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Metallsnare-Vergleich – Sonor Metallsnares

Auch eine deutsche Traditionsfirma kann einige erfolgreiche Metallsnares vorweisen, die mehr oder weniger zu Legenden geworden sind. Wir haben ein paar alte Pötte für euch zum Test vorliegen, die bereits das eine oder andere Jahrzehnt auf dem Buckel haben und zu Recht auch das Wörtchen Vintage im Namen tragen dürfen.

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In Deutschland setzte und setzt die Firma Sonor bei Ihren traditionellen Metallsnares vor allem auf die Werkstoffe Ferromangan-Stahl und Bronze. Eine Trommel aus der 70er Champion-Serie, zwei Modelle aus der Phonic- und eine Snare aus der Signature-Serie, die HLD590 stehen für den Test bereit.

Details

Sonor D454

Die D454 aus der Champion-Serie war seinerzeit ein äußerst populäres Modell und ist noch heute sehr häufig auf dem Gebrauchtmarkt zu finden, und das zu relativ günstigen Preisen. Der nahtlos gezogene 14×5 Zoll Ferromangan-Kessel ist mit 0,8 Millimetern Wandstärke nur etwa halb so dick wie der Alukessel der Ludwig-Snares, hat aber dieselbe umlaufende Sicke in der Mitte. Die Gratung fällt bei der D454 vergleichsweise rundlich aus. Als Sparmaßnahme gegenüber den teureren Phonic-Modellen wurden an diesem Modell nur acht Spannböckchen montiert, und auch die Abhebung mit dem seitlich klappbaren Hebel ist wesentlich einfacher konstruiert. Selbstverständlich darf auch der Innendämpfer, mittlerweile ein Relikt vergangener Zeiten, nicht fehlen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Snare D454 von Sonor in ihrer ganzen Pracht

Sonor D505

Die D505 gehörte in den 1970er Jahren zur Standardausrüstung der populären Phonic-Drumsets. Der 14×5,75 Zoll große verchromte Ferromangan-Kessel ist, ähnlich wie bei der D454, nahtlos gezogen, allerdings mit der klassischen 45-Grad-Gratung versehen. Das Snarebed fällt relativ flach aus und ist auch flach über die Gratung gezogen. In den Gewindehülsen der zehn Doppel-Spannböckchen stecken, wie bei allen Sonor-Snares in diesem Test, die damals üblichen Sonor-Schlitz-Spannschrauben, die einen speziellen Stimmschlüssel erforderlich machen. Die beidseitig regulierbare Abhebevorrichtung an dieser Trommel stammt noch aus der Pre-Phonic-Ära. Auch an dieser Snare ist ein Innendämpfer montiert.

Fotostrecke: 6 Bilder die Komplettansicht der Trommel D505

Sonor D528

Die Sonor D528 zählt zwar zur Phonic-Serie, ist aber fast hundertprozentig baugleich mit der HLD588 Snare aus der Signature-Serie. Es handelt sich bei der D528 quasi um eine “Zweite Wahl-Signature”, die aufgrund minimaler optischer Mängel nicht das von Sonor-Mastermind signierte Signature-Badge tragen durfte. Die Mängel sind zwar kaum nachvollziehbar, aber ein typisches Unterscheidungsmerkmal ist der an der D528 verbaute Innendämpfer. Es handelt sich um eine sehr massiv gebaute Trommel mit einer genial konstruierten Parallelabhebung und 24 Einzelböckchen. Wie bei den beiden zuvor genannten Modellen ist der Kessel aus Ferromangan-Stahl gefertigt.

Fotostrecke: 6 Bilder Ein echter Eimer: Die Sonor D528.

Sonor HLD590

Die HLD590 ist die teuerste Snare, die Sonor in den 80er Jahren im Programm hatte. Sie stammt aus der Signature-Serie und hat einen majestätisch anmutenden 15 kg schweren und fünf Millimeter dicken gegossenen Kessel aus Glockenbronze. Eine Herausforderung für jeden Trommler und Snareständer! Die Trommel kommt mit 20 Einzelböckchen, schweren Gussreifen und Parallelabhebung. Sämtliche Hardware ist verkupfert.

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Die D454 in 14“x5“ aus den frühen 70’s – schlicht und funky

Die flache D454 aus den frühen Siebzigern erinnert mit Ihren acht Spannböckchen spontan an die Ludwig Acrolite. Die Kombination aus hochwertiger Verchromung (die Trommel sieht auch nach über 35 Jahren von außen noch frisch aus) und dem charmant wirkenden Hebel der Teppichabhebung im “Baseball Bat-Style” ergeben ein schönes Gesamtpaket. Im Kesselinneren und am Hebel zeigt sie ihr wahres Alter in Form von etwas Flugrost. Im Spieltest lässt sie sich leicht stimmen, klingt trocken und trotzdem resonant, was auf die reduzierte Kesselhardware zurückzuführen ist. Sie ist insgesamt nicht besonders laut, und auch der Stimmumfang kann gegenüber dem Acrolite Modell nicht mithalten. Dennoch alles in allem eine schöne Vintage-Trommel mit eigenem Charme und Charakter.

