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Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass Test

Bei der Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass haben wir es mit einer preisgünstigen Shortscale-E-Gitarre zu tun, die mit einem Singlecoil am Hals und einem Humbucker am Steg ausgerüstet ist und damit eine nicht ganz alltägliche Pickup-Kombination vorgibt. Shortscale-E-Gitarren eignen sich für jüngere Spielerinnen und Spieler und natürlich auch für Erwachsene mit kleineren Händen.

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Abgesehen davon hat sich so manches Shortscale-Modell wie beispielsweise die Fender Mustang über die Jahre einen großen Fankreis in der Alternative-Rock-Szene erspielt. Sterling by Music Man bietet als Unterabteilung von Ernie Ball/Music Man schon seit einiger Zeit günstigere, in Fernost gefertigte Versionen der Music Man US-Modelle an. Dabei geht es aber nicht unbedingt allein um preiswerte Kopien der teueren Originale, sondern durchaus auch um eigenständige Produktlinien, was auch auf unser heutiges Modell zutrifft, das sich mit einer poppigen rosa Lackierung im bonedo-Testlabor präsentiert.

Details

Lieferumfang

Geliefert wird die Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass gut gepolstert, aber ohne Tasche in einem Pappkarton, was bei einem Preis von knapp 400 Euro in Ordnung geht. Außerdem im Lieferumfang befinden sich das obligatorische Werkzeug zum Nachjustieren von Hals und Saitenreiter sowie eine weitere Feder für das Tremolosystem. Bei diesem Modell wartet praktischerweise an der Korpusseite des Griffbretts der Zugang zur Halsschraube, mit der sich die Halsneigung ganz bequem und unkompliziert nachstellen lässt. Das in Indonesien gefertigte Instrument bringt 3,45 kg auf die Waage macht auf den ersten Blick einen sauber verarbeiteten Eindruck.

Korpus/Elektronik

Der Korpus dieser Shortscale ist unverkennbar angelehnt an das klassische Strat-Design Leo Fenders und kommt wie dieses mit einer ergonomischen Aussparung auf der Rückseite. Gefertigt wird der Korpus aus Pappel, einer Holzart, die bei preisgünstigeren E-Gitarren und E-Bässen häufiger zum Einsatz kommt und sich absolut bewährt hat. Ein paar mehr Worte zum Schwingungsverhalten gibts gleich im Praxisteil. Wie schon einleitend erwähnt, kommt unser Testmodell in der poppigen Farbgebung Shell Pink, ist alternativ aber auch im ebenfalls auffälligen Mint Green erhältlich.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass wirkt zwar wie beim Waschen etwas eingegangen, ist aber eine vollwertige E-Gitarre,…

Die Saiten laufen durch den Korpus über ein freischwebendes Fulcrum Tremolo mit geschraubtem Tremoloarm, das mit einem angenehmen Widerstand arbeitet, der nicht zu weich, aber auch nicht zu schwergängig ausfällt. 

Fotostrecke: 5 Bilder Als Brücke dient ein freischwebendes Fulcrum Tremolo.

Die beiden Tonabnehmer werden mittels eines Dreiwegschalters angewählt oder zusammen betrieben. Für die weitere Abstimmung stehen außerdem ein Master-Volume- und ein Master-Tone-Poti bereit.
Im Detail haben wir es mit einem leicht schräg eingesetzten Singlecoil am Hals zu tun, am Steg wartet ein Humbucker auf seinen Einsatz. Leider macht der Hersteller zur Herkunft und den Spezifikationen der Pickups keine weiteren Angaben.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass ist mit zwei Tonabnehmern ausgestattet,…

