Mit der GB2R-Serie bietet der englische Mischpult-Hersteller Soundcraft eine neue Produktreihe an, die in zwei verschiedene Pultvarianten mit 12 oder 16 Eingangskanälen erhältlich ist. Soundcraft gilt seit Jahrzehnten als Hersteller hochwertiger und zuverlässiger Konsolen für den Studio- und Live-Einsatz, und hat sich in den letzten Jahren auch in der digitalen Mischerwelt einen Namen gemacht.
Die beiden kompakten Mischpulte der GB2R-Serie zeigen sich allerdings gegen den Trend vollkommen analog und ohne Effekte oder sonstige Anleihen an das Digitalzeitalter. Laut Hersteller sollen sie als kompromisslose Arbeitsgeräte ganz in der Soundcraft-Tradition für hohe Klangqualität und Roadtauglichkeit stehen. Wir haben uns die Frage gestellt, was dieses Konzept so alles zu bieten hat und wie sich ein analoges Pult im Zeitalter von Bits und Bytes in der Praxis schlägt.
Die Grundlagen für die Konstruktion der GB2R Serie stammen von dem Engländer Graham Blyth, der in den 70er Jahren für Bands wie Emerson, Lake and Palmer, T.Rex oder Ten Years After die ersten Mischpulte konzipierte. Ein Mann aus der Praxis also, oder, wie wir heute sagen würden, „aus dem richtigen Leben“! Er ist für das übersichtliche Design verantwortlich, die funktionalen Bedienelemente und die analoge Technik. Auf der elektrischen Seite, der Klangreglung beispielsweise, ließ man sich nicht lumpen und griff auf die Technologie der großen und bewährten Soundcraft MH-Serie zurück. Wir hatten für diesen Test das GB2 12.2R zur Verfügung. Zur Grundausstattung gehören hier zwölf Mono- und zwei zusätzliche Stereoeingänge, die auch mit Mikrofonen bestückt werden können. Über wahlweise zwei Subgruppen, sechs Aux-Wege und eine Stereosumme finden die bearbeiteten Signale schließlich ihren Weg nach draußen.
Das Mischpult im 19“-Format hat ein klappbares Anschlussfeld, das entweder im 90 Grad-Winkel an die Rückseite angesetzt auch als Schrägsteller beim Einsatz außerhalb eines Racks fungiert, oder für die Rackmontage auf der Unterseite befestigt wird. In der Bedienungsanleitung wird der Um- und Einbau mit präzisen Zeichnungen sehr einfach und verständlich erklärt. So könnte der analoge GB2R-Mixer im mobilen PA-Einsatz, in einer Festinstallation oder zum Beispiel bei einer kleinen Rundfunkstation seinen Platz finden. Die farbigen 100mm-Fader und die sonstigen Regler auf der Frontplatte machen einen sehr stabilen Eindruck und weisen auf die „on the road“-Befähigung dieses Pultes hin. Unter diesen Bedienelementen sind Einzelplatinen befestigt, auf denen die Bauelemente ihre saubere elektrische Arbeit verrichten. Insgesamt kann man von guten elektrischen und mechanischen Eigenschaften dieses Mischpultes sprechen.
Geliefert wird das Soundcraft GB2R extrem gut verpackt in einem großen Karton, der die oft unsanfte Behandlung durch Post oder Paketdienst problemlos entschärft. Das Pult ist schnell installiert und dank des integrierten Schaltnetzteils, das im Bereich von 90 bis 240 Volt arbeitet, mit Strom versorgt. Für das mitgelieferte Netzkabel gibt es über dem Netzanschluss eine federnde Drahtklammer, die es sichert und verhindern soll, dass der nicht arretierbare Stecker aus der Buchse rutscht. Sehr nettes, kleines Tool!
Jeder Eingangskanal im GB2R verfügt über einen XLR-Anschluss für ein Mikrofon und eine Klinkenbuchse für Line-Verbindungen. Beide sind elektronisch symmetriert und befinden sich auf dem umklappbaren Anschlussfeld. Über einen Schalter lässt sich die Phantom-Spannungsversorgung für Kondensatormikrofone oder aktive DI-Boxen aktivieren – eine rote LED daneben zeigt den Schaltzustand an. Der darunter liegende Phasenschalter erlaubt bei Bedarf, das symmetrische Eingangsignal um 180 Grad in seiner Phasenlage zu drehen. Ein griffiger roter Gain-Regler passt den anliegenden Signalpegel an das Mischpult an, was optisch durch zwei LEDs neben dem Kanalfader angezeigt wird. Eine grüne LED signalisiert ein anliegendes Signal, während die rote Peak-Anzeige vor Übersteuerungen warnt.
