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Presonus Revelator io24 Test

Das Presonus Revelator io24 ist ein kompaktes Audiointerface, das vom Hersteller sowohl für Podcaster als auch für Musiker beworben wird.

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Welche Features und Qualitäten sich unter dem harmlos wirkenden Gehäuse verbergen und wie das Produkt performt, ist in diesem Review zu lesen. Neugierig?

Details

Gerätekonzept

Der Revelator io24 ist ein bus-powered 2×2 Audiointerface (USB 2.0, USB-C) mit einer Auflösung von 24 Bit bei einer maximalen Abtastrate von 96 kHz. Das ist soweit nicht ungewöhnlich, aber die wahre Macht des Revelators offenbart sich im Zusammenspiel mit der Software Universal Control. Unter der Haube handelt es sich nämlich um nicht nur ein, sondern um gleich (bis zu) drei Audiogeräte mit separaten Streams, die im Mixer der Software anliegen, was die Möglichkeiten eines herkömmlichen Audiointerfaces übertrifft und primär für Streaming- und Podcasting-Anwendungen interessant ist.Dass auch an Musikschaffende als potenzielle Kundschaft gedacht wurde, zeigt sich unter anderem an den rückseitigen MIDI-Anschlüssen. Prägend für das Gerätekonzept sind außerdem die integrierten DSP-Effekte, die für Broadcaster und Musiker gleichermaßen interessant sein dürften und sowohl zum Monitoring als auch zur Aufnahme verwendet werden können.

Fotostrecke: 2 Bilder Drei statt eines: Die Audiozuweisung des Revelator io24 in macOS

Anschlüsse

In Bezug auf physische I/Os ist das Presonus-Interface puristisch ausgestattet, was angesichts der kompakten Gehäusegröße nicht überrascht. Auf der Vorderseite befinden sich 2 Combobuchsen zur Aufnahme von Mikrofon-, Line- und Instrumentensignalen. Beide Eingänge lassen sich koppeln, aber auch separiert in Bezug auf Eingangspegel, Phantom Power und DSP-Effekte nutzen. Alle weiteren Anschlüsse (USB-C, MIDI In/Out, Audio) sind auf der Geräterückseite verbaut. Zur Audioausgabe besitzt der Revelator zwei TRS-Klinkenbuchsen (6,35 mm) sowie einen Kopfhörerausgang ebenfalls mit großer Klinke. Das rein für den USB-Bus-Betrieb ausgelegte Interface verfügt über keinen zusätzlichen Netzanschluss.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Inputs befinden sich auf der Gerätevorderseite.

Verarbeitung und Bedienelemente der Hardware

Das robuste Gehäuse (B/H/T 158,8/63,5/158,8mm) wiegt leichte 900 g und besteht mit Ausnahme der augenscheinlich aus Kunststoff gefertigten Gerätefront aus Metall. Alle Anschlussbuchsen sitzen bombenfest und auch die überschaubaren Bedienelemente hinterlassen einen soliden Eindruck. Die Buttons sind gummiert, während der Endlosdrehregler mit Push-Funktion aus härterem Plastik besteht. Alle Bedienelemente sind übrigens beleuchtet und das zwar sehr kleine (ca. 15x25mm), aber dennoch gut lesbare Display gibt Auskunft über elementare Einstellungen des Revelator. Gummifüsse sind nicht vormontiert, befinden sich aber im Lieferumfang.

Fotostrecke: 5 Bilder Das kompakte Gehäuse ist robust und transportfreundlich.

Features und Einarbeitung

Vorweg: Besonders im Zusammenspiel mit der Software bietet das Presonus Interface eine hohe Funktionalität. Hier ist die mehrsprachige (auch deutsch) und äußerst informative Bedienungsanleitung, die der Hersteller auf der Homepage bereitstellt, ausdrücklich zu loben. Man merkt, dass sich hier viel Mühe gegeben wurde, Anwendern den Einstieg zu den Möglichkeiten des Revelator io24 zu erleichtern! Das Interface lässt sich – mit rudimentärem Zugriff auf die DSP-Presets – auch ohne die Verwendung der Universal Control Software einsetzen, nachfolgend werde ich aber primär die wichtigsten Features des „vollen Funktionsumfangs“ beschreiben. Subjektiv als Ton- und Musikschaffender sind die DSP-Effekte eines der Highlights. Hier werden sowohl Anfängern als auch Profis die erforderlichen Tools zur Erstellung professionell klingender Aufnahmen (oder Live-Signale) bereitgestellt. Während Rookies vermutlich in erster Linie die fertigen Presets nutzen, haben erfahrene Anwender einen detaillierten Zugriff auf die einzelnen Module des sogenannten Fat Channel mit High Pass Filter, Gate, Compressor, EQ, Limiter und den verspielt-plakativen Voice Effekts. Die EQ- und Compressor-Sektion bieten darüber hinaus zwei alternative Vintage-Emulationen sowie die Routing-Optionen Comp>EQ und EQ>Comp. So ein Profi-Feature hätte ich in der Preisklasse nicht erwartet – wofür so etwas nützlich ist, könnt ihr in unserem Workshop Die richtige Reihenfolge von Kompressor und EQ nachlesen. Weiterhin verfügt das Interface auch über einen Halleffekt. Ob die genannte Effekte aufgenommen bzw. gestreamt werden oder nur dem Monitoring dienen, lässt sich in der Software separat festlegen, was die Flexibilität des Revelator enorm steigert! Weitere Highlights sind selbstverständlich der Zugriff auf die Stereo-Streams und Eingangssignale im Mixer sowie die Remote-Möglichkeit per Tablet.