Hals

Der mit einer Fünfpunkt-Verschraubung montierte Hals setzt auf die Kombination aus Ahornhals und Lorbeergriffbrett. Lorbeer kommt bereits seit einiger Zeit als Alternative für Palisander bei kostengünstigeren E-Gitarren zum Einsatz und ist beispielsweise auch bei den Squier-Classic-Vibe-Instrumenten zu finden.
Das Griffbrett beherbergt 22 Narrow-Bünde und weist einen Radius von 305 mm auf, der Sattel ist 42 mm breit. Die matt lackierte Halsrückseite offenbart die klassisch bewährte und unkomplizierte C-Form. Die Besonderheit dieses Modells liegt ohne Frage in der kurzen Mensur, die 610 mm beträgt und damit identisch zur Fender Mustang oder Duo-Sonic ist. Bei Letzterer ist übrigens aktuell auch die Kombination aus Singlecoil am Hals und Humbucker am Steg zu finden. Wie von Music Man gewohnt, wurden auch bei diesem Modell die klassischen Druckguss-Stimmmechaniken in einer 4/2 Anordnung montiert. Ansonsten macht der Hersteller aber auch zu diesem Teil der Hardware keine weiteren Angaben.

Fotostrecke: 6 Bilder Zwei großzügige Cutaways erleichtern das Spiel in den hohen Lagen.
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Praxis

Beim ersten Anspielen präsentiert sich die Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass mit einer angenehmen Saitenlage, die ein leichtgängiges Spiel ermöglicht. Dazu tragen auch die Saiten in den Stärken .009 – .042 bei. Für etwas mehr Grip, besonders auf den Basssaiten, lohnt es aber, mit etwas dickeren Saiten zu experimentieren. Mit ihren 3,45 kg hängt die Shortscale recht ausgewogen am Gurt und spielt sich auch im Sitzen mit ihrem kompakten Format bequem. Im Resonanzverhalten offenbart die Gitarre im Ansatz die typischen Eigenschaften einer E-Gitarre mit Schraubhals und bietet demzufolge eine recht knackige Ansprache. Im direkten Vergleich mit einer Strat und einer Tele bleibt die Bauweise aber dennoch nicht ohne Folgen. So erzeugt das Instrument beispielsweise bei perkussiven Anschlägen auf den Basssaiten eine andere Rückmeldung und gibt sich dort auch zurückhaltender. Ansonsten liegt der matt lackierte Hals recht unauffällig und unkompliziert in der Hand. Die Bünde wurden sauber abgerichtet und größtenteils auch sauber poliert. Speziell beim Spiel in den höheren Lagen fühlt sich mancher Akkordgriff für mich dann zuerst einmal etwas gewöhnungsbedürftig an. Das ist aber natürlich von Spieler zu Spieler verschieden. Wie anfangs erwähnt ist das Tremolo freischwebend eingestellt und läuft recht leichtgängig. Allerdings ist es nicht besonders stimmstabil und man müsste nachträglich noch einmal Hand anlegen.
Es wird Zeit, die Gitarre in den Amp zu stöpseln und ich bin gespannt, welche Sounds die Tonabnehmerbestückung zu Gehör bringt.

Die Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass klingt vor allem über den Hals-Pickup charakterstark.
Die Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass klingt vor allem über den Hals-Pickup charakterstark.

Für den Praxischeck spiele ich die Gitarre über einen Fender Silverface Bassman, dessen Signal über eine Universal Audio OX Box läuft, die diverse Lautsprecher- und Mikrofonkombinationen bereitstellt. Ein paar Overdrive-Pedale liegen ebenfalls parat und werden in den folgenden Hörbeispielen angegeben.
Wir starten wie gewohnt mit einem unverzerrten Signal und hören uns die Pickups nacheinander an, wobei ich mit dem Singlecoil am Hals beginne.

