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TC Electronic Sub ‘N’ Up Octaver Test

Für den Sub ‘N’ Up Octaver hat sich TC Electronic erneut mit dem legendären Effekt auseinandergesetzt und seinem neuen Schützling gleich drei zusätzliche Oktavlagen spendiert, die sich auch im polyphonen Spiel zum Signal hinzuaddieren lassen. Ursprünglich von Roger Mayer entwickelt und durch niemand geringeren als Jimi Hendrix berühmt gemacht, tauchte der Octaver als Effektgerät über die Jahrzehnte immer wieder im Sortiment verschiedener Hersteller auf.

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Und wenn die dänischen Effektspezialisten Hand anlegen, dann bedeutet das in der Regel, dass nicht einfach nur ein wenig Elektronik in ein Gehäuse gepackt wird, damit man mit dem Mainstream mitschwimmen kann. Auch für den Sub ‘N’ Up hat man sich einiges einfallen lassen und ihn ganz zeitgemäß mit der hauseigenen TonePrint-Anbindung ausgestattet. Die Kommunikation mit Smartphone, Rechner und Tablet ist also gesichert.

Details

Optik/Aufbau:

Wie der Name schon andeutet, lassen sich mit dem Sub ‘N’ Up-Pedal oktavierte Töne sowohl über als auch unter dem Gitarrensignal hinzuaddieren. Der Hersteller hat dem Gerät dafür auf der Oberseite vier großzügige Potis zur Verfügung gestellt, mit denen das Originalsignal (Dry), die Oktave darüber (Up), sowie die erste (Sub) als auch die zweite Oktave (Sub2) unter dem Originalsignal im Lautstärke-Verhältnis geregelt werden können.

Fotostrecke: 3 Bilder Das neue feuerrote Spielmobil aus dem Hause TC Electronic…

Zusätzlich steht dem Anwender ein Kippschalter zur Verfügung, der drei Arbeitsmodi bereithält: Im “Poly”-Modus können hier die oktavierten Signale auch in mehrstimmigen Spielweisen genutzt werden, während der “Classic”-Mode laut Hersteller ganz “oldschool” einen monophonen Octaver bereithält. Außerdem wird per Kippschalter der schon angesprochene Tone-Print-Modus aktiviert, der weitere Presets in petto hat, die sich über eine grafische Oberfläche via Smartphone, Tablet oder Rechner im Detail einstellen lassen. Näheres dazu im Praxisteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche im klassischen TC-Design.

Betrieben wird das im klassischen TC-Design daherkommende Pedal wahlweise mit einem 9V DC/100mA Netzteil, das leider nicht zum Lieferumfang gehört, oder aber mit einer 9V-Batterie. Mono-Ein- und Ausgang befinden sich rechts und links an den Seiten, Stromanschluss sowie Mini-USB-Schnittstelle zur TonePrint-Kommunikation haben ihren Platz an der Stirnseite. Auch dieses TC-Pedal arbeitet mit einem True-Bypass-Fußschalter, der erfreulich lautlos seinen Dienst macht. Die Unterseite lässt sich ebenfalls “typisch dänisch” im Falle eines Batteriewechsel mit einer einzigen Schraube abnehmen und ist zudem für eine bessere Bodenhaftung mit vier Gummifüßchen bestückt.

Fotostrecke: 6 Bilder Das Gitarrensignal beginnt seinen Weg rechts…
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Praxis

Für einen ersten Überblick über die oktavierten Signale des Pedals lasse ich das Dry-Signal außen vor und höre mir die Resultate der Potis in allen drei Modi im Einzelnen an.
Das Testsetup besteht dabei aus meiner Yamaha Pacifica 611 und einem Ibanez TSA15 Amp. Das Signal des mit dem Amp verbundenen Celestion G12 Greenback-Speakers nehme ich mit einem SM 57 ab.