Fotostrecke: 4 Bilder Standard-EQ des Fat Channel
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Praxis

Kompatibilität, Einrichtung und Testbedingungen

Das Presonus-Interface ist Windows-, macOS-, iOS- sowie Android-kompatibel. Die iOS-Kompatibilität beschränkt sich auf das iPad und setzt das iPad Pro oder ein iPad mit Lightning-Anschluss inklusive USB3 Kamera-Adapter zur Audioverbindung voraus, während der Remote-Betrieb per WLAN erfolgt. Der Test erfolgte an meinem MacBook Pro (2,8 GHz Intel Core i7, 16 GB RAM) unter macOS Mojave 10.14.6. Zum Betrieb ist ein Account bei Presonus inklusive Produktregistrierung erforderlich. Die Anschließende Installation der Universal Control Software und Inbetriebnahme des Revelator io24 erfolgte vollkommen problemlos und verlief auch während des mehrtägigen Testverlaufs ohne Bugs, Abstürze oder Aussetzer. Da ich als Ton- und Musikschaffender nicht die typischen Podcast-/Streaming Apps wie Skype, Zoom oder OBS auf meinem Testrechner installiert habe, wurde die Loopback-Funktionalität bei gleichzeitiger Verwendung von Logic, Pro Tools und iTunes als exemplarische Streams getestet. Das Arbeiten mit mehreren Streams unter macOS (nicht bei Windows) erfordert allerdings eine Einschränkung, die ich nicht unterschlagen möchte: Das erforderliche Umschalten vom Single- in den Multi-Modus bewirkt eine Herabsetzung der maximalen Samplingfrequenz auf 48 kHz. Aus meiner Sicht ist dies aber absolut kein Defizit oder Kritikpunkt, da 48 kHz ein guter Standard vieler hochwertiger und audiophiler Produktionen ist!

Fotostrecke: 3 Bilder Stream Mix aus Input 1 (Mic), Playback (Logic), Loopback 1 (iTunes) und Loopback 2 (Pro Tools)

Arbeiten mit dem Revelator

Haptik: Entsprechend des nicht besonders schweren Gehäuses kommt man (trotz verklebter Gummifüsse) beim Drücken der Buttons oder des Endlosreglers nicht ums Fixieren des Geräts mit Fingern der bedienenden Hand oder der zweiten Hand herum. Das ist kein Drama, aber durchaus erwähnenswert. Die Bedienlogik am Gerät ist sinnvoll, was auch für die Software-Bedienung gilt, mit der die Mehrzahl der Anwender wahrscheinlich häufiger in Kontakt kommt. Universal Control ist wirklich intuitiv, durchdacht und praxisfreundlich. Ein Beispiel: Das stets sichtbare Kopfhörersymbol in jedem Stereo Stream des Mix Moduls ermöglicht das unmittelbare Abhören und Kontrollieren der vier Mixes (Main, Record, Loopback 1, Loopback 2) per Kopfhörer. Doch auch ein simples Recording per Direct Monitoring ist möglich. So findet jeder Anwender entsprechend seiner Bedürfnisse geeignete Einstellmöglichkeiten und auch die Roundtrip-Latenzen von 8,3, 11,2 und 17 ms ( 64, 128, 256 Samples Buffer) in Logic Pro X sind geeignete Werte für übliche DAW-Produktionen und zum Spielen virtueller Instrumente. Weiterhin lassen sich Einstellungen des Fat Channel als Preset sowie komplette Geräteeinstellungen als Scene speichern. Der ständige Bedienungswechsel zwischen zwei Programmen (z.B. DAW > Universal Control) kann tatsächlich etwas nervig sein und das nicht nur, wenn man beispielsweise mit nur einem Computermonitor arbeitet. Doch auch hierfür gibt eine fantastische Abhilfe in Form der iOS App UC Surface, mit der sich die komplette Bedienung kabellos vollziehen lässt und man hierdurch möglicherweise keine Hardwarefader vermisst, wie sie konkurrierende Podcast-Interfaces anbieten.

