So unterschiedlich die Einsatzbereiche der jeweiligen Controller sind – das übergeordnete Design und Konzept verbindet alle Einheiten der CMC-Serie. Dazu zählen neben den baugleichen Gehäusen auch der durchgängige, Cubase-adaptierte Farbcode der Taster-Beleuchtung ebenso wie die schicken Touch-Fader, die sowohl als Lautstärkeregler wie auch als Pegelanzeige dienen und die grün-schimmernden Potentiometer.
Mit ihrem Pantone-Farbcode machen die Kartons auch im Regal einen ordentlichen Eindruck
Ihre ureigenste Bestimmung finden die Controller natürlich bei der Fernsteuerung von Steinbergs Cubase, was seine Entsprechung zum einen darin findet, dass jedem Steuerknecht eine Volllizenz von Cubase 6 AI beigelegt wurde, mehr aber noch durch das spezielle, von Yamaha entwickelte Treibermodell, welches die Kommunikation mit Cubase (und Nuendo!) nicht über MIDI, sondern über ein proprietäres Protokoll laufen lässt, wodurch die Controller ad hoc perfekt integriert sind. Die einzige Ausnahme bilden hier der Pfad-Controller CMC-PD und die Pott-Einheit CMC-QC, die ihre Steuerdaten auch im guten alten MIDI-Control-Change-Format übermitteln können.
Die inkludierte Cubase 6 AI Lizenz stellt einen echten Mehrwert dar. Umfasst sie doch eine zwar abgespeckte, mit 32 Audiokanälen, 48 MIDI-Spuren, 24Bit/96kHz-Editing und 26 VST-Plugins immer noch verdammt schlagkräftige Version der mächtigen DAW, die für viele Musiker bereits völlig ausreichend sein dürfte. Vom Funktionsumfang sogar noch ein Ticken umfangreicher als Cubase Elements, das für genau hundert Euro zu haben ist erhält man so beispielsweise beim Kauf des CH-Channel-Controllers für rund hundertfünfzig Euro den Controller für knapp fünfzig Euro dazu. Kein schlechter Deal und im Ergebnis ein voller Pluspunkt in der Gesamtwertung.
Fast ein vollwertiges Cubase: AI 6 in Aktion
Gemeinsamkeiten Der Inhalt aller Kartons der CMC-Serie ist bis auf den Controller selbst identisch. In der überaus stylischen Verpackung finden sich: Der Controller, ein mit 1,5 Metern gut bemessenes USB-Kabel (Typ A auf Typ Mini-B), eine CD mit Treibern, Bedienungsanleitung (PDF, mehrsprachig) und Konfigurations-Software, ein Verbindungs-Clip und die Cubase AI 6 Lizenz-Karte.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich zwei kleine Details, die schon beim Auspacken zu gefallen wissen. Zum einen sind die Plastiktüten, die die CMCs umhüllen, nicht einfach nur lieblos über den Karton gestülpt, sondern wie ein Geschenk an den Ecken gefaltet – nett! Zum anderen sind allen Kartons an der unteren Ecke mit einem Geräte-spezifischen Farbcode versehen – auch hübsch! Hier bewahrheitet sich die alte Weisheit: „Von Apple lernen, heißt verpacken lernen!“
1/3 Der Packungsinhalt ist bei allen Modellen – bis auf den Controller selbst – identisch (hier im Bild der CMC-CH-Controller).
