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RME Babyface Pro FS Test

Praxis

Ziemlich gutes Produktdesign

Als Hardcore-RME Nutzer konnte mich das Babyface Pro FS nicht überraschen. Alles funktionierte einwandfrei und wie gewohnt mit dem ersten Anlauf – ein Indiz, dass auch hier alles genau wie bei allen anderen Intefaces gut durchdacht und konzipiert wurde. Falls doch Fragen auftreten sollten, findet man das umfangreiche Handbuch hier.
Im Vergleich zum alten Babyface, welches haptisch nicht ganz die gewohnte Qualität lieferte, fiel mir sofort der wackelfreie Encoder auf. Insgesamt fühlt sich die Verarbeitung sehr gut an und man hat das Gefühl, ein hochwertiges Stück Technik in der Hand zu halten. Die Größe des Interfaces empfand ich übrigens auch als ideal.

Fotostrecke: 14 Bilder Die Oberseite des RME Babyface Pro (FS) ist mit allen praktischen Bedienelementen und Visualisierungen versehen.

Dank der vielen Hardware-Bedienmöglichkeiten und der freien Zuweisbarkeit der Taster kann man sich das Gerät den eigenen Bedürnissen anpasssen und somit sehr schnell arbeiten. Das Interface wird also auch zum Monitor-Controller. Nur wenn alle Kabel eingesteckt sind, sieht das Babyface nicht mehr ganz so schick und slim auf dem Schreibtisch aus. Da fällt mir ein, Wordclock-Anschlüsse gibt es ebenfalls nicht, was aber nicht unbedingt ein Problem sein muss. In Verbindung mit meinem RME ADI-8 DS MK3 funktionierte der ADAT-Port jedenfalls problemlos, was auch an den gewohnten Clocking- und Re-Clocking-Features liegt.

Nörgeln auf hohem Niveau

Bevor wir uns die Audiobeispiele anhören und die Latenzen beäugen – welche sich bei RME erfahrungsgemäß auf bestem Niveau befinden  – möchte ich noch eine Sache ansprechen, welche ich persönlich nicht ganz so toll gelöst finde. Je nach Nutzung kann einem das aber gänzlich egal sein: Leider gibt es nur einen symetrischen Stereo-Out. Das kann bei folgenden Szenarien zum Problem werden:

  1. Als DJ: Zwei Decks = vier gleiche Line-Outs: Das sollte doch möglich sein! RME wird von vielen professionellen DJs genutzt, allerdings müssen diese entweder ein an ein externes Netzteil gebundenes UCX oder UC benutzten oder auf das für Reisen oft zu große UFX oder 802 ausweichen. RME, denkt endlich auch mal an die DJs! Okay, der Kopfhörer-Out lässt sich missbrauchen – aber toll ist das nicht!
  2. Zum Einbinden von Outboard: Ein guter Line-In ist ja da. Nur der Line-Out ist höchswahrscheinlich mit den Monitoren belegt. Gut, man kann auch hier die Monitore an den Kopfhörer-Out anschließen, aber Y-Adapterkabel sind nun mal nicht sexy. Punkt.
  3. Zum Anschließen von einem zweiten Paar Monitore: Okay, auch hier kann man Adapter nutzten – dass ich das nicht toll finde, sollte aber spätestens jetzt klar geworden sein.

Was ich in diesem Zusammenhang ebenfalls als etwas ungünstig empfinde, ist das Fehlen konkreter Bezugspegel bei den XLR-Eingängen, wie man das von den großen Interfaces von den Line-I/Os kennt. „+4 dBu“ und „-10 dBV“, wären hier als Label schon schön gewesen, zumal die Instrumenten-Eingänge auch nur unsymetrisch sind. Trotzdem, die Mic-Ins verdauen ohne Probleme Line-Level, man muss dann nur entsprechend das Pad aktivieren und den Gain auf 0 dB herunter drehen. Laut Handbuch können die Mic-Ins so auch Line-Level bis +19 dBu schlucken. Mit aktivierten Pad beträgt die Impedanz übrigens 5,2 kOhm.

Saubere, kräftige Preamps, Top-Wandler und laute Kopfhörer-Outs

Nun zu den Audiobeispielen, die belegen sollen, dass auch dieses RME-Interface zwar nüchtern, aber kräftig und detalliert verstärkt. Der Charakter der verwendeten Mics wird somit sauber eingefangen, und das mit präzisen Bässen, gut aufgelösten Mitten und klaren Höhen. Auch der DI-Eingang kann bei der Aufnahme des Basse überzeugen. 

Audio Samples
0:00
Guitar Stereo – L:SM57/R:C414 Shaker Stereo – L:SM57/R:C414 Bass – DI Guitar Mono – C414 SM57 Guitar Mono – AKG C414 Shaker Mono – SM57 Shaker Mono – AKG C414

Das gute Auflösungsvermögen liegt natürlich nicht nur an den Preamps, sondern auch an den Wandlern. Diese sind eingangs- wie auch ausgangsseitig auf sehr hohem Niveau. Aus persönlicher Erfahrung kann ich berichten, dass der hörbare Qualitätssprung von günstigen Interfaces zu RME deutlich hörbar ist, die Unterschiede zu deutlich teureren Interfaces jedoch durchaus gering sind. RME stellt für mich deshalb quasi den „Industriestandard“ dar, was nicht heißen soll, dass es nicht durchaus noch bessere Interfacces gibt – diese sind dann aber wirklich deutlich teurer. Ferner spielen die Kopfhörer-Ausgänge ziemlich laut und bleiben außerdem äußerst verzerrungsfrei. Tja, und die Treiber von RME, die sind einfach konkurenzlos, was auch hier wieder mit hervorrangen Latenzwerten bewiesen wird.

Fotostrecke: 7 Bilder Latenz bei 32 Samples Buffersize.
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Profilbild von gaddabout

gaddabout sagt:

#1 - 08.01.2016 um 13:49 Uhr

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Schöner Testbericht...die Latenzwerte sind wirklich überragend...sehr schönes Stück Technik.

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