Audio Samples
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Sonor 14×5“ D454 Solo offen Sonor 14×5“ D454 Solo gedämpft Sonor 14×5“ D454 Groove offen Sonor 14×5“ D454 Groove gedämpft

Die D505 14“x5,75“ Phonic – The Spirit Of ’76

Die D505 von 1976 ist eine Weiterentwicklung der D454. Ein kleines optisches Manko findet sich auch hier im Inneren des Kessels in Form von leichtem Rost entlang der Sicke. In tieferen Lagen kommt sie der D454 sehr nahe, aber durch die zwei zusätzlichen Spannböckchen und die deutlich schwerere Abhebung bei leicht veränderter Kesselkonstruktion ergeben sich gegenüber der D454 in höherer Stimmung leicht veränderte Klangeigenschaften. Hier zeigt sich die D505 weniger flexibel und klingt sehr trocken. Eine schöne Rock/Pop-Trommel für Leute, die ungern experimentieren, aber auf der Suche nach einem hochwertig gebauten Vintage-Instrument sind. Ein besonderes Merkmal ist bei beiden Trommeln der eigenständige “knirschende” und singende Rimshot-Sound.

Audio Samples
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Sonor 14×5,75“ D505 Solo offen Sonor 14×5,75“ D505 Solo gedämpft Sonor 14×5,75“ D505 Groove offen Sonor 14×5,75“ D505 Groove gedämpft

Die D528 14“x8“ Phonic – ein Klassiker der 80’s

Mit 24 Stimmschrauben – jede einzelne davon mit einer Snap Lock-Stimmsicherung ausgestattet – stellt der Fellwechsel bei der D528 eine kleine Kraftanstrengung dar. Die Schrauben fingerfest anzuziehen ist unmöglich und das Anziehen mit dem Schlüssel scheint ewig zu dauern, und auch sonst ist diese Trommel alles andere als ein Leichtgewicht. Sie klingt durch den tiefen Kessel singender als die D505 und überzeugt vor allem als klassische Rock-Snare mit gedämpften Center-Schlägen. Da kommt richtiges 80er-Feeling auf. Die Lautstärke und die Präsenz können problemlos schmerzerfüllte Gesichter bei den Mitmusikern erzeugen. Die massive Parallelabhebung arbeitet, wenn sie richtig justiert ist, problemlos und zuverlässig. Viele der Sounds kann man sicherlich auch mit einer sechseinhalb Zoll tiefen Trommel erzeugen, und der hohe Gebrauchtpreis in Verbindung mit den insgesamt eher unhandlichen Abmessungen lassen auf einen eingeschränkten Käuferkreis schließen. Nichtsdestotrotz eine Snare mit Kultfaktor.

Audio Samples
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Sonor 14×8“ D528 Solo offen Sonor 14×8“ D528 Solo gedämpft Sonor 14×8“ D528 Groove offen Sonor 14×8“ D528 Groove gedämpft

Die HLD590 14“x8“ – Die Chef-Trommel

Die Sonor Signature HLD 590 war Ende der 80er das Aushängeschild der Signature-Serie. Unser Exemplar hat eine Zehner-Teilung, das heißt, zehn Stimmschrauben pro Seite. Ebenfalls erhältlich war eine Ausführung mit Zwölfer-Teilung. Auch heute noch ist diese Trommel auf dem Gebrauchtmarkt die teuerste Einzeltrommel aus dem Hause Sonor, mit Preisen bis jenseits der 2500-Euro-Marke. An der verkupferten Hardware nagt allerdings sichtbar der Zahn der Zeit, und auch der Bronze-Kessel selbst wirkt nicht mehr so frisch wie seine Vettern aus Ferromangan-Stahl. Neben dem brutalen Gewicht – mein lange vergessen geglaubtes Rückenleiden kehrte auf einen Schlag zurück – ist außerdem der lang anhaltende, sehr präsente glockige Ton zu erwähnen. Durch die Gussreifen kann die Trommel sehr laut sein und bringt ein reines, direktes Signal hervor. Mit höherer Stimmung und angespanntem Teppich wird sie zunehmend trockener. Für mich persönlich eine der interessantesten Trommeln im Test. Ich würde sie wohlhabenden Freaks ans Herz legen, als Tourinstrument ist sie allerdings nur für routinierte Gewichtheber zu empfehlen.

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Sonor 14×8“ HLD590 Solo offen Sonor 14×8“ HLD590 Solo gedämpft Sonor 14×8“ HLD590 Groove offen Sonor 14×8“ HLD590 Groove gedämpft
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Fazit

Die Ferromangan-Snares von Sonor sind sehr leicht zu stimmen. Sie glänzen mit hochwertiger “Made in Germany”-Verarbeitung und ihrem originellen Gesamt-Design. Der eigenständige Klang dieser Kessel ist mit Modellen anderer Hersteller einfach nicht zu vergleichen. Im Stimmumfang können sie den Ludwig-Modellen allerdings nicht das Wasser reichen. Die Gebrauchtpreise sind durchwachsen. Die D454 ist teilweise sehr günstig zu bekommen, in der Phonic-Serie geht es deutlich teurer zu. Die Signature HLD590 ist einfach Kult. Wer über genug “Kraft” und Bares verfügt, sollte diese legendäre Trommel unbedingt einmal anspielen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hohe Verarbeitungsqualität
  • eigenständiges Design
  • gute Stimmbarkeit
Contra
  • die meisten Trommeln klingen nur in eingeschränktem Stimmbereich gut.
Artikelbild
Metallsnare-Vergleich – Sonor Metallsnares
Für 625,00€ bei
Sonor_Phonic_005FIN
Das Badge der D505
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