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Tama S.L.P. 14“x8“ Big Black Steel Snare Test

Die Tama S.L.P. Big Black Steel Snare im bonedo Test. In Tamas Sound Lab Project Seriewerden seit einiger Zeit völlig unterschiedliche Snares zu vergleichsweise günstigen Preisen auf den Markt geworfen. Innerhalb der Serie gibt es sowohl Allrounder als auch Sound-Spezialisten. Auf den ersten Blick scheint die acht Zoll tiefe Big Black Steel Snare mit der Laborbezeichnung LST148 der zweiten Kategorie anzugehören, assoziiert man aufgrund der Dimensionen doch eindeutig einen dunklen und „nassen“ Sound. Wie pfundig das Ganze dann ertönt und ob die klanglichen Stärken auch noch in anderen Lagen zu hören sind, gilt es jetzt herauszufinden.

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Schaut man auf die tonalen und technischen Variationen des relativ jungen Instruments Schlagzeug, so fällt vor allem eines auf: trotz vieler Konstanten – Trommeln sind, Gott sei Dank, immer noch rund – ist Trommelbau auch modeabhängig. Von dunkel bis hell über hoch bis tief, von nass bis trocken lassen sich vor allem im weitreichenden Genre der Popmusik von Jahrzehnt zu Jahrzehnt unterschiedlichste Snaredrums finden. Haben Kesseltiefen von fünf und sechseinhalb Zoll mittlerweile einen Standard gesetzt, finden sich in aktuellen Studioproduktionen oft äußerst tiefe Schnarrtrommeln auf den Snareständern wieder. Die Experten in Tamas Sound Lab Project haben sich bei der Big Black Steel Snare genau diesem tiefen Sound gewidmet und einen schicken, mattschwarzen Eimer zusammengeschraubt. Vor allem für Musik der härteren Gangart verspricht die Snare einen dunklen Sound, kombiniert mit hoher Lautstärke. Ob diese Trommel neben Rock und Heavy auch in anderen Genres überzeugen kann, erfahrt ihr im Folgenden.

Details

Gute Zutaten für einen dicken Sound

Der einen Millimeter dünne Stahlkessel samt mittlerer Ausbuchtung ist mit Pulverbeschichtung in mattem Schwarz gehalten. Wie bei dünnen Metall-Snares üblich, ist der Kessel gebogen und fein verschweißt worden. Dieser Vorgang geschah so sorgfältig, dass unter der matten Beschichtung keine Naht auszumachen ist. Die Kanten des so entstandenen Kessels wurden in einem Winkel von 45 Grad nach innen gebogen und ermöglichen so dem Fell eine saubere Auflagefläche. Auf der Resonanzfellseite ist für die optimale Ansprache des Teppichs ein tadellos verlaufendes Snarebed eingearbeitet worden. Alle Bauteile aus Metall sind durch die Kombination aus Gummiunterlagen auf der Außenseite und Kunststoff-Unterlegscheiben im Inneren der Trommel akustisch vom Kessel entkoppelt. Das Luftloch ist nicht, wie sonst üblich, in das messingfarbene S.L.P.-Badge integriert, sondern liegt unterhalb der Ausbuchtung neben der Snare-Abhebung.

Fotostrecke: 5 Bilder Im offenen Kessel ist alles big und black.

Der dunkle Kessel bildet zusammen mit der anthrazitfarbenen, vernickelten Hardware einen sehr ansehnlichen Kontrast. Neben den mit schwarzem Gummi unterlegten Spannböckchen, zehn an der Zahl, sind auch die 2,3 Millimeter starken Stahlspannreifen, samt Stimmschrauben und Quick Touch Teppichabhebung, in diesem leicht gräulichen Finish gehalten. Ab Werk sind mit dem Evans G1 Coated als Schlagfell und dem Evans Hazy 300 Fell auf der Unterseite, in Verbindung mit dem 20-spiraligen Tama Starclassic Teppich, drei wesentliche Zutaten für einen guten Snaresound vorhanden. Unüblich für diese Preisklasse wurde sich hier gegen billige chinesische Felle und für qualitativ hochwertige Bauteile entschieden.

Fotostrecke: 5 Bilder Sehenswerter Kontrast: Der matte Kessel und die schimmernde Hardware.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die hervorragende Verarbeitung auch höchsten Ansprüchen gerecht wird. Ob die klangliche Qualität auf gleicher Höhe ist, zeigt der folgende Praxisteil.

