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Peavey Invective 120 Head Test

Der Peavey Invective 120 Head Röhrenverstärker ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem US-amerikanischen Hersteller und Misha Mansoor, vielen bekannt als Gitarrist der Metal-Band Periphery. Auch und besonders im Metal-Bereich erfreuen sich die Verstärker von Peavey großer Beliebtheit und sind von den Bühnen und Studios dieser Welt nicht mehr wegzudenken.

Peavey_Invective_120_TEST


Unser Testkandidat lehnt sich an die 6505 Serie an, kann aber einige interessante Features aufweisen, die der Zusammenarbeit mit Misha Mansoor entspringen und helfen sollen, dessen Wunsch-Sounds zu verwirklichen. Nun gilt es herauszufinden, wo die Stärken und vielleicht auch Schwächen des 120 Watt starken Topteils liegen und welche klangliche Bandbreite seine drei Kanäle abdecken.

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Details

Sicher verpackt in einem Karton erreicht mich das Röhrentopteil, zusammen mit dem Fußboard, das man getrost als Schaltzentrale bezeichnen kann und das erfreulicherweise ebenfalls Teil des Lieferumfangs ist. Auf Letzteres werde im Laufe des Tests noch näher eingehen, vorher aber wird erst einmal der Verstärker näher untersucht.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Peavey Invective 120 Head Röhrenverstärker ist ein moderner Röhrenbolide für die härtere Gangart.

Das Invective 120 Topteil bringt satte 21,9 kg auf die Waage und fällt mit seinen 678 x 300 x 254 mm (BxTxH) etwas tiefer aus als beispielsweise ein Marshall-Head. Die Verarbeitung ist insgesamt sehr hochwertig und sollte auch dem harten Tour-Alltag standhalten, wobei ein Amp in dieser Preisklasse vermutlich in einem Case transportiert wird.
Der Amp ruht sicher auf vier dicken Gummifüßen, die beim Betrieb auf einer Box für Rutschfestigkeit sorgen und Erschütterungen abfedern. Ein solider Ledergriff auf der Oberseite erleichtert den Transport, wobei ihn schwarze Metall-Eckenschoner schützen.

Frontseite:
Den größten Teil der Vorder- wie auch der Rückseite bedeckt ein schwarzes Lochgitter, das genügend Frischluft in das Innere des Verstärkers passieren lässt, was auch nötig ist, denn hier verrichten sechs 12AX7A Vorstufenröhren und vier JJ6L6GC Endstufenröhren ihre Arbeit, wobei letztere auch durch EL34, 6550, KT66, KT88 und 6CA7 ausgetauscht werden können. Zusätzlich wurden Prüfpunkte zur Vorspannungsmessung jeder einzelnen Endstufenröhre (BIAS Testpoints) und ein BIAS Adjust zum Einstellen der Vorspannung integriert. Der Amp liefert satte 120 Watt und sollte sich somit in den allermeisten Situationen genügend Gehör verschaffen.

Die weiß lackierte Frontplatte beherbergt die umfangreichen Schalt- und Regelmöglichkeiten des dreikanaligen Amps, die ich mir jetzt einmal genauer anschauen möchte. Los geht es an der linken Seite mit der Eingangsbuchse. Direkt daneben befindet sich der Clean-Kanal, der mit einer Dreibandklangregelung, bestehend aus Bass, Middle und Treble ausgestattet ist. Der Pre-Regler steuert die Eingangsempfindlichkeit des Kanals und mit Post lässt sich seine Lautstärke bestimmen. Zusätzlich ist ein schaltbarer Boost mit Tone- und Drive-Regler integriert. Dank des Boosts lässt sich dem cleanen Kanal ein klassischer Overdrive hinzuschalten.

Fotostrecke: 4 Bilder Nach dem Eingang geht es weiter zum Clean-Kanal, der mit einer Dreibandklangregelung, einem Pre-Regler und einem Boost daher kommt.

Rechts neben der Clean-Abteilung wartet ein Taster, der die Kanäle Clean, Crunch und Lead anwählt. Der jeweilige Kanal wird mit einer individuellen Kanal-LED angezeigt. Und hier zeigt sich für mich auch der einzige Kritikpunkt, den ich bisher finden kann, denn die LEDs sind schlicht zu hell. So hell, dass ein Ablesen von Reglerstellungen oder Beschriftungen nicht mehr möglich ist. Das ist leider keine Seltenheit und bei vielen Geräten habe ich mir ein kleines Poti gewünscht, mit dem man die Helligkeit individuell einstellen kann.
Es folgt die Gate-Sektion, die sich auf den Crunch- wie auch auf den Lead-Kanal aus-wirkt und in der modernen Metal- und Rock-Musik unverzichtbar ist. Hier besteht sie aus einem Taster und lediglich einem Threshold-Regler.