2/3 Alle CMCs kommen hübsch eingetütet ins Haus
3/3 Mit ihrem Pantone-Farbcode machen die Kartons auch im Regal einen ordentlichen Eindruck
Mannschaftsaufstellung Die Hand- und Augen-schmeichelnden Plastik-Gehäuse der CMC-Serie gleichen sich – bis auf die spezifischen Bedienelemente – wie ein Ei dem anderen: Alle beanspruchen für sich eine Stellfläche von 18,3 Zentimetern in der Tiefe und 10,2 in der Breite. Die Höhe (bei nicht aufgeklapptem Ständer) variiert ja nach Modell und entsprechenden Bedienelementen zwischen 1,8 und 3,2 Zentimetern. Eine unter dem Gehäuse durchschimmernde LED gibt bei allen CMCs Auskunft darüber, ob die Einheit bestromt ist. In der Gewichtsklasse rangieren alle Modelle mit 220 bis 260 Gramm ungefähr im Bereich einer handelsüblichen Packung Butter. Der Blick auf die Unterseite bestätigt die Ähnlichkeit der CMC-Mischpoke untereinander: Da ist zunächst einmal der Rechner-Anschluss in Form einer Mini-USB-Buchse (alle CMCs sind Bus-powered, benötigen also keine separate Stromversorgung). Diese befindet sich unter einer kleinen Klappe, die auch zum ergonomischen Anwinkeln der Einheiten dient.
Die mechanische Konstruktion dieser Klappe wirkt auf den ersten Blick bedenklich filigran, zeigt sich aber im praktischen Betrieb als ausreichend robust, um in Verbindung mit den vier Gummifüßen an den Gehäuseecken, den Druckkräften, die man bei der Bedienung von der Oberseite aus ausübt, gewachsen zu sein. Allein wenn man die Controller zu sich hinzieht, passiert es schon mal, dass man dadurch die Klappe soweit neigt, dass sie sich wieder in die Horizontale begibt. Speziell der CMC-PD hält nicht immer der mechanischen Beanspruchung durch heftiges Betrommeln stand und tritt auf glatten Flächen und aufgrund von mangelndem Eigengewicht auch mal die Flucht nach vorne an. In der Bedienungsanleitung wird auf diesen Umstand mit dem pragmatischen Hinweis eingegangen: „Der Ständer kann brechen, wenn die Pads zu energisch betätigt werden. Schließen Sie in solchen Situationen den Ständer.“
Wer mehrere CMCs sein Eigen nennt, kann diese mittels einer mitgelieferten Kunststoff-Brücke aneinander clipsen und so Ordnung und auch ein bisschen mehr mechanische Stabilität in sein Setup bringen.
1/3 Mehrere CMCs lassen sich an der Rückseite zusammenclippen.
2/3 Damit lässt sich ein Setup aus mehreren CMCs recht einfach…
3/3 …zu einem stabilen Verbund zusammenschließen.
Teamplay Die sechs Controller der CMC-Serie sind prinzipiell als modulares System konzipiert – das heißt: Grundsätzlich kann (und sollte) man sie so zusammenstellen, wie es dem persönlichen Produktionsworkflow entspricht. Drei Beschränkungen gilt es dabei zu beachten: Erstens liegt die maximale Anzahl der von Cubase verwalteten Kontrolleinheiten bei neun. Zweitens darf bis auf den Fader-Controller CMC-FD kein Gerät doppelt vorkommen (also leider auch keine zwei Transporteinheiten CMC-TP, beispielsweise in der Regie und gleichzeitig im Aufnahmeraum). Zum Drittens dürfen (vorerst) nicht mehr als vier Fader-Controller CMC-FD gleichzeitig betrieben werden.
Zunächst gilt es die beiliegenden Treiber und, wenn man die Modelle CMC-PD oder QC erworben hat, die zugehörigen Editor-Tools zu installieren – das wohlgemerkt nur dann, wenn man vorhat, die Controller neu zu adressieren. Im reinen Cubase-Verbund kann man sich diesen Schritt sparen
2/7 Hier wollen sie auf die Platte – die Yamaha-Treiber
3/7 Natürlich vertrauen wir der Yamaha Corporation
4/7 Wer die Editoren nicht braucht…
5/7 kann sie an diesem Punkt der Installation…
6/7 auch abwählen.
7/7 Fertig!
