RANE Seventy A-Trak Signature Edition Battlemixer Test

Praxis

Die silberfarbene A-Trak-Edition macht es sich zwischen zwei schwarzen Plattenspielern und DJ-Playern gemütlich. Silberne Laufwerke würden hier wahrscheinlich besser passen, aber gut – so springt einem der Mixer direkt ins Auge. Der grundlegende Workflow des Rane Seventy sollte nicht nur Rane Usern schnell in Fleisch und Blut übergehen und er ist vielleicht noch einen Ticken leichter zu adaptieren als beim RANE 72. Das Timecode-Handling im DVS-Betrieb mit Serato auf dem MacBook Pro ist gefühlt wie Echtzeit, so kennen wir es von Rane und Serato.

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Der RANE Seventy A-Trak im Praxistest

Rotary-Design

Keine Frage, der silberfarbene Look mit den “Rotary-like Pots” sucht seinesgleichen im Battlemixer-Kosmos, doch die Bereiche des Mischpults sind durch das weitgehend einheitliche Design der Regler in der Folge nicht so gut zu unterscheiden, wie es bei den Geschwistermodellen der Fall ist. Die Regler der Kombi-Filter, deren Parameter wie Resonanzeinstellung, Cutoff-Frequenz separat pro Kanal über Setup zugänglich ist, sind allerdings etwas größer ausgefallen.
Allgemein bestehen die Poti-Stifte – mit Ausnahme des Encoders, bei dem ein Metallstift zum Einsatz kommt – aus Kunststoff und sind in meinen Augen dementsprechend leider etwas wackeliger und bruchgefährdeter als beispielsweise beim benachbarten Mixars Quattro. Was die Flachbahnregler angeht, setzt Rane auf die eigenen Flaggschiff Fader MagFour, dies in dreifacher Ausführung wie beim Seventy Two MK2 und detailliert regelbar hinsichtlich Gleitverhalten und Cut-In. Da gibt es nix zu mäkeln.

Fotostrecke: 5 Bilder Retro-modern Rotary-Look

Rane Seventy A-Trak Edition Fader-Effekte

Die integrierte Effektsektion hat einiges zu bieten. Es gibt fünf direkt adressierbare interne Flex-FX. Weiterhin können Serato DJ Pro Software-Effekte genutzt werden. Dazu kommen die neuen Fader-FX, mit denen ihr eure Performance weiter boosten könnt.

Fotostrecke: 3 Bilder Close-up Effektsektion

Video

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Flex FX

Bei den integrierten „Flex-FX“ hat der Delay-Effekt zugunsten des Crossfader-FX-Buttons das Zeitliche gesegnet. Ursprünglich definierte dieser Begriff einen gesonderten Insert-Signalpfad für externe Effektoren. Bei den fünfziger und sechziger Baureihen (Rane 56, Sixty-Two, Sixty-Four beispielsweise) beinhaltete der „FlexFX Loop“ dafür eine Send/Return-Schleife, bei diesem Modell stehen FlexFX für die internen Klangverbieger. Diese lassen sich allerdings nicht auf den Sampler anwenden und auch die multiple Selektion der Flex-FX ist nicht möglich.
Allerdings können diese simultan via Setup-Option mit Seratos FX laufen und in Timing, Parametern und Mischung separat pro Kanal geregelt werden. Ob es letztlich besser gewesen wäre, zwei unterschiedliche Flex-FX pro Kanal simultan verfügbar anstelle der jeweiligen Dry-Wet-Option zu machen, muss jeder selbst für sich entscheiden, wenngleich dies auch andere Mix-Möglichkeiten bietet als „lediglich“ die Effektierung des Master-Signalpfads, was vielleicht noch eine zusätzlich interessante Setup-Option gewesen wäre.

Audio Samples
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Flex-FX Brake Flex-FX Echo Flex-FX Flanger Flex-FX Reverb Flex-FX Phaser

Klang

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, sieht man mal von den optischen und haptischen Upgrades ab: Die Tonkurve und der Frequenzbereich wurden nach A-Traks Vorgabe optimiert und mit einem erweiterten Low-End versehen. Die Klangcharakteristik des Rane Seventy A-Trak weiß zu gefallen, auch wenn ich mangels Direktvergleichsmöglichkeit zum Original-Seventy nicht zu sagen vermag, welcher der beiden Mixer nun „besseren“ Sound macht. Das ist wohl auch eher Geschmackssache.
Das Pult klingt jedenfalls satt, das ist gewiss. Druckvoller Master, gut abgestimmte Effekte und wohlig bis rotzige Filter. Auch der Kopfhörerausgang gibt sich transparent und lässt er sich via Setup-Menü im Klang konfigurieren, was keine Selbstverständlichkeit ist. Der Master-Output kann mono geschaltet und das Panning via Menü eingestellt werden. Für den Mikrofonkanal sind Echo Feedback, Clean-Feed und die Talkover-Funktion regelbar.

Fotostrecke: 2 Bilder Preferences für den Master-Output
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Hochpassfilter – diverse Cut-Off-Einstellungen Tiefpassfilter – diverse Cut-Off-Einstellungen Tiefpassfilter Resonanz 50 Tiefpassfilter Resonanz 100 EQ Cut/Boost Hi-Mid-Low

Pads

Hier sind Hotcue, Saved Loop, Roll, Sampler, Transport sowie über Shift zwei User-Modi, Pitch Play, Flip Play und Scratch Bank adressierbar. Slicer ist nicht gemappt. Die Empfindlichkeit der Pads ist anpassbar. Pad-Modi für den Phono/Line-Betrieb sind beim Rane Seventy nicht verfügbar.
Vielleicht habt ihr es auf den Bildern bereits bemerkt: Statt „Instant Doubles“ sind die beiden Tasten nun als „Sync“ ausgewiesen, was mir persönlich entgegenkommt. Aber keine Bange: Ihr habt selbstverständlich die Möglichkeit, die Funktion via Preferences anzupassen.

Fotostrecke: 2 Bilder Einstellbare Pads
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