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Samson Rubicon R8a Test

Die Samson Rubicon R8A sind aktive Nahfeldmonitore für den kleinen Geldbeutel mit Bändchen-Hochtöner und reichlich Anschlussmöglichkeiten. Das günstig nicht unbedingt billig sein muss, bewies bereits unser Testmarathon Aktive Nahfeldmonitore bis 1000,- EUR das Paar, wo z.B. die M-Audio BX5a und die KRK RP5 Rookti G2, sowie die ADAM A5X überzeugen konnten.

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Günstig muss nicht billig sein: Samson Rubicon R8a.


Aber auch die erst kürzlich getestete Equator D5 spielt in einem ähnlich interessanten Metier. Ob und wie gut man mit den “Rubicons” arbeiten kann, erfahrt ihr in gewohnter Manier hier!

Details

Die Samson Rubicon R8A ist ein aktiver Zwei-Wege Nahfeldmonitor mit einem 8 Zoll Tieftontreiber aus Polymer und sogenannten “Folien-Bändchen” für den Hochtonbereich in 2 Zoll Größe. Beide Treiber werden von separaten Endstufen versorgt und deshalb auch mit aktiver Filtertechnik bei 3 kHz vorher getrennt. Dem Tieftontreiber stehen 75 Watt (RMS) Leistung zur Verfügung, der Hochtöner hingegen bekommt 25 Watt (RMS) spendiert. Das sind gute und übliche Werte.

Das Paar Samson Rubicon R8a von vorn und von hinten.
Günstig muss nicht billig sein: Samson Rubicon R8a.

Bei der Bauform entschied man sich für das altbewährte Bassreflex-Prinzip, wodurch sich der frontseitige “Schlitz” unter dem großen “Bassteller” erklärt. Mit den Maßen von 437 x 284 x 305 mm (HxBxT) gehört das ausschließlich im Paar gehandelte Stereo-Setup zu den etwas größeren Kalibern, allerdings mit 12 kg Gesamtgewicht nicht unbedingt der “Kategorie Schwergewicht” an. Ein Hörabstand von mindestens 1m im Stereo-Dreieck ist zu empfehlen.
Das Gehäuse an sich ist aus MDF gefertigt und überwiegend foliert. Die Rückseite mit den Anschlüssen und die Endstufen-Abdeckung sind aus Metall. Die im Sichtbereich liegende MDF-Front hingegen wurde mit rustikalem, matt-schwarzem Strukturlack versehen, was eine günstige und funktionale Herangehensweise an die Thematik Budget-Lautsprecher ist. Allerdings muten die aufgebrachten Gummi-Logo-Aufkleber etwas billig an, vor allem weil sie leicht schief in die Versenkungen geklebt wurden.
Der sichtbare Teil der Treiber-Chassis ist wiederum aus schwarzem Kunststoff und mit einer roten Deko-Linie versehen. Zwischen den beiden Treibern findet sich eine Status-LED, die durchgängig und unaufdringlich in meiner Lieblings-LED-Farbe Rot leuchtet. Ein Prinzip wie es bei vielen anderen Speakern in diesem Preisbereich auch zu finden ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Das “Bändchen” ist hinter der festen Gitterabdeckung nur leicht zu erkennen.

Rückseitig zeigt sich die Box für ihre Preisklasse allerdings recht umfangreich  ausgestattet – vor allem mit den drei Eingangs-Anschlüssen ist man für alle Eventualitäten gewappnet. So finden sich ein unsymmetrischer Cinch-In für die HiFi-Fraktion auf -10 dBV Level ein sowie der symmetrische Eingang auf +4 dBu Level mit XLR- und TRS-Buchse, sprich große Klinke. Ein Level-Poti steht selbstverständlich auch zur Verfügung, gerastert ist es bis auf eine kleine Mittelposition allerdings nicht, was in Anbetracht des Preises jedoch vollkommen in Ordnung geht.
Mit einem weiteren, gerasterten Poti kann eine Höhenanhebung bzw. Absenkung vorgenommen werden. Dabei stehen folgende vier Möglichkeiten in Form einer Art „Shelving“ ab ca. 4 kHz zur Verfügung: -2 dB, 0 dB (neutral), + 2 dB und + 4 dB.
Zu guter Letzt sei noch der 230 Volt Stromanschluss nebst Power-Schalter erwähnt sowie auf den Umstand verwiesen, dass hier leider kein Stromsparmodus zu finden ist. Schade, denn im Leerlauf verbraucht das Paar Rubicons rund 40 Watt. Immerhin wurde an eine Streufeld-Kompensation gedacht, sodass sich alte Röhren-Bildschirme auch in der unmittelbaren Nähe zu den Speakern nicht verfärben sollten.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückseite der Rubicon R8a.
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Praxis

