Sennheiser ist neben Beyerdynamic und AKG ein weiterer Hersteller des deutschsprachigen Raums, der für verschiedene Kopfhörerlegenden verantwortlich ist.

- natürliche Frequenzwiedergabe
- authentische Transienten
- präzise Lokalisation
- sehr guter Tragekomfort
- austauschbare Kabel
- keins

Der Sennheiser HD 600 zählt zu diesen Ikonen und tritt trotz seines anvisierten primären Einsatzzwecks als Hi-Fi-Kopfhörer für Musikkonsumenten immer wieder in Begleitung hochkarätiger Studioprofis in Erscheinung.
Weiterhin ist der immer noch erhältliche Kopfhörer quasi der Urahn des ebenfalls populären Nachfolgers Sennheiser HD 650 sowie des HD 660S, den wir erst kürzlich im Rahmen unseres Testmarathons Referenzkopfhörer für das Studio getestet haben. Ob die neueren Modelle dem „alten“ HD 600 den Rang ablaufen, wollen wir im folgenden Testbericht klären.
Details
Bauweise des Sennheiser HD 600
Sennheisers HD 600 ist ein Kopfhörer in offener Bauweise mit dynamischen Treibern und ohrumschließenden Ohrmuscheln. Das Gewicht beträgt leichte 260 g ohne Kabel, ein Klappmechanismus zu Transportzwecken des Gehäuses ist nicht vorhanden.
Sennheiser HD 600: Verarbeitung
Er sieht schon ein wenig schräg aus mit seinen Kunststoffbauteilen, die an gesprenkelte Küchenarbeitsplatten in Ebay-Kleinanzeigen erinnern, doch – der Herr sei gepriesen – man sieht den HD 600 ja nicht, wenn man ihn trägt! Ansonsten gleicht der HD 600 seinen etwas schickeren Nachfolgern in Gehäuseform und Konstruktion. Die per Gitter abgedeckten Ohrmuscheln des fehlerfrei verarbeiteten Kopfhörers vermitteln sogar einen Hauch von seriöser Eleganz. Er erscheint robust genug, dass beim bestimmungsgemäßen, stationären Gebrauch keine unverhofften Beschädigungen zu erwarten sind.
Mitgelieferte Kabel und Co.
Der Sennheiser HD 600 besitzt ein beidseitig geführtes Kabel von 3 m Länge, das an beiden Ohrmuscheln über eine zweipolige Steckverbindung zum Auswechseln im Bedarfsfall gelöst werden kann. Dem vergoldeten 3,5mm-Klinkenstecker liegt ein ebenfalls vergoldeter Steckadapter bei, der einen angenehm festen Sitz hat, sodass er nicht beim Herausziehen in der Buchse des Kopfhörerausgangs stecken bleibt, wie es bei vergleichbaren Stecklösungen (ohne Verschraubung) häufiger der Fall ist. Neben der Bedienungsanleitung ist die stabile und passgenau gepolsterte Aufbewahrungsbox als Zubehör zu nennen, die aufgrund ihrer Ausmaße zum Transport eher nicht in Frage kommt. Wie es sich für ein profitaugliches Gerät gehört, sind die wesentlichen Bau- und Verschleißteile austauschbar und als Zubehör optional erhältlich.

HD 600: Technik und Kennzahlen
Mit einer hohen Impedanz von 300 Ohm ist das Testgerät Sennheiser HD 600 ein Kopfhörer der alten Schule und folgt nicht dem Trend zu geringen Ohmzahlen, die mittlerweile auch in den Datenblättern vieler audiophiler Kopfhörermodelle zu finden sind. Dennoch ist der Wirkungsgrad dank leistungsfähiger Neodym-Magnete groß genug, sodass der HD 600 auch an mobilen Abspielgeräten eine mir persönlich ausreichende Lautstärke erzeugt. Die weiteren technischen Daten, die am Ende des Testberichts explizit aufgelistet sind, entsprechen professionellen Anforderungen, geben aber kaum Auskunft über die tatsächlichen Wiedergabeeigenschaften des offenen Sennheiser-Kopfhörers, auf die ich im folgenden Praxisteil eingehen werde.
























Kai Marold sagt:
#1 - 08.12.2025 um 11:31 Uhr
Ich bin kein erklärter Fan dieses Hörers, kann mich aber den obigen Ausführungen nur anschließen. Wenn man auf der Suche nach einem offenen Kopfhörer als verlässlichen Arbeitswerkzeug ist, macht man mit der Anschaffung des HD600 keinen Fehler. Gerade sein unspektakuläres Auftreten in allen Belangen, gepaart mit seiner Souveränität (da gibt's nicht wirklich Patzer), macht ihn RICHTIG brauchbar. Klang und Handling sind über jeden Zweifel erhaben: In viele Studios (wie im Beitrag erwähnt) benutzt man ihn zur Kontrolle von Klang und Musik. Er spielt als offener Kopfhörer ehrlich (nicht so weichgespült, wie der 650er aus gleichem Hause) aber auch milder als die halboffenen 880er eines ebenfalls bemerkenswerten Kopfhörer-Herstellers, die auch vielfach in Studios zur Anwendung kommen.Und er zeigt nicht die Höhenbetonung des österreichischen Konkurrenten der K700er Reihe sondern präsentiert sich neutraler aufspielend. Der HD600 ist einfach ehrlich: Da wird nicht spektakulär der Frequenzgang verbogen, sondern das hier ist ein "Richtig-Klinger", kein Effekthascher; geboren aus den Zeiten, wo natürlicher Klang angestrebt wurde (ein Klavier sollte wie ein Klavier klingen, ein Sprecher sich natürlich anhören, Konzertaufnahmen auch auf Mitschnitten den Hörer zum Beteiligten werden lassen...) Er schafft damit den Spagat zwischen Profi-/Kontroll-Anwendungen und Home-Entertainement. Man kann nicht wirklich was falsch machen, auch nicht mit den älteren Modellen des HD600ers, nach meiner Auffassung.