Fotostrecke: 3 Bilder Der blaue „Poti“, hier die iOS-App, dient dem Abruf der Presets (Fat Channel).

Audioqualität

Das Presonus Interface bietet eine insgesamt hervorragende und durchaus profitaugliche Audioqualität mit transparenten Mikrofonvorverstärkern und gut klingenden Wandlern. Weiterhin ermöglichen die integrierten DSP-Effekte die unmittelbare Aufbereitung einer beispielsweise sendefähigen Sprecherstimme. Lediglich der Hall klingt für mein Empfinden etwas blechern, leistet zum reinen Monitoring aber gute Dienste. Aufmerksame Zuhörer werden im Audiobeispiel „Voice FX“ außerdem bemerken, dass sich der Delay-Effekt nicht zum Tweaken während der Aufnahme/Sendung eignet und beim Ändern der Delay-Zeit Artefakte erzeugt, was ich aber nicht als Kritikpunkt sehe und lediglich anmerken möchte. Ein wenig Kritik muss sich aber der Kopfhörerausgang gefallen lassen. Im Gegensatz zum sehr sauberen Ausgangssignal über die Line Outs, kann man mit beiden während des Tests verwendeten Kopfhörern (Adam Audio SP-5, Audio-Technica ATH-M50) ein leichtes „USB-Sirren“ wahrnehmen. Das ist kein Drama und für viele Anwendungen wahrscheinlich ohne Relevanz, für den kritischen und finalen Check eines Masterings gibt es aber geeignetere Interfaces bzw. Kopfhörerausgänge. Im Falle des Revelator bieten sich natürlich weitere Optionen über die Line-Ausgänge (z.B. Monitorcontroller, externer Kopfhörerverstärker) für ein anspruchsvolleres Kopfhörer-Monitoring an .

Audio Samples
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Sprache SM7B (ohne DSP) Sprache SM7B (Preset Broadcast) Sprache SM7B (Preset Vocal) Sprache SM7B (Voice FX) Sprache TLM 102 (ohne DSP) Sprache TLM 102 (Preset Broadcast) Sprache TLM 102 (Preset Vocal) Sprache TLM 102 (Tweak) Stream Mix Percussion CMC5 (dry/wet) Klangbeispiel Original Klangbeispiel Resample
Fotostrecke: 3 Bilder Voice-Effekt Delay

Sonstiges

Zusätzlich zum abgebildeten Lieferumfang erhält man als Käufer des Presonus Revelator io24 die Lizenzen der hauseigenen DAW-Software Presonus Studio One Artist und dem Sound-Bundle Studio Magic Suite.

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Fazit

Presonus Audiointerface Revelator io24 ist ein äußerst kompaktes und transportfreudiges Tool für Podcaster und Musiker. In Verbindung mit der Software Universal Control ist es überraschend mächtig und vielseitig lässt sich während einer Session oder Aufzeichnung speziell per Tablet-Remote „1A“ bedienen! Mit Ausnahme des dezent wahrnehmbaren und pegelunabhängigen „USB-Noise-Floor“ auf dem Kopfhörerausgang des Testgeräts, empfinde ich die Audioqualität der Ein- und Ausgangssignale als absolut profigerecht. Insgesamt sehr empfehlenswert und in der Summe seiner Eigenschaften absolut preiswert!

Unser Fazit:
0 / 5
Pro
Contra
Artikelbild
Presonus Revelator io24 Test
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Features und Spezifikationen

  • USB 2.0 Audiointerface mit DSP-Effekten
  • Auflösung bis zu 24 Bit
  • maximale Abtastrate: 96kHz
  • USB Bus-Powered
  • Dynamik A/D, D/A 105dB
  • DSP-Effekte (Hochpass, Gate/Expander, Kompressor, EQ, Limiter)
  • variabler Signalfluss von EQ und Kompressor
  • 6 Voice-Effekte
  • Preset- und Szenenspeicher
  • Direct-Monitoring
  • Loopback-Funktionalität mit 3 USB-Stereostreams und 2 Inputs
  • 2 analoge Inputs (XLR/TRS-Kombibuchsen) für Mikrofon-, Line- und Instrumentensignale
  • Mikrofon Gain +60dB
  • separat aktivierbare Phantomspeisung
  • 2 analoge Outputs (6,35mm, TRS)
  • 1 Kopfhörerausgang (6,35mm)
  • USB Kabel Typ C auf Typ A (1m)
  • MIDI In/Out
  • Presonus Studio One Artist und Studio Magic Suite im Lieferumfang
  • kompatibel mit Windows 10, macOS 10.13+, iOS 9.0.3+ (iPad) und Android
  • voller Funktionsumfang per Universal Control Software
  • Maße: 158,8 mm (B)

63,5 mm (H)

    158,8 mm (T)

    • Gewicht: 900g
    • Preis: € 199,– (Straßenpreis am 7.9.2021)
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    von Gearnews

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