Bei eventuell störenden tiefen Frequenzen lässt sich per Taster ein Low-Cut-Filter aktivieren, das bei 100 Hz einschreitet. Direkt hinter diesem Filter liegt ein Anschluss, der externe Dynamikprozessoren wie Noise-Gates oder Kompressoren über eine Stereoklinkenbuchse einschleift. Dieser Insertpunkt wird durch eine Schaltklinke aktiv und muss nicht per Schalter aktiviert werden. Eine weitere Klinkenbuchse dient jedem Eingangskanal als direkter Ausgang und kann auf dem Anschlussfeld per Schalter vor oder hinter den Fader gelegt werden.
Eine gut ausgetüftelte Vier-Wege-Klangregelung folgt dann im Kanalstreifen. Höhen und Bässe arbeiten mit einer Kuhschwanz-Charakteristik (Shelf-EQ), während die Mitten zweifach parametrisch ausgelegt sind. Die Regelfrequenzen von Bass und Höhen sind vorgegeben und liegen bei 60 Hz und 13 kHz, wobei der Bereich der Anhebung und Absenkung in allen Bändern ±15dB beträgt. Die Mittenregler teilen sich das Frequenzband in 80Hz – 1,9kHz und in 550Hz – 13kHz, sodass sie sich überlappen und alle Arbeitsbereiche erreichbar sind. Die dazugehörigen Gainregler mit rastender Mittelstellung arbeiten ebenfalls im Regelbereich von ±15dB. Zur Kontrolle der Einstellungen gibt es erfreulicherweise einen EQ On/Off-Schalter. Darunter liegen sechs Ausspielwege (Aux-Wege), immer als Pärchen farblich gekennzeichnet. Aux 1 und 2 liegen fest vor dem Kanalfader, während Aux 3 und 4 als Pärchen auf Pre oder Post geschaltet werden können. Aux 5 und 6 sind beim GB2R fest in der Post-Fader-Position. Auf einem farblich hell abgesetzten Hintergrund finden sich am unteren Teil des Mischpultes achtzehn 100mm-Fader. Das jeweils anliegende Signal lässt sich per Schalter auf die Subgruppen oder direkt auf die Summe routen. Ein roter Knopf mit roter LED schaltet jeden Kanal individuell stumm, während ein PFL-Schalter, ebenfalls mit einer roten LED, das Eingangssignal zum Einpegeln oder zur Kontrolle beispielsweise auf den PFL-Bus führt. Hier lässt sich der Eingangspegel kontrollieren und per Gain-Regler, der am oberen Ende des Kanalzugs seinen Platz hat, auf ein sinnvolles Arbeitsniveau anheben oder absenken. Über den Kopfhörer- und den Controlroom-Ausgang lassen sich diese Signale natürlich auch direkt abhören. Am Anschlussfeld des Mischpultes gibt es neben jedem Kanaleingang auch einen direkten Ausgang. Über einen Schalter kann man das Audiosignal des entsprechenden Kanals vor oder hinter dem Fader abgreifen. Ist ein Kanal gemutet, so liefert dieser Ausgang trotzdem ein Signal, wenn er auf Pre geschaltet ist.
Jedes Pult aus der GB2R-Serie hat neben den Mikrofoneingängen noch zwei Line-Eingänge vor dem Summenmodul. Sie können mit einem Line-Signal per symmetrischer Klinke oder auch mit zwei Mikrofonen per symmetrischem XLR-Anschluss beschaltet werden. Auch hier wurde auf eine schaltbare Phantomversorgung mit optischer LED-Anzeige nicht verzichtet. Ein darunter liegender Phasenschalter dreht die Phase des linken Eingangssignals um 180°. Für beide Eingänge gibt es einen getrennten Gain-Regler, Übersteuerungen werden über eine rote LED neben dem Kanalfader angezeigt. Über einen Schalter neben dem Gain-Regler für den Klinkeneingang lässt sich das Signal auch direkt auf die Summe routen. So entstehen zwei zusätzliche Return-Wege, während die anliegenden Signale über die XLR-Eingangsbuchsen parallel arbeiten können, wobei diese Wege nicht über Kanalfader verfügen. Steht dieser Schalter jedoch in der Stellung „Line to Channel“, so werden die XLR-Wege gesperrt und das Signal wird „normal“ durch den Kanalzug geführt. Über zwei weitere Schalter lassen sich jeweils das linke und das rechte Eingangs-Signal auf den linken und rechten Weg des Stereo-Kanals legen. Sind beide Taster gedrückt, wird eine Mono-Summe gebildet.
