Die Kinks gehören ohne Frage zu den wichtigsten Wegbereitern des Hard-Rocks und des Punks. Klassiker wie „You Really Got Me“ und „Lola“ sind fester Bestandteil der Musikgeschichte und prägten unzählige Bands bis heute. Mit „Father Christmas“ legten die vier Briten außerdem einen Weihnachtssong vor, der so gar nichts mit Besinnlichkeit zu tun hat – stattdessen regieren Zynismus, rotzige Gitarren und eine gehörige Portion Attitüde. Grund genug, diesen fast schon vergessenen Klassiker hier im Workshop einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Hintergrundinfos zu „Father Christmas”
„Father Christmas“ wurde 1977 von Ray Davies für die Kinks im Rahmen ihrer „Sleepwalker“-Albumproduktion geschrieben und ist ein ungewöhnlich bissiger Weihnachtssong. Statt einer fröhlichen Feiertagsgeschichte erzählt er von Kindern, die den als Weihnachtsmann verkleideten Ich-Erzähler überfallen und ihn auffordern, das Geld lieber armen Familien zu geben, als Geschenke zu verteilen. Der Song kritisiert soziale Ungerechtigkeit sowie die Armut der Working-Class und verbindet eingängige Punk- und Hard-Rock-Einflüsse mit typisch britischem Humor. „Father Christmas“ entwickelte sich später zu einem Kultklassiker und wird von zahlreichen Bands wie Bad Religion, Green Day und Warrant gecovert.
Dave Davies Gear
Dave Davies zählt zu den großen Vorreitern der Rockgitarre. Bereits 1964 experimentierte er mit verzerrten Gitarrensounds, die er auf dem Kinks Hit „You really got me“ durch das Aufschlitzen seiner Speakermembran erzielte. 1977 war die Technik allerdings schon ein ganzes Stück weiter, sodass er vermehrt auf Amps mit höheren Gainreserven zurückgreifen konnte. Ende der 60er setzte er noch auf Verstärker von Marshall, Vox, Hiwatt und Fender, Mitte der 70er kamen allerdings auch Peavey-Amps wie z. B. der Mace zum Einsatz. Gitarrentechnisch sieht man Davies in dieser Zeit häufig mit Gibson Les Paul Modellen, aber auch einer Flying V sowie diversen Instrumenten von Fender und Guild.
The Kinks „Father Christmas” – Workshop mit Noten, Tabs & Backing-Track
„Father Christmas“ steht in der Tonart C-Dur und beginnt mit einem Intro im 6/4-Takt, danach folgt der Strophenpart im 4/4-Takt. Dave Davies verwendet Powerchords, die er oft mit Palm-Mutes spielt. Im Refrain kommen dann verstärkt volle Dur-Akkorde zum Einsatz, die er rhythmisch in klassischer Punk-Manier spielt. Insgesamt ist es verblüffend zu hören, wie viele Elemente und Sounds der Punk-Revival-Bewegung der 90er bereits bei den Kinks angelegt waren. Achtet beim Spielen daher vor allem auf die Attitude. Das Ganze darf ruhig etwas „lose“ rüberkommen.
Hier könnt ihr euch die Noten zum Workshop herunterladen:
Get the Sound
Um Dave Davies´ Sound zu erzielen, würde ich eine Gitarre mit einem Humbucker an der Stegposition wählen. Der Verstärker sollte leicht britische Zerrsounds anbieten können, wobei ich das Gain nicht allzu hoch setzen würde. Für ein natürliches Raumgefühl darf noch eine Prise Reverb hinzugenommen werden. Hier seht ihr ein mögliches Setting mit dem Two Notes Genome PlugIn:

