Allen CMCs gemeinsam ist eine weiße LED in der rechten, oberen Gehäuseecke, die bei intakter USB-Stromversorgung durch den Rechner oder USB-Hub freudig vor sich hin glimmt. Nach der Treiberinstallation und Einstöpseln an einem freien USB-Port erscheint der angeschlossene Controller dann ohne weiteres Zutun in der Liste der Fernsteuerungsgeräte. Die mit der Beschriftung korrespondierenden Funktionen sind vom Start weg fertig gemappt und können nicht verändert werden, wohl aber die über die Shift-Taste zugänglichen Funktionstasten (F1 – F8). Via Drop-Down-Menü lassen sich hier so gut wie alle Cubase-Funktionen auswählen. Ein entsprechendes CMC-Arsenal vorausgesetzt, lässt sich so ein Setup bauen, in dem man die Tastatur fast nur noch für die Eingabe von Track-Namen heranziehen muss.
Eingeschnappt reagiert Cubase hingegen, wenn man ihm im laufenden Betrieb einen der Controller entwendet. Auch reumütiges Wiedereinstöpseln bringt die DAW dann nicht mehr von ihrer Schmoll-Haltung ab.
Einen unvermittelt entfernten CMC-Controller quittiert Cubase mit einem Absturz
Fader Fangen wir mal mit dem Hinguckern der CMC-Serie an: Den Touch-Fadern (FD-, TP- und CH-Controller). Sie besitzen eine physikalische Auflösung von 128 Stufen, die dem MIDI-Standard entspricht (0-127). Unter der kapazitiven Oberfläche dienen 13 LED-Segmente zur Visualisierung des eingestellten Pegels (CH und FD) und des Kanalpegels (nur FD). Bei der TP-Einheit hingegen noch zur Steuerung und Darstellung der Transportfunktionen. In der normalen Auflösung reicht ihr Regelbereich folglich über die gesamte Cubase-Range von null bis +6 dB. Bei gedrückter Shift-Taste wird die Auflösung virtuell (denn physikalisch bleibt die Auflösung ja gleich) halbiert. Damit hat der Fader rein rechnerisch dann eine Auflösung von 1024 Stufen. Um so von Null bis zur maximalen Lautstärke zu gelangen, muss man die komplette Faderbahn entsprechend 16 Mal mit dem Finger „durchfahren“. In der Produktionspraxis zeigt sich diese Parametrisierung als durchaus brauchbar: Schnell mal im Normal-Modus die Vocal-Spur leiser ziehen und dann über Shift noch etwas nachjustieren geht bestens von der Hand – respektive Finger. Mit etwas Praxis und Erfahrung geht man sogar schnell dazu über gar nicht mehr zu „Fahren“, sondern direkt auf die Faderbahn zu tippen, um die Lautstärke zu bändigen.
Für das feinfühlige Regeln von Lautstärke-Verläufen in der Endmischung hingegen, fehlt mir persönlich aber die Präzision eines realen Faders. Das mag daran liegen, dass Fingerkuppen naturgemäß keine Spitze haben, sondern – je nach Andruckstärke – eine ovale Fläche von ca. 3 Millimetern Durchmesser – jeder Besitzer eines x-beliebigen Touchscreen-Gerätes wird wissen, was ich meine: Eine Webseite durchscrollen – kein Problem, den Cursor in einem Text genau positionieren schon eher. Im Test hatte ich in jedem Fall mehrmals die Situation, dass ich die „Catch“-Position des Faders – also den Punkt, an dem man ihn mit dem Finger abholt – nicht genau erwischt habe und noch mal nachgreifen musste – ein Phänomen das mir mit klassischen Fadern bislang noch nicht untergekommen ist.
Mal was Anderes: Mischen mit dem Finger
Eine großartige Lightshow und gleichzeitig eine gute visuelle Kontrolle über die Lautstärken im Arrangement liefert die Meter-Darstellung der FD-Fader-Einheit. Als überaus praktisch erweist sich dabei auch die Möglichkeit, durch gleichzeitiges Drücken der Shift-Taste und Tippen ober- und unterhalb der Mitte des Faders auch Mutes schalten zu können. Perfekt ist hier wieder die Cubase-Integration geglückt: Koppelt man mehrere FDs an den Rechner, wird das automatisch erkannt und die angeschlossenen Einheiten zu Gruppen zusammengefasst (4/8/12/16-Kanäle).
3/3 Cubase fasst die von angeschlossenen FDs abgedeckten Kanäle automatisch zusammen.
