Ob Grandmaster Flash oder Richie Hawtin, viele namenhafte DJs aller musikalischen Stilrichtungen bekennen sich zum digitalen Traktor Scratch Vergnügen von Native Instruments. Aktuell liegt die Software in der Version 1.26 vor und hat seit der Erstauslieferung einige kosmetische Updates und neue Features spendiert bekommen. Wir schauen uns den aktuellen Stand der Dinge an.
Produktbeschreibung Unser zweiter Kandidat Traktor Scratch Pro wendet sich an fortgeschrittene Turntablisten, die eine Steuerung ihrer Software-Player über Timecode-Medien anstreben. Vor allem an Scratcher und „Dex´n´Fx“-DJs aus dem Bereich elektronischer Musik. Aus diesem Grunde enthält das Programm gegenüber der DUO-Version auf diese Zielgruppe zugeschnittene erweiterte Funktionen, allen voran Vierdeck-Betrieb, Quantisierung, eine MIDI-/Master-Clock, eine ausgebaute Effektabteilung, aber auch ein auf diese Anforderungen ausgelegtes Soundinterface.
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Ausstattung Traktor Scratch Pro unterscheidet sich nicht nur in der Farbe der Umverpackung von seinem kleineren Bruder, auch der Inhalt des Paketes ist anders. Allem voran das Audio-8-Interface samt Schutzbeutel. Gab es bei der Erstauslieferung noch einen leichten Unterschied beim Kabeldesign, sind die Multicores inzwischen identisch gefertigt. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen der Pro-Box gehören zwei Timecode-Vinyls und -CDs, die Programm-CD, ein Handbuch und eine Illustration der Anschlussmöglichkeiten.
Interface Beim Audio-8 handelt es sich bezeichnenderweise um ein 8-Kanal-Interface mit einer Samplingfrequenz von maximal 96 kHz und einer Auflösung von 24 Bit. Es hat eine Größe von 43 x 174 x 103 mm und wiegt 825 Gramm. Audio 8 DJ besteht fast vollständig aus Aluminium. An der Oberseite verbaut NI eine transparente Kunststoffplatte mit acht Signalfluss-LEDs. Die vordere Reihe zeigt Frontpanel-, die hintere Backpanel-Funktionen an. Es verfügt über vier Stereo-Ein und Ausgangskanäle und die vielerorts beliebte Standard-MIDI-Schnittstelle. Zudem ist ein XLR-Mikrofonanschluss verbaut, was einen optionalen Studioeinsatz nicht ausschließt. Doch leider gibt es nur zwei Phono Preamps, sodass bei einem Einsatz von vier Plattenspielern externe Wandler oder Line-fähige Turntables ins Spiel kommen müssen. Das ist in Kombination mit CD-Geräten oder MIDI-Controllern nicht nötig. Spielt der DJ lediglich mit zwei taktgebenden Plattenspielern oder CD-Einheiten, sowie einem angeschlossenen MIDI-Controller, laufen alle Kabel nach hinten weg. Schön. Kommen allerdings zwei weitere Timecode-Zuspieler oder das Mikrofon zum Einsatz, kommt das Frontpanel zum Zuge. Beim Klang gibt’s nichts zu meckern. Der Sound ist glasklar und druckvoll. Der Ausgangspegel laut genug für die globale Clublandschaft. Nur der Kopfhörerausgang zerrt ab 15 Uhr ein wenig, aber dies dürfte eher für Controllerjockeys, die mit dem internen Softwaremixer arbeiten, von Belang sein. Wer am externen Mischpult rockt, klinkt sich dort ein. Audio8DJ ist auch einzeln erhältlich, unverbindliche Preisempfehlung 399 Euro.
Software-Features Traktor Scratch Pro bietet sämtliche Funktionen der Duo Version, allerdings auf vier Decks und mit 28 Effekten auf vier Effekt-Racks. Diese können sowohl einen erweiterten Effekt im Advanced Mode aufnehmen, als auch verkettet betrieben werden. Durch die MIDI-Learn-Funktion lassen sich auch multiple Effekte mit unterschiedlicher Sensibilität auf einen Controller legen. Zudem besitzt Traktor Pro eine ausgefeilte Loop- und Cue-Sektion mit maximal acht direkt ansteuerbaren Hotcues, synchronisierte Autoloops, quantisiertes Beat-, Loop- und Cuejuggling. Die Bedienoberfläche ist individuell konfigurierbar, im Softwaremixer hat der DJ die Wahl zwischen vier EQ-Typen (Nuo, P600, Classic, Xone) und einer Xone92-Filter-Emulation. Traktor Scratch Pro besitzt eine MIDI- und Master-Clock, einen internen Sessionrekorder und ein Broadcast-Plugin, das die Mixsession bereitwillig ins Internet streamt, allerdings nur im Ogg-Vorbis-Format. Wer MP3 senden will, benötigt einen Stream-Transcoder.