Eine einfache Vier-Wege Klangregelung ermöglicht auch hier eine Klangkorrektur. Die Frequenzen liegen fest und arbeiten bei 80 und 450Hz sowie bei 2,5 und 13kHz. Auch hier liegt der Regelbereich für alle Gain-Regler der Klangregelung bei ±15dB, wobei das Filter über einen EQ On/Off-Schalter auch deaktiviert werden kann.Jeder der zwei Stereoeingänge verfügt ebenfalls über sechs Auxwege, die wie die Ausspielwege in den Monokanälen beschaltet und schaltbar sind. Ein 100mm-Fader schickt das Signal nach dem Panoramaregler per Schalter auf die Subgruppen oder direkt auf den Master. Es gibt einen Mute-Schalter mit optischer Anzeige und einen PFL-Schalter zur Kontrolle des Pegels – dieser liegt sinnvollerweise auch wieder vor dem On/Off-Schalter des Kanals.
Das Summenmodul auf der rechten Seite des Soundcraft GB2R ist sehr schmal gehalten. Im Kanalzug der beiden Subgruppen findet sich am oberen Ende eine vierpolige XLR-Buchse für den Anschluss einer 12-Volt Schwanenhals-Lampe. Es folgen der Kopfhörerausgang als Stereo-Klinkenbuchse und nacheinander die Master für die sechs Auxiliaries mit jeweils einem Drehpoti. Per AFL-Schalter (After Fader Listen) mit optischer LED-Anzeige lässt sich das jeweils ausgespielte Signal im Pegel kontrollieren. Dieses Signal wird natürlich auch auf den Kopfhörerausgang und den Controlroom-Out geschaltet. Die Ausgänge von Aux 1 – 4 sind als XLR-Buchsen, Aux 5 und 6 als Stereoklinke ausgelegt.
Die beiden Stereo-Subgruppen mit jeweils zwei Insertpunkten vor dem Fader lassen sich über zwei Schalter in ein Mono-Signal wandeln und auf den Master routen. Ist das Subsummensignal nicht geroutet, so liegt es trotzdem an den symmetrischen XLR-Buchsen auf dem Anschlussfeld. Auch die Insertbuchse ist in diesem Fall immer aktiv. Die Subgruppen sind natürlich auch mit 100mm-Fadern ausgestattet. Zusätzlich sind auf diesem Modul zwei weitere rote LEDs installiert. Sie kennzeichnen die Spannungsversorgung des internen Netzteils. Die Gleichspannungsversorgung für die Schaltkreise von ± 17 Volt und das Vorhandensein der Phantomspeisung werden hier angezeigt.
Ganz rechts außen auf der Oberfläche des GB2R liegen Master- und Monitor-Sektion. Oben zeigen zwei 12-zeilige LED-Ketten das gemischte oder das per PFL ausgewählte Signal an. Dabei kennzeichnet die oberste rote LED eine Übersteuerung des Summensignals und zwei gelbe Elemente darunter die Vollaussteuerung des Mischpultes. Pegel unter der Vollaussteuerung werden über neun Elemente in Grün dargestellt. Darunter sind zwei Stereo-Returnwege platziert, die auf dem Anschlussfeld als symmetrische Klinken vorliegen. Ein Gainregler für den Pegel und ein Schalter zum Routen auf die Subgruppen oder direkt zum Master sind bei den Return-Wegen ebenfalls vorhanden. Zusätzlich lässt sich das Return-Signal auch per Drehregler anteilig auf die Aux-Wege 1 und 2 legen. Ein weiterer separater 2-Track-Returnweg mit Cinchbuchsen wird über einen separaten Regler bedient, wobei sich das Signal per roten Schalter auch direkt auf den Mix routen lässt. Unter dem Drehregler liegt eine kleine Schaltmatrix für den Studio-Ausgang mit zwei Mono-Klinken. Hier lassen sich die Signale des 2-Track-Returns, des Masters oder der Subsummen anwählen. Zusätzlich kann man dieses Signal auch auf Mono schalten. Kopfhörerlautstärke und der Pegel des Controlroom-Ausgangs können separat über zwei weitere Regler kontrolliert werden. Und last but not least bietet dieser Kanalzug auf der Anschlussseite noch zwei Cinchausgänge zum Mitschneiden.
Zwei farbige 100mm-Fader für die linke und rechte Summe warten darauf, das abgemischte Signal über die beiden rückwärtigen XLR-Buchsen in die Welt zu schicken. Neben den beiden Klinkenbuchsen, die bei den Master-Outs als Insertpunkte dienen, findet sich dort noch ein XLR-Mono-Ausgang, der allerdings keinen eigenen Regler besitzt.