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Praxis

Tiefe Stimmung: Volle Breitseite

Um den Kesselmaßen gerecht zu werden, beginne ich mit einem ultratiefen, mumpfigen Snaresound á la Steve Jordan. Hierfür ziehe ich alle Stimmschrauben nur mäßig an und dämpfe das Schlagfell mit ein wenig Gaffa-Tape. Was für eine Macht! Ein ultrabreiter Backbeatsound, gemischt mit einer gehörigen Portion Punch, springt mir entgegen. Der Starclassic Teppich spricht trotz der üppigen Kesseldimensionen und der tiefen Stimmung unmittelbar an und erzeugt auch bei leiserem Spiel einen vollen Snaresound. Für die weiteren Beispiele entferne ich das Gaffa bis auf einen kleinen Streifen, stimme die Trommel nach und nach ein wenig höher und gebe so dem Kesselton die Chance, sich zu entfalten. Auffallend ist hier, wie „holzig“ die Snare klingt.

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Ultratiefe Stimmung – 16tel Groove Ultratiefe Stimmung – Indie Groove Tiefe Stimmung – Solo Tiefe Stimmung – Shuffle Groove gedämpft Tiefe Stimmung – Swunken Groove Tiefe Stimmung – Rock Groove leicht gedämpft Tiefe Stimmung – Rim Groove

Mittlere Stimmung: solide in der Mitte

Im Vergleich zur außergewöhnlichen Fülle des Sounds in tiefer Stimmung fällt die Snare im mittleren Tuning etwas ab. Der Stahlkessel offenbart zwar eine hohe Lautstärke, aber der volle, breite Ton der Trommel ist hier nur noch bedingt auszumachen. Dennoch lassen sich auch in diesem Bereich hochwertige Klänge generieren. Trotz des tiefen Kessels spricht der Teppich weiterhin stets fein an, und mit leichter Dämpfung durch ein wenig Tape klingt die Snare schön knackig und trocken.

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Mittlere Stimmung – Solo Mittlere Stimmung – Bounce Beat gedämpft Mittlere Stimmung – Marching Groove gedämpft Mittlere Stimmung – Rock Groove Mittlere Stimmung – Pop Beat gedämpft Mittlere Stimmung – Funky Groove

Hohe Stimmung: funky on top

Zum Abschluss werden die Stimmschrauben noch einmal richtig angezogen. Durch ihren Stahlkessel wird die Snare in dieser höheren Lage sehr präsent und hat vor allem im Rock-Kontext großes Durchsetzungsvermögen. Natürlich kann man aber von einem acht Zoll tiefen Kessel keine Piccolo Funk-Granate erwarten. So klingt die Snare zwar obertonreich, macht aber dennoch einen leicht abgewürgten Eindruck.

Audio Samples
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Hohe Stimmung – Solo Hohe Stimmung – 16tel Groove Hohe Stimmung – Sloppy Groove Hohe Stimmung – Rock Hohe Stimmung – Funky
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Fazit

Mit der 14×8 Zoll Big Black Steel Snare bestätigen die Klanglaboranten von Tamas Sound Lab Project den guten Ruf der S.L.P. Instrumente. Die Snare ist hervorragend konzipiert, tadellos verarbeitet und mit hochwertigen Bauteilen bestückt. Der beschichtete, makellose Kessel der Big Black Steel Snare klingt im tiefen Stimmbereich durchweg hervorragend. In mittleren und hohen Lagen kann die Snare dieses hohe Niveau nicht ganz halten, liefert aber trotzdem gute und verwertbare Klänge. Neben dem Haupteinsatzgebiet in Rock und Heavy Musik überzeugt die große Schwarze auch in leiseren Gangarten durch ihre große dynamische Bandbreite. Schaut man abschließend auf das Preisschild von 209 Euro, wundert man sich, welche Qualität hier für einen extrem moderaten Preis geboten wird. Wer also auf der Suche nach einem tiefen und breiten Sound mit Charakter ist und kein Vermögen dafür ausgeben will, dem kann ich die acht Zoll tiefe Big Black Steel wärmstens ans Herz legen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • exzellente Verarbeitung
  • sehr stark besonders in tiefen Stimmungen
  • tolle Optik
  • Evans Felle und Starclassic Teppich ab Werk
  • günstiger Anschaffungspreis
Contra
  • andere S.L.P. Modelle bieten mehr Allround-Qualitäten
Artikelbild
Tama S.L.P. 14“x8“ Big Black Steel Snare Test
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Technische Spezifikationen
  • Marke: Tama
  • Modell: S.L.P. Big Black Seel Snare LST148
  • Größe: 14″ x 8″
  • Kessel: 1mm Stahlkessel
  • Kesselgratung: 45°
  • Finish: Flat Black, matt schwarz, pulverbeschichtet
  • Hardware: schwarz vernickelt
  • Abhebung: MLS70A/B Quick Touch Teppichabhebung
  • Teppich: Starclassic MS20SN14S 20 Spiralen
  • Felle: Schlagfell: Evans G1 Coated, Resonanzfell: Evans Hazy 300
  • Herstellungsland: China
  • Preis: (UVP) EUR 233,00
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