Setup Obwohl das Audio8-Interface umfangreich ausgestattet ist, erweist es sich mit farbcodierten Kabeln, gedrucktem mehrsprachigen Handbuch, dem bebilderten Poster und einem Software-Setup-Wizard hinsichtlich der Inbetriebnahme als unkompliziert und vorbildlich illustriert. Toll. Timecode und Handling TPS verwendet das gleiche Timecode-Vinyl wie Duo, mit je einem Selection-Track pro Seite und Flip-Option, sodass zur Musikauswahl der Griff zu Maus oder Tastatur entfällt. Der Timecode verwendet ein Trägersignal von 2 kHz aufgelöst und bewältigt langsame und schnelle Übersetzungen, ohne zu murren. Zu den größten Traktor-Stärken gehört ferner das Beatgrid, automatisches Beatmatching und quantisiertes Cuejuggling. Gerade wer mit vollgeladenen Loopdecks arbeitet, weiß dies zu schätzen. Besonders die Master-Clock kann hier zusätzliche Dienste leisten. Wegen des internen Softwaremixers ist es nicht zwangsläufig nötig, alle vier Decks am externen Mixer und mit Timecode zu betreiben. Wer möchte, kann die Meute auch jederzeit mit einem MIDI-Controller befeuern, ohne zu einer anderen Software wechseln zu müssen. Selbst wenn das interne Core/-ASIO-kompatiblen Konsoleninterface genutzt wird. Scratching ist, sofern das Arbeitswerkzeug Jogdials besitzt, ebenfalls möglich. Stark.
Stabilität und Performance Traktor Scratch Pro ist das Top-DJ-Produkt von Native-Instruments und wird nicht umsonst seit Jahren von Dex´n FX DJs aus aller Welt in den globalen Beschallungstempeln eingesetzt. Mit aktueller Rechnerhardware, dem A8-Interface und den hauseigenen High-Performance Treibern stellt sich quasi ein latenzfreies Vinylgefühl ein. Ich habe mit Traktor Pro zudem bisher keinen Systemabsturz erlebt. Das ganze System und auch MIDI-Controller sind zudem Hot-Plug-fähig und stehen, sollten sie versehentlich vom Host getrennt werden, nach dem Einstöpseln in kürzester Zeit wieder einsatzbereit zur Verfügung.
Controller Support Traktor (Scratch) Pro ist nicht nur bei Turntablisten, sondern auch bei Controller-DJs sehr beliebt. Das hat unterschiedlich Gründe. Zum Ersten unterstützt das Programm von Haus aus eine Vielzahl von Steuereinheiten renommierter Manufakturen, sei es, um die Vinyldarbietung zu unterstützen oder ohne Turntables zu spielen. Zum Zweiten können Konfigurationsdateien der Community mit einem Mausklick importiert werden und zum Dritten verfügt es über eine sehr umfangreiche MIDI-Konfiguration mit detaillierten Anpassungen der zugewiesenen Controller. Gerade fortgeschrittene Anwender profitieren so von Multi-FX-Mappings, von Modifiern für Mehrfachbelegungen der Bedienelemente und Output Befehlen um LEDS anzusteuern. Allerdings erfordert dies etwas mehr Einarbeitungszeit als die GUI-sensitiven Mappingverfahren a´la SSL oder VDJ. Für mich persönlich spielt Traktor hinsichtlich des Funktionsumfangs und der Benutzerfreundlichkeit der Konfigurationsabteilung um die MIDI-Krone, wenn auch das Fenster des Mappers ruhig etwas breiter ausfallen könnte.
Eine Auswahl beliebter MIDI-Controller ergab:
Besonders zu erwähnen schien mir auch hier die Unterstützung der Pioneer Modelle CDJ 400/900/2000
Certified Mixers Wer sich das Audio8-Interface sparen oder in seinen Club Traktor-taugliche Hardware stellen möchte, der greift vielleicht zu einem Certified-Mixer. Hierzu gehören genau wie beim DUO die (zum Teil nicht mehr erhältlichen) Produkte Mackie D2 und D4 Pro (700 €/ 800 €), Battlemixer Mackie D2 pro(700 €), Korg Zero 4 und Zero 8 (800 € /1600 €) Ecler Evo5 (1400 €), Xone:4D (1600 €) und Denon X1600 (1000 €). Das Traktor Scratch Certified-Upgrade kostet 299 Euro, wird ohne Audiohardware und Multicore-Kabel geliefert. Der Lieferumfang umfasst laut Webshop eine Traktor Pro Software mit DVS Plug-In, 2 x Control-Vinyls + 2 x Control-CDs und ein Handbuch.
Kurz und Knapp Zielgruppe: Fortgeschrittene und Profis Vorteil: Sehr gute Performance, ausgezeichnete Kreativabteilung Nachteil: Kostenpflichtige Generationsupdates, leicht zerrender Kopfhörerausgang
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Fazit Traktor Scratch Pro ist nicht zuletzt wegen seiner Betriebssicherheit, Performance und der clubtauglichen Optik beliebt. Die Scratch-Response ist ausgezeichnet, das Steuervinyl hat eine Scrollfunktion und kann beim Seitenwechsel Songs nachladen. Das Interface Audio8 mit 24 Bit /96 kHz verfügt über 2 x 4 Ein- und Ausgänge, es klingt sehr gut und bietet vom Mikrofoneingang über Kopfhörer bis hin zu Standard-MIDI-Buchsen eine reichhaltige Ausstattung, auch für den Produktionseinsatz. Die Software glänzt mit intuitiver Musikverwaltung, Beatmatching und Autosynchronisation, Quantisierung und MIDI-Clock. Für Remix-Freunde bietet sie Loops, Hotcues, 28 Effekte in vier Racks sowie optional quantisiertes Cue-Juggling. Auch ein Session-Rekorder und ein Broadcast-Feature sind vorhanden. Eine ausgesprochen durchdachte MIDI-Learn Funktion mit Modifiern für Shift-Button-Programmierungen bringt externe MIDI-Controller-Hardware sehr effizient ins Spiel. TSP ist ein hervorragendes DVS-System, eine echte Hausnummer und wird aktuell solange der Vorrat reicht zu einem reduzierten Verkaufspreis von 299 Euro (599 Normalpreis) angeboten. Wenn das keine gute Nachricht ist.
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