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Traveler Guitar Speedster HotRod V2 Test

Die Traveller Guitar Speedster HotRod V2 E-Gitarre zeigt sich in einem sehr speziellen Korpusdesign und hat sogar einen Headphone-Amp an Bord. Wie bei den sonstigen Akustik- und E-Gitarren im Portfolio des amerikanischen Herstellers handelt es sich auch bei ihr um eine typische Reisegitarre, kompakt und ausgeklügelt konstruiert, die zum Üben im Hotelzimmer, aber im Fall des Falles auch auf der Bühne zum Einsatz kommen kann.

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Die Zielvorgabe bei unserer Probandin lautete: Die Mensur sollte mit 628 mm Standardmaße haben, der Rest musste am Korpus gespart werden, damit die Gitarre so klein wie möglich bleibt. Und das ist durchaus gelungen, die Gitarre kommt ohne Kopfplatte, mit Tunern im Korpus integriert und dazu eine aufsteckbare Armstütze. Fertig ist die Gitarre, die gar nicht mehr so ohne Weiteres nach Gitarre aussieht. Wie es um Spielgefühl und Sound bestellt ist, werdet ihr gleich erfahren.

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Details

Lieferumfang

Die Speedster HotRod V2 kommt in einem passenden Gigbag mit zwei Außentaschen für Zubehör. In der größeren Tasche ist die Armlehne aufbewahrt, die an den Korpus angeschraubt werden kann. Dadurch hat unser Testkandidat natürlich beim Transport recht geringe Maße, das Gigbag ist gerade einmal 76 cm lang. Die Gitarre würde bei Bedarf auch in einen Standard-Reisekoffer passen, und als Handgepäck im Flugzeug ist die Speedster HotRod V2 je nach Fluggesellschaft ebenfalls unproblematisch. Das nötige Werkzeug in Form von Inbus-Schlüsseln zum Einstellen von Halsneigung und Saitenlage ist auch an Bord.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Speedster HotRod V2 Reisegitarre wird in einem passenden Gigbag geliefert,…

Korpus

Die Speedster HotRod V2 ist eine Neck-Thru-Konstruktion – Body und Hals sind aus amerikanischem Ahorn gefertigt und bei unserem Testmodell schwarz (Gloss Black) lackiert. Die Gitarre ist aber auch in Rot (Wine Red) erhältlich. Die Basisform des Korpus kann man salopp als Paddel bezeichnen, wobei die untere Hälfte, auf der die Schalt- und Regelmöglichkeiten positioniert sind, daran angeschraubt ist. Sie ist so geformt, dass man eine gute Auflage am Bein hat, wenn im Sitzen gespielt wird.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Traveller Guitar Speedster HotRod V2 E-Gitarre kommt in einem sehr speziellen Korpusdesign,…

Es gibt links und rechts von den Saiten zwischen Hals-Ende und Pickup zwei Aussparungen im Korpus, in denen sich die Stimm-Mechaniken befinden. Die sind jeweils an einer Holzleiste befestigt, die an der Rückseite mit dem Korpus verschraubt ist. Das ist eine simple, aber sehr pfiffige Konzeption, die Traveller Guitar hier verwirklicht hat: Die Saiten werden hinter dem Sattel eingefädelt, die Ball-Ends hängen in einem Alublock, der den Abschluss des Halses bildet. Von dort laufen sie über Steg und Brücke und am Ende des Korpus über einzelne Kunststoffrollen, die sie dann an der Rückseite des Korpus zu den Stimm-Mechaniken leiten. Ein Saitenwechsel ist zwar erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber das Konzept funktioniert sehr gut, die geschlossenen Mechaniken arbeiten sorgfältig mit einer Übertragungsrate von 14:1 und das Instrument bleibt auch gut in Stimmung. Der Steg im Tune-O-Matic-Style hat sechs einzeln verstellbare Reiter und kann über die seitlichen Schrauben in der Höhe verstellt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder In zwei Aussparungen zwischen Hals-Ende und Tonabnehmer befinden sich die Stimm-Mechaniken.

Daneben ist der einzige Pickup, ein splitbarer Humbucker, auf einer Metallplatte befestigt. Ein Problem bei “Paddel-Gitarren” wie einer Steinberger oder der Höfner Shorty ist immer die Positionierung beim Spielen im Sitzen, wenn man nicht mit Gurt spielen möchte. Außerdem fehlt eine Auflagefläche für den rechten Arm. Genau für dieses Problem haben die Konstrukteure unseres Testmodells eine simple Lösung im Angebot: Die Armlehne! Dieses Stück Holz wird mit einer Schraube, deren Kopf als Gurtpin benutzt werden kann, befestigt und mit einem Bolzen fixiert. Dadurch hat das Instrument schon einen sehr eigenen Look und der Vintage-Gitarren-Liebhaber rümpft die Nase. Aber hier geht es nicht um Optik, sondern um eine praktische Umsetzung des Konzepts “kleine Reisegitarre mit Standardmensur”. Und die ist erstklassig gelungen! Mit angeschraubter Armlehne lässt sich die Gitarre wirklich sehr gut im Sitzen spielen, ganz so wie eine normale Gitarre mit Standardkorpus. An der Zarge des unteren Korpusteils befindet sich die Anschlussplatte mit drei Klinkenbuchsen: Eine 6,3 mm Buchse zum Anschluss an einen Gitarrenverstärker, ein 3,5 mm Anschluss (Miniklinke) für einen Kopfhörer und der Aux-In (3,5 mm) für externe Zuspieler (mp3 Player, Smartphone, Tablet, etc.), deren Signal zusammen mit dem Gitarrensound über den Headphone-Out ausgegeben werden, um zum Beispiel mit Tracks vom Smartphone zu jammen.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein schräg montierter und splitbarer Humbucker ist der einzige Klangübertrager.