Es folgen die beiden Regler Tone und Level, ein Taster und eine LED, die zur Boost-Einheit gehören, die sich Crunch- und Lead-Kanal teilen. Auch den folgenden Dreiband-EQ nutzen beide Kanäle. Individuell regelbar sind Pre- und Post-Gain, die mit jeweils zwei Potis die Klangregelung links und rechts flankieren. Die Pre-Gain-Regler bestimmen den Zerrgehalt der Kanäle und die Post-Gain-Potis ihre Lautstärke.

Schließlich folgt die Master-Abteilung, zu der neben dem Master-Volume-Regler auch ein Presence- und ein Resonanz-Poti gehören. Diese stellen den Dämpfungsfaktor des Leistungsverstärkers ein, was nichts anderes bedeutet als die Fähigkeit des Amps, die Membranbewegung des Lautsprechers zu kontrollieren, nachdem das Signal verklungen ist. Laut Bedienungsanleitung reduziert ein höherer Dämpfungsfaktor die Schwingungen der Membran im jeweiligen Frequenzbereich schneller als ein niedriger Dämpfungsfaktor.
Je weiter die Regler aufgedreht werden, desto mehr nimmt der tatsächliche Dämpfungsfaktor ab. Das Resonanz-Poti greift bei den Bässen und die Präsenz-Funktion entsprechend bei den hohen Frequenzen. Ganz rechts auf dem Bedienfeld ist das klassische Standby/Power-Duo beheimatet, den aktiven Zustand zeigt eine große blaue Jewel-LED an.

Rückseite:
Auch die Rückseite kann mit einer ganzen Menge interessanter Features aufwarten. Los geht es ganz links mit der Kaltgerätebuchse. Das passende Kabel liegt natürlich im Lieferkarton bei. Der Amp lässt auch eine Leistungsreduzierung um die Hälfte zu, dafür steht ein Kippschalter bereit. Insgesamt zwei Boxen können angeschlossen werden, die entsprechende Impedanz wird mit einem Schieberegler angewählt.

Das Invective-Topteil stellt aber auch ein “Microphon Emulated Direct Interface“ (MSDI) bereit, eine Peavey-eigene Entwicklung, die den direkten Betrieb an einem Aufnahme-gerät, einem Mischpult oder ähnlichen ermöglicht und eine mikrofonierte Box emuliert. Zusätzliche Feinjustierungen lassen sich mit Tone- und Level-Poti vornehmen. Sollten Brummschleifen zwischen Amp und externen Geräten auftauchen, können diese mit dem Groundschalter eliminiert werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Rückseite ist mit einer ganzen Menge interessanter Features gespickt.

Der Invective 120 besitzt zudem einen Master Boost, der per Fußschalter aktiviert und mithilfe eines Reglers an der Rückseite eingestellt wird. Dieser Booster befindet sich im Signalweg hinter EQ und Einschleifwegen. Richtig gelesen, der Amp besitzt nicht einen, sondern tatsächlich zwei serielle Effekt-Einschleifwege! Die befinden sich hinter dem Master-Boost, aber vor dem Master Volume, sodass der Master Boost z.B. Hallfahnen nicht verstärken oder beschneiden kann.

Ein tolles Feature sind die beiden 9-Volt-DC-Anschlüsse, aus denen Effektpedale ihre Energie beziehen können, wobei jede der Buchsen bis zu 500 mA liefert. Fehlen noch die beiden MIDI-Anschlüsse in Form von 5-poligen Din-Buchsen. Der MIDI-IN/Footswitch dient zum Anschluss des mitgelieferten Fußschalters, er kann aber auch als MIDI-Eingang verwendet werden, um den Amp beispielsweise in ein MIDI-Setup einzubinden oder um mit einem MIDI-Fußschalter eines Fremdherstellers umschalten zu können. Die MIDI-OUT-Buchse dient zum Senden von MIDI-Befehlen einschließlich Programm-Changes und weiterer Reglerbefehle an externe MIDI Geräte oder zum Synchronisieren von zwei Amps.