Audio Samples
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Up Poti (Poly Mode, TonePrint Werkspreset, Classic Mode)

Das Signal des Up-Potis präsentiert sich im Poly- und Classic-Mode deutlich leiser als über das mitgelieferte TonePrint-Werkspreset. Weiterhin geht der Classic-Mode im Soundcharakter tatsächlich in eine deutlich andere Richtung und betont mit einem sehr mittig ausfallenden Sound auch deutlich die eigentliche Oktavlage des Signals. Der Poly-Modus erinnert dagegen mehr an ein Orgelsignal, was auch mit der pumpenden tieffrequenten Ansprache des ersten Attacks jedes Tons zu tun hat. Dieser “orgelige” Charakter wird durch den hinzugemischten Leslie-Effekt im TonePrint-Modus noch deutlich verstärkt.
Für Pitch-Effekte typisch muss der Anwender auch bei diesem Exemplar mit einer leichten Latenz leben. Das Tracking gestaltet sich ansonsten sehr gut – einfache Dreiklangs-Akkorde werden im Poly- und TonePrint-Modus sauber wiedergegeben, gitarrenspezifische Spielweisen sind ebenfalls kein Problem.
Spielt man komplexere Akkorde, können im Poly-Mode allerdings Unsauberkeiten im Signal auftauchen. Wie man im folgenden Audiobeispiel gut hören kann, lassen sich im TonePrint-Modus dagegen die gleichen Akkorde eindeutig besser umsetzen.

Audio Samples
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Up Poti (Komplexere Akkorde -u003e Poly/Toneprint)

Das Sub-Poti macht ordentlich Dampf im Keller und kann trotzdem mit den schon zuvor gespielten Dreiklangsakkorden im Poly- und TonePrint-Modus gut umgehen. In der Praxis wird man dieser Oktavlage wahrscheinlich auch nicht mehr abverlangen wollen. Das Signal im Classic-Modus fällt dagegen wieder deutlich mittiger aus und die zuvor angesprochenen Lautstärke-Unterschiede sind hörbar geringer. Ansonsten “orgelt” besonders das TonePrint-Signal recht ordentlich, erinnert aber in diesem Fall mehr an eine alte Heimorgel.

Audio Samples
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Sub Poti (Poly Mode, TonePrint Werkspreset, Classic Mode)

Hören wir uns nun noch das einzelne Signal des Sub2 Potis in allen drei Varianten an.

Audio Samples
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Sub2 Poti (Poly Mode, TonePrint Werkspreset, Classic Mode)
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Tief, tiefer und einmal aufwärts.

Obwohl wir mit dem Sub2 Poti wirklich tief abtauchen, sind immer noch Unterschiede im Klangcharakter auszumachen. Sehr schön!
Im folgenden versuche ich, wie vom Hersteller beworben, mit dem Dry- und Up-Signal den Klang einer zwölfsaitigen Gitarre zu imitieren.

Audio Samples
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PolyMode -u003e Dry + Up Poti Mix

Wie es sich allerdings im Audiobeispiel zeigt, gestaltet sich dieses Vorhaben problematisch, da das “Up”-Signal die Akkorde – wie anfangs bereits festgestellt – in manchen Fällen etwas unsauber auflöst. Auch wirken die Akkorde im Mischverhältnis mit dem trockenen Signal steril und künstlich, was für einen Pitch-Effekt typisch ist, dem Klangcharakter einer zwölfsaitigen Gitarre allerdings weniger entgegenkommt.
Die tiefen Oktavlagen machen wiederum mit dem Dry Poti zusammen eine sehr gute Figur, wie man in den folgenden Beispielen hören kann. Dabei fällt der Classic Mode etwas kompakter aus, was in manchen Situationen durchaus nützlich sein kann.

