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Thinwood Pads Session Set 1 Test

Wir haben die Thinwood Dämpfungspads für das komplette Schlagzeug zum bonedo Test erhalten. Mit diesem Zubehörartikel aus deutschen Landen soll das akustische Drum Kit etwas nachbarschaftsfreundlicher klingen. Denn bei aller Liebe zu diesem tollen Instrument, es bleibt eines der lautesten Sorte. Manche Trommler in urbanen Lebensräumen satteln daher nach einiger Zeit (oder direkt von Beginn an) auf elektronische Drums um oder versuchen mit diversen Hilfsmitteln, das Getrommel um ein paar Dezibel herunter zu fahren.

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Ulrich Dünnewald, der Erfinder und Namensgeber der Thinwood Pads, ist selbst Schlagzeuger. In akribischer Forschung hat er für seine Matten eine Formel zur Zusammensetzung des Naturprodukts Kautschuk ertüftelt, die für ihn eine optimale Mischung aus guter Haltbarkeit und angenehmem Spielgefühl der Pads darstellt. Daneben ist die einfache Entfernung der Pads, für ein schnellen Rückbau auf das ungedämpfte Drum Kit, ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt. Trommler mit Lautstärkestress sollten aufmerksam weiterlesen, denn hier überprüfen wir, was die Pads können.

Details

Im Lieferumfang des Thinwood Pad-Sets sind drei runde, jeweils fünf Millimeter dicke Pads für die Tom Toms enthalten, die einfach auf die Schlagfelle der Trommeln gelegt werden. Das Bassdrum Pad ist rechteckig und kann ab einem Trommeldurchmesser von 18 Zoll aufwärts zum Einsatz kommen. Es kann mit acht Saugnäpfen auf dem Schlagfell befestigt werden, sofern dieses über eine glatte, unbeschichtete Oberfläche verfügt. Das knapp neun Millimeter dicke Snare Pad ist im Kern wie die Tom Pads konstruiert, hat aber zusätzlich am Rand der Oberseite noch einem perforierten Ring. Somit können auch „Rimshots“ gespielt werden, ohne dass die eigentlichen Spannreifen der Snare vom Drumstick berührt werden. Auf der Unterseite des Pads findet sich noch eine Filzschicht für flauschigen Kontakt zum Schlagfell. Wer die  Snare Drum noch stärker dämpfen möchte, kann den mitgelieferten Vliesstreifen mit Saugnäpfen benutzen, um die Gesamtlautstärke der Trommel und das Teppichsignal noch weiter abzumildern.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bass Drum benötigt ein unbeschichtetes Schlagfell zur Befestigung des Pads …

Für die Oberseiten der Crash- und Ride-Becken und der Hi-Hat gibt es drei „Ufo-mäßige“ Pads. Zwei davon sind fünf Millimeter dick, das dritte ist „thinner“ und kommt auf drei Millimeter Stärke. Mit den Lochrasterungen auf den Oberseiten können sie den individuellen Größen der Becken angepasst werden und auch das Maß an gewünschter Dämpfung regeln. Das Mittelpad der Hi-Hat passt genau zwischen zwei 14 Zoll große Becken. Wie es klingt, hört ihr gleich im Praxis-Part.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Snare wird auf der Oberseite mit dem verstärkten Pad bestückt, wer es noch …
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Praxis

Als angenehme Eigenschaft fällt mir sofort auf, dass die Thinwood Pads, im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten, keinerlei chemischen Geruch verströmen. Dank der im Lieferumfang enthaltenen Beschreibung lassen sich alle Pads sofort den passenden Instrumenten zuordnen und sind kinderleicht platziert. Meine 22 Zoll große Bass Drum muss allerdings für den Testlauf – mangels eines unbeschichteten Schlagfells – einer Ludwig Bass Drum aus den 60er Jahren weichen. Diese ist mit einem klarem Fell bestückt und bietet den Saugnäpfen des Bassdrum Pads sicheren Halt. Da die meisten Einsteiger-Sets standardmäßig mit klaren Bassdrum-Schlagfellen ausgeliefert werden, hat man sich bei Thinwood für diese Fertigungs-Variante entschieden. Alle Pads halten im Spielbetrieb bei einem gewöhnlichen Aufbau sehr gut die Position, nur bei sehr steilen Neigungswinkeln auf den Hängetoms können die Tom Pads ganz leicht in Bewegung geraten, rutschen aber nicht von den Trommeln.
In den ersten Soundfiles hört ihr das Schlagzeug einmal ohne Dämpfung und danach mit den vollflächigen Abdeckung inklusive der Becken, also dem größtmöglichen Dämpfeffekt auf den Oberflächen. Die Filzmatte zur Isolierung des Snareteppich-Geräusches kommt im dritten Teil des Snare Drum Soundfiles noch dazu. Und so klingt das ganze:

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Komplettes Set ohne Dämpfung Komplettes Set mit Dämpfung auf den Oberflächen. Die Snare ungedämpft, mit Pad, mit zusätzlichem Vlies auf der Unterseite.

