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Sabian HHX Evolution Thomann Exclusive Set Test

Mit dem Sabian HHX Evolution Exclusive Cymbal Set bietet der Musikalienhändler Thomann ein weiteres Becken-Set an, das nach den Vorgaben der hauseigenen Drum-Spezialisten zusammengestellt wird. Neben einer 14er Hi-Hat beinhaltet das Set zwei Crashes in 16 und 18 Zoll, und – und darin besteht die Besonderheit – ein 21er statt einem 20er Ride. Der Umstand, dass die HHX „Evos“ mit Fusion-Legende Dave Weckl designt wurden und zu den Rennern in der Sabian Oberklasse zählen, ändert sich dadurch natürlich nicht. Die Frage lautet vielmehr, warum man sich als anspruchsvoller Becken-Fan den Prozess der individuellen Zusammenstellung aus der Hand nehmen lassen sollte. 

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Zwei Vorteile bieten vorkonfigurierte Becken-Sets. Der erste besteht in einem – mehr oder weniger üppigen – Preisnachlass im Vergleich zu einzeln erworbenen Modellen, der zweite betrifft die Abstimmung der Instrumente untereinander. Gerade im hochpreisigen Bereich führt der höhere Anteil von Handarbeit zu klanglichen Variationen innerhalb gleicher Modelle eines Typs. Wer also einen hohen Anspruch an die tonale Abstimmung seiner Becken hat, wird möglicherweise viel Zeit investieren müssen, um aus einer großen Anzahl persönlich ausprobierter Exemplare die zueinander passenden auszuwählen. „Sonically Matched“ nennt Sabian das Selektionsverfahren, welches dem Käufer eines Sets diesen Aufwand abnehmen und perfekt aufeinander abgestimmte Instrumente garantieren soll. Wie sich das anhört und wie es um das Preis-Leistungs-Verhältnis unseres Exclusive Sets bestellt ist, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Glanz und Gloria!

Saftig sehen sie aus, die hochglanzpolierten und anschließend versiegelten HHX Evolution Becken. Anerkennende „Ohs!“ und „Ahs!“ erntet, wer die funkelnden B20-Bronzeschreiben vor Publikum auspackt. Auf den ersten Blick wirken alle Modelle des Testsets homogen in Bearbeitung und Profil, die nähere Betrachtung zeigt jedoch, dass sie sich – abgesehen von ihrer durchweg sehr guten Verarbeitung und dem blendenden Aussehen – teilweise recht stark voneinander unterscheiden.  

Das Ride ist von beiden Seiten gehämmert

Bei manchen Becken muss man genauer hinsehen, um eine Hämmerung zu erkennen, nicht so beim HHX Evolution Ride. Fast dreidimensional wirkt die stark gehämmerte Oberfläche, bei bestimmten Lichtverhältnissen erinnert sie an Sonnenstrahlen, die sich im Wasser spiegeln. Ein Grund für diesen Effekt ist sicherlich das makellose Hochglanz-Finish, welches auch die anderen Modelle des Sets ziert. Der andere dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass die Hälfte der großen, ovalen Hammerschläge auf der Rückseite platziert wurden. Diese Bearbeitung alleine ließe viel „Trash“ im Sound erwarten, wären da nicht ein paar Faktoren, die dem entgegen wirken. Zunächst ist da die wirklich große Kuppe zu nennen, welche nicht abgedreht oder gehämmert, sondern nur poliert wurde. Im Inneren findet sich Dave Weckl’s Signatur als Aufdruck. Auch die starke Wölbung des Beckens trägt zur Stabilität und damit zu einem definierten Ton bei. Zuletzt dürfte ein im unteren Medium-Bereich angesiedeltes Gewicht von knapp 2700 Gramm auf 21 Zoll für ausreichend Anschlagsdefinition sorgen. Das Abdrehmuster entspricht jenem der beiden Crashes.

