ANZEIGE

The t.racks Eight Test

Praxis

Da der t.racks Eight ein passiver Mikrofon-Splitter ist, müssen wir mit einem Lautstärke-Abfall rechnen. Daher legte ich einen Sinuston an den Splitter an und nahm das ausgehende Signal mit meiner vorher genau eingepegelten DAW auf. Der elektrische Widerstand der verwendeten Bauteile verursacht am LINK OUT einen Abfall von etwa –1,02 dB, am Trafo Out –2,77 dB. Bei der Gegenüberstellung der latenzbereinigten Signale konnte ich optisch sowie nach einem Nulltest eine perfekte und stabile Phasenlage feststellen. Keiner der acht Kanäle verursachte Phasendreher. Daher verhallt der Ruf nach einem Phasenumkehrschalter in der Ferne. Die Serienstreuung der Übertrager ist dabei gering, wenn wir Messfehler vom Endergebnis herausrechnen, so schwankt die differenzierte Signalabschwächung um weniger als 0,1 dB (!). Das Durchschleifen der Phantomspeisung für Kondensator-Mikrofone funktioniert einwandfrei. Die Speisung wird durch den LINK OUT an das Mikrofon weitergegeben.
Beim Sound insgesamt kann ich nach wirklich langen Testreihen und beinahe schon blutenden Ohren keinen wirklichen Unterschied zwischen dem Original-Signal, dem LINK OUT-Signal oder dem TRAFO OUT-Signal feststellen. Der t.racks arbeitet so erfrischend neutral in dem Signalweg, dass, wenn es einen Qualitätsabfall gibt, dieser äußerst marginal sein muss. Aus einer Pro Tools Session meiner Band floorJIVERS habe ich kleine „Snippets“ von Trompete, Bariton Saxophon, E-Bass und zwei E-Gitarren Samples durch den t.racks laufen lassen.  

Audio Samples
0:00
Trompete neutral Trompete aus dem LINK OUT Trompete aus dem TRAFO OUT Bariton Saxophon neutral Bariton Saxophon aus dem LINK OUT Bariton Saxophon aus dem TRAFO OUT E-Bass neutral E-Bass aus dem LINK OUT E-Bass aus dem TRAFO OUT Funky Guitar neutral Funky Guitar LINK OUT Funky Guitar TRAFO OUT Rock Guitar neutral Rock Guitar LINK OUT Rock Guitar TRAFO OUT

4 x 4 Schaltung

Der t.racks Eight bietet die Möglichkeit, jeweils zwei Eingangskanäle zu linken und an den entsprechenden vier Outputs zu spiegeln, wobei die Signale beider gelinkter Kanäle durchgeschliffen werden. Das bedeutet, linked man Kanal 1 und 2, dann liegen die Signale von Mikrofon 1 und 2 auf dem LINK OUT und TRAFO OUT der Kanäle 1 und 2 zu gleichen Teilen. Dies funktioniert auch, wenn einer der Kanäle nicht sendet oder gar nur ein Kanal genutzt wird, aber vier Ausgänge gebraucht werden. Bei vier Gruppen ergibt sich so eine „Mixmatrix“ von 4 x 4 Kanälen. Rerouting-Optionen zwischen den Gruppen noch gar nicht mit einbezogen…  

Differenzielle Signal-Übertragung

Letztlich ein Wort noch zur differenziellen Signal-Übertragung. In der Theorie findet beim Zusammenfassen des symmetrierten Signals im Empfänger eine Signalverstärkung von etwa 6 dB statt. Genau diesen Effekt habe ich an meiner DAW gemessen, als ich die Kompatibilität der Mikrofon-Ausgänge mit den servosymmetrischen Klinkeneingängen meiner DAW getestet habe. Am DAW-Eingang arbeiten keine Übertrager, sondern zwei OP-Amps, die unsymmetrische und symmetrische Signale verarbeiten und dem digitalen Kreislauf zuführen. Bei dem LINK OUT-Signal hatte ich die üblichen –1,02 dB Abschwächungen gemessen, während die OP-Amps mit dem Signal des Trafos tatsächlich an allen Kanälen ein Plus an Pegel von stattlichen 6,6 dB aufsummierten. Hierzu habe ich ein Adapterkabel von XLR auf Stereoklinke benutzt, das streng nach den Vorschriften für symmetrische Kabel verlötet ist. Beim Test mit einem unsymmetrischen Adapter zwischen dem Trafo des t.racks Eights und den servosymmetrischen Eingängen der DAW fällt das Signal komplett in sich zusammen und es ist nur noch eine Ahnung von Sound übrig.
Dieser Effekt ist bei allen servosymmetrierten Line-Eingängen gleich. Diese finden sich in fast allen DAWs und auch kleineren Mischpulten wieder. Daher sollte man unbedingt auch mal die Schaltbilder seines Equipments studieren, falls die verfügbar sind. Ansonsten einfach mal ausprobieren, ob sich dieser Effekt einstellt. 6dB sollte eigentlich im Headroom der meisten Inputs liegen, weswegen man auch mit 0 dB-Originalsignalen noch zurecht kommen sollte. Bei Mikrofon-Eingängen sowie an HiZ- bzw. unsymmetrischen Eingängen liegt eine andere Schaltung vor, sodass der verstärkende Effekt bzw. die vollkommene Auslöschung dort nicht stattfinden. Die Signale werden mit der üblichen Abschwächung übertragen, auch am unsymmetrischen Eingang, wobei wir dabei die „Quasi-Symmetrie“ bzw. Störfreiheit durch die Abschirmung nutzen. Beim Einschleifen der TRAFO OUTs des t.racks Eight in unsymmetrische Eingangskanäle daher unbedingt auf sehr kurze Kabelwege achten!

Kommentieren
Profilbild von Enrico

Enrico sagt:

#1 - 12.11.2013 um 15:02 Uhr

0

Thank you for the very informative article, which I have enjoyed (with the help of Google Translate, that is!). However I am still confused as to how to use the phantom power option and I would very much appreciate a clarification. For instance, let's say I have a microphone that requires phantom, and I need to split the signal and send one to the mixing board and one to a recording interface (a DAW or similar). As I understand I can plug the microphone into one of the eight inputs, and then run a cable from the "link" output to the mixer input/phantom power supply.
My questions are:
1) is the above correct?
2) if I connect the isolated output to the phantom power supply, will that damage the t.racks transformer?
3) does it make any difference if I take the phantom power from the mixer or the DAW/recorder (such as a Zoom R24 for instance)?
4) finally, should the "link" out go to the mixer and the isolated out to the recorder, or viceversa? Does it make any difference?Thank you very much in advance for any reply. If I can add a comment to your great review/test of this unit, I too think it is a great device, but it lacks one important feature--a user manual for people who, like me, could use a little help with the technicalities.

Profilbild von Axel

Axel sagt:

#2 - 06.12.2013 um 00:13 Uhr

0

Hi Enrico,1) Yes - correct2) Normally 48V Shouldn´t harm the Trafo´s as it also doesn´t destroy dynamic Mic´s. But if you can avoid, don´t connect the Phantom power to the transformers.3) As long as you connect the DAW with the Link Out directly, it does not make any difference. But you can´t use the trafo out with the DAW Phanton power to run the condenser mic with. You always have to use the Phantom Power at the Link out. The Trafo out is galvanic isolated from the Input, where your Mic plugs in...4) the Link Out should go to the mixer. Isolated out to the Recorder. Other usage doesn´t make sense and will not work properly.
If you use a recorder only, then you don´t need any Splitter....

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.