Reduzierte Lautstärke und verändertes Spielgefühl

Wie ihr hören könnt, ist die Lautstärke des gesamten Schlagzeugs mit den Thinwood Pads erheblich reduziert, durch die Installation der Matten geht allerdings auch der tonale Pitch der Trommeln deutlich nach unten, was sie weniger spritzig und somit dumpfer klingen lässt. Durch eine höhere Grundstimmung der Schlagfelle kann man diesem „Bass-Boost“ zumindest teilweise entgegenwirken. Die Thinwood Pads spielen sich auch nach längeren Episoden Handgelenk-freundlich, generell muss ich aber mehr Schlagenergie investieren, um, besonders bei schnelleren Passagen, auf vergleichbare Ergebnisse zu den ungedämpften Trommeln zu kommen. Das ist natürlich einerseits ein Übungsanreiz, andererseits auch eine Umstellung. Das Snare Drum Pad hat einen wirklich coolen „80er Gate Sound“, allerdings bietet es für diffizile Anwendungen wie Ghost Notes oder Snare Drum Rudiments zu wenig Rebound. Besonders feinere Doppelschläge „vermatschen“ und sind nicht präzise genug artikulierbar. Bei den Becken-Pads stehen wie beschrieben mehrere Löcher zur Auswahl, die das Becken bis zum gewünschten Anteil der Oberfläche bedecken. Die gedämpften Becken sind im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, da Crash- und Ride-Becken nicht nur sehr kurz und schepprig klingen, sondern auch kaum in Schwingung geraten. Wenn man auf das runde Mittelpad zwischen den Hi-Hat Becken verzichtet (der getretene Chick-Sound ist dadurch wieder hörbar) und nicht auf den Pads, sondern auf den Flächen der Becken spielt, ist die Lautstärke natürlich höher, es spielt sich aber wesentlich artikulierter. Hier lohnt es sich, mit dem rechten Maß an Dämpfung und Pad-Stärke zu experimentieren. Wie das klingt, könnt ihr hier hören:

Audio Samples
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Groove mit Pads, aber auf Beckenoberflächen gespielt – ohne Hi-Hat Mittelpad

Ebenso schnell wie die Installation geht auch die Entfernung der Pads vom Schlagzeug vonstatten. Nur die Saugnäpfe des Bassdrum Pads wollen am Ende noch vom Fell gepflückt werden. Wem es übrigens nach Auflage sämtlicher Pads immer noch zu laut ist, der kann dem verbleibenden Körperschall der Trommeln durch zusätzliches Bedämpfen der Resonanzfelle an den Kragen gehen. Allerdings bleibt dann fast kein Klang mehr vom akustischen Set über, und dann wäre eine elektronische Trommellösung wohl doch ratsamer.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Saugnäpfe bleiben beim Ablösen des Pads am Fell.
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Fazit

Die Thinwood Pads überzeugen mit sehr guter Verarbeitung, zudem sind sie in der Lage, die Gesamtlautstärke des Schlagzeugs hörbar zu reduzieren. Durch das Auflegen der Matten ändert sich allerdings auch das Spielgefühl sowie die Tonlage der Trommeln im Vergleich zum ungedämpften Instrument. Für das Training von (einfachen) technischen Bewegungsabläufen oder zum lärmreduzierten Unterrichten, beispielsweise in Musikschulen, sind die Pads durchaus empfehlenswert. Um das Geklopfe in hellhörigen Mietwohnungen unbeschwert für alle Nachbarn zu gestalten, reichen sie allerdings nicht aus. Das Snaredrum Pad ist ein interessanter Sound-Effekt, spielt sich aber für filigranere Figuren zu undefiniert. Hier wäre eine etwas härtere Oberfläche wünschenswert. Ein sehr nützliches Feature der Thinwood Pads ist der einfache und schnelle Rückbau auf den Originalzustand des Instruments. Checkt sie am besten selbst aus.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • einfache Installation
  • Lautstärke wird hörbar reduziert
  • Handgelenk schonendes Spielgefühl
  • variable Dämpfungsmöglichkeit der Becken Pads
  • keine chemischen Gerüche
  • Made in Germany
Contra
  • Snare Pad hat wenig Rebound
  • Bassdrum Pad haftet konstruktionsbedingt nur auf unbeschichteten Fellen
  • Spielgefühl und Sound teilweise gewöhnungsbedürftig
Artikelbild
Thinwood Pads Session Set 1 Test
Für 97,90€ bei
Die Thinwood Pads sorgen für reduzierte Lautstärke bei Trommelübungen.
Die Thinwood Pads sorgen für reduzierte Lautstärke bei Trommelübungen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Thinwood Pad
  • Bezeichnung: S-Thinwood Set 1 – Nr.18
  • Material: Kautschuk / Vlies
  • Größen und Eigenschaften:
  • Snare Top: 14 Zoll mit verstärktem Rand und Vlies
  • Snare Bottom: Vlies Streifen mit Saugnäpfen
  • Hi-Hat Pads – für 14 Zoll große Hi-Hats plus passendes Mittelpad
  • Becken Pads: zwei Stück, Ride- und Crash-Becken individuell einstellbar
  • Bassdrum Pad: Einheitsgröße für Bass Drums ab 18 Zoll Durchmesser
  • Toms: 10, 12, 16 Zoll
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Preis: EUR 94,90 (UVP)
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