Aufbau und Anschluss des Videosetups
Das Setup des rode RODECaster Video klingt zunächst umfangreich, ist aber nahezu selbsterklärend. Das mitgelieferte Netzteil wird an der für die Stromversorgung vorgesehenen USB-C-Buchse angeschlossen. Hier fällt mir auf, dass keine Zugentlastung vorhanden ist. Das bedeutet, dass das Kabel während einer laufenden Produktion durch äußeren Einfluss durchaus versehentlich aus der Buchse rutschen kann. Um Audio- und Videomaterial an das Gerät zu senden, werden an die HDMI-Eingänge 1 bis 4 und/oder an die USB-C-Buchsen 4 bis 5 Kameras und Webcams angeschlossen, die passende Videoformate und Auflösungen ausgeben.
Audiogeräte am RODECaster Video einrichten
Mikrofone oder Instrumente, die zum Einsatz kommen sollen, werden mit den Audioeingängen 1 und 2 oder per Wireless-Connection verbunden, nachdem die Funkantennen angeschraubt worden sind. Dann noch an die HDMI-Ausgänge A und B ein oder mehrere Monitore anschließen, um die Videoquellen und die Bearbeitungsvorschau ansehen zu können. Zum Abhören der Audioanteile der Produktion müssen dann noch die Kabel von Kopfhörern und/oder Monitorlautsprechern auf der Rückseite eingesteckt werden.

Überraschend lauter Lüfter beim Gerätestart
Ist das Setup fertig verkabelt, kann das RODECaster Video eingeschaltet werden. Dabei fällt sofort auf, dass ein Lüfter einsetzt, der zur Kühlung der internen CPU dient. Das Geräusch ist beim ersten Hinhören erstaunlich laut, verstummt aber bereits nach kurzer Zeit wieder. Wer längere Produktions- oder Editing-Sessions macht, die das Gerät an seine Grenzen bringen (und sich dazu vielleicht noch in einem eher warmen Raum befindet) sollte im Hinterkopf behalten, dass dieses Lüftergeräusch ab einem bestimmten Punkt auftreten kann.

Kein Leichtgewicht, aber locker transportabel
Mit einem Gewicht von etwas mehr als 1,2 kg ist die Konsole übrigens überraschend schwer. Das überrascht besonders dann, wenn man sich vor Augen führt, dass die Grundfläche nur in etwa die Hälfte eines DIN-A4-Blattes ausmacht. Gerade aufgrund seiner kompakten Abmessungen lässt sich das Gerät aber dennoch problemlos auch zu Live-Einsätzen transportieren.
Komplexe Szenarien mit wenigen Tasten
Um eine Szene zu erstellen, müssen lediglich zwei Tasten gedrückt werden. Dann lassen sich im Touchscreen die Settings für ein Picture-in-Picture zuordnen und die so definierte Szene auf einem Szenen-Button in der oberen Reihe speichern, um sie später abzurufen. Mittels Overlay-Button neben dem Display kann die obere Tastenreihe für die Auswahl von Grafik-Overlays genutzt werden. So lassen sich PNG-Einblendungen abrufen, wie Bauchbinden, Logos und ähnliches. Eine professionelle Arbeitserleichterung, insbesondere bei Live-Feeds.
Kein interner Speicher im RODECaster Video
Die kostenlos downloadbare Software Rode Central bietet die Möglichkeit, Audio-, Video- und Bilddateien, unkompliziert auf eine in die Konsole eingesteckte microSD-Karte zu laden. Über den Medien-Button neben dem Display werden dann die Medienbänke des RODECaster Video aktiviert. Für Aufnahmen kann als Speichermedium ein externes, exFAT-formatiertes USB-Laufwerk oder entsprechend großer USB-Stick angeschlossen werden.

Eigene Stimme aufnehmen mit dem Computer – diese Anleitung erklärt, worauf zu achten ist.

