Octavia und den vielen artverwandten Schaltungen kennt. Auch hier wirkt das Silt unmittelbar inspirierend und klanglich voll auf der Höhe.

Das Silt Harmonic Fuzz vor dem cleanen Amp

Wir starten den Praxistest mit einem Soundcheck beider Fuzz-Modi (Standard/Harmonic) mit Singlecoils und Humbuckern.

Audio Samples
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Soundcheck Humbucker: Bypass -> Standard -> Harmonic (Les Paul) audio01 Soundcheck Singlecoils: Bypass -> Standard -> Harmonic (Tele)
Dank der komfortablen Klangregelung aus Contour-Switch und Tone-Poti dürfte sich das Silt mit jeder Gitarren/Amp-Kombination vertragen.

Die wirkungsvolle EQ-Sektion des Silt dürfte für alle Szenarien gewappnet sein

Weiter geht es mit der EQ-Sektion des Silt Harmonic Fuzz. Während das Tone-Poti im Stile eines Tilt-EQ gleichzeitig tiefe und hohe Frequenzen anhebt bzw. absenkt, liefert der Contour-Switch drei Voicing-Presets für verschiedene Gitarren- bzw. Amp-Szenarien. 

Audio Samples
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Tone-Poti: min/10/14/max (Tele) Contour Switch: Flat -> Hochpass – > Tiefpass (Les Paul)

Das Gain-Poti zeigt auf seinem gesamten Regelweg absolut praxistaugliche Sounds und macht auch im Bereich High-Gain-Overdrive oder Distortion eine gute Figur. Bei höheren Gain-Settings empfiehlt sich mit Singlecoils der Einsatz des Harmonic-Modes, da hier durch den Gated-Fuzz-Effekt kaum Nebengeräusche in den Pausen entstehen.

Audio Samples
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Gain-Range + Tiefpass: min/10/14/max (Les Paul) Gain Range + Harmonic: min/10/14/max (Tele)

Das Walrus Silt liefert die charakteristischen Octave-Up-Sounds

Zum Abschluss hören wir noch die charakteristischen Oktave-Fuzz-Sounds im Harmonic-Mode, die in erster Linie auf dem Halstonabnehmer bei Noten um den 12. Bund zu vernehmen sind.

Audio Samples
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Harmonic Mode, Octave-Up Singlecoils (Tele) Harmonic Mode, Octave-Up Humbucker (Les Paul)
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Fazit

Das Walrus Audio Silt zeigt sich im Test als ausgesprochen vielseitiges Fuzz-Pedal und deckt einen weiten Bereich zwischen Vintage-Distortion, Fuzz-Face- und Octave-Fuzz-Sounds ab. Im Gegensatz zu vielen anderen Pedalen dieser Gattung liefert das Drive-Poti dabei über seinen gesamten Regelweg mehr als brauchbare Ergebnisse. Dank der komfortablen Klangregelung aus Contour-Switch und Tone-Poti dürfte sich das Silt mit jeder Gitarren/Amp-Kombination vertragen. Auch die zwei Betriebs-Modi (Standard/Harmonic) liefern eine Fülle an praxistauglichen Sounds. Ob die aufgeräumte und gut ansprechende Zerrstruktur des Silt nun dem Einsatz der 12AU7-Röhre geschuldet ist, lässt sich natürlich schwer überprüfen. Tatsache ist aber, dass wir es hier mit einem hervorragend klingenden und sehr vielseitig einsetzbaren Fuzz-Pedal zu tun haben.

Vielseitigkeit, eine „aufgeräumte“ Zerrstruktur und direkte Ansprache sind die Kernelemente des Walrus Audio Silt.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • „aufgeräumte“ Zerrstruktur und direkte Ansprache
  • Vintage-Distortion, Fuzz-Face- und Octave-Fuzz-Sounds möglich
  • vielseitige Klangregelung
  • Drive-Poti über den gesamten Regelweg nutzbar
Contra
  • keins
Artikelbild
Walrus Audio Silt Harmonic Fuzz Test
Für 299,00€ bei
  • Hersteller: Walrus Audio
  • Modell: Silt Harmonic Fuzz
  • Typ: Fuzz
  • Herkunft: USA
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Volume, Tone, Gain, Harmonic, Contour
  • Stromversorgung: 9V- bzw. 12V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 300 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 93 x 58 x 123 mm
  • Gewicht: 360 g
  • Ladenpreis: 339,00 Euro (Februar 2024)
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Walrus Audio Silt Harmonic Fuzz Bedienelemente

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