Fotostrecke: 4 Bilder Typisch HHX: Die ungehämmerte dunkle, polierte Kuppe

Große Kuppen bestimmen das Profil der Crash-Becken

Als ein typisches Merkmal der HHX-Reihe dürften die relativ großen Kuppen gelten, die sich zudem leicht schwärzlich abheben. Die beiden Crashes in 16 und 18 Zoll bilden hier keine Ausnahme. Sowohl auf der Ober- als auch der Unterseite sind die Kuppen nicht abgedreht, stattdessen werden sie im Rohzustand poliert. „Gleichstand“ herrscht auch beim – weder besonders feinen noch tiefen -– Abdrehmuster beider Beckenseiten sowie dem relativ stark gewölbten Profil. Bezüglich des Hämmerungsmusters unterscheiden sich die beiden Instrumente deutlich von den meisten anderen HHX-Modellen. Statt der charakteristischen Bearbeitung von beiden Seiten bekommen die Crashes nur auf der Oberseite Einschläge ab. Auch die Form der Hammermale sieht anders aus als beispielsweise beim Ride. Sie unterscheidet sich mit ihrer länglichen, schmaleren Ausprägung aber auch von den älteren HHX Evolution Crashes. 880 und 1220 Gramm ordnen die Instrumente klar der Thin-Klasse zu.

Fotostrecke: 4 Bilder Sieht fast flüssig aus: Beeindruckendes Hochglanz-Finish und intensive Hämmerung beim Ride.

Technisch stammen Top- und Bottom der Hi-Hats aus unterschiedlichen Serien

990 und 1350 Gramm wiegen die beiden Hi-Hat-Becken, somit ist das Bottom deutlich schwerer als das obere Becken. Das ist nichts Besonderes, viele Modelle weisen diese Differenz auf. Ins Auge fällt allerdings sofort, dass das Top zwar den bekannten HHX-Look besitzt, das Bottom allerdings ziemlich aus dem Rahmen fällt. Im Detail bedeutet dies, dass das Top insgesamt anatomisch und in puncto Hämmerung ungefähr dem Ride entspricht. Als Unterschied wäre die deutlich kleinere Kuppe zu nennen, welche zudem auf der Oberseite abgedreht ist. Die Hämmerung fällt etwas flacher aus, ist aber auch beidseitig gesetzt. Ganz anders das Bottom, welches mit seinen kleineren, unregelmäßigen Hammerschlägen und einem tieferen, breiten Abdrehmuster stark an Modelle der HH-Reihe erinnert. Auch die Kuppe ist hier gehämmert, ebenso finden sich auf der Unterseite vereinzelte Hammermale. 

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Praxis

Sabian selbst beschreibt seine HHX Becken als „Modern Dark“ und „schimmernd“, und meiner Meinung nach treffen diese Attribute tatsächlich zu. Alle Testbecken besitzen die Fähigkeit, musikalisch und luftig, gleichzeitig aber auch präsent und sauber zu klingen. Die Kombination aus großen, tiefen Hammermalen und einer stabilen Anatomie mit großen Kuppen erzeugt einen Sound, der sich sowohl in leiser als auch lauter Musik durchzusetzen weiß, ohne zu nerven. 

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Die Crashes besitzen „Cut“, sind jedoch nicht aufdringlich

Sowohl das 16er als auch das 18er HHX Evolution Crash sprechen sehr schnell an und erreichen ihr volles Potenzial, ohne dass man kräftig hineinlangen müsste. Sie klingen noch silbriger und auch sauberer als ihre Kollegen aus der dunkleren HHX Legacy Serie. Gleichzeitig haben sie nur eine sehr geringe Neigung zu unsauberer Modulation, im Volksmund auch „Trash“ genannt. Mit diesen Eigenschaften betten sie sich angenehm in viele musikalische Umgebungen ein, ohne aggressiv oder harsch zu klingen. Beide Modelle eignen sich auch als kleine Rides mit guter Definition und nutzbarer Kuppe. Auch bei der Abstimmung gibt es nichts zu meckern, die Becken ergänzen sich tonal und klanglich schlüssig.

