Anzeige

Rode Rodelink Newsshooter Test

Das RØDELink Newsshoter Kit bietet eine Plug-and-play-Sender-Empfänger-Funkstrecke für dynamische-, Kondensator- und Lavalier-Mikrofone. Newsshooter, da der Empfänger direkt an eine Digital-Kamera angebracht und so für Videoreportagen, Blogs, Interviews und ähnliches genutzt werden kann. So universell die Auswahl der Mikrofone ist, so universell sind die weiteren Features wie Stromversorgung über reguläre Batterien, Sony-NP-F-Akkus oder gar über eine USB-Power-Bank. Die digitale Übertragung wird mit 128 Bit verschlüsselt, über 100 Meter weit mit einer maximalen Latenz von unter 4 Millisekunden gesendet. Kinderleichte Bedienung über OLED-Displays und einen Betrieb von bis zu acht Geräten parallel gibt es noch on top, wobei das lizenzfreie 2.4-GHz-Band genutzt wird. Auf zum Prüfstand!

RØDELink Newsshooter Kit

Details

Die australische Firma Røde produziert seit den 80ern Mikrofone zu günstigen Konditionen. Der Newsshooter ist eine Plug-and-play-Funkstrecke aus der RØDELink-Serie, die speziell für den Einsatz bei Video-Journalisten bzw. Bloggern und Kollegen entworfen worden ist. Das System kann sowohl an einem handgehaltenen, dynamischen Mikrofon als auch drahtlos an einer Tonangel mit Richtrohr-Kondensatormikrofon angeschlossen werden. On top gibt es einen 3,5-mm-Klinkeneingang (TRS) für Lavalier-Mikrofone.

Fotostrecke: 7 Bilder Frisch aus dem Ladenregal, das drahtlose System Newsshooter von Ru00f8de

Sender

Der Sender verfügt über einen XLR-Mikrofon-Anschluss, dessen Verriegelung als Verschraubung mit Feingewinde rappelfest umgesetzt ist. Direkt daneben befindet sich der schraubbare 3,5-mm-Klinkenanschluss für Lavalier-Mics. Ebenfalls auf Anschlussseite ist die grüne Betriebslampe, welche sowohl Übersteuerungen als auch niedrige Batterieladung rot anzeigt. An der linken Seite befinden sich der 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer und darüber die USB-C-Schnittstelle für die kabelgebundene Stromversorgung.
Hinter einer Klappe auf der Frontseite verbergen sich die Bedienelemente-Betriebsschalter und die zwei Tasten für das Pairing bzw. die Menüauswahl. Darüber ist das übersichtliche OLED-Display, welches neben dem gewählten Kanal folgende Menüauswahl anzeigt: Mikrofon Einspeisung (XLR / TRS), Phantomspeisung, Ausgangslautstärke (0 bis +40 dB), Lautstärkepegel Kopfhörer (0 – 11!). Schieben wir die Klappe wieder über die Tasten, erlischt das Display aus Energiespargründen. Am unteren Ende befindet sich die Verriegelung für das AA-Batteriefach. Das Fach kann komplett entnommen werden und anstatt dessen einer der Sony-NP-F-Akkus eingelegt werden. 

Fotostrecke: 8 Bilder XLR- und TRS-Mikrofonanschlu00fcsse des Senders; die massive Ru00e4ndelschraube dient zur Sicherung

Empfänger

Auch der Empfänger ist universell. Dieser kann mit dem Gürtelclip als Bodypack getragen oder mit dem Blitzschuhadapter direkt auf die Kamera angeflanscht werden. In dem Adapter ist ein Gewinde, um den Empfänger auf einem Mikrofonstativ zu positionieren. Notfalls sind alle Bedienelemente so geschützt und gesichert, dass wir ihn auch locker neben einem Mischpult ablegen könnten.
Auf der schmalen Vorderseite befinden sich das Display, der Betriebsschalter mit integrierter LED, der Stummschalter und die Kanalwahltaste. Um den Kanal zu wechseln, muss die aktuelle Auswahl zurückgesetzt werden. Entsprechender Taster ist im Batteriefach auf der Unterseite neben dem DIP-Schalter für das Pad des Ausgangs (0, -10, -20 dB) untergebracht.
Der Deckel des Batteriefaches ist zugleich der Boden des Empfängers. Sowohl die Fachentriegelung als auch der fest montierte Gürtelclip sowie die Gewinde für den Blitzschuhadapter sind hier angebracht. Auf der linken Seite ist der Audioausgang des Gerätes, als schraubbare 3,5-mm-Klinke realisiert. Passend. Daneben befindet sich die USB-C-Buchse für externe Spannungsversorgung.
Das Display zeigt den aktuellen Kanal, Batterieladung von Empfänger und Sender sowie den einkommenden Pegel an. Die rot-grüne Betriebs-LED gibt Auskunft über Stummschaltung und warnt zusätzliche über eventuell niedrige Batterieladung.

