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Quilter Micro Pro Mach 2 HD Test

Der Quilter MicroPro Mach 2 HD Combo verspricht flexible und authentische Gitarrensounds auch ohne Röhren. Pat Quilter, Eigner und Mastermind der gleichnamigen Amp-Schmiede, eignete sich mit QSC die Erfahrung an, die er jetzt in die Entwicklung und Herstellung seiner Verstärker steckt. Aus der Mach2-Serie stammt der heutige Test-Combo, der mit einem 12″ Speaker bestückt ist. Es gibt aber auch Ausführungen mit 8″ und 10″ Speaker, und wer keinen Lautsprecher benötigt, kann den Amp auch als Topteil erwerben.


Der Quilter MicroPro Mach 2 HD Combo kann, wie alle anderen Verstärker der Serie, mit zwei unabhängigen Kanälen und einer eigenen Effekt-Sektion aufwarten. Außerdem ist ein Mic/Line-Eingang an Bord, der laut Beschreibung sehr universell eingesetzt werden kann und dazu mit eigenem Gain- und Tonregler ausgestattet ist. Das klingt spannend!

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Details

Optik/Verarbeitung:

Im Lieferkarton befindet sich neben dem Verstärker eine englischsprachige Bedienungsanleitung und eine Schutzhülle. Der Micro Pro Combo bringt rückenschonende 9,5 kg auf die Waage und misst dabei 48,3 x 44,5 x 25,4 cm.
Auffälligstes Merkmal ist sicherlich die abgeschrägte Bauform des Combos und die aus Hartplastik gefertigten Schoner, die sich über die gesamte Tiefe des Verstärkers auf der Ober- und Unterseite ziehen. Sie schützen den Verstärker auch beim Abstellen. Ein Tragegriff an der Oberseite erleichtert den Transport des recht leichten Gehäuses zusätzlich.
Hinter der Frontbespannung verbirgt sich ein 12″ Celestion BN 12-300S Neodym-Lautsprecher, der von einer 100 Watt Class-D-Endstufe angetrieben wird. Das Netzteil wird im Bedienungshandbuch als “Nightclub Proof” bezeichnet, da scheint es also Erfahrungswerte zu geben.

Fotostrecke: 6 Bilder Mit dem Quilter MicroPro Mach 2 HD Combo pru00e4sentiert der Hersteller einen zweikanaligen Transistor-Combo,u2026

Der Amp besitzt zwei Kanäle, die jeweils über eine eigene 100 Watt Endstufe verfügen – spielt man also beide Kanäle gleichzeitig, leistet der Amp satte 200 Watt! Links ist die Eingangsbuchse des ersten Kanals zu finden, beschriftet mit Guitar, darunter eine XLR-Kombibuchse für Mic/Line, die auch gleichzeitig Kanal 2 markiert. Hier kann ein Mikrofon oder ein weiteres Instrument angeschlossen werden. Wer zu einem MP3-Player oder ähnlichem spielen möchte, kann auch dies tun, die Buchse ermöglicht den Anschluss.
Weiter geht es mit dem Gain1-Regler. Dieser bestimmt die Zerr-Intensität des ersten Kanals. Rechts daneben befindet sich ein Boost-Poti, das eng mit dem Select-Switch direkt daneben zusammenarbeitet. Und bei ihm hat sich Quilter etwas besonderes einfallen lassen.
Die Sound-Settings Scoop, Bright und Loud befinden sich hinter der Gainstufe, Cream und Crush davor. Mit Cream wird ein Röhren-Overdrive simuliert, Crash hingegen soll fuzzige Klänge liefern. Wird diese Option nicht gewünscht, lässt sie sich auch abstellen, indem der Select-Schalter auf OFF gestellt wird. Scoop, Bright und Loud besitzen unterschiedlichen EQ-Kurven und drücken so dem Amp ihren Sound auf.
Es folgt eine Dreiband-Klangregelung, bestehend aus Bass-, Middle- und Treble-Regler, die mit +/- 10 dB ins Frequenzgeschehen eingreifen.
Der Blick wandert weiter nach rechts und bleibt bei dem mit Lim beschrifteten Poti hängen. Laut Manual handelt es sich hier um einen Overdrive-Limiter, der die Master-Verzerrung je nach Einstellung reduziert – allerdings nicht die Presets Cream und Crush – und die Verzerrung glättet. Ich bin sehr gespannt, wie sich das klanglich auswirkt. Es folgt die Tremolo-Sektion, bestehend aus Tremolo und Rate, die nur für Kanal 1 vorgesehen ist. Dabei legt Tremolo die Tiefe der Amplitude fest, Rate bestimmt die Geschwindigkeit.
Mit dem High-Cut-Regler rechts daneben werden die hohen Frequenzen gedämpft und ein mit Phase beschrifteter Schalter dreht bei Bedarf die Polarität des Verstärkers. So soll das Feedback-Verhalten je nach Bedarf verändert werden. Last, but not least bestimmt der Mast1-Regler die Lautstärke des ersten Kanals.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelement beginnen links mit Eingu00e4ngen fu00fcr Gitarre, darunter eine XLR-Kombibuchse fu00fcr Mic/Line, sowie Gain, Boost-Settings-Regler.