Taster Sämtliche Gummi-Taster der CMC-Controller geben ein angenehmes haptisches Feedback mit recht eindeutigem Druckpunkt. Prinzipbedingt fühlt sich Gummi natürlich ein Stück weit „schwammiger“ an, als dies bei ihren Pendants aus Plastik der Fall ist – letztlich ist das aber reine Geschmackssache. Ein gewisser Nachteil ergibt sich aus dem schicken Design bei dem alle Taster bündig mit der Gehäuseoberseite abschließen: Im „Blindbetrieb“ nämlich – wenn man also auf den Monitor schaut und nicht auf die Controller, lässt sich tentativ nicht sonderlich gut erfühlen, wo man gerade seine Finger hat und was man entsprechend drückt. Hier bieten Bauteile, die über das Gehäuse ragen ein Stück weit mehr haptische Orientierung. Mit ein bisschen Training gewinnt man aber auch hier die nötige Sicherheit, damit sich die Finger zurechtfinden.
Flacher als eine Pointe von Guido Cantz: Die Taster der CMC-Serie
Sehr gut gefällt mir das logische visuelle Feedback, das alle Taster mit ihrer Hintergrundbeleuchtung geben: Bei Funktionen, die nur temporär ausgelöst werden, wie beispielsweise das Umschalten eines Kanals oder das Setzen eines Markers, leuchtet der betreffende Taster nur kurz auf und fadet dann – mit einem kurzen Nachleuchten – ziemlich stylisch aus. Bei Schalt-Funktionen, wie Bypass, Mute oder Record behält die Beleuchtung ihren Zustand logischerweise bei. Auch hier ist die Cubase-Integration perfekt geglückt: Alle Betriebszustände werden bei Kanalwechseln augenblicklich abgeholt und entsprechend visualisiert.
Potis Kommen wir zu den Drehknöpfen, die im CH-Channel- und QC-Quick-Controller zum Einsatz kommen. Ihr auffälligstes Merkmal ist sicherlich die giftgrüne Hintergrundbeleuchtung im Zentrum des Poti-Knopfes, welche in fünf Helligkeitsstufen (plus Dunkel) den entsprechenden Parameterwert luminesziert. Eine Unterscheidung von positiven und negativen Werten ist damit natürlich nicht möglich. So sieht man beispielsweise beim Panning lediglich, ob es an oder aus ist und wenn ja, ob es stark auf den Rand der Stereomitte zugeht (heller) oder nicht (dunkler). Ähnlich verhält es sich bei der Equalizer-Steuerung: Die Luminanz gibt lediglich Auskunft darüber, ob und wenn ja wie stark der Frequenzhub ist, ob es sich um Anhebung oder Absenkung handelt, verrät sie nicht.
Letztlich handelt es sich hier prinzipbedingt nur um ein hilfreiches visuelles Gimmick, denn wer würde schon ernsthaft bei hochsensiblen Bereichen wie Stereofeld und Equalisierung auf seine Augen vertrauen und nicht auf seine Ohren.
Optisch macht die Hintergrundbeleuchtung der Poti-Köpfe in jedem Fall mächtig was her
Was mich wirklich stört, ist die Rasterung der Potentiometer beim QC-Controller. Auch wenn sich die Auflösung via Shift derart verfeinern lässt, dass sich die Frequenzen bis aufs Hertz genau anfahren lassen – das leichte Klackern unter den Fingern stört beim Sweepen. Auch hätte ich hier gerne eine dritte Poti-Reihe (wie beim CC121) gesehen, um neben Frequenz und Gain auch die Filtergüte im direkten Zugriff zu haben.
