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Samson C-control Test

Intro

Mit der C Class-Serie bietet Samson schon seit geraumer Zeit verschiedenste Frontend-Lösungen für das kompakte Projektstudio an. Diese sind optisch sehr ähnlich aufgebaut und lassen sich dank des einheitlichen Gummifuß-Designs auch sehr platzsparend und sicher übereinander stapeln.

Neben einem optischen Kompressor (C-com16), einem Mikrofon-Röhrenvorverstärker (C-valve) und einem dedizierten Kopfhörerverstärker (C-cue8) gibt es natürlich auch einen Monitorcontroller mit Talkback, den sogenannten C-control, den wir uns im Rahmen des Monitorcontroller-Testmarathons einmal genauer anschauen wollen.

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Details

Der Samson C-control ist der kompakteste aller im Testmarathon untersuchten Monitorcontroller, mit seinen 2,5 kg und kompakten H 44,5 mm x B 241 mm x T 217 mm aber definitiv nicht der leichteste. Die blau-eloxierte Frontseite weist diverse hintergrundbeleuchtete Taster auf, die sich angenehm bedienen lassen und in Grün, Orange und Rot von ihrer Aktivität zeugen. Die Potiknöpfe sind aus Kunststoff und leicht gerastert.

Trotz seiner geringen Baugröße verfügt der C-control über vier unabhängige und gleichzeitig nutzbare Eingänge, die über die vier grün-hintergrundbeleuchteten Drucktaster auf der Frontseite geschaltet werden können. Eine 2×6-LED Level-Anzeige informiert bei Pegelüberschreitungen.

Drei der Eingänge sind mit symmetrischen 6,35 mm Stereo-Klinkenbuchsen ausgestattet, die mit Mix In, 2TK A und 2TK B bezeichnet und auf der Frontseite unter Source/Destination zusammengefasst sind. Der vierte Kanal 2TK C ist für unsymmetrische Stereo-Cinch-Quellen gedacht und wird entsprechend verstärkt, sodass sich keine Lautstärkeunterschiede zwischen den symmetrischen und unsymmetrischen Quellen ergeben. Eine individuelle Anpassung der Eingangsempfindlichkeiten ist nicht vorgesehen.

Direkt neben der LED-Anzeige sitzt der Kopfhöreranschluss mit Lautstärkeregler, der auch von der Source-/Destination-Auswahl abhängig ist. Warum der Talkback allerdings nicht auf diesen Ausgang routbar ist, bleibt mir ein Rätsel. So wird man leider zum Kauf eines weiteren Gerätes gezwungen, wenn man seinen Mitmusikern Talkback anbieten möchte, ganz nach dem Motto: Ah schau, der C-control hat ja noch ein Brüderchen…

Bei konventionellen Ausgängen geizt Samson nicht: Sieben Stereos sind es in der Summe, drei für die Lautsprecherpaare A, B und C sowie vier weitere Aux-Ausgänge für den Mix und auch das Talkback-Signal. Die Speaker-Ausgänge erhalten dieses natürlich nicht, was auch sinnvoll ist.

Die Anpassung der Monitorsysteme ist denkbar einfach gelöst, denn das Volume-Poti regelt alle Speaker-Ausgänge gleichzeitig. Regler Spk B Volume ist nachgeschaltet und regelt zusätzlich Ausgang B. So können die Ausgänge A und B aufeinander abgestimmt werden, stehen aber nicht parallel zur Verfügung. Benötigt man Parallelbetrieb, kommt Ausgang C ins Spiel, denn nur dieser kann auch zugeschaltet werden.

Sind Ausgang A und B aktiv, befindet man sich im Toogle-Mode und wählt per “Speaker A”-Schalter zwischen A und B. Taster C schaltet bei Bedarf den dritten Weg zu- und ab – prädestiniert also für den Betrieb eines Subwoofers an zwei Stereo-Systemen.

Die obligatorischen und selbsterklärenden Funktionsschalter Mono, Mute und Dim (-20 dB fix) für alle Speaker-Outs runden die „Control Room“ genannte Ausgangssektion ab.

Bleibt noch der Talkback-Bereich neben dem rechten Power-Schalter: Das Poti regelt dabei die Intensität des eingebauten Mikros auf die Ausgänge 2TK A, 2TK B, 2TK C und den Cue-Out, die jeweils individuell besprochen werden können. Damit erklärt sich auch die Funktion der Schalter “talk to cue” und “talk to 2tk”, die zum Sprechen gedrückt gehalten werden müssen.