Ganz meiner üblichen Praxis folgend, habe ich die Speaker in meinem Studio auf die Stative gehievt und im Stereo-Dreieck mit einer Kantenlänge von 1m leicht eingedreht ausgerichtet. Selbstverständlich habe ich das Poti zur HF-Anpassung in der Neutral-Position belassen, sprich auf die „0 dB“-Marke gestellt. Strom rein, XLR rein, Volume auf Maximum und los!
Die Speaker klingen auf Anhieb präzise und ausgewogen, vor allem was die Mitten und Höhen anbelangt. Hier hört man schon sehr schön alle vorhandenen Details heraus – so soll das sein! Die Stereoauflösung ist ebenfalls gut, die Fähigkeit, räumlich zu hören, ist hier durchaus vorhanden. In die Breite kann man dabei bedeutend besser hineinhören als in die Tiefe. Ein typisches und gutes Ergebnis für diesen Preisbereich.
Der Bassbereich hingegen ist leider nicht ganz so präzise aufgelöst. Vor allem bei sehr tiefen Bassnoten hat man Probleme, diese tonal zu differenzieren. Bassimpulse dröhnen ebenfalls etwas nach. Auch das ist nicht untypisch für Speaker in dieser Preisklasse und demnach kein Ausschlusskriterium. Immerhin ist der Bassbereich grundsätzlich nicht überhöht. Und das ist auch gut so, da es eben auch keine Filter zur Kompensation des Bassbereichs gibt. Allzu Wand-nahe Aufstellungen bzw. Eck-Platzierungen sind hier demnach besser zu unterlassen.

Die Diagramme auf der Rückseite verschweigen zwar nicht die Schwächen der Box, zeigen sie aber auch nicht besonders deutlich auf.
Die Diagramme auf der Rückseite verschweigen zwar nicht die Schwächen der Box, zeigen sie aber auch nicht besonders deutlich auf.

Weiterhin sollte erwähnt werden, dass es einen „passenden“ Rubicon Subwoofer namens R10S im Samson Portfolio gibt. Dieser ist mit nur 150 Watt Gesamtleistung und 10-Zoll Größe für meinen Geschmack allerdings für die 8-Zoll Speaker „unter-motorisiert“, weshalb ich von dessen Verwendung abraten würde, zumal Subwoofer erfahrungsgemäß immer bedeutend „zickiger“ bei der Platzierung agieren. Im schlimmsten Fall hat man dann mit Subwoofer weniger Bass als ohne, denn die vom Subwoofer wiedergegebenen Frequenzen werden ja enstprechend von den Speakern „getrennt“. Das heißt, am Ende ist für die „ganz tiefen“ Frequenzen nur noch ein 10 Zoll Woofer anstatt zwei 8 Zoll Woofer zuständig. Dreht man dann den Subwoofer dann zu laut, um zu kompensieren, nimmt man den Subwoofer leider als eigenständiges, separiertes Klangereignis war. Und das wollen wir doch nicht, oder? Sollte man die kleineren Versionen der Rubicons mit den 6,5 Tieftontreiber verwenden, kann die Sache aber schon wieder anders aussehen.

Beim weiteren Hören fällt mir außerdem auf, dass es mindestens ein kleines „Loch“ in den unteren Höhen bzw. oberen Mitten um die Trennfrequenz herum gibt (ca. 2- 3 kHz). Das ist nicht sonderlich kritisch, allerdings klingen dadurch z.B. Stimmen tendenziell etwas zu nasal bzw. hohl. Dieser Eindruck wird außerdem durch die Tatsache verstärkt, dass die Speaker um die 7 bis 8 kHz überhöhen, wodurch die Speaker am Ende zusätzlich etwas „distanziert“ und fern klingen. 

Leider lässt sich auch mit dem eingebauten HF-Poti daran nicht wirklich etwas ändern, weil dieses effektiv erst zu weit oben in den Frequenzgang eingreift, wodurch bei einer Anhebung die oberen Höhen unnötigerweise noch mehr überzeichnet werden. Ich empfand es deshalb als am angenehmsten, das HF-Poti auf „-2 dB“ zu setzen, wodurch es zwar leicht dumpfer klingt, der Gesamteindruck aufgrund der folglich geringeren Welligkeit im Frequenzgang aber homogener wird. Das ist allerdings auch Geschmackssache.
Insgesamt lässt sich mit diesen Monitoren dennoch ehrlich „abhören“, zumal man den günstigen Anschaffungspreis nicht aus den Augen verlieren sollte. Eine ebenfalls günstige und gleichfalls gefällige – aber dennoch etwas teurere – Alternative kann die M-Audio BX8 D2 sein, welche wir ebenfalls schon auf bonedo.de getestet haben. Für einen noch kleineren Preis fallen mir persönlich keine besseren Lautsprecher in dieser Größe ein.

Günstig muss nicht billig sein: Samson Rubicon R8a.
Günstig muss nicht billig sein: Samson Rubicon R8a.
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Fazit

Die Samson Rubcion R8a ist eine grundsolide und ehrliche Box, die in Anbetracht ihres mittlerweile äußerst günstigen Preises wirklich überzeugen kann. Sicherlich müssen an einigen Stellen kleinere Abstriche gemacht werden, aber das ist bei anderen Herstellern auch mindestens der Fall. Wer mehr will, sollte deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Pro
  • Äußerst günstiger Preis
  • Detaillierter, transparenter Gesamtklang
  • Gutmütige Abstimmung
  • Viele Anschlüsse
Contra
  • Leichte Schwächen im Bereich der Trennfrequenz
  • Gehäuseresonanzen im Bassbereich
Günstig muss nicht billig sein: Samson Rubicon R8a.
Günstig muss nicht billig sein: Samson Rubicon R8a.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Äußerst günstiger Preis
  • Detaillierter, transparenter Gesamtklang
  • Gutmütige Abstimmung
  • Viele Anschlüsse
Contra
  • Leichte Schwächen im Bereich der Trennfrequenz
  • Gehäuseresonanzen im Bassbereich
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Samson Rubicon R8a Test
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Günstig muss nicht billig sein: Samson Rubicon R8a.

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