Audio Samples
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PolyMode -u003e Dry + Sub Poti Mix PolyMode -u003e Dry + Sub + Sub2 Poti Mix ClassicMode -u003e Dry + Sub Poti Mix ClassicMode -u003e Dry + Sub + Sub2 Poti Mix

Gut gefällt mir der TonePrint-Werksmodus im Single-Note-Spiel, wenn alle Potis offen sind. Hier geht’s wirklich stark in Richtung Orgel und Leslie. Organisten müssen sich dennoch keine Sorgen machen, dass ihnen die Saitenfraktion mit diesem Effektpedal komplett die Show stiehlt.

Audio Samples
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TonePrint Werkspreset -u003e Alle Potis offen

Werfen wir abschließend noch einen Blick auf ein paar der zum Zeitpunkt des Tests verfügbaren Toneprints. Die Anbindung des Pedals an mein MacBook mit dem beigelegten USB-Kabel funktioniert tadellos. Wir hören im folgenden das TonePrint “CembaloShake”.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Tone-Print Editorsoftware…
Audio Samples
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TonePrint CembaloShake -u003e Dry/Sub: 17 – Up: 13 – Sub2: 11

Auch hier wurde nicht mit dem Leslie-artigen Modulationseffekt gegeizt. Dieses Toneprint schlägt sich übrigens ebenfalls sehr gut im polyphonen Akkordspiel.
Ich habe Euch dafür eine weitere Sequenz aufgenommen, bei der nur das Signal des Up-Potis zu hören ist.

Audio Samples
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TonePrint CembaloShake -u003e Up: 17

Unter dem TonePrint-OctaDrive verbirgt sich ein mit etwas Verzerrung angereicherter Octaver, der sehr druckvoll rüberkommt.

Audio Samples
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TonePrint OctaDrive -u003e Dry/: 17 – Up: 14 – Sub/Sub2: 12

Im letzten Audiobeispiel zeigt sich noch einmal die Variabilität, die mithilfe der TonePrints und ihren zusätzlichen Editier-Optionen möglich ist.

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Fazit

Wie gewohnt haben sich die Dänen bei der Entwicklung des Sub ‘N’ Up Pedals sehr detailliert mit dem Pitch-Effekt auseinandergesetzt und bieten mit dem vorliegenden Produkt eigentlich das Komplettpaket in Sachen Octaver. Mit diversen Toneprints, die durch die Hinzunahme weiterer Effekte das Signal beispielsweise in orgelähnliche Richtungen bringen können und sich außerdem bequem editieren und speichern lassen, wird das Pedal zusätzlich veredelt. Für den Pitch-Effekt typisch, muss der Spieler auch bei diesem Octaver mit einer leichten Latenz leben, die aber gering ausfällt und keinen Grund zur Kritik darstellt. Im Poly-Mode tut sich die hohe Oktavlage mit der Verarbeitung von Akkorden in manchen Fällen etwas schwer. Abgesehen davon gibt es an der Qualität der Signalverarbeitung im monophonen wie im polyphonen Spiel nichts zu meckern.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Preis- / Leistungsverhältnis
  • mehrere Oktavlagen steuerbar
  • Ansprache / Tracking
  • Klangvielfalt durch zusätzliche TonePrints und den Classic-Mode
Contra
  • Latenz des Effektsignals (effektabhängig)
  • leichte Unsauberkeiten des „Up“-Signals im Poly-Modus beim Akkordspiel
Artikelbild
TC Electronic Sub ‘N’ Up Octaver Test
Für 93,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: TC Electronic
  • Modell: Sub ’N’ Up
  • Effekt-Typ: Polyphones Octaver-Pedal
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse, USB-Anschluss
  • Regler: Dry, Up, Sub & Sub 2
  • Modes: Poly, Classic, TonePrint
  • Schalter: Ein/Aus, Kippschalter für Modus-Wahl
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromverbrauch: 100 mA
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie oder 9V-Netzteil (optional)
  • Abmessungen 72 x 120 x 49 mm (BxLxH)
  • Preis: 113,00 Euro
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