In der Reihe darunter befinden sich die Regelmöglichkeiten von Kanal zwei, der über besagte Kombibuchse verfügt, an die sich ein Mikrofon, mp3 Player oder ähnliches anschliessen lässt. Dabei bestimmt Gain 2 die Lautstärke, EQ 2 liefert nach links gedreht einen Scoop-Sound, bei dem die Mitten herausgenommen werden. In der Mittelstellung gibt es keine klangliche Veränderung und nacht rechts gedreht werden die Bässe ausgedünnt, dafür aber die Mitten und Höhen angehoben.
Es folgen drei Regler, die den integrierten Hall regulieren. Mit Rev wird die Größe des Hall- Anteils bestimmt, Tone bestimmt dessen Klang, nach links gedreht werden die Höhen abgesenkt, nach rechts angehoben. Dwell justiert die Länge des Nachhalls.
Fehlt noch der Voice-Regler, auf die ich im Folgenden näher eingehen möchte. Der Verstärker kann hier in seinem Grundklang verändert werden und bietet sechs unterschiedliche Geschmacksrichtungen:

  • Full Q: Hier findet keine Klangbearbeitung statt, der Gesamtsound orientiert sich an einem EL84-basierten Overdrive.
  • Smooth: Hier soll ein cremiger Trioden-Overdrive aus dem Speaker tönen.
  • Lead: Dieses Preset wendet sich an Freunde des britischen Overdrives.
  • Surf: Der Name sagt eigentlich schon alles: American Style 6L6 ist hier die Vorgabe.
  • Brown: Wer High-Gain möchte, sollte diesen Modus wählen.
  • Tweed: Vintage-Overdrive mit dem Sound eines kleineren Speakers.
Fotostrecke: 3 Bilder Dreht man den Amp um, dann zeigt sich die u00fcbersichtliche Ru00fcckseite mit ihren Anschlussmu00f6glichkeiten.

Gemeinsam betreiben lassen sich die beiden Kanäle nur mithilfe des optional erhältlichen Fußschalters, der allerdings dem Test-Combo nicht beiliegt. Deshalb kann ich über die entsprechende Performance auch keine Auskunft geben.

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Praxis

Sound:

Für die folgenden Audiofiles habe ich ein SM57 vor dem Speaker positioniert und bearbeite die aufgenommenen Beispiele klanglich nicht weiter. Als Gitarre kommt eine Telecaster zum Einsatz.
Da unterschiedliche Settings am Amp auch unterschiedlich laut ausfallen können, habe ich die Audiofiles in der Lautstärke angepasst. Los geht es mit dem ersten Kanal und dem Gainregler auf 10 Uhr.
Dabei spiele ich alle sechs Optionen des Voice-Reglers an, der ja den Grundsound verändern soll.

Audio Samples
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Voice-Regler: Full Q Voice-Regler: Smooth Voice-Regler: Lead Voice-Regler: Surf Voice-Regler: Brown Voice-Regler: Tweed

Ich muss zugeben, dass die klanglichen Veränderungen mit dem clean eingestellten Amp zwar hörbar sind, aber in den meisten Fällen für meinen Geschmack eher subtil ausfallen. Das wird sich mit erhöhtem Gainregler aber sicherlich ändern, dazu aber später mehr. Der Amp zeigt sich direkt und punchy, aber auch etwas unpersönlich.
Für alle weiteren Beispiele positioniere ich den Voice-Regler auf die Full-Q-Position.
Als nächstes kommt der High-Cut-Regler an die Reihe. Im ersten Durchgang steht er auf Minimum und im zweiten Durchgang dann in der Maximalstellung.

Audio Samples
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High Cut Regler: Min / Max

Der High-Cut-Regler macht seine Aufgabe sehr gut und regelt bei Rechtsanschlag die Höhen gerade so weit herunter, dass der Sound nicht muffig wird.
Es folgt der Gainregler. Den stelle ich pro Durchgang auf 12 Uhr, 15 Uhr und abschliessend auf Rechtsanschlag. Erst ist eine Telecaster zu hören, dann eine mit Humbuckern bestückte Music Man Reflex.

Audio Samples
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Gain-Regler: 12/15/Max, Tele Gain-Regler: 12/15/Max, Music Man Reflex

Das gefällt mir ziemlich gut, der Amp reagiert auf die jeweils angeschlossene Gitarre feinfühlig und vermag deren Charakteristik wiederzugeben. Von dreckigem Clean bis hin zum breiten Rockbrett liefert der Verstärker eine breite Palette an Crunchsounds.
Wie der Amp mit dem Gainregler auf 12 Uhr und den unterschiedlichen Voice-Settings klingt, hören wir im nächsten Beispiel. Als Gitarre verwende ich jetzt die Music Man Reflex.

Audio Samples
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Voice-Regler: Full Q, Gain 12 Uhr, Music Man Reflex Voice-Regler: Smooth, Gain 12 Uhr, Music Man Reflex Voice-Regler: Lead, Gain 12 Uhr, Music Man Reflex Voice-Regler: Surf, Gain 12 Uhr, Music Man Reflex Voice-Regler: Brown, Gain 12 Uhr, Music Man Reflex Voice-Regler: Tweed, Gain 12 Uhr, Music Man Reflex

Hier sind die Unterschiede, wie erwartet, deutlich herauszuhören und sie erweitern das klangliche Spektrum des Combos erheblich. Gerade für diejenigen, die bei Aufnahmen diverse Musikrichtungen bedienen, ist das eine willkommene Möglichkeit, mit nur einem Amp mehrere Anmutungen anzubieten.
In den folgenden Audios spiele ich alle sechs Boost-Modi an. Dabei habe ich den Regler auf 15 Uhr positioniert, um den Effekt deutlicher herauszustellen. Der Voice-Regler zeigt dabei wieder auf Full Q.

Audio Samples
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Boost-Mode: Boost Off Boost-Mode: Scoop Boost-Mode: Bright Boost-Mode: Loud Boost-Mode: Cream Boost-Mode: Crush
Der Quilter Micro Pro Mach 2 HD Combo überrascht trotz Transistor-Bauweise mit authentischen und warm klingenden Sounds.

Die Boost-Sektion ist, wie auch die Voice-Option, eine echte Bereicherung des Micropro-Combos und liefert sehr gut klingende Resultate. Es macht Spaß, sich durch die unterschiedlichen Positionen zu spielen und zu entdecken, wie sich der Sound teils drastisch verändert.
Der Verstärker besitzt auch einen Tremolo-Effekt, den ich in den nächsten Beispielen vorstellen möchte. Zuerst steht Tremolo auf 13 Uhr und Rate auf 11 Uhr, im zweiten Beispiel dann Tremolo auf Maximum und Rate auf 15 Uhr.

Audio Samples
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Tremolo: Tremolo 13 Uhr, Rate 11 Uhr Tremolo: Tremolo auf Maximum, Rate 15 Uhr

Auch diese Disziplin meistert der Amp tadellos und kann mit einem schönen Effekt gefallen. Der fällt für meinen Geschmack zwar etwas unpersönlich aus und kann mit einem Boutique-Pedal in puncto Tiefe nicht mithalten, aber das muss er auch nicht.
Weiter geht es mit dem Reverb mit allen Einstellungsmöglichkeiten des Halls auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Reverb

Auch der Hall macht einen guten Eindruck und hüllt das Signal in warme, dichte Reflexionen.
Was der Limiter zu leisten vermag, hören wir im nächsten Beispiel. Erst ist er auf Linksanschlag, im zweiten Durchgang dann in der 12-Uhr-Position und im dritten Durchlauf auf Maximalwert.

Audio Samples
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Limiter

Ein interessanter Effekt, der, richtig eingesetzt, schwammig klingenden Gitarren oder High-Gain mehr Definition verleiht.
Der zweite Kanal des Micropro kann nur einen cleanen Sound generieren, Gain dient lediglich als Lautstärkeregler. Ich drehe den EQ-Regler pro Durchgang von Minimum über 12 Uhr auf die Maximalstellung.

Audio Samples
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Check EQ-Regler

Dank des EQ-Reglers kann der Sound des zweiten Kanals modifiziert werden – eine nette Dreingabe.
Was die Lautstärke anbetrifft, hält der Combo locker bei einem Club Gig mit der Band mit, ohne dass ihm die Puste ausgeht.

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Fazit

Ich bin sehr positiv überrascht, wie flexibel der Quilter Micro Pro Mach 2 HD Combo sich einsetzen lässt. Die Verarbeitung des in den USA gefertigten Combos ist gut und auch die Bedienung zeigt sich benutzerfreundlich. Vor allem am Mikrofon macht der Verstärker eine hervorragende Figur und lässt in keinem Moment die befürchtete klangliche Kälte aufkommen, die Transistoramps nachgesagt wird. Ganz im Gegenteil! Gerade in einer Studiosituation deckt der Amp eine große klangliche Bandbreite ab. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgewogen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • klanglich sehr flexibel
  • authentische, warme Sounds
  • umfangreiche Ausstattung
  • tadellose Verarbeitung
Contra
  • kein Fußschalter im Lieferumfang
Artikelbild
Quilter Micro Pro Mach 2 HD Test
Für 1.199,00€ bei
Die klangliche Kälte eines Transistorcombos bleibt beim Quilter Micro Pro Mach 2 HD völlig außen vor, im Gegenteil, der Amp liefert sehr flexible und warme Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Quilter
  • Modell: MicroPro Mach 2 HD
  • Typ: Combo für E-Gitarre
  • Herkunftsland: USA
  • Arbeitsweise: Transistor, analog
  • Anschlüsse: Input, Mic-Line, Netzteilbuchse, ext. Speaker, int. Speaker, Fußschalter, Effekt-Loop, Direct Output
  • Regler: Gain1, Boost, Select, Bass, Mid, Treble, Lim, Rate, Hi Cut, Mast1, Gain2, EQ2, Volume, Gain, Tone, Fat, Rev, Tone, Dwell
  • Schalter: AC-Power, Select, Phase, Voice
  • Kanäle: 2
  • Leistung: 100 Watt pro Kanal
  • Speaker: 12“ Celestion BN 12-300S
  • Abmessungen: 48,3 x 44,5 x 25,4 cm
  • Gewicht: 9,5 kg
  • Besonderheiten: Tremolo, Reverb, 6 unterschiedliche Grundsounds, 6 Boost-Optionen
  • Ladenpreis: 998,00 Euro (April 2018)
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