2TK A, 2TK B und der Cue-Out sind jeweils mit einem symmetrischen Standard-Stereoklinken-Ausgangspärchen ausgestattet, der 2TK C mit einem RCA-Stereo Anschluss (Cinch).Zuguterletzt wäre noch der Talkback-Remote-Eingang zu nennen, an dem beispielsweise ein Fußschalter angeschlossen werden kann, um so den Talkback auf dem Ext-Cue zu aktivieren. An den Ext-Cue sollte man dann am besten den Kopfhöreramp anschließen.

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Praxis

Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet der C-control umfangreiche Anschlussmöglichkeiten, allerdings bleiben die Schaltungsoptionen ein wenig hinter der Konkurrenz zurück. So lässt sich mit diesem Gerät alleine kein eigener Bus für den Kopfhörermix einrichten, weshalb Engineer und Musiker dasselbe Signal hören.

Die Tatsache, dass nicht einmal der eingebaute Talkback auf den integrierten Kopfhörerausgang geroutet werden kann, trübt die Freude am günstigen Einstiegsgerät ein weiteres Mal. Samson will also unbedingt, dass man noch den passenden Kopfhörerverstärker dazukauft und ihn an den EXT CUE anschließt. In diesem Fall relativiert sich natürlich der günstige Einstiegspreis.

Auch das Design der Ausgangsanschlüsse lässt vermuten, dass bei der Produktentwicklung Semi-Profis und Multimedia-Arbeitsplätze als Zielmarkt definiert wurden: Nur ein einziger Speaker-Ausgang mit symmetrischen Anschlüssen ist mir persönlich viel zu wenig.

Audio Samples
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Referenz-Mikro Eingebauter Talkback Vergleich 1 Vergleich 2 Vergleich 3 Vergleich 4

Außerdem lässt der Lautstärkeregler auch “voll zugedreht” noch immer etwas Signal durch, was sich nur mit dem Mute-Schalter abstellen lässt. Frei von Färbung ist der Samson natürlich auch nicht, aber in Anbetracht des Preises darf man kein audiophiles Wunder erwarten. Den Link zu den High-Quality-Files gibt es hier!<br />
Nichtsdestotrotz ist der Rest absolut robust und solide verarbeitet und die Frontseite sehr übersichtlich bestückt, sodass auch weniger versierte Nutzer nicht überfordert werden.

Positiv hat mich auch das deutsche Handbuch überrascht – ein Umstand, der von anderen Firmen gerne ignoriert wird. Es ist leicht verständlich und erklärt kurz und knapp die Funktionen des C-controls.

Audio Samples
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Bass – unbearbeitet Bass – C-control Drums – unbearbeitet Drums – C-control Song – unbearbeitet Song- C-control Vocals – unbearbeitet Vocals – C-control Nylon – unbearbeitet Nylon – C-control
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Fazit

Für wenig Geld gibt es hier eine Menge Umschalt- und Zuschalt-Möglichkeiten, die auch rein optisch einiges hermachen. Leider sind nicht alle Features hundertprozentig professionell, was aber auch nicht in jedem Anwendungsfall gefordert ist.

Multimedia-Studios und kleinere Projektstudios können von der Einfachheit des Samson Controllers sicherlich profitieren und ihre Ausstattung mit dieser kleinen, aber feinen Routingmatrix aufwerten.

Pro

Contra

Features C-control

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Gute Verarbeitungsqualität bei günstigem Preis
  • Viele Ein- und Ausgänge
  • Kompakte Abmessungen
  • Preisgünstig
Contra
  • Kein Talkback auf dem integrierten Headphones-Out
  • Knackt leicht bei Netztrennung
Artikelbild
Samson C-control Test
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Samson_CControl_1_Front Bild

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Profilbild von Andreas

Andreas sagt:

#1 - 14.10.2011 um 21:00 Uhr

0

Das Talkback-Mic ist ziemlich schlecht und rauscht sehr. Die DIM-Schaltung arbeitet mit fixem Pegel. Da es immer wieder Rückkopplungen gibt während einem Talkback, wäre entweder ein besseres Mic mit anderer Richtcharakteristik oder eine individuelle Anpassung des DIM-Bereiches sinnvoll, um noch mehr zu dämpfen. Kann mich in den anderen Dingen dem Vorredner nur anschliessen. Das Gerät hätte durchaus mehr leisten können, aber das ist von SAMSON wohl nicht gewollt. Ein "ultimatives" Gerät ist mir leider nicht bekannt, auch nicht in teurerer Preisklasse. Bleibt wohl doch nur Selbstbau.

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