Anzeige

Praxis

Zugegeben: Die Verpackungen kamen mir zuerst zusammengewürfelt vor, hatte ich doch in letzter Zeit eher mit schlanken Funkstrecken zu tun, die mit Schachteln der halben Größe antraten. Ausgepackt finde ich die Baugröße des Senders auch noch etwas klotzig. Die Auflösung hier besteht in der Spannungsversorgung. Bauen viele Hersteller auf festverlötete Akkus, setzt Røde auf die klassischen AA-Batterien, rund um den Globus leicht zu erstehen und meist ein Bestandteil des Gepäcks einer jeden reisenden Film- und Ton-Crew.
Die Batterien werden bei dem Sender in ein wechselbares Fach eingelegt. Dieses Fach ist baulich identisch zu den Sony-NP-F-Kamera-Akkus. Es können sowohl die regulären als auch die großen NP-F-Akkus eingelegt werden. Zu beachten ist allerdings das mehr an Gewicht, was die Akkupacks und Batterien mit sich bringen. 222 Gramm wiegt der Sender Netto alleine, da müssen wir am Mikrofon schon eine bequeme Stelle zum Austarieren finden. Daneben funktioniert der Betrieb der Geräte problemlos mit einer Powerbank, Laptop oder ähnlichem über die USB-C-Schnittstelle.
Der anfängliche Missmut schwindet schnell, je mehr Details ich an den Geräten entdecke. Alleine die Verriegelung der Mikrofone über die Rändelschraube ist gekonnt gelöst. Die Verbindung ist extrem fest, selbst bei einem Marathonlauf wird der Sender nicht abfallen, noch müssen wir Drop-Outs fürchten. An dem Sender ist viel Metall verbaut, welches in einer dicken Gummischicht eingehüllt ist. Auf dem Boden sind vier Füße in die Gummihülle eingearbeitet und sorgen auch mit Mikrofon für einen soliden Stand auf ebener Fläche.
Das Gehäuse des Empfängers dagegen besteht aus leichtem, schlagfestem Kunststoff. Røde weiß, dass Mikrofone schon mal mehr abbekommen als die Kamera, auf der der Empfänger anzuflanschen ist. Außerdem haben die intern verbauten Antennen so natürlich einen besseren Empfang als in einem Metallgehäuse.

Fotostrecke: 5 Bilder Mit drei Tasten alles im Griff, der Empfu00e4nger des Ru00d8DELink Newsshooter Kits

Klang

Die Sendestrecke überträgt zwischen 35 Hz bis 22 kHz bei einem Dynamikbereich von 112 dB. Für den Test werfe ich das dynamische Shure SM58 und als Kondenser das Neumann TLM 103 in den Ring. Beide gehen einmal über Funk und dann über Kabel ins Rennen. Ich nutze den Kopfhörerausgang, um meine Ansage zu kontrollieren. Bei den Kopfhörern gibt es eine kleine Reminiszenz an den Film „This Is Spinal Tap“, bei denen der eine Gitarren-Amp auch bis 11 zu verstärken war.
Mir reicht aber die Einstellung Nummer fünf. Für den XLR-Anschluss ist eine Verstärkung in 10-dB-Schritten möglich (0, +10, +20, +30, +40 dB). Bei der Benutzung von Lavalier-Mics müssen wir uns mit einer Verstärkung von 0 – 20 dB in 10er-Schritten begnügen. Ich stelle die Vorverstärkung auf +20 dB ein.

Audio Samples
0:00
Ru00d8DELink Newsshooter an einem Shure SM58 Phantomspeisung an, Neumann TLM 103 drahtlos auf Sendung. Shure SM58 verkabelt Neumann TLM 103 verkabelt

Entfernung und Kryptologie

Zunächst zur Verschlüsselung: Daran muss natürlich gedacht werden, da wir schließlich im lizenzfreien und sehr öffentlichen 2.4-GHz-Band arbeiten. Um die Sendung abhörsicher zu ermöglichen, hat Røde dem Newsshooter eine 128-Bit-Verschlüsselung gegönnt. Diese ist die erste Stufe des dreistufigen, fortschrittlichen Verschlüsselungsstandards (AES).
Die maximale Distanz soll 100 Meter betragen. Einen Wert, den ich auch an anderen Geräten als Marke vorgefunden habe, wobei dann noch nur bis etwa 70 Meter eine Sendegarantie bescheinigt worden ist. Hier sollen 100 Meter absolut garantiert sein. Die Spannung steigt. Für den Test habe ich eine Kamera aufgestellt, positioniere mich auf ca. 100 Meter Abstand von dem Empfänger und laufe dann stetig quatschend auf die Kamera zu. 