Hals

Der Hals hat ein Griffbrett aus Nussbaum (Black Walnut), auf dem 22 Medium Frets eingearbeitet sind. Die Bünde sind nicht sonderlich gut poliert, etwas Nachbearbeitung ist hier notwendig, aber bei Gitarren in der Preisklasse um 500 Euro ist das eigentlich der Regelfall. Dafür sind Halsneigung und Saitenlage in guter Verfassung, es kann direkt gespielt werden. Der Hals ist etwas kräftiger, liegt aber gut in der Hand und hat mit 44 mm am Sattel auch ein höheres Maß als die aktuellen Standardmaße von Fender und Gibson (43 mm).
Zur Orientierung findet man Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Halsleiste. Die Saiten laufen über einen Kunststoffsattel und sind dann, wie schon beschrieben, an einer Metallplatte befestigt. Die ist am Hals verschraubt, und dort findet man auch den Zugang zum Halsstellstab. Last, but not least bietet das Halsende auch noch eine Kunststoffschlaufe, an der die Gitarre bei Bedarf aufgehängt werden kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Hals ist etwas kräftiger und mit einem Griffbrett aus Nussbaum belegt, in das 22 Bünde eingearbeitet sind.

Pickup/Headphone-Amp

Die Speedster HotRod V2 ist mit einem splitbaren Dual-Rail-Humbucker im Singlecoil-Format bestückt. Dieser ist leicht angewinkelt positioniert – wie der Steg-Pickup einer Strat – und auf einer verchromten Metallplatte befestigt. Er kann über die beiden seitlichen Schrauben in der Höhe verstellt werden. Geregelt wird der Sound mit einem Volume- und einem Tone-Regler, mit dem Kippschalter wird die Splitfunktion des Pickups angewählt. Ist der Schalter nach rechts gelegt, arbeitet der Humbucker mit beiden Spulen, legt man ihn nach links, ist nur eine Spule aktiv.

Der integrierte Headphone-Amp hat vier unterschiedliche Sounds im Angebot, die über die Tastfunktion am Tone-Regler umgeschaltet werden können. Wenn ein Kopfhörer am Headphone-Out angeschlossen ist, fungiert der Volume-Regler als Master-Level für den Ausgang. Gespeist wird der Headphone-Amp mit zwei Batterien vom Typ AAA, die in einem Batteriefach an der Rückseite beherbergt sind.

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Praxis

Praxis/Sound

Zu Beginn des Praxisteils bekommt ihr eine Kostprobe des Sounds aus dem Headphone-Out. Ich habe den Ausgang direkt mit meinem Audio-Interface verbunden. Es gibt zwei Clean- und zwei Overdrive-Sounds.

Audio Samples
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Headphone Out Sound 1 Headphone Out Sound 2 Headphone Out Sound 3 Headphone Out Sound 4

Mit dem aktiven Tone-Regler kann der Sound noch etwas feinjustiert werden, aber mehr Einstellmöglichkeiten gibt es nicht. Klar, der Klang haut einen nicht unbedingt vom Hocker, eine Amp-Simulation am Tablet oder ein Amp-Modeler klingen besser, aber es lässt sich auf jeden Fall ohne Zusatzgerät mit verzerrtem Sound über einen direkt angeschlossenen Kopfhörer spielen. Und wenn man noch schnell sein Smartphone über Miniklinke an die Gitarre anschließt, kann die Jam-Session losgehen, ohne dass man viele Gerätschaften mit sich herumschleppen muss. Dafür ist die Soundqualität meines Erachtens absolut ausreichend.

Die Gitarre lässt sich gut bespielen und der Dual-Rail-Humbucker erzeugt sehr knackige Zerrsounds, kann aber auch mit unverzerrten Klängen gefallen.
Die Gitarre lässt sich gut bespielen und der Dual-Rail-Humbucker erzeugt sehr knackige Zerrsounds, kann aber auch mit unverzerrten Klängen gefallen.