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16″ Crash – solo 18″ Crash – solo 16″ Crash – im Set 18″ Crash – im Set Beide Crashes – im Set

Mit sehr guter Kontrollierbarkeit punktet das Ride

Vom Klangcharakter her ist das 21er Ride den Crashes sehr ähnlich. Es spricht schnell und klar an, neigt aber nicht zum penetranten Ping. Gleichzeitig ist es sehr gut kontrollierbar und lässt sich – in Maßen – sogar ancrashen, wobei es tonal auch gut zu den Crash-Becken passt. Sehr schön gefällt mir die dynamische Integration der Kuppe, die sich akzentuiert spielen lässt, ohne zu dominant zu werden. Ein tolles Instrument für Drummer, die zwar klare und definierte Ridesounds mögen, aber gleichzeitig kein zu schweres oder zu verwaschenes Becken spielen wollen. Auch im Studio dürfte das HHX Evolution Ride für zufriedene Gesichter sorgen.

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21″ Ride – solo 21″ Ride – im Set
Der HHX Evolution Limited Satz macht einen rundherum überzeugenden Eindruck.
Der HHX Evolution Limited Satz macht einen rundherum überzeugenden Eindruck.

Die Hi-Hats integrieren sich mit hervorragender Definition

Auch die 14er Hi-Hats machen Spaß am Set. Sie schließen perfekt und ermöglichen aufgrund ihres relativ stark gewölbten Profils sehr schnelle, mühelos spielbare Figuren, die über eine bemerkenswert saubere Definition verfügen. Wie es auch bei den anderen Becken der Fall ist, geht diese aber nicht mit unangenehmer Lautstärke einher, sondern behält den weichen, tendenziell tiefen HHX Charakter. Schön ist auch der klare, musikalische Chicksound beim Treten, der sich sogar gegen die Crashes durchsetzt. 

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14″ Hi-Hat – solo 14″ Hi-Hat – im Set
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Fazit

Beim Sabian HHX Evolution Exclusive Cymbal Set handelt es sich um echte Allround-Instrumente. Wer in unterschiedlichen Stilistiken und Bands unterwegs ist, aber nur einen Beckensatz kaufen möchte oder kann, könnte hier fündig werden. Klanglich haben alle Modelle zwei Gesichter. Einerseits klingen sie warm, sprechen sehr schnell an und sind auch mit leichter Hand gut zu spielen. Andererseits besitzen sie einen hellen, konkreten Anschlagston, der ihnen eine gute Präsenz verleiht, ohne harsch zu werden. Bezüglich der Abstimmung gibt unser Testsatz keinerlei Grund zur Kritik, alle Instrumente passen sowohl dynamisch als auch tonal sehr gut zusammen. Die Verarbeitung ist makellos, und da es hier explizit um den Thomann Exclusive Satz geht, darf man in der Gesamtbewertung auch den Preisvorteil von fast 600 Euro gegenüber dem Gesamtpreis der Einzelmodelle nicht unterschlagen. Fünf Sterne und eine dringende Antestempfehlung sind da nur angemessen. 

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • saubere, gleichzeitig warme und präsente Sounds aller Modelle
  • stilistisch vielseitig einsetzbar
  • sehr gute Verarbeitung
  • gute Abstimmung
  • hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Sabian HHX Evolution Thomann Exclusive Set Test
Für 1.198,00€ bei
Kann eine Menge: Der HHX Evolution Exclusive-Satz ist ein Universaltalent zum sehr guten Preis.
Kann eine Menge: Der HHX Evolution Exclusive-Satz ist ein Universaltalent zum sehr guten Preis.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sabian
  • Serie: HHX Evolution
  • Material: B20 Bronze
  • Klangcharakteristik: dunkel
  • Gewicht: Thin bis Medium-Thin
  • Herstellungsland: Kanada
  • Preis (Verkaufspreis September 2017):
  • Sabian HHX Evolution Thomann „Exclusive“ Set: 899,00 EUR

Seite des Herstellers: www.sabian.com/en/home

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