Roland DJ-202 Test

Praxis

Nach der Installation von Serato DJ Intro 1.3 und des Controller-Treibers, der für Mac- und Windows-Systeme auf der Herstellerwebsite bereitgestellt wird, kann der DJ-202 in Betrieb genommen werden. Die Soundkarte des Roland-Geräts arbeitet mit 24 Bit und 48 kHz und verfügt über zwei Stereoausgänge (Master und Kopfhörer) und zwei Eingänge (Mikrofon). Der Frequenzgang reicht laut Herstellerangaben von 20 Hz bis 22 kHz. Klanglich bietet das Ausgangssignal ordentlich Druck und recht transparente Höhen, weswegen einem Einsatz in einem semiprofessionellen Umfeld nichts im Wege steht.
Der Controller ist gut strukturiert, sodass man sich sehr schnell zurechtfindet und für die ersten Gehversuche ohne Handbuch auskommt. Mit einem Encoder, der über eine Druckfunktion verfügt, kann in der Songsammlung navigiert werden und per Tastendruck landen die Songs in den Decks. Mit den Jogwheels lassen sich die Songs sehr direkt manipulieren und auch das manuelle Tempoangleichen mit den Pitchfadern gelingt trotz des etwas kurz geraten Regelwegs recht ordentlich.
Etwas weniger komfortabel, aber trotzdem noch praktikabel, erweist sich die manuelle Temporegulierung im Vierdeckbetrieb. Der Controller zeigt beim Umschalten der Decksteuerung (zum Beispiel von Deck 1 auf Deck 3) keine abweichende Fader-Stellung an, aktiviert aber eine Abholfunktion in Serato DJ Intro, sodass eine Parameteränderung erst beim Überfahren des zuvor eingestellten Wertes erfolgt. Ungewollte Parametersprünge werden dadurch verhindert. Das Gleiche erfolgt auch für die Trim-, EQ- und Filterregler sowie für die Fader in den Kanalzügen, wodurch das Mixen von vier Decks möglich wird. 
Um den Sequencer nutzen zu können, kommt man nicht umhin, sich mit dem Benutzerhandbuch des Controllers auseinanderzusetzen. Die Aktivierung der verschiedenen Modi sowie das Wechseln der Sounds und die Programmierung gelingen leider nicht sonderlich intuitiv. Hat man sich aber mit der Funktionsweise vertraut gemacht, lassen sich trotz der etwas eingeschränkten Editiermöglichkeiten bezüglich der Sounds und einer fehlenden Shuffle-Funktion interessante Drumpattern generieren.

Fotostrecke: 4 Bilder Mit dabei: Die Software Serato DJ Intro gehört zum Lieferumfang und bietet bis zu vier Decks
Audio Samples
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Die MIDI-Buchse auf der Controller-Rückseite kann zum Aussenden von MIDI-Clock-Daten und somit zur Synchronisation genutzt werden. Zum einen lassen sich hierdurch Hardware-Geräte wie Drummaschinen oder Sampler synchronisieren, aber auch Programme wie Maschine, Traktor Pro oder Ableton Live auf einem zweiten Computer. Neben der reinen Geschwindigkeitsangleichung lässt sich auch ein Start- und Stopp-Befehl durch das Drücken der Sequencer-Start/Stopp-Taste senden.
Der DJ-202 hat eine erweiterte Mikrofonsektion, deren Nutzung sich ebenfalls erst durch das Studium des Handbuchs erschließt. Während der Eingangspegel auf der Rückseite des Controllers per Drehregler einstellbar ist, gibt es zahlreiche weitere Funktionen, die in den Systemeinstellungen aktiviert werden. Für das Mikrofon kann ein Low-Cut-Filter und ein Noise Gate verwendet werden, um unerwünschte Signale auszublenden. Zudem sind Hall- und Delay-Effekte nutzbar, um das Mikrofonsignal interessanter klingen zu lassen.

Systemeinstellungen

Neben den bereits erwähnten Mikrofonfunktionen lässt sich der Master-Ausgangspegel sowie das Regelverhalten des Crossfaders und die LED-Helligkeit in den Systemeinstellungen konfigurieren. Zudem ist es möglich, einen alternativen USB-Modus zu aktivieren, der eine Kombination des Controllers mit Traktor DJ oder einer anderen DJ-Software erlaubt.

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