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Automatische Schnitte für lebhafte Videos
Und selbstverständlich ist auch ein Chroma-Key-Feature mit an Bord. Um es einzusetzen, wird die Videoquelle ausgewählt, der Chroma-Key-Button neben dem Display gedrückt und über die Medienbänke ein Hintergrund ausgewählt. Außerdem lassen sich mit den Cut- und Auto-Buttons on the fly Übergänge realisieren. Das alles erfordert weder viel Recherche noch Erfahrung.
Mit gelungener, weil einfacher Audiobearbeitung
Der Audio-Workflow geht beim RODECaster Video ähnlich leicht von der Hand. Einfach den Encoder über dem Display drücken und schon lässt sich der gewünschte Audio-Input wählen. Die Bearbeitungsoptionen stehen dann im Touchscreen bereit. Gelungen ist auch unabhängige Regelung für die Lautstärke der beiden Kopfhörerausgänge und des Ausgangs für die Monitorlautsprecher. Sie werden ebenfalls per Encoder eingerichtet und ihre Einstellung per umlaufendem LED-Ring verdeutlicht. Beim Schalten von einem Audioausgang zum nächsten wird jeweils der individuelle Lautstärkepegel abgerufen. Das macht die Arbeit mit den Audioausgängen supereinfach.
Spezial-Features, die für Übersicht sorgen
Eine Besonderheit ist das Auto-Feature für den selbsttätigen Wechsel von Eingangssignalen und Szenen. Abhängig davon, über welche Quelle gerade ein triggerndes Audiosignal eingeht, kann das RODECaster Video ohne weiteres Zutun zwischen Inputs und Szenen umschalten. Das ist besonders praktisch, wenn ihr bei einem Live-Feed mit wechselnden Gesprächspartnern zugleich arbeitet oder Interviewmaterial geschnitten werden soll. Das Ergebnis ist lebhaft und professionell, ohne dass dafür ein großer Aufwand betrieben werden muss. Wenn eine Vorschau für Eingaben oder Szenen benötigt wird, kann diese einfach per Inspect-Button aufgerufen werden. Ein weiteres Spezial-Feature ist die Fernsteuerung per WLAN. Alles in allem haben wir es deshalb hier mit einem Gerät für Anwender mit professionellem Anspruch zu tun, die dennoch auf eine einfache Bedienung Wert legen.

Kleines Display mit latenzarmer Touchfunktion
Ein paar Worte auch noch zum Touchscreen des RODECaster Video. Er misst eine Diagonale von 2-Zoll und bietet neben einer hohen Auflösung einen guten Kontrast und ist selbst aus verschiedenen Winkeln gut ablesbar. Entsprechend ermöglicht er jederzeit eine schnelle Konfiguration der Einstellungen und ist durch sein schnell reagierendes Touch-Feature umso intuitiver bedienbar. Einzig die Größe des Displays ist aus meiner Sicht verbesserungswürdig.
Alternativen zum Rode RODECaster Video
Wenn Ihr einige zentrale Spezifikationen des Rode RODECaster Video mit der Konkurrenz vergleichen möchtet, hilft Euch die folgende Tabelle weiter:
Rode RODECaster Video | RGBlink Mini Pro V3 | Roland V-8HD HD Video Switcher | |
Display | 2-Zoll-Touchscreen | 2-Zoll-Touchscreen | 4,3-Zoll |
Videoeingänge | 6 x HDMI + 2 x USB | 4 x HDMI | 8 x HDMI |
Videoausgänge | 2 x HDMI | 2 x HDMI | 3 x HDMI |
interner Medienspeicher | nein | nein | nein |
interner Recordingspeicher | nein | nein | nein |
Chroma-Keyer | 2 x | 2 x | 2 x |
Downstream-Keyer | ja | ja | ja |
WLAN | ja | nein | nein |
drahtlose Audioeingänge | 2 x | nein | nein |
Abmessungen [cm] | 30,6 x 13,3 x 6,2 | ca. 18 x 11,3 x 5,3 | 317´,7 x 19,3 x 7,0 |
Gewicht | 1,26 kg | 0,42 kg | 2 kg |
Straßenpreis | 1.088,– € | 349,– € | 1.549,– € |