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Vox Night Train NT15H-G2/ NT15C1 Combo Test

Praxis

Für die folgenden Soundbeispiele musste das NT15H-G2 Topteil an die Steckdose und an seinem Lautsprecherausgang wurde eine Soundbox mit einem 12 Zoll Tone Tubby Red Alnico-Speaker angeschlossen. Abgenommen wurde das Ganze mit einem Shure SM57 und einem Sennheiser MD 421.

Fotostrecke: 3 Bilder Vox-Logo auf dem Gitarrencombo

Ich habe mir zuerst die Sounds des Bright-Kanals zu Gemüte geführt. Hier kann der Amp wirklich glänzen. Mit seinen ultracleanen und leicht angezerrten Sounds ist er ein idealer Partner für Blueser und Cleanfetischisten. Die klangliche Verwandtschaft zum AC 15 ist gut hörbar, die Strat klingt auch mit dem Stegpickup nicht eierschneidermäßig, sondern schmatzig und knackig. Im ersten Soundbeispiel habe ich den Gainregler auf 10 Uhr gestellt und das Mastervolumen auf 11. Treble und Middle stehen auf 13 Uhr und der Bass auf Maximum. 

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Clean 1

Mit einem Schuss mehr Gain und der Zwischenposition von Hals und mittlerem Pickup der Stratocaster bleibt es immer noch clean. Der Ton hat aber hier schon eine leichte Sättigung, die wie eine dezente Kompression wirkt. Zwar ist der Sound immer noch unverzerrt, hat dabei aber nichts von der klinischen Kälte eines Roland Jazz Chorus. 

Audio Samples
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Clean 2

Die folgende Disziplin meistern nicht viele Amps so gut wie unsere beiden Testverstärker. Wer in den Genuss einer Endstufenverzerrung kommen möchte, riskiert nicht selten Ärger mit den Nachbarn, den Bandkollegen oder dem Publikum. Im Studio ist es dagegen kein Problem, den Amp nach Belieben aufzureißen. Genau das habe für euch gemacht und die Endstufe in die Sättigung gefahren. Am besten hat es mir mit der Strat in der 17-Uhr-Position gefallen, also kurz vor Vollgas – je nach verwendeter Gitarre liegt der Sweetspot allerdings in einer anderen Position. Den Bass habe ich im folgenden Soundbeispiel etwas zurückgenommen, damit sich der Amp nicht verschluckt. Damit die Vorstufe clean bleibt, musste der Gainregler zurück auf 10 Uhr. 

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Bright-Channel Endstufenzerrung 1

Mit dem Stegpickup erhält man einen schmutzigen und gleichzeitig klingelnden Mix aus clean und verzerrt, und alleine deshalb lohnt es sich meiner Meinung nach, den Amp anzutesten. Je nachdem, in welcher Bandkonstellation man spielt,  kommen Blueser hier mit einem zusätzlichen Booster oder Overdrive einem klassischen Sound verdammt nahe. Für eine laute Rockband ist der Amp natürlich zu leise, aber im Studio oder für einen  gemäßigten Hobbyblueser könnte der Amp eine Offenbarung sein. Ich habe so gut wie alle gängigen Speaker besessen, gespielt und kaputtgespielt, aber mein Lieblingslautsprecher ist und bleibt der Greenback, der sich auch hier als eine wirklich gute Wahl beweist. 

Audio Samples
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Bright-Channel Endstufenzerrung 2

Der Girth-Kanal ist für die High-Gain-Sounds zuständig. Die Zerrstruktur hat eine eher amerikanische Färbung und beginnt ab Gaineinstellungen um die 12-Uhr-Position zu leben. 
Der Sound ist für meinen Geschmack in den oberen Mitten eine Spur zu dicht und nasal abgestimmt, was natürlich Geschmackssache ist. Beinharte Rocker werden sicher ihren Spaß haben, und selbst mit der Strat kann man problemlos Gas geben. 

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Girth-Kanal Medium Gain

Zum Schluss gibt es noch ein Audiobeispiel mit der Les Paul und maximalem Gain. Hier stehen die Höhen auf 15 und die Mitten auf 13, der Bass bei 17 Uhr. Normalerweise gehe ich bei der Klangregelung von Gitarrenamps immer von der 12-Uhr-Position aus, was bei unseren Kandidaten aber nicht so gut funktioniert. Speziell der Bassbereich muss immer relativ weit reingedreht werden, damit der Sound nicht dünn klingt und ein Fundament erhält. Aber auch hier ist der Klang trotz viel Verzerrung nicht plastikmäßig überbraten. 

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Max. Gain
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Profilbild von Guenter aus E

Guenter aus E sagt:

#1 - 05.02.2014 um 15:22 Uhr

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Danke für das Review!Wie verträgt sich den der Amp mit vorgeschalteten Pedalen?Und wie gut ist der FX Loop z.B. in Bezug auf Pegeltreue, Rauschverhalten, Signaltreue/Klangverfärbung)?

Profilbild von Robby Mildenberger

Robby Mildenberger sagt:

#2 - 08.02.2014 um 21:48 Uhr

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Hallo Günter aus E,
Ich gehe davon aus, dass es dir um Booster- und Verzerrerpedale geht. Grundsätzlich hat mir der Amp am besten ohne Booster und Verzerrer aller Art gefallen. Wenn überhaupt, dann würde ich nur den Bright Kanal mit Pedalen verwenden. Vor dem Girth Kanal würde ich persönlich außer einem Wah Wah kein zusätzliches Pedal anschließen. Der Bright Kanal reagiert wie ein puristischer Röhrenamp und kommt mit Overdrive- und Fuzzpedalen gut klar. Sehr gut funktionieren auch Boosterpedale, wie der Fulltone Fat Boost und der Sex Drive von Durham.In den Einschleifweg habe ich meinen Eventide Timefactor gehangen und keine Klangeinbußen festgestellt. Bei einem seriellen Einschleifweg ist die Qualität des verwendeten Effektgerätes ausschlaggebend. Gute Geräte gibt es von Eventide, TC Electronic, Digitech, Lexicon...usw.Gruß Robby

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