Fußschalter:
Dem Fußboard wurde ein sechs Meter langes Kabel beigelegt, was für die meisten Bühnen oder Proberäume ausreichen sollte. Der ausgesprochen solide und passend zum Amp in Weiß lackierte Fußschalter beherbergt insgesamt zehn Fußschalter.
Der Amp lässt sich per Pedal entweder im Preset-Mode oder im Standard-Mode betreiben. Eine LED informiert darüber, in welchem von beiden man sich gerade befindet.
Ab Werk wird das Topteil mit neun Standard-Voreinstellungen geliefert, die nach Belieben modifiziert werden können. Wenn die PRESET MODE-Kontrollanzeige leuchtet, können die neun anderen Fußschalter verwendet werden, um die neun Voreinstellungen erneut aufzurufen. Jederzeit kann in den NORMAL-Modus gewechselt und Änderungen an den Einstellungen vorgenommen werden. Dies kann während eines Konzerts geschehen und nicht dauerhaft gespeichert werden, oder dazu dienen, eine Voreinstellung zu bearbeiten und in einer der neun Einstellungen zu speichern.

Fotostrecke: 3 Bilder Der ausgesprochen solide und passend zum Amp in weiß lackierte Fußschalter beherbergt insgesamt zehn Fußschalter.

Die pro Kanal zugewiesenen Boosts lassen sich hier ein- und abschalten, das gilt auch für die beiden Effekt-Einschleifwege, das Gate und, wie bereits erwähnt, den Master Boost.
Die ausführlich geschriebene Bedienungsanleitung ist auch auf der Herstellerwebsite zu finden und ich empfehle für tiefergehende Informationen einen Blick hinein, da dies sonst den Rahmen dieses Tests sprengen würde.
Peavey bietet übrigens eine passende 2×12“ Box an, die mit einem Vintage 30 und einem Creamback G12-H75 bestückt ist. Diese steht aber für unseren heutigen Test nicht zur Verfügung, womit wir auch schon im Praxisteil angelangt wären.

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Praxis

Ich verbinde den Invective 120 Amp mit meiner 2×12“ Box, die mit zwei Vintage 30 Speakern bestückt ist und nehme sie mit einem SM57 ganz klassisch ab. Das Mikrofonsignal führe ich in einen Telefunken-Preamp und von dort direkt in ein AVID HD i/o Interface, das Ganze natürlich, ohne den Klang weiter zu bearbeiten. Los geht es mit dem cleanen Kanal des Amps und einer Tom Anderson Drop Top mit HSS-Bestückung. Alle Regler des Amps zeigen auf 12 Uhr und ich spiele erst ein paar Akkorde und anschließend eine Picking-Figur.

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Clean-Kanal: Alle Regler auf 12 Uhr – Akkorde Clean-Kanal: Alle Regler auf 12 Uhr – Picking

Der Amp zeigt sich erstaunlicherweise etwas belegt in den Höhen und liefert einen bauchigen Cleansound. Die Attacks treten aber bei härteren Anschläge schön in den Vordergrund. Der Bassbereich zeigt sich recht mächtig, für meinen Geschmack vielleicht ein Hauch zu viel, aber dafür steht ja die Klangregelung bereit.
Für das folgende Beispiel greife ich zu meiner Telecaster, verändere dabei aber nichts an den Einstellungen am Amp.

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Clean-Kanal: Alle Regler auf 12 Uhr – Telecaster

Die Klangcharakteristik der Telecaster ist deutlich herauszuhören und der Amp liefert einen punchigen, ausgewogenen und fast schon Vintage-anmutenden Cleansound. Das überrascht mich ein wenig, denn der cleane Kanal der Vorbilder dieses Amps, des 5150 bzw. 6505, gehörte sicherlich nicht zu deren Stärke. Das ist hier ganz anders, er zeigt sich je nach angeschlossener Gitarre wandlungsfähig. Zudem präsentiert er sich ausgesprochen übersteuerungsfest, selbst bei ganz aufgedrehtem Pre-Regler lässt er sich nicht zu Verzerrungen verleiten.
Ich aktiviere nun den Boost und behalte die Telecaster bei.

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Clean-Kanal: Alle Regler auf 12 Uhr – Boost – Telecaster

Die Gain-Stufe liefert einen kehligen, stark britisch eingefärbten Sound mit Fokus auf den Mitten. Er ist in den Höhen etwas zurückhaltend, was aber eine willkommene Option zu den Zerrkanälen darstellt.
Da die Boost-Stufe auch einen Gain- und einen Tone-Regler besitzt, drehe ich beide jetzt auf 15 Uhr und greife zur Music Man Reflex.