Betrachtet man Gewicht und Solidität, bekommt man beim Soundcraft GB2R auf jeden Fall viel Hardware für sein Geld. Dafür verantwortlich ist in erster Linie das sehr stabile Metallgehäuse im 19“-Format, das auf meiner häuslichen Waage mit immerhin neun Kilogramm Lebendgewicht zu Buche schlägt. Wie schon erwähnt, lässt sich das Anschlussfeld des Mixers zum Einbau in ein Rack in zwei Positionen verändern. Die Anschlüsse können nach hinten zeigen und stehen so gut sichtbar sofort zum Anschluss der Peripherie zur Verfügung, oder man wählt die Variante des festen Einbaus und klappt das Anschlussfeld unter das Mischpult. Das allerdings bedeutet je nach späterer Mischpultposition, dass man unter Umständen keinen permanenten direkten Zugriff auf die Anschlüsse des Pultes mehr hat. Für diese Umbauaktion sollte man sich auf jeden Fall sehr gute Kreuzschlitzschraubendreher zurechtlegen, denn die betroffenen Schrauben sitzen alle extrem fest und sind wohl maschinell angezogen. Das wiederum spricht natürlich für ein extrem roadtaugliches Gerät.
Eine farblich übersichtlich gestaltete Oberfläche mit „richtigen“ 100mm-Fadern liegt vor mir. Das erste kleine Problem ergibt sich bei der Kanalbeschriftung: Es ist auf dem GB2R keine Fläche frei, auf der man durchgehend einen Klebestreifen unter oder über die Kanalfader zur Kennzeichnung der Eingangssignale befestigen kann. Ich entscheide mich für kleine Papieraufkleber (55 x 15 mm), die ich hochkant neben die einzelnen Fader klebe – etwas gewöhnungsbedürftig, aber es erfüllt seinen Zweck.
Die Position der Mischpultanschlüsse ist sehr übersichtlich und logisch, sodass die notwendige Verkabelung für eine Testanordnung schnell erledigt ist. Zum Einpegeln der verschiedenen Eingangssignale liegt ungefähr in der Mitte der langen Fader die PFL-Taste mit ihrer roten LED-Anzeige. Leider greift dieser Messpunkt das PFL-Signal vor der Klangregelung im Kanal ab. Bei Stimmen oder Instrumenten mit extrem angehobenen oder abgesenkten Frequenzen könnte es hier schnell zu einer extremen Fehleinschätzung des Signalpegels kommen. An den Direktausgängen auf dem Anschlusspanel habe ich eine Mehrspurmaschine angeschlossen. Das ausgehende Signal liegt hinter dem Gain-Regler, dem Fader und hinter der Klangregelung. Schaltet man diesen Ausgang auf Pre, so erhält man ein Audiosignal vor dem Fader und ebenfalls vor der Klangregelung. Ein stressfreies Multitrack-Recording ist also mit diesem Mischpult ebenfalls schnell und einfach möglich. Erste Entzerrungsversuche an der Vier-Wege-Klangregelung mit zwei parametrischen Mitten verzücken das Ohr. Alles ist möglich und sauber hörbar. Die Höhen können mit +15 dB extrem angehoben werden, ohne ein ungewolltes Rauschen zu addieren. Der gesamte Mittenbereich klingt sehr sauber, und wenn gewünscht, lässt sich der richtige Punch im Bassbereich hervorzaubern. Alles klingt sehr offen und keineswegs elektrisch oder künstlich. Rastende Gain-Regler in der Klangreglung und der EQ On/Off-Schalter helfen auch wieder mal bei der schnellen Kontrolle des Eingestellten. Es gibt einen sehr großen Headroom am Gain-Regler. Auch bei permanent leuchtender roter Übersteuerungsanzeige passiert im Klangbild noch gar nichts. Diese neuen Vorverstärker von Soundcraft heißen GB30 und werden beim Hersteller auch in den großen Mischpult-Brüdern eingesetzt. Sie zeichnen sich durch Rauscharmut und sehr hohe Übersteuerungsfestigkeit aus. Das ist wirkliche Audioqualität.
