Die Schecter Reaper-7 Elite Multiscale ist eine siebensaitige E-Gitarre mit Multiscale-Mensur, die – wie kann es anders sein – für die härtere Gangart konzipiert ist. Zwei Schecter-Humbucker, eine solide Hipshot-Hardtail-Bridge und ein Mahagonikorpus im Blood-Burst-Finish sind die Hauptzutaten für kernige Riffs tief unter der Standardstimmung. Wie sie klingt, intoniert, und wie sie sich in der Praxis schlägt? Hier sind die Antworten.



Koffer oder Gigbag gehören nicht zum Lieferumfang
Die Schecter Reaper-7 Elite kommt ohne Koffer oder Gigbag, weshalb man ein passendes Transportmittel noch in den Kaufpreis einkalkulieren sollte. Schecter hat mit dem SCSGR-1C einen passendes Hardshell-Case im Angebot, das allerdings mit knapp 270 Euro zu Buche schlägt. Ansonsten sind zumindest die Werkzeuge zum Einstellen in Form von Inbusschlüsseln vorhanden.
Mit einem Korpus aus afrikanischem Mahagoni und einer Decke aus Wölkchenahorn-Furnier
Blood Burst heißt das Finish unseres Testinstruments, das sauber auf den Korpus aus afrikanischem Mahagoni (Khaya) aufgetragen ist. Eine weitere Variante der Gitarre gibt es übrigens in Deep Ocean Blue. Der Korpus kommt im S-Style mit zwei versetzten und weit ausgeschnittenen Cutaways, sodass auch die hohen Lagen gut erreichbar sind. Dazu die typischen Ausfräsungen an Vorder- und Rückseite zur komfortablen Anpassung an den Körper.
Die Decke aus Wölkchenahorn-Furnier kommt komplett ohne Schlagbrett aus, alle Bauteile sind direkt auf dem Korpus befestigt. Das wären die beiden Humbucker, ein Blade-Switch, zwei Regler, und die schräg angelegte Hipshot-Hardtail Bridge. Schräg deshalb, weil beim Multiscale-Konzept jede einzelne Saite eine andere Mensur hat. Die Saiten werden durch den Korpus geführt, was für ein solides Sustainverhalten bürgt. Die Brücke bietet eine bequeme Auflagefläche für den Handballen, was für gut dosierte Palm-Mute-Einsätze wichtig ist. Und für die optimale Saitenlage und Oktavreinheit sorgen die einzeln in Höhe und Länge justierbaren Saitenreiter. Die Anschlussbuchse ist an der Zarge positioniert.
Die Reaper-7 Elite kommt mit Wenge-Hals, Ebenholzgriffbrett und Fächerbünden
Der Hals im Ultra-Thin-C-Profile ist mit einem Ebenholzgriffbrett bestückt. Bei einer siebensaitigen Gitarre fällt der Hals naturgemäß etwas breiter aus, am Sattel sind es hier 48 mm bei zunehmender Tendenz in Richtung Korpus. Die 24 Jumbo-Edelstahlbünde sind sauber eingearbeitet und ordnungsgemäß poliert, abstehende Bundkanten gibt es auch keine, alles ist sehr sorgfältig verarbeitet, was man bei einem Instrument in der Preisklasse auch erwarten kann. Die Mensur der tiefen B-Saite beläuft sich auf 27“ (685,8 mm), die der hohen E-Saite auf 25,5“ (648 mm). Entsprechend schräg sind die Bünde angeordnet, um die Intonation jeder einzelnen Saite an jeder Position zu gewährleisten. Dass dies perfekt gelungen ist, kann ich absolut bestätigen. Streifeneinlagen auf dem Griffbrett und Punktmarkierungen an der Halskante unterstützen die Orientierung.

Die Saiten laufen über einen Kunststoffsattel leicht angewinkelt zu den einseitig positionierten Mechaniken an der Kopfplatte im Reversed-Headstock-Design. Bei ihnen handelt es sich um Hipshot-Grip-Lock-Mechaniken, die einen sauberen Stimmvorgang mit einer gleichmäßigen Übertragung gewährleisten. Vor dem Sattel befindet sich die Abdeckung zum Halsstellstab, der bei unserem Testmodell nicht verstellt werden musste. Die Gitarre kam ab Werk mit einer ausgezeichneten Voreinstellung von Halsneigung und Saitenlage.
Schecter USA San Andreas Humbucker
Humbucker sind natürlich die bevorzugten Tonabnehmer für ein solches Instrument, von denen bei der Schecter Reaper-7 MS Elite zwei in den USA gefertigte San-Andreas-Pickups am Start sind. Diese werden über einen Dreiweg-Klingenschalter organisiert, entweder einzeln oder in der Mittelposition zusammen. Als Regler stehen ein Master-Volume und ein Master-Tone zur Verfügung. Der Tonregler ist mit einem Push/Pull-Poti ausgestattet, das die Coil-Split-Funktion für beide Pickups aktiviert, wenn man den Poti-Knopf herauszieht.