Radial Engineering JD7 im Praxischeck
Nachdem das Gerät mit Strom versorgt und alle Klinken- sowie XLR-Kabel angeschlossen sind, wird schnell deutlich: Radial legt großen Wert auf Qualität – nicht nur beim Sound oder der Robustheit des Gehäuses, sondern auch bei den verswendeten Komponenten. Die Lackierung ist sauber ausgeführt, sämtliche Stecker sitzen fest und auch die Buchsen vermitteln einen durchweg zuverlässigen Eindruck.


Als einfacher Splitter macht der JD7 bereits eine gute Figur
Zunächst nutze ich den JD7 ausschließlich als Splitter, um mehrere Amps gleichzeitig anzusteuern. Meine alte Humbucker-Tele geht dabei in den ersten Input, von dort aus verteile ich das Signal auf drei Ausgänge, die in die Amps führen, die gerade zuhause stehen: einen Orange TH30 mit UAD Ox als Boxen-Alternative, einen AC30 und einen Fender Bassman. Die 800er zählen zwar längst nicht mehr zu den großen Gitarrenfavoriten, funktionieren beim Layern aber nach wie vor erstaunlich gut und können ein ordentliches Fundament liefern.

Über die On-Buttons lassen sich die Amps nacheinander zuschalten und ich kann ohne Klickgeräusche zwischen ihnen wechseln. Mithilfe des Drag-Reglers passe ich das Ansprechverhalten an meine Pickups an, bis sich ein natürliches Spielgefühl einstellt. Das 50-Hz-Brummen des Bassman eliminiere ich einfach über den Lift-Button. So weit, so gut.
Über den Effekt-Loop auf der Rückseite binde ich zusätzlich meinen Plate-Hall ein – auch hier bleibt das Signal sauber, ohne unerwünschte Störgeräusche.
Der JD7 als DI- und Reamping Box
Zum Reampen benötige ich zunächst ein DI-Signal, das ich ebenfalls über den JD7 ausgeben kann. Dazu schließe ich ein XLR-Kabel vom Out des Splitters an mein Apollo-Audiointerface an und spiele ein kurzes Riff ein. Das Signal klingt sauber und verliert weder an Bass noch an Höhen, wie man es von günstigeren Alternativen kennt.

Das aufgenommene Signal sende ich anschließend über einen Line-Out zurück an den XLR-Input des JD7 und wechsle den Input über den Button auf der Vorderseite. Den Level-Regler drehe ich so weit auf, bis der Sound meiner Amps meinen Vorstellungen entspricht. Nun lassen sich die Amps gleichzeitig oder nacheinander aufnehmen und aufeinander abstimmen.
Ich nutze den TH30 als Basis, den Vox für Transparenz und der Bassman sorgt für den Wumms. Anschließend spreade ich die beiden Gitarren-Amps, wodurch sich ohne großes Umstecken ein vielseitiger „2000er-Alternative-Sound“ zusammenstellen lässt. Die einzelnen Sound-Spuren und das Layer-Resultat findet ihr in den Audiobeispielen.
Radial Engineering JD7 – mögliche Alternativen
Radial Engineering JD7 | Lehle P-Split III | Radial Engineering J 48 Stereo | |
Eingänge | 1x XLR, 2x Klinke | 1x Klinke | 2x Klinke |
Ausgänge | 7x Klinke, 1x XLR | 2x Klinke | 2x Klinke, 2x XLR |
Effekt-Loops | 2x | – | – |
Gewicht | 3,4 kg | 375g | 720g |
Stromversorgung | 15 V Netzteil | passiv | 48 V Phantompower |
Formfaktor | 19“ | 92 x 90 x 37 mm | 84 x 127 x 48mm |
Besondere Features | Jensen-Übertrager, Drag-Regler | Kann unsymmetrisch oder symmetrisch genutzt werden | Schaltbarer Low-Cut, Merge Switch für Dual Mono |
Preis in Euro | 1.670,- | 139,- | 398,- |