Persönlich finde ich die festgelegte Frequenzwahl für die Stereoeingänge beim Bass etwas zu tief und beim Höhenregler mit 13 kHz ein wenig zu hoch angesetzt, was aber durchaus auch eine Geschmackssache sein kann. Mag sein, dass die Kuhschwanzregelung bei der Korrektur bestimmter Signale auch dabei Sinn macht. Die Klangregelung des GB2R überzeugte aber sonst ohne Einschränkung. Kein Addieren von nervigem Rauschen in den Höhen und ein sehr klarer und gut klingender Bass sowie eine saubere Mittenreglung. Die parametrischen Regler überlappen sich und so bleibt kein Frequenzbereich unbearbeitet. Man hat permanent das Gefühl, beim Anheben von Frequenzen auch eine klangliche Wärme zu erzeugen und den Grundsound zu verbessern. Das ist wirklich ein großes Feature der GB30-Technik und sicherlich auch ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für die Anschaffung dieses Pultes. Auf jeden Fall macht es richtig Spaß, mit diesen 18 sehr leichtgängigen 100mm-Fadern seine Audioarbeit zu mischen. Der Anschluss von externen Dynamikprozessoren ist denkbar einfach und die Ein- und Ausgangspegel dafür machen absolut keine Probleme. Externe Hallgeräte oder Verstärker für Monitorboxen lassen sich sofort mit vernünftigen Arbeitspegeln speisen, und die wartenden Musiker lächeln tatsächlich immer noch, da alles sehr schnell geht.
Lobenswert sind die Aufmachung und der Inhalt der Bedienungsanleitung. Es wird sehr einfach und verständlich das Handling des Mischpultes erklärt. Ein Blockschaltbild zeigt den strukturellen Aufbau und ein kleiner Fehlerkatalog versucht bei Verbindungsproblemen zu helfen. Für das grafische Festhalten von allen Einstellungen und zum Archivieren gibt es in der Bedienungsanleitung eine Seite mit leeren Einstellnotizen. Man kann sich Fotokopien machen und manuell die einzelnen Reglerstellungen in das Blatt eintragen. Hilfreiche Zeilen zum Thema Lautstärke, Überlegungen zur Verkabelung und zur Fehlersuche fehlen ebenfalls nicht. Ein weiterer Zusatz in der Anleitung erklärt die Belegung der verschiedenen Anschlusskabel und eine Zeichnung hilft beim Umbau der Anschlussplatte. Wenn diese umgesetzt wird, ist nach Fertigstellung das gesamte Gehäuse wieder in sich mechanisch geschlossen.
Für Havariefälle gibt es im Mixer einen Anschluss für ein externes Netzteil. Das ist natürlich eine große Hilfe, sollte das Netzteil unterwegs seinen Geist aufgeben. In der Praxis braucht es allerdings etwas Zeit, bis man das Mischpult geöffnet und diesen Anschluss gefunden und freigelegt hat. Eine nicht unbedingt sehr praktikable Lösung, aber im Falle des Falles zumindest eine rettende Option. Sollte der Wunsch aufkommen, die Lage der Ausspielwege zu verändern, so kann ein Soundcraft-Fachhändler diese umschalten und zum Beispiel Aux 1 bis 4 vor EQ und Fader legen. Dieser Eingriff darf aber nur von einer autorisierten Werkstatt vollzogen werden, da sonst die Garantie des Neugerätes erlischt.
Die erfolgreiche Geschichte der Soundcraft-Mischpulte wird hier konsequent fortgeführt. Die farbenfrohe und sehr übersichtliche Anordnung der zahlreichen Bedienelemente macht dieses Pult auch für Einsteiger sofort bedienbar. Eine kompromisslose Fertigungsqualität beweisen die GB2R-Pulte durch roadtauglich befestigte Einzelplatinen für jeden Kanal und durch verschraubte Potentiometer sowie das stabile Stahlgehäuse. Mechanische Belastungen der Bedienelemente verursachen somit keine Verformung der Basisplatine und bei eventuellen Reparaturen muss nur der defekte Kanal mit seinen Reglern ausgebaut und vielleicht ersetzt werden.
Da das Anschlussfeld über einen Kabelbaum mit den Kanälen verbunden ist, kommt es beim Ein- und Ausstecken von Kabeln zu keiner mechanischen Belastung der Lötstellen auf den einzelnen Platinen. Dieses ist bei vielen Mischpulten, Laptops und unzähligen anderen Geräten eine gemeine technische Schwachstelle und führt langfristig gerne zu Kontaktproblemen. Auch wenn nirgendwo offiziell eine Gewichtsangabe zu finden ist, lohnt sich die Investition in die gewogenen neun Kilogramm solide Wertarbeit. Wer ein Mischpult sucht, das ohne Schnickschnack genau das tut, was man gemeinhin von einem Mischpult erwartet, das kompakt und leicht bedienbar ist, der sollte sich das Soundcraft GB2R auf jeden Fall einmal näher anschauen. Analog, pur, aber mit den exzellenten inneren Werten seiner großen Geschwister liefert es auch klangmäßig professionelle Resultate.
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