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Tech 21 Boost DLA Tap Tempo V3 Test

Beim Tech 21 Boost DLA Tap Tempo V3 handelt es sich um die dritte Version des Boost DLA Delays, die im Vergleich zur zweiten in erster Linie mit einem Optik-Update aufwartet. Das bekannte und beliebte Echo-Pedal der New Yorker Effektschmiede Tech 21, die sich Ende der Achtziger Jahre vor allem mit ihren SansAmps einen Namen machte, bietet Vintage-Echos, eine Clean-Boost- und eine Tap-Tempo-Funktion.

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Keine Frage, dass die Kompetenz der Effektspezialisten auch in dieses digitale Echopedal einfließt. Mit seiner analogen Reglersektion, die der Technologie der ursprünglichen SansAmp Röhrensimulation entliehen ist, lassen sich laut Hersteller dem Echo die Wärme und die Charakteristik der legendären Originale hinzufügen.

Details

Wie die bereits von mir getesteten anderen Tech 21 Pedale steckt auch das Boost DLA in einem soliden Metallgehäuse, in Version 3 komplett in Schwarz mit weißer Grafik, das sich für seine Größe recht leicht präsentiert. Mit 113 mm x 50 mm x 115 mm (BxHxT) ein wenig breiter als ein Standardpedal legt es exakt 333 Gramm auf die Waage.

Fotostrecke: 4 Bilder So verpackt kommt das Pedal beim Kunden an

Die Klinkenanschlüsse findet man, wie es sich gehört, an den Seiten – Input rechts, Output links, wobei neben der Ausgangsbuchse auch der Anschluss für das optionale 9V-Netzteil wartet. Zwar lässt sich das Echopedal auch mit einer 9-Volt-Batterie betreiben – ein Schnellverschluss an der Unterseite bietet problemloses Wechseln – aber mit einem Netzadapter ist man immer auf der sicheren Seite, zumal es bei der Integration ins Pedalboard Standard sein sollte. Noch ein Wort zu den drei Versionen des Boost DLA und der Frage, wo denn nun der Unterschied zwischen ihnen liegt: Bei Version 2 kamen schlicht und ergreifend einige zusätzliche Bedienelemente wie beispielsweise ein weiterer Fußschalter eigens für die Tap-Tempo-Funktion und der Trail- und der Dotted 8th-Schalter hinzu und einige Regler wurden umbenannt. Version 3 ist, wie bereits erwähnt, im Grunde identisch mit Version 2, bekam aber ein stylischeres Outfit.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Input liegt standardmäßig rechts

Die Bedienoberfläche bietet sechs Regelmöglichkeiten mit griffigen, ebenfalls schwarzen Potikappen, deren weiße Skalenstriche sich auch bei schwacher Beleuchtung gut vom Hintergrund absetzen und die Stellung des jeweiligen Potis verraten.

Fotostrecke: 5 Bilder Man sieht: Zu Bedienen gibt es einiges
  • Los geht es mit dem Mix-Regler, der stufenlos zwischen 100% Direkt- und 100% Delay-Signal eingestellt werden kann.
  • Feedback bestimmt die Anzahl der Wiederholungen, wobei in der Minimalstellung lediglich eine zu hören ist.
  • Fidelity agiert als Höhendämpfer, in der Maximalstellung ist keine Veränderung des Grundsounds zu hören. Wird das Poti gegen den Uhrzeigersinn gedreht, werden nach und nach hohe Frequenzen ausgeblendet.
  • Mit dem Time-Regler wird natürlich die Zeit des Delays bestimmt. Ganz nach links gedreht beginnt es mit 30 Millisekunden, in der Mittelstellung werden ca. 300 Millisekunden erzeugt und bei Rechtsanschlag kommen 1000 Millisekunden zusammen.
  • In der zweiten Poti-Reihe bestimmt Level die Gesamt-Ausgangslautstärke des Pedals, agiert gleichzeitig aber auch als Clean-Boost mit maximal 9dB. So lässt sich beispielsweise das Signal auf einem Pedalboard auffrischen, längere Kabelwege egalisieren oder schlicht die Vorstufe eines Röhrenamps pushen.
  • Mit Tape Drift wird eine Modulation simuliert, die man von alten Bandechos kennt und die nicht nur unter Gitarristen sehr viele Freunde hat. Am besten ist dieser Effekt mit einem schimmernden Chorus zu vergleichen, bei Bedarf erzeugt er aber je nach Reglerstellung auch ein amtliches “Eiern”.

So weit die Potis. Weiter unten finden sich aber auch zwei kleine Schalter, die mit Trails und Dotted 8th bezeichnet sind. Trails lässt ein Ausklingen des Delays zu, sobald das Pedal in den Bypass-Modus versetzt wird.
Das Boot DLA Tap Tempo bietet, wie der Name suggeriert, die Möglichkeit, den Echowiederholungen ein Tempo vorzugeben. Dafür steht ein eigener Fußschalter bereit, der, wenn Dotted 8th aktiviert wird, Achtel erzeugt, sobald Viertel mit dem Fuß eingegeben werden. Ein Bypass-Schalter darf natürlich auch nicht fehlen und bringt eine rote LED zum Leuchten, sobald das Pedal aus seinem True-Bypass-Schlaf aufgeweckt wird.