Ladung

Røde empfiehlt, anstatt Alkalie-Batterien lieber Lithium-Ionen-Batterien wegen der größeren Kapazität zu verwenden. Trotzdem wage ich das Experiment und besorge mir im nächsten Supermarkt die günstige Eigenmarke an Alkalie-Batterien. Ein durchaus realistisches Setting, was dem ein oder anderen bekannt vorkommen mag. Mit diesem Satz Batterien habe ich dann alle Tests durchgeführt, auch die mit der Phantomspeisung. Zum Schluss lasse ich eine DJ-Mix kontinuierlich im Loop laufen und sende die Batterien leer. Die Ladeanzeige im Empfänger gibt mit je drei Balken Auskunft über den eigenen Ladestatus sowie den des Senders. Bei kritischer Ladung fangen die auf einen Balken geschrumpfte Anzeige sowie die Betriebs-LEDs an zu blinken. Etwas vor dem finalen Ende der Batterie schaltet sich das Gerät dann selbstständig ab. Das dient zum Schutz der Batterien bzw. Akkus, welche eine vollständige Entladung nicht gut vertragen und die Restladung benötigen. Insgesamt komme ich mit dem Set günstiger Batterien auf viereinhalb Stunden Sendezeit. Acht Minuten wären noch zusätzlich drin, wenn ich den Sender einfach immer wieder einschalte. Der Sender ist es auch, der zuerst aufgibt. Beim Empfänger leuchten da noch alle drei Balken der Ladeanzeige.

Anzeige

Fazit

Das Newsshooter Kit aus der RØDELink-Serie ist eine potente Sendestrecke bis 100 Meter Radius im lizenzfreien 2,4-GHz-Band. Dabei können bis zu acht RØDELink-Geräte auf dem schmalen Band betrieben werden, wobei der duale Sendemodus und der automatische Scan nach dem stärksten Signal die Sendung stabil halten. Mit der implementierten 128-Bit-Chiffrierung sind wir in dem stark frequentierten Band abhörsicher.
Sender und Empfänger werden entweder mit herkömmlichen AA-Batterien, Sony-NP-F-Akkus (nur Sender) oder gar USB-Power-Bank betrieben. Alkalie-AA-Batterien halten ca. 4,5 Stunden, die Lithium-Ionen-Varianten noch einiges länger. Ebenso universal wie die Spannungsversorgung ist die Auswahlmöglichkeit an Mikrofonen: Ob an handgehaltenen dynamischen Mikrofonen, Richtrohr-Kondensatormikrofonen an der Tonangel oder gar Lavalier-Mikrofonen, dieses System kann sie alle und noch mehr bedienen. Zuschaltbare Phantomspeisung und die XLR-/TRS-Eingänge des Senders machen es möglich.
Der Klang ist, bis auf eine geringfügige Rauschfahne, sehr gut und geht mit 35 Hz genügend in den Keller, um tiefe Bässe einzufangen, ist aber auch hoch genug, um dem Trittschall Einhalt zu gebieten. Die Brillanz nach oben reicht bis 22 kHz. Zur Unterstützung der Ton- bzw. Sprachqualität, kann sich der Nutzer des Senders per Kopfhörer selber kontrollieren. Alle Lautstärkeneinstellungen sind an den Geräten mit dem übersichtlichen OLED-Display bequem abzulesen und einzustellen.
Größe und Gewicht des Senders sind für ein modernes System etwas unvorteilhaft und bringen, wie der kunstlederne Spritzwasserschutz, einen 90er-Jahre-Appeal mit sich. Zumal das Gewicht am Mikrofon erstmal austariert werden muss. Doch damit lässt sich leben. 4,5 Sterne!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr geringe Latenz
  • Funkverbindung bis 100 Meter
  • abhörsichere 128-Bit-„AES“-Chiffrierung
  • bis zu acht parallel nutzbare Kanäle
  • Strom über AA-Batterien, USB oder Sony-NP-F-Akkus
  • zuschaltbare Phantomspeisung
  • XLR- und 3,5-mm-Klinkeneingänge für reguläre und Lavalier-Mikrofone
  • direkte Abhörung per regelbarem Kopfhörerausgang am Sender
Contra
  • Sendergröße und -gewicht
Artikelbild
Rode Rodelink Newsshooter Test
Für 449,00€ bei
RØDELink Newsshooter Kit
Hot or Not
?
RØDELink Newsshooter Kit

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Arturia Astrolab 88 Review - Arturia's Flagship Stage Keyboard
  • Gretsch Full Range Hybrid Snare | First Impression #drums #drumgear
  • Aerodrums 2 | Invisible Drums, Real Sounds! | Review & Sound Demo