Freude am Hantieren Bevor ich im Anschluss mein Fazit ziehe, noch ein Gedanke: Bei der Betrachtung von Controllern steht meistens der Aspekt Effizienz im Vordergrund. Die Frage also, ob sich eine bestimmte Funktion schneller erreichen lässt als mit der Maus. An zweiter Stelle kommt dann oft die Haptik und damit verbunden die Probe, ob sich die zu steuernde Parameter Dank des Controllers besser beziehungsweise genauer regeln lassen. Das alles lässt sich im Rahmen eines Tests noch weitgehend gut herausfinden. Es gibt aber einen dritten Aspekt und der lässt sich kaum in Zahlen und Fakten fassen – nämlich die Ergonomie und die praktische Auswirkung auf die Art und Weise, wie man eine Software bedient. Denn seien wir ehrlich – wie oft kommt man nach einer langen Produktionssession aus dem Studio, und das leichte Brennen im Handgelenk flüstert bereits etwas von einer Sehnehnscheiden-Entzündung im Frühstadium. Daneben gesellte sich dann häufig jenes seltsame Gefühl, das man den Tag lang so viele Mausklicks und Tastatur-Shortcuts abgefeuerte, das man am Ende gar nicht mehr unterscheiden kann, ob man jetzt Musik produziert oder Half-Life gezockt hat. Das ist insofern traurig, als dass es sich beim Musikproduzieren ja um einen – im weitesten Sinne – sinnlichen Vorgang mit einem emotionalen Ergebnis handelt. Wer den Luxus genießt, jeden Tag vom freudigen Leuchten der Regler und Taster seiner API-, Neve- oder SSL-Konsole begrüßt zu werden, hat dieses Problem sicher nicht. Auf wen hingegen nur das öde Ensemble aus Tastatur und Maus wartet, das auch nicht anders aussieht als der Arbeitsplatz vom Steuerberater nebenan, der sollte sich schon überlegen, ob er dem Ort an dem er viele Stunden seines Lebens mit (hoffentlich) kreativem Tun verbringt, wenigstens ein bisschen Persönlichkeit und Exklusivität einhauchen möchte. Die Fragestellung, die sich daraus ergibt, ist also, ob ein Controller einem bei der Arbeit auch ein gutes, sinnliches Gefühl für das Musikmachen gibt – kurz: ob es Freude macht, damit zu hantieren.
Mit so einer Reihe CMCs lässt sich Cubase nahezu mausfrei befehligen
Das gesagt, antworte ich mit einem klaren „Ja“! Nach zwei Wochen, die der Controller-Reigen in meinem Studio verbrachte und dabei auch in einer „Real-Life“-Produktion zum Einsatz kam, kann ich sagen, dass das Arbeiten an und mit den CMCs definitiv mehr Spaß macht und „näher“ an der Musik ist, als die reine Mausbedienung. Nicht verschweigen möchte ich aber auch, dass es eine Woche brauchte, um mich motorisch mit den Gesellen unter meinen Fingern anzufreunden – also die Tastatur-/Maus-Kombination bewusst zu „verlernen“ und auf die CMCs umzuschwenken. Dabei waren es erstaunlicherweise drei Funktionen und Controller, die von mir am meisten genutzt wurden und sich als entsprechend nützlich erwiesen: Die spontane Lautstärkeregelung über die FD-Einheit, der unmittelbare Zugriff auf Solo/Mute und die Kanalansicht durch den CH-Controller und schlussendlich – so simpel wie man sich vorstellen kann – die ständige in Griffweite befindlichen Transportsektion Play/Stop/Cycle und die Zoom- und Scroll-Funktion des TP-Controllers. Das ist allerdings nur meinem ganz persönlichen Workflow geschuldet – andere Anwender, die vielleicht andere Prioritäten beim Produzieren haben, dürften höchstwahrscheinlich eine andere Kombination bevorzugen.
Durchweg überzeugend ist die bidirektionale Parameterübergabe zwischen Cubase und den CMCs: Egal, ob Pegel, Mute, Bypass oder Record – wechselt man zwischen den Kanälen hin und her, werden alle Betriebszustände und Parameterwerte korrekt abgeholt und vom betreffenden Controller über die Taster-, Fader- und Poti-Beleuchtung dargestellt. Perfekt! Besonders, wenn man zur späteren Stunde mal die Studiobeleuchtung runterdimmt, um sich ganz dem akustischen Geschehen zu widmen.
