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Roland RT-30 Trigger News Test

Praxis

An die Reifen, fertig, los!

Alle drei Trigger hängen nun per Klinke am TM-2. Die Kabel  werden seitlich in die Buchse  der Trigger gesteckt – bei der Kick quasi von oben – und sitzen schön fest. An meinen Kesseln sind Gussspannreifen (Die Cast Hoops) an der Snare, normale, nach außen geflanschte Rims (Flanged Hoops) an den Toms sowie ein klassischer Holzspannreifen an der Bass Drum montiert. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert, denn alle drei Trigger lassen sich buchstäblich in Sekunden an den jeweiligen Rim anlegen bzw. „einschieben“. Anschließend kurz das Rädchen drehen, und schon sitzen die Teile wirklich perfekt. Ein Blick auf die Schaumstoff-Kegelspitzen bestätigt, dass die Abnehmer alle gerade aufliegen und nicht unnötig gequetscht werden. Sind sie einmal am Spannreifen fixiert, wackelt, klappert oder nervt rein gar nichts. Klasse. Wer schon mal andere Tests von mir gelesen hat, weiß, dass ich kein großer Freund von Plastik oder Kunststoff bin, wenn es um Drum Equipment geht, in diesem Falle jedoch ist die anfängliche Skepsis bereits nach dem Auspacken verschwunden, vermitteln die kompakten Fiberglas-Gehäuse aus einem Guss doch einen dermaßen stabilen, nahezu unverwüstlichen Eindruck, dass man sich weder Sorgen um Transportschäden machen (es gibt ja schließlich die eingangs erwähnten schicken Boxen…) noch Angst haben muss, im Eifer des Gefechts Schaden am Trigger durch ungewolltes Draufhauen mit dem Drumstick zu verursachen. 
Ich trete zuerst einmal die Kick. Das Modul reagiert wie gewünscht, und ich spiele mal lauter, mal leiser und wechsele von Single Strokes zu Doubles – kein Problem für den RT-30K, auch nicht bei deutlich schneller aufeinander folgenden Schlagkombinationen. Ich bin durchaus beeindruckt, denn das Zwei-Piezo-für-Kick-Konzept scheint voll aufzugehen; es gehen keine Impulse verloren, aber es werden auch keine ungewollten Schläge ausgelöst. Über den Single Trigger RT-30H am Tom kann ich kaum anderes berichten: Er sitzt  perfekt und reagiert super auf meine Schläge, mehr kann man dazu nicht sagen. Außer vielleicht, dass ich persönlich grundsätzlich nicht so auf Single Trigger stehe, ganz einfach, weil sie immer reagieren, ob nun über das Fell der Trommel oder über den Rim. Meine bevorzugte Wahl auch für Toms wird immer ein Dual-Trigger sein, damit kann ich zum Beispiel bewusst nur den Rim triggern, aber das Schlagfell unbeeinflusst bzw. „stumm“  lassen; oder eben umgekehrt. Aber dies ist natürlich eine ganz persönliche Entscheidung, die einfach meiner individuellen Arbeitsweise mit Drum Triggern geschuldet ist. 

Die neue Halterung gewährleistet ihren Sitz auch an ungewöhnlichen Spannreifen.
Die neue Halterung gewährleistet ihren Sitz auch an ungewöhnlichen Spannreifen.

Beeindruckende Head-Rim-Trennung 

Im übrigen Eingang des TM-2  steckt der duale Trigger RT-30HR, welcher sicher auf dem Gussspannreifen meiner Snare klemmt. Und wieder kann ich kein Haar in der Suppe entdecken, beide Piezos machen ihren Job sofort so gut, dass keine Fragen bleiben. Ich möchte sogar soweit gehen, festzustellen, dass ich in vielen Jahren des Herantastens, Experimentierens und Arbeitens mit verschiedensten akustischen dualen Drum Triggern noch kein Modell in den Fingern hatte, das eine so effektive Trennung von Fell und Rim zustande bringt. Selbst wenn man es durch unnatürlich heftiges Drauffhaun an vermeintlichen Überschneidungspunkten bemüht, Fehltrigger auszulösen, will dies kaum gelingen. Echt geil!
Natürlich gehören, wie zuvor bereits erwähnt, immer zwei dazu, wenn es um gute Trigger-Ergebnisse geht: Einerseits der Trigger selbst und anderseits ein Modul/Brain/Wandler. Und mit den RT-30 und dem TM-2 haben wir hier ein aufeinander abgestimmtes System aus demselben Hause. Nichtsdestotrotz erledigen die drei Trigger auch unabhängig vom Modul ihre Arbeit exzellent: Ein weiterer Test mit einem Alesis I/O Drum-to-MIDI-Interface bestätigt die überschnittliche Leistung sowohl beim eigentlichen Triggern als auch bezüglich der Head-Rim-Trennung. Die RT-30 funktionieren also auch wunderbar mit „markenfremden“ Wandlern. Einen weiteren kleinen Versuch wollte ich mir dann noch geben: Ein Holzkessel bestückt mit einem Mesh-Head muss nun auch noch ran, also zuerst den Single- und später auch den Dual Trigger angeklemmt und (zwei Sekunden später…): works just fine! Flexibilität total.
Eine generelle Bemerkung zum Thema „Akustisches Drum Triggern mit Piezo-Technik“ möchte ich hier aber noch machen: Es gibt natürliche Grenzen, die auch die fortschrittlichsten Vertreter nicht überwinden können; jede einzelne Nuance des menschlichen Spiels auf einem organischen Instrument können auch die „Alleskönner“ von Roland nicht wiedergeben. Aber das kann auch nicht wirklich das ultimative Ziel sein. 

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