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Schecter Damien Elite-8 Test

Praxis

Die Gitarre ist von Haus aus in F# gestimmt, also:
F# H E A D G H E
Um möglichst vielen verschiedenen Stimmungen gerecht zu werden, habe ich sie um einen Halbton heruntergestimmt:
F A# D# G# C# F# A# D#
Spaßeshalber werden die Hälse von achtsaitigen Gitarren wegen ihrer Breite gerne auch als Snowboard statt Fretboard bezeichnet, und ich muss zugeben, das an diesem Vergleich durchaus etwas dran ist. Trotzdem kommt man nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sehr gut mit dem unseres Exemplares zurecht. Er besitzt etwas mehr “Fleisch“ als man das normalerweise von Hälsen anderer Hersteller kennt, was ich sehr positiv finde, da die linke Hand einfach mehr zu greifen hat. Er ist aber keinesfalls klobig oder unhandlich, ganz im Gegenteil, man hat einfach nur spürbar mehr Holz in der Hand.
Ein paar Worte zu meiner Aufnahmekette für die Audios: Verstärkerseitig kommt ein Fender Deluxe Combo für die cleanen und ein Randall Topteil mit passender 2×12“ Box für verzerrten Sounds zum Einsatz. Abgenommen wird mit einem SM57 und einem Sontronics Halo Mikrofon, wobei beide in einen Tube-Tech Preamp laufen und anschließend über ein Avid HD i/o in den Rechner geführt werden. Alle Audiofiles blieben unbearbeitet, also kein EQ, kein Kompressor, Hall, Delay, Chorus oder Ähnliches, und wenn, dann habe ich es vermerkt.
Los geht es clean: Beginnend mit dem Hals-PU schalte ich alle drei Positionen durch.

Audio Samples
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Clean PU Switch

Der Hals-Pickup tönt satt und verhältnismäßig warm ohne jegliches Mulmen. Das könnte man bei den tiefen Frequenzen erwarten, aber die Ahorndecke und der breite Ahornhals haben da sicherlich ihre tonalen Finger im Spiel. Die Mittelposition zeigt sich überraschenderweise nicht so ausgehöhlt, wie ich es erwartet habe, es ist eher der Hals-Humbucker, der in diese Richtung tendiert. Der Steg-PU mischt die Karten wieder neu und präsentiert ein sehr aufgeräumtes Mittenbild, die Bässe treten deutlich einen Schritt zurück.
Hier ein kleines Clean-Riff, bei dem ich die tiefen Saiten ausgespart habe, denn da sind ja noch sechs andere, die bespielt werden wollen.

Audio Samples
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Clean Riff PU Switch

Die Pickups vertragen sich gut mit den Tonhölzern. Das Mahagoni verleiht der Damien eine sehr ordentliche Portion Wärme, ist aber im Attack erwartungsgemäß nicht ganz so spritzig. Das ist aber keineswegs ein Manko! Es soll auch unter den High-Gainern eine ganze Menge Jazzer geben, die diesen Charakter dankend annehmen.
Weiter geht´s verzerrt.

Audio Samples
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Heavy PU Switch

Das oben Genannte lässt sich im Grunde eins zu eins auf dieses Beispiel übertragen. Klar, da unten im Keller werden andere Anforderungen gestellt, die die Schecter aber sehr gut meistert. Trotz ihrer “Wärme“ lässt sie den Growl nicht vermissen. Ich meine damit diesen bösen, leicht aggressiven Sound, der beim abgestoppten, perkussiven Spiel entsteht, sobald die Zerre an ist. Natürlich fühlt sich der Humbucker hier sichtlich am wohlsten, da die Bässe eben nicht im Vordergrund stehen und somit mehr Volumen entstehen kann.
Um ihre Qualitäten im Bandkontext zu zeigen, habe ich ein kurzes Playback erstellt. Die Gitarren wurden bis auf ein Gate nicht bearbeitet.

Audio Samples
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Riff

Der Mahagoni-Anteil im Sound macht sich auch hier bemerkbar, vor allem, wenn es in die wirklich tiefen Register geht. Da steht der Ton wie eine Eins und knickt nicht ein, sprich, wird weder leiser noch dünner. Ein Problem, mit dem sonst auch viele fünfsaitigen Bässe zu kämpfen haben. Sobald es nach unten geht, ist oft auch das Fundament futsch. Auch bei den breiten Akkorden im zweiten Teil steht sie auf festem Boden und macht maximalen Schub.
Abschließend noch ein kleines Solo – hier habe ich eine Prise Delay hinzugefügt.

Audio Samples
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Solo

Wer auf etwas wärmere, fleischigere Leadsounds steht, dürfte hier recht glücklich werden. Und auch in den schnelleren Passagen ist der Ton immer präsent und fett. Übung bestanden!

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