Jetzt kommt die Speedster HotRod V2 an einen “richtigen” Amp. Der Sovtek MIG-50H steht wie immer parat und ist an eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) angeschlossen, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Für die Zerrsounds sind dann noch diverse Overdrive-Pedale vorgeschaltet.
Der Dual Rail Humbucker hat ordentlich Output, beim Singlecoil-Mode fällt der Pegel mit Cleansounds leider etwas ab, aber man hat zumindest eine zusätzliche Sound-Option. Der Pickup macht eine gute Figur, er klingt bei Cleansounds nicht quäkig und lässt sich in den Höhen mit dem Tone-Poti auch entsprechend zähmen. Im ersten Beispiel hört ihr die Bandbreite des Tone-Potis mit dem Humbucker, im zweiten ist der Split-Mode angesagt, der sich natürlich gut für drahtige Rhythmus-Sounds mit unverzerrtem Ton nutzen lässt. Beim dritten Beispiel ist die Split-Funktion mit einem Crunch-Sound (Himmelstrutz Fetto) an der Reihe. Die Speedster HotRod V2 hat einen recht schnellen Antritt und generell einen recht drahtigen Klangcharakter, was natürlich auch bei der Konstruktion des Korpus nicht anders zu erwarten ist. Es klingt knackig und schön aufgeräumt.

Audio Samples
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Clean: Humbucker – Tone max. und Tone min. Clean: Split Crunch: Split

Der Pickup liefert eine gute Klangübertragung, bei der auch die dynamischen Akzente durch den Anschlag an der Gitarre nicht auf der Strecke bleiben. Auf der einen Seite ist er in der Lage, mit einem Amp oder Overdrive-Pedal ein stattliches Zerrbrett zu erzeugen, das aber auch in feinen Nuancen über den Anschlag an der Gitarre oder das Volume-Poti gesteuert werden kann. Im zweiten Beispiel könnt ihr euch davon überzeugen, dort habe ich zuerst leicht mit den Fingern angeschlagen, dann hart mit dem Pick.

Audio Samples
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Mid Gain: Humbucker Mid Gain: Humbucker – Anschlagsdynamik

Auch High-Gain-Sounds sind mit der Speedster HotRod V2 kein Problem, dabei kann mit dem Tone-Regler noch etwas Feinkosmetik betrieben werden, aber generell entlässt die Gitarre auch in dieser Disziplin vernünftige Klänge aus den Speakern.

Audio Samples
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High Gain: Split – Tone weit zurück gedreht High Gain: Humbucker
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Fazit

Die Traveller Guitar Speedster HotRod V2 überzeugt mit einer sehr guten Umsetzung der Aufgabenstellung, eine kompakte Gitarre mit Standardmensur zu konzipieren. Mit einer Gesamtlänge von 710 mm (ohne Armlehne) ist das klar gelungen. Durch die anschraubbare Armlehne erhält man aber auch das Spielgefühl und die Haltung wie bei einer Gitarre mit “normalem” Korpus. Dazu gibt es einen integrierten Headphone-Amp mit vier unterschiedlichen Sounds und der Anschlussmöglichkeit von Line-Pegel-Gerätschaften (z.B. Smartphone). Die Gitarre lässt sich gut bespielen und der Dual-Rail-Humbucker erzeugt sehr knackige Zerrsounds, kann aber auch mit unverzerrten Klängen gefallen. Wer auf der Suche nach einer Reisegitarre ist und soundmäßig mit einem Pickup klarkommt, sollte die Speedster HotRod V2 auf jeden Fall antesten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • kompakte Maße
  • geringes Gewicht
  • innovatives Design und praktische Konstruktion
  • integrierter Headphone-Amp
Contra
  • schlecht polierte Bünde
Artikelbild
Traveler Guitar Speedster HotRod V2 Test
Für 379,00€ bei
Die Traveller Guitars Speedster HotRod V2 gefällt durch kompakte Maße, geringes Gewicht, einem innovativen Design und dem integrierten Headphone-Amp.
Die Traveller Guitars Speedster HotRod V2 gefällt durch kompakte Maße, geringes Gewicht, einem innovativen Design und dem integrierten Headphone-Amp.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Traveler Guitar
  • Bezeichnung: Speedster HotRod V2
  • Typ: 6-str. Reisegitarre
  • Herkunft: China
  • Finish: Black
  • Korpus: Ahorn (USA)
  • Hals: Ahorn (USA)
  • Griffbrett: Black Walnut
  • Halsbr. Sattel: 44 mm
  • Mensur: 628 mm
  • Gesamtlänge: 710 mm (ohne Armlehne)
  • Bünde: 22 Medium
  • Mechaniken: geschlossen, verchromt (Übertragung 14:1)
  • Pickup: Dual Rail Humbucker mit Coil-Split
  • Regler: Volume, Tone
  • Brücke: verchromte Brücke mit einzeln verstellbaren Saitenreitern
  • Gewicht: 2,2 kg
  • Zubehör: Gigbag inkl.
  • Ladenpreis: 549,90 (November 2018)
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