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Praxis

Ich parke das Pedal vor meinen clean eingestellten Marshall, füttere es mit meiner Strat und bringe alle Regler in die Mittelposition.

Audio Samples
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Amp clean – alle Regler in Mittelposition

Das Delay wird bei jeder Wiederholung in den Höhen bedämpft und klingt genau so, wie ein Vintage-Echo klingen soll.
Im nächsten Audiofile zeigt der Fidelity-Regler im ersten Durchgang ganz nach links, danach auf 12 Uhr und steht abschließend in der Maximalposition.

Audio Samples
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Funktion Fidelity-Regler – erst Min, dann 12 Uhr, dann Max

Hier lässt sich sehr gut heraushören, wie der Regler arbeitet. Je weiter er nach rechts gedreht wird, um so mehr Höhen bleiben bei Delay erhalten. Das macht das Pedal recht flexibel, denn so erhält man das beste aus beiden Welten, ganz nach Einsatzgebiet.
Beim Tape Drift-Regler steht das Poti zuerst ganz links, dann in der Mitte und abschließend ganz rechts.

Audio Samples
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Funktion Drift-Regler – erst Min, dann 12 Uhr, dann Max
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Auch hier ist der Effekt sehr gut herauszuhören, denn in den Wiederholungen kommt, je weiter der Regler nach rechts bewegt wird, eine Modulation hinzu, die dem Klang mehr Tiefe verleiht. Dabei geht das Pedal ziemlich nebengeräuschfrei vor, sehr gut!
Weiter geht es mit einem Slap Delay. Hier habe ich eine Wiederholung eingestellt.

Audio Samples
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Slap Delay

Auch diesen Sound erzeugt das DLA ohne Fehl und Tadel. Die Wiederholungen klingen warm und dick, dank der Höhenbedämpfung tritt das Delay vornehm in den Hintergrund.
Ob das Tech 21 Boost DLA Delay auch die klassischen FX-Klänge generieren kann? Dazu schlage ich einen Akkord an, drehe Feedback ganz auf und variiere die Tonhöhe mit dem Time-Regler.

Audio Samples
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FX Sound – Feedback max, Time-Regler variabel

Das kann mich leider nicht so recht überzeugen, denn das DLA geht da etwas vorsichtig ans Werk.
Da das Tech 21 Boost DLA Tap Tempo V3 ja auch den Zusatz Boost im Namen trägt, drehe ich Letzteren im zweiten Durchgang voll auf.

Audio Samples
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Funktion Boost-Regler – erst Normal, dann voll aufgedreht

Wie nicht anders zu erwarten, wird der Preamp ordentlich angepustet und erzeugt so einen dreckigen Cleansound. Eine interessante Option, denn je nach Spielweise lässt sich so ganz ohne weitere Verzerrer eine breitere Palette an Clean- und Crunchsounds erzeugen.

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Fazit

Mit dem Boost DLA Tap Tempo V3 hat Tech 21 ein wirklich interessantes Eisen im Feuer, denn es bietet eine ganze Menge Einstellmöglichkeiten für viele unterschiedliche Delay-Sounds. Die Verarbeitung ist gut und wird auch den meisten Beanspruchungen, die im Leben eines Pedals auftauchen, die metallene Stirn bieten können. Zwar ist der Preis nicht unbedingt ein Schnäppchen, dafür gibt es aber jede Menge Eingriffsmöglichkeiten in den Sound. Und der ist wirklich überzeugend! Vor allem die Option, die Höhen des Delays beeinflussen zu können und es somit sehr schnell vintage klingen zu lassen, hat mir gut gefallen. Aber auch die Boost-Funktion bietet weitere klangliche Optionen. Anspieltipp!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound
  • Verarbeitung
  • Einstellmöglichkeiten
Contra
  • keins
Artikelbild
Tech 21 Boost DLA Tap Tempo V3 Test
Für 259,00€ bei
Vintage Attitüde mit interessanten Zusatzfeatures
Vintage Attitüde mit interessanten Zusatzfeatures
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tech 21
  • Herstellungsland: USA
  • Effekttyp: Delay, Clean Boost
  • True Bypass: Ja
  • Maximale Delayzeit: 1000ms
  • Batteriebetrieb: Ja
  • Netzteilanschluss: 9 Volt, Adapter nicht im Lieferumfang
  • Abmessungen: 113mm x 50 x 115mm (BxHxT)
  • Gewicht: 333 Gramm
  • Besonderheiten: Tap Tempo, Trails, Fidelity
  • Preis: 296,00 Euro UVP
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