Steinberg/Yamaha ist mit der CMC-Controller-Serie fraglos eine beachtliche Innovation geglückt. Was im DJ-Bereich schon längst die Regel ist – nämlich die perfekte (bidirektionale) Integration von Soft- und Hardware – hält somit Einzug in den Recording-Bereich: Ohne weitere Konfiguration docken die Controller nahtlos an Cubase an. Dass die CMCs ohne wenn und aber für die Befehligung von Cubase ausgelegt sind, zeigt sich sowohl in ihrem Layout als auch in ihrer Bedienlogik. Das hat unzählige Vorteile: Darunter die schnelle Einarbeitung, da ja alle Beschriftungen exakt mit der DAW korrespondieren, aber auch Nachteile. Und zwar immer dann, wenn man aus dem persönlichen Workflow heraus eine andere Zuweisung der Taster und Regler benötigt. Zwar stehen dem CMC-Operator dank der der möglichen Doppelbelegung über die Shift-Taste noch einige Stellschrauben zur Verfügung, um die betreffende Steuereinheit an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können, Feinheiten, wie die Auflösung der Fader oder der Potis lassen sich aber leider nicht justieren. Untereinander gibt es allerdings deutliche Unterschiede: Während beispielsweise der CH-Channel- und der TP-Transport-Controller ihre alleinige Bestimmung darin haben, als Kontrollinstanzen für Cubase zu dienen und entsprechend rigide an die Funktionen der DAW gekoppelt sind, gehen der PD-Pad- und der QC-Quick-Controller als universelle MIDI-Controller an den Start und lassen sich mit der Editor-Software umfassend den eigenen Bedürfnissen anpassen.
Hat man ein entsprechendes Arsenal CMCs, das den persönlichen Workflow mit der DAW widerspiegelt, vor sich aufgebaut, stellt sich nach einer kurzen Umgewöhnungsphase ein (reales) Gefühl großer Allmacht ein: Schnell mal einen Kanal Solo schalten, dann den EQ bypassen, Marker setzen und anspringen, das Fenster verkleinern und an das Ende des Tracks scrollen, Starten und Stoppen ohne einen einzigen Mausklick, verschaffen einem nicht nur einen merkliche Zeitvorteil, sondern dank der schicken Lightshow auch schlicht und ergreifend eine Menge Übersichtlichkeit und nicht zuletzt auch Spaß bei der Arbeit. Muss man allerdings mit vielen Spuren kämpfen (persönlich empfand ich das ab ca. 12 Kanälen so), relativiert sich der Zeitvorsprung ein wenig, denn das Navigieren mit den Channel-Up/Down-Tastern ist nicht unbedingt die beste Lösung, um mal eben von Spur 2 zu 43 zu springen.
Auf einem Bein ist bekanntlich schlecht stehen: Wer sich beispielsweise entscheidet, mit den FD-Controllern zu mischen, der sollte sich dann schon direkt alle vier der hübschen Fader-Pulte an den Rechner klemmen. Damit die ganze Sache auch wirklich stimmig bedienbar ist, kommen dann fast schon automatisch noch ein CH-, TP- und QC-Controller dazu – Straßenpreis für dieses illustre Ensemble: knapp Tausendzweihundert Euro. An diesem Punkt ist dann eine echte Investitions-Entscheidung fällig, die sorgsam abgewägt werden will. Um das Girokonto nicht direkt voll zu überziehen, empfiehlt es sich daher, mit einem der Controller zu starten, die auch als Einzelkauf sinnvoll sind. Je nach persönlichem Produktionsstil bieten sich dafür der CH-Channel-, der TP-Transport- und der AI-Controller an.
Die CMCs sind eine innovative, perfekt auf die Steuerung von Cubase abgestimmte Controller-Serie. In ästhetischer Hinsicht sind die CMCs ein echter Hingucker und funktional, bis auf eine stellenweise etwas unausgewogenen Parametrisierung, erstaunlich ausgereift. In der Summe eine zeitsparende und exklusive, allerdings nicht ganz billige Steuerzentrale für die Profi-DAW.
Mit ihrem Pantone-Farbcode machen die Kartons auch im Regal einen ordentlichen Eindruck
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