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Pigtronix Philosopher’s Tone 2 Test

Das Pigtronix Philosopher‘s Tone 2 ist eine Weiterentwicklung des beliebten optischen Kompressors aus gleichem Hause. Laut Hersteller beinhaltet die zweite Version des bereits 2009 erschienenen Philosopher’s Tone alle bewährten Updates und Modifikationen, die über die Jahre in das Design eingeflossen sind. Dies betrifft vor allem die neu überarbeitete Overdrive-Sektion (Grit), die nun mit zwei wählbaren Clipping-Optionen (Silicon/Germanium) per Fuß bedient werden kann. Geblieben sind der Blend-Regler für das Clean-Signal, die interne Spannungsverdopplung auf 18 Volt und das Treble-Poti für die Anpassung der hohen Frequenzen. Ob das „best of design“ des Pigtronix Philosopher’s Tone 2 hält, was es verspricht, zeigt unser Test.

Pigtronix Philosopher’s Tone 2 – das Wichtigste in Kürze

  • optischer Kompressor/Sustainer
  • schaltbare Overdrive-Sektion (Grit)
  • Blend- und Treble-Poti
  • True Bypass
  • Made in China

Aufbau und Bedienelemente des Pigtronix Philosopher’s Tone 2

Das Philosopher’s Tone 2 sitzt in einem Gehäuse mit den Maßen (BxHxT) 115 x 47 x 97 mm und bringt 310 g auf die Waage. Zu den Bedienelementen der Kompressor-Sektion gehören ein Sustain-Poti für den Grad der Kompression (Threshold), ein Blend-Poti zum stufenlosen Einblenden des Clean-Signals und ein Treble-Poti zum Verstärken oder Absenken der hohen Frequenzen bei 2 kHz. Die Overdrive-Sektion lässt sich in ihrer Intensität über das Grit-Poti regeln, verfügt über zwei wählbare Clipping-Modi (Si/Ge) und kann per Fußschalter ausschließlich zusammen mit der Kompressor-Sektion verwendet werden. Die Gesamtlautstärke des Pedals wird über das Volume-Poti bestimmt und alle Anschlüsse (Input, Output, Netzteil) sind an der Stirnseite des Gehäuses zu finden. Das Philosopher’s Tone 2 wird mit einem Standard-9-V-Netzteil betrieben, dessen Spannung intern auf 18 Volt verdoppelt wird, und hat eine Stromaufnahme von 100 mA 

Pigtronix Philosopher’s Tone 2 Bedienfläche
Fotostrecke: 4 Bilder Das Pigtronix Philosopher‘s Tone 2 ist eine Weiterentwicklung des beliebten optischen Kompressors aus gleichem Hause.
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Das Philosopher’s Tone 2 im Praxis-Check

Getestet wird das Pigtronix Philosopher’s Tone 2 mit verschiedenen Gitarren über einen Victory The Deputy Head in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X und alle Delay-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy.

Das Philosopher’s Tone 2 zeigt sich beim ersten Antesten in der 12-Uhr-Stellung aller Potis als offensiver Vertreter seiner Zunft und liefert stark komprimierte „Squash“-Sounds mit einer ordentlichen Portion Volume-Boost. Auffällig im Vergleich zu anderen Kompressoren sind dabei das relativ hoch angesetzte Kompressionsverhältnis (Ration) und die kurze Release-Zeit bei ausklingenden Noten. Auch eine starke Beschneidung der hohen Frequenzen gehört zum Markenzeichen des Philosopher‘s Tone 2, weswegen das Treble-Poti im Test größtenteils in der klangneutralen 15-Uhr-Stellung belassen wurde. Mit dem Blend-Poti ist es jederzeit möglich, auch stark komprimierte Sounds zu „entschärfen“ (Stichwort: parallele Kompression). Dank der hohen Lautstärke-Reserven lassen sich mit dem Volume-Poti ab der 10-Uhr-Stellung nachfolgende Pedale oder Vorstufen in die Sättigung treiben.

Das Philosopher’s Tone 2 überzeugt mit eigener klanglicher Note und viel Sustain

Noch wirkungsvoller gelingt dies natürlich mit der schaltbaren Grit-Funktion, mit der es möglich ist, das Signal zusätzlich zu boosten und über zwei Clipping-Schaltkreise (Silicon/Germanium) zu verzerren. Das Grit-Poti verhält sich dabei im Grunde wie ein Non-Master-Volume-Amp und sorgt für einen stetigen Anstieg der Gesamtlautstärke, bis sich ab der 13-Uhr-Stellung eigene Clipping-Artefakte ins Signal mischen. Dies führt vor einem cleanen Amp leider dazu, dass sich kein sinnvolles Lautstärkeverhältnis zwischen dem Kompressor und der verzerrten Grit-Sektion finden lässt, da letztere ab der 12-Uhr-Stellung schon um ein Vielfaches lauter ist als das Ausgangssignal. Hier hätte ein eigenes (Master-)Volume-Poti für den Grit-Schaltkreis sicherlich Sinn gemacht. Anders verhält es sich vor einem bereits angezerrten Amp, denn dort kann das Grit-Poti im Stile eines (Clean-) Boosters eingesetzt werden.

Wir starten den Test mit je zwei Praxisbeispielen auf Strat und Telecaster mit verschiedenen Sustain-Settings (Threshold) vor dem weitestgehend clean eingestellten Amp. Das Volume- und das Treble-Poti wurden dabei in der neutralen 10- bzw. 15-Uhr-Stellung belassen.

Audio Samples
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Bypass Strat Soundcheck Strat, Sustain 9:00 Soundcheck Strat, Sustain 12:00
Audio Samples
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Bypass Tele Soundcheck Tele, Blend/Sustain 15:00 Soundcheck Tele, Blend/Sustain max
Das Pigtronix Philosopher’s Tone 2 präsentiert sich als vielseitig einsetzbarer Kompressor mit einem Schwerpunkt auf den eher offensiven und sustainreichen „Squash“-Sounds

Mit Volume-Poti und Grit-Sektion bietet das Philosopher’s Tone 2 ausreichend Boost-Reserven

Weiter geht es mit dem Grit-Poti im Germanium-Modus in vier Stellungen zwischen Minimum und Maximum und einer Gegenüberstellung der beiden Clipping-Modi. Hier zeigt sich, dass der Germanium-Modus im Vergleich zur Silizium-Variante etwas wärmer und weniger offensiv in der Zerrstruktur wirkt.

Audio Samples
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Grit-Poti, min/10/12/max, Ge-Voice (Tele) Voice, Si -> Ge (Les Paul)

Als Letztes hören wir das Philosopher’s Tone 2 mit der Les Paul vor dem bereits angezerrten Amp für einen Volume-Boost mit leichter Kompression und ein DI-Signal mit der Strat direkt in das Audio-Interface gespielt.

Audio Samples
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Boost off/on, Volume/Grit 12:00 (Les Paul) Direct-In, off/on, Blend/Sustain 12:00
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Fazit

Das Pigtronix Philosopher’s Tone 2 zeigt sich im Test als vielseitig einsetzbarer Kompressor mit einem Schwerpunkt auf den eher offensiven und sustainreichen „Squash“-Sounds. Umso schöner ist es, dass sich per Blend- und Treble-Poti auch transparente und subtilere Klänge realisieren lassen. Die hohen Output-Reserven machen das Pedal nebenbei zu einem wirkungsvollen Booster. Die Grit-Sektion liefert bei Bedarf ansprechende Overdrive-Sounds in zwei unterschiedlichen Voicings und verfügt ebenfalls über genügend Boost-Potenzial zum Anblasen nachfolgender Amps oder Pedale. Etwas schade ist nur, dass man für die wirklich verzerrten Klänge der Grit-Sektion einen sehr hohen Pegelsprung im Vergleich zum Kompressor-Signal in Kauf nehmen muss, was vor einem cleanen Amp kaum praxistauglich ist. Hier würde sich für eine nächste Version des Philosopher’s Tone ein separates Volume-Poti für den Grit-Schaltkreis anbieten.

Das Pigtronix Philosopher’s Tone 2 präsentiert sich mit einem eigenständigen Sound.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • eigenständiger Sound
  • transparente Klänge dank Blend-Poti möglich
  • Output-Reserven
  • schaltbare Overdrive- bzw. Boost-Sektion (Grit)
Contra
  • kein eigenes (Master-)Volume für die Grit-Sektion
Artikelbild
Pigtronix Philosopher’s Tone 2 Test
Für 69,00€ bei
  • Hersteller: Pigtronix
  • Modell: Philosopher’s Tone 2
  • Typ: Kompressor/Sustainer
  • Herstellungsland: China
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Volume, Blend, Sustain, Grit, Treble, Voice
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 100 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 115 x 47 x 97 mm
  • Gewicht: 310 g
  • Ladenpreis: 199,00 Euro (Juni 2024)
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Pigtronix Philosopher’s Tone 2 Bedienelemente

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