Audio Samples
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Clean: PU Check

Interessant. Der Singlecoil bringt eine Menge Charakter und Schmatz mit, was man in dieser Preisklasse nicht unbedingt erwarten würde. Die noch größere Überraschung ist aber der Humbucker am Steg, der erstaunlich zurückhaltend agiert, dabei sogar noch eine Spur weniger Output als der Hals-Pickup aufweist und ingesamt durchaus im Klangbild Eigenschaften eines Einspulers in sich trägt. Insgesamt tendiert die Halsposition eindeutig in Richtung Strat, die Mittel- und Stegposition würde ich beim spontanen Hören wohl eher im Tele-Segment verorten. Auch hier ist es wieder interessant, wie vertraute Riffs und Spielweisen, die man mit diesen Modellen verbindet, doch spürbar verändert von der Shortscale-Konstruktion wiedergegeben werden. Insgesamt hat das Instrument auf jeden Fall einen interessanten Charme, in manchen Disziplinen wirkt es aber auch nicht so flexibel wie die erwähnten großen Schwestern aus dem Hause Fender, was auch mit dem veränderten Spielgefühl zusammenhängt. Hier kommen noch drei weitere Praxisbeispiele im Clean Channel.

Audio Samples
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Clean: Beide PUs Clean: Bridge PU Bsp. 1 Clean: Bridge PU Bsp. 2

Auch mit Overdrive-Pedalen machen die Pickups eine gute Figur, wobei ich besonders den Halspickup sehr überzeugend finde. Außerdem kann man in der dynamischen Ansprache und der Steuerung der Zerrintensität per Volume-Poti gut mit der Gitarre arbeiten. Für Sounds in Richtung High Gain fehlt dem Humbucker am Steg erwartungsgemäß ein wenig das nötige Pfund bzw. die Mittenpräsenz im Frequenzspektrum. Etwas härtere rockige Ausflüge lassen sich aber dennoch umsetzen. Es folgen nun noch einige abschließende Beispiele zu den angesprochenen Punkten mit diversen Zerrpedalen.

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Overdrive: PU-Check (Wampler Tumnus) Overdrive: Dynamic Check – Bridge-PU (Wampler Tumnus) Overdrive: Neck-PU (Maxon OD-808) Overdrive: Bridge-PU (Boss OD-1) Overdrive: Bridge-PU (Wampler Tumnus) High Gain: Bridge-PU (Okko Diablo)
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Fazit

Die recht preisgünstige und auffällig lackierte Sterling by Music Man CTSS30HS Shortscale punktet im Test mit eigenem Charme und gut aufeinander abgestimmten Pickups, wobei besonders der Singlecoil am Hals erstaunlich charakterstark rüberkommt. Bauartbedingt wirkt das Instrument dennoch insgesamt nicht ganz so flexibel, aber natürlich kommt die Konstruktion Spielern mit kleinen Händen sehr entgegen. Ansonsten war leider das Tremolo nicht sonderlich stimmstabil. Hier müsste man noch einmal nachbessern.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • leichte Bespielbarkeit
  • gelungene Abstimmung der Tonabnehmer
Contra
  • Tremolo nicht stimmstabil
Artikelbild
Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass Test
Für 329,00€ bei
Spieler mit kleinen Händen werden sich auf der Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass schnell wohlfühlen.
Spieler mit kleinen Händen werden sich auf der Sterling by Music Man CTSS30HS Cutlass schnell wohlfühlen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sterling by Music Man
  • Modell: CTSS30HS
  • Typ: Shortscale E-Gitarre
  • Herkunft: Indonesien
  • Body: Solidbody
  • Finish: Shell Pink
  • Korpus: Pappel
  • Hals: Ahorn
  • Griffbrett: Lorbeer
  • Bünde: 22 Narrow Bünde
  • Griffbrett-Radius: 305 mm
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Mensur: 24” (610 mm)
  • Tonabnehmer: 1x Singlecoil (Hals), 1x Humbucker (Steg)
  • Bedienung: 1x Volume, 1x Tone, Dreiwegschalter
  • Mechaniken: Die-Cast
  • Bridge: Fulcrum Tremolo
  • Gewicht: 3,45 kg
  • Ladenpreis: 389,00 Euro (Juli 2021)
Hot or Not
?
…mit einem Korpus aus Pappelholz, der beim Testmodell in Shell Pink lackiert wurde.

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