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Clean-Kanal: Gain u. Tone 15 – Music Man Reflex

Wie erwartet, verdichtet sich das Signal aufgrund der höheren Gain-Reglerstellung, dafür kann ich keinen signifikanten Unterschied bei erhöhter Tone-Regler-Stellung heraushören.
Soweit der cleane Kanal, ich schalte nun in den Crunch-Channel, bei dem ebenfalls alle Regler in der Mittelposition stehen. Als Gitarre kommt wieder die Music Man zum Einsatz.

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Crunch-Kanal: Alle Regler 12 Uhr

Dieser Kanal geht erheblich bissiger ans Werk und besitzt so ein erhöhtes Durchsetzungsvermögen. Der Sound hat zudem genügend Punch und zeigt sich von seiner knochigen Seite.
Was passiert, wenn der Gain-Regler in unterschiedlichen Positionen steht, zeigt das nächste Beispiel. Hierzu drehe ich ihn von 9 Uhr auf 12 Uhr, 15 Uhr und abschließend in die Maximalstellung.

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Crunch-Kanal: Gain Check – 9, 12, 15, Max., Music Man Reflex

Das Poti zeigt sich recht feinfühlig und ermöglicht bis zur 15-Uhr-Stellung unterschiedlichste Gain-Nuance. Ab 15 Uhr gibt es dann das volle Brett mit langem Sustain und trotz der hohen Zerrdichte klar dargestellten Attacks.
Ich wiederhole den Vorgang, greife nun aber zu einer Cyan-Hellcaster-Baritongitarre.

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Crunch-Kanal: Gain Check – 9, 12, 15, Max., Cyan Hellcaster

Mit der auf H gestimmten Gitarre versteht sich der Amp bestens und liefert einen modernen Crunch- und High-Gain-Sound. In den tiefen Frequenzen zeigt er sich auffallend aufgeräumt, was den Bassisten in der Band sicherlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte.
Wie der cleane Kanal besitzt auch der Crunch-Kanal einen Boost, den ich im folgenden Beispiel aktiviere und erst auf 9 Uhr und dann auf 15 Uhr positioniere. Der Gain-Regler zeigt dabei auf 15 Uhr. Ich verwende für das Beispiel wieder die Hellcaster.

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Crunch-Kanal: Boost Check – 9 Uhr / 15 Uhr – Cyan Hellcaster
Klanglich zeigt sich der Amp ausgesprochen flexibel, unser Tester würde ihn aber der Kategorie “Modern“ zuordnen.
Klanglich zeigt sich der Amp ausgesprochen flexibel, unser Tester würde ihn aber der Kategorie “Modern“ zuordnen.

Mit dem Boost wird der Kanal zusätzlich angepustet und entsprechend verdichtet sich auch der Sound. Für das Solo zwischendurch sicherlich eine gute Option.
Es wird Zeit für den Lead-Kanal. Wieder kommt die Cyan zum Einsatz, diesmal stimme ich die tiefe H Saite jedoch auf A herunter und drehe den Gain-Regler von 9 auf 12 hin zu 15 Uhr und zum Schluss in die Maximalstellung.

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Lead-Kanal: Gain-Check 9/12/15/ Max, Cyan Hellcaster

An Gain mangelt es hier ganz sicher nicht! Es ist wirklich sehr beeindruckend, was der Amp abliefert. Für die meisten Anwendungen im härter rockenden Segment sollte er den richtigen Zerr liefern.
Für das nächste Audiobeispiel verwende ich eine Les Paul und aktiviere den Boost. Auch hier drehe ich ihn erst auf 9 Uhr, anschließend auf 15 Uhr. Der Gain-Regler zeigt in die Mittelposition.

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Lead-Kanal: Boost aktiv, 9 Uhr / 15 Uhr, Les Paul

Trotz des massiven Gain-Schubs bleibt der Klang klar strukturiert, beim Pumpen auf den tiefen Saiten wird der Klang jedoch breiter. Die Anschläge bleiben bei dem Mehr an Gain aber unangetastet.
Was das Noise-Gate bewirkt, zeigt das nächste Beispiel. Hier stehen Gain- und Boost-Regler auf 15 Uhr, zuerst ohne Gate, im zweiten Durchgang aktiviere ich dann das Gate. Der Regler steht auf ca. 9 Uhr.

