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Providence ADC-4 Anadime Chorus Test

Beim Providence ADC-4 Anadime Chorus handelt es sich um ein analoges Choruspedal mit klassischer Eimerketten-Speicherelektronik, das laut Hersteller einen sehr warmen und dichten Chorus-Sound produziert. Die japanische Effekt- und Instrumentenschmiede Providence verspricht, dass das ADC-4 dem Soundideal seines Vorgängers ADC-3 folgt, aber vor allem rauschärmer mit dem Effekt umgeht.

Providence_Anadime_Chorus_ADC_4_008FIN


Ob das tatsächlich der Fall ist und für wie viel zusätzliche Variabilität die drei unterschiedlichen Stärkegrade des analogen Choruseffektes in der Praxis sorgen, soll im folgenden Test unter Beweis gestellt werden.

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Details

Ins Haus geschneit kommt unser Testkandidat in einem Pappkarton, der neben einer englischen und japanischen Bedienungsanleitung erfreulicher auch gleich noch einen 9V-Block bereithält, mit dem sich das Gerät alternativ zu einem externen 9V-Netzteil betreiben lässt. Den Anschluss für den Netzadapter finden wir auf der linken Seite hinter der Ausgangsbuchse. Der Eingang wiederum wurde ganz klassisch auf der rechten Seite platziert. Um die Batterie einzusetzen, muss die mit Schrauben befestigte Unterseite gelöst werden. Dort sorgen im Übrigen vier Gummifüße für einen sicheren Halt am Boden.

Fotostrecke: 3 Bilder Dank Eimerketten-Speicher soll der Providence ADC-4 einen traditionellen, warmen und voll klingenden Chorus produzieren.

Ein Blick auf die Kontrollzentrale des Effekts präsentiert neben den obligatorischen Bedieneinheiten für die Effekttiefe (Depth) und die Effektgeschwindigkeit (Speed) auch ein Mix-Poti, mit dem der Anwender zusätzlich die Möglichkeit hat, den Effektanteil im Verhältnis zum trockenen Signal abzustimmen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Kontrollabteilung verfügt über drei Potis mit schwarzer Kappe, einen Kippschalter und eine Kontrollleuchte.

Der schon angesprochene Dreifach-Kippschalter bestimmt unterschiedliche Ausgangsstärken des Chorus-Effekts. Auch dieses Pedal arbeitet mit einem True Bypass, bei dem das Signal aber nur einen Schaltkontakt statt der üblichen zwei durchläuft, was laut Hersteller der Signalqualität und Zuverlässigkeit des Effekts zugutekommt. Zwei nette zusätzliche Feature beinhaltet die Kontrollleuchte. Zum einen blinkt sie in der jeweiligen Effektgeschwindigkeit, zum anderen verliert die Lampe an Leuchtkraft und geht aus, sobald die Batterie unter eine Leistung von sieben Volt fällt. So wird der Spieler rechtzeitig informiert, bevor das Gerät durch den Stromverlust komplett abschaltet.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Eingangsklinkenbuchse ist auf der rechten Gehäuseseite angebracht.

Der Fußschalter zum Aktivieren des Pedals sitzt zusätzlich in einem Bügel, der dem Schutz des Gehäuses dient. Insgesamt wirkt das Gerät äußerlich sehr sauber verarbeitet.

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Praxis

Das Pedal hängt vorerst vor der Vorstufe meines Amps, der gemächlich im Clean-Kanal läuft. Ich bringe alle Potis auf 12 Uhr, spiele eine Phrase im Bypass und schalte anschließend das Pedal hinzu. Dafür steht der Deep Switch in der unteren Position. Wir hören anschließend dieselbe Phrase in den beiden anderen Modi, die der Schalter bereithält.

Audio Samples
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off/on -> Deep Switch in allen drei Positionen
DepthSpeedMixDeep SwitchGuitar
121212down, middle, upPacifica 611

Der Sound, den ich beim Einschalten zu hören kriege, ist wunderbar weich und transparent. Die Mittelposition präsentiert sich dann ein ganzes Stück voller und einnehmender und tendiert zudem mehr in Richtung Chorus-Vibrato. In bester analoger Manier eiert es dann abschließend in der oberen Position des Kippschalters. Dieser träge Sound ist definitiv schon etwas spezieller, aber durchaus charmant. Wie schon anfangs erwähnt, gibt der Hersteller an, dass sich das Rauschen, das Choruspedale leider immer wieder mitbringen, bei diesem Exemplar deutlich reduzieren ließ. Und in der Tat fällt der zusätzliche Rauschfaktor bei der Aktivierung des Effekts sehr gering aus. Lediglich den LFO hört man im Hintergrund dezent arbeiten, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt.
Nun gilt es, den Wirkungsgrad der einzelnen Potis zu untersuchen. Ich bringe dafür den Kippschalter wieder in die untere Position und drehe im folgenden Audiobeispiel das Depth Poti in fünf Schritten auf.

Audio Samples
0:00
Depth Check
DepthSpeedMixDeep SwitchGuitar
7,9,12,15,171212downPacifica 611

In der unteren Kippschalter-Position lohnt es sich, das Depth-Poti ruhig etwas weiter aufzudrehen, da sonst der Sound etwas hohl erscheint. Ansonsten ist der Wirkungsgrad dieses Potis gut abgestimmt.
Ich wiederhole dasselbe Prozedere mit dem Speed-Poti, bringe dafür allerdings den Kippschalter in die mittlere Position, da sich hier der Einfluss dieser Funktion noch besser orten lässt.

Audio Samples
0:00
Speed Check
DepthSpeedMixDeep SwitchGuitar
127,9,12,15,1712middlePacifica 611

Auch diese Funktion arbeitet absolut stimmig. Wenn man mag, kann man den Chorus in extremen Einstellungen hier richtig zum Flimmern bringen.
Bevor wir uns eine paar unterschiedliche Einstellungen in der Praxis anhören, schließe ich die Bestandsaufnahme auf dieselbe Art und Weise mit dem Mix-Poti ab.

Audio Samples
0:00
Mix Check
DepthSpeedMixDeep SwitchGuitar
12127,9,12,15,17downPacifica 611
Der Providence ADC-4 liefert gute Chorussounds, deren Intensität sich mit dem Dreifachschalter gut abstimmen lassen.
Der Providence ADC-4 liefert gute Chorussounds, deren Intensität sich mit dem Dreifachschalter gut abstimmen lassen.

Wie sich zeigt, könnte der Wirkungsgrad der Mix-Funktion besser abgestimmt sein. So passiert zwischen 9 und 15 Uhr recht wenig. Erst bei Vollanschlag ist wieder ein deutlich wahrnehmbarer Unterschied auszumachen.
Im folgenden belasse ich dabei den Kippschalter vorerst in der unteren Position. gebe dem Depth-Poti mehr Schub und bemühe das Speed Poti über 12 Uhr hinaus. Der Sound, der hier entsteht, bestätigt noch einmal meinen Eindruck, dass sich in diesem Modus bei höheren Depth-Einstellungen wirklich wunderbar warme, analoge Chorussounds kreieren lassen. Möchte man zudem den smoothen Charakter dieser Schaltung nutzen, aber das “Eiern” etwas außen vor lassen, bietet sich dieser Modus absolut an.
Mit mehr “Depth” im Sound wird in diesem Modus zudem auch das schon angesprochene Chorus-Vibrato deutlicher.

Audio Samples
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Praxisbeispiel -> Kippschalter in unterer Position
DepthSpeedMixDeep SwitchGuitar
151315downPacifica 611

Im nächsten Praxisbeispiel lässt sich noch einmal sehr schön wahrnehmen, dass der in der Mittelposition stärker betonte Choruseffekt sehr plastisch und pulsierend wirkt. Und auch die Angabe des Herstellers, dass das Signal, obwohl es nur mono ist, trotzdem sehr breit erscheint, kann ich nur bestätigen.

Audio Samples
0:00
Praxisbeispiel -> Kippschalter in Mittelstellung
DepthSpeedMixDeep SwitchGuitar
121512middlePacifica 611

Ich bringe nun den Kippschalter in die vordere Position und drehe das Depth-Poti bis auf 15 Uhr. Wie schon anfangs erwähnt, spielt dieser Modus am stärksten seine analogen Gene aus und kann, wie in diesem Fall, schon für sehr starke Verstimmungen sorgen, die zudem sehr träge und eiernd daherkommen.

Audio Samples
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Praxisbeispiel -> Kippschalter in oberer Position
DepthSpeedMixDeep SwitchGuitar
151112upPacifica 611

Möchte man den Chorus im Zusammenspiel mit Distortionsounds eines Röhrenamps nutzen, bietet es sich natürlich an, diesen Modulationseffekt in den Einschleifweg zu legen, was ich für die beiden abschließenden Beispiele tue. Das Pedal lässt sich auch hier problemlos nutzen. Da der Effekt ohne Frage in der mittleren und oberen Position des Kippschalters einen sehr einehmenden Charakter hat, ist es für Crunch- und Distortionsounds von Vorteil, die untere Position auszuwählen. Bei mehr Gain läuft der Ton sonst Gefahr, schnell etwas zu schwammig zu werden.
Ansonsten gefällt mir der Chorus gerade im Verbund mit einem crunch-artigen Sound recht gut. Für Cleansounds eignet sich das Pedal für meine Ohren dennoch am besten.

Audio Samples
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Praxisbeispiel -> ADC-4 + Crunch Sound
DepthSpeedMixDeep SwitchGuitar
12149downSG
Audio Samples
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Praxisbeispiel -> ADC-4 + Distortion Sound
DepthSpeedMixDeep SwitchGuitar
12129downSG
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Fazit

Mit dem sauber verarbeiteten Providence ADC-4 Anadime Chorus wird das Segment der analog arbeitenden Choruspedale um ein wirklich gut klingendes Produkt erweitert. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Dreifachschalter, mit dem sich die Intensität des Effekts sehr schön abstimmen lässt. Gleichzeitig sorgt dieses Feature für eine gewisse klangliche Variabilität. Einzig das Mix-Poti wirkte bei unserem Testmodell etwas ungünstig abgestimmt. Hier könnte der Hersteller gegebenenfalls noch einmal nachbessern. Ansonsten ist dieser Chorus in meinen Ohren besonders für die Veredlung von Cleansounds der ideale Partner.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • klangliche Eigenschaften
  • Variabilität durch zusätzlichen Dreiwegschalter
  • LED informiert rechtzeitig über schwache Batterie und gibt die Effektgeschwindigkeit wieder
Contra
  • Abstimmung des Mix-Potis
Artikelbild
Providence ADC-4 Anadime Chorus Test
Für 196,00€ bei
Der Providence ADC-4 Anadime ist ein gut klingender Analog-Chorus der sich vor allem zur Veredlung von Cleansounds eignet.
Der Providence ADC-4 Anadime ist ein gut klingender Analog-Chorus der sich vor allem zur Veredlung von Cleansounds eignet.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Providence
  • Modell: ADC-4 Anadime Chorus
  • Effekt-Typ: Analoger Choruseffekt mit Eimerkettenspeicher
  • Hergestellt in: Japan
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler: Depth, Speed, Mix, 3-Way Deep Switch
  • Schalter: Ein-Aus
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V-DC
  • Batteriebetrieb: ja
  • Stromverbrauch: 26 mA
  • Abmessungen (mm): 115 x 73 x 50
  • Gewicht: 250 g
  • Preis: 219,00 Euro
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