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Lead-Kanal: Gain u. Boost 15 Uhr, Noise Gate Off / On

Das Gate verrichtet seine Arbeit weitestgehend unauffällig und schon bei dem geringen Reglerwert wird das Signal von störenden Nebengeräuschen befreit. Höhere Reglerstellungen können das Signal anschneiden, was in manchen Situationen sicherlich auch gewünscht ist.
Die nächsten beiden Beispiele befassen sich mit Presence- und Resonance-Regler. Dazu bleibe ich im Lead-Kanal und belasse alle Regler auf 12 Uhr.
Im ersten Durchgang steht der jeweilige Regler auf 9 Uhr, im zweiten dann auf 15 Uhr.
Wieder kommt die Les Paul zum Einsatz.

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Lead-Kanal: Alle Regler auf 12 Uhr, Presence u. Resonace 9 Uhr Lead-Kanal: Alle Regler auf 12 Uhr, Presence u. Resonace 15 Uhr

Auch diese Potis greifen teils drastisch in den Klang ein, ohne sich dabei in den Vordergrund zu stellen. Gerade der Resonance-Regler pumpt den Sound in den unteren Frequenzbändern mächtig auf.
Ich bin gespannt, wie sich der frequenzkorrigierte Ausgang auf der Rückseite des Verstärkers im Klang zeigt. Dazu führe ich das Signal in einen weiteren Telefunken-Preamp und vergleiche ihn mit dem abgenommenen Signal. Erst ist das mikrofonierte Beispiel zu hören, anschließend das frequenzkorrigierte Line-Signal.

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Sound per Mikrofonabnahme Sound über frequenzkorrigierten Ausgang

Diese Frequenzkorrektur gehört ganz sicher zu den Besten, die ich bisher aus einem Verstärker gehört habe. Der Sound wird sehr natürlich dargestellt und spielt sich auch entsprechend. Natürlich ist bei dem mikrofonierten Ton mehr Raumanteil zu hören, was den Klang etwas plastischer macht, aber grundsätzlich ist das wirklich sehr beeindruckend, was Peavey da entwickelt hat.
Bevor es zum Ende geht, möchte ich herausfinden, wie sich die Leistungshalbierung im Klang niederschlägt. Erst ist der Amp mit voller Leistung, dann mit der halben zu hören.

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Amp mit voller Leistung Amp mit halbierter Leistung

Wie erwartet wird der Klang mit der Reduzierung komprimierter und dicker, ohne zeigt er sich offener und leicht spritziger im Antritt. Allerdings sind die Unterschiede für meinen Geschmack eher spür- als hörbar.

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Fazit

Das Peavey Invective 120 Head entstand in Zusammenarbeit mit Misha Mansoor und zeigt sich als Rundum-Lösung für den modernen Gitarristen. Aus drei Kanälen plus jeweils einer eigenen Boost-Stufe wird quasi ein sechskanaliger Amp, der zudem mit zwei Effekteinschleifwegen und einem Master-Boost ausgestattet ist. Dank des mitgelieferten Fußschalters lassen sich sämtliche Funktionen in zwei unterschiedlichen Modes abspeichern, abrufen und während des Spiels auch individuell an- und ausschalten. Klanglich zeigt sich der Amp ausgesprochen flexibel, ich würde ihn aber der Kategorie “Modern” zuweisen. Bis auf die viel zu hellen LEDs ein wirklich toller Amp für einen verhältnismäßig moderaten Preis und somit dringend zum Antesten empfohlen!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • durchdachtes Konzept
  • moderne Sounds
  • sehr gute Lautsprechersimulation
  • funktionelles Fußboard
  • Leistungshalbierung
  • wirkungsvoller Gate-Schaltkreis
  • zwei 9V-Ausgänge für Pedale
  • zwei Effekt-Einschleifwege
Contra
  • keins
Artikelbild
Peavey Invective 120 Head Test
Für 1.730,00€ bei
Das Peavey Invective 120 Head punktet mit einem durchdachten Konzept, modernen Sounds und tadelloser Verarbeitung.
Das Peavey Invective 120 Head punktet mit einem durchdachten Konzept, modernen Sounds und tadelloser Verarbeitung.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Peavey
  • Bezeichnung: Invective 120 Head
  • Typ: Vollröhrentopteil für E-Gitarre
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 120 Watt
  • Kanäle: 3
  • Effekt-Einschleifweg: zwei
  • Frequenzkorrigierter Ausgang: Ja
  • Röhrenbestückung Preamp: 6 x 12AX7A/ECC83
  • Röhrenbestückung Endstufe: 4 x 6L6GC (ersatzweise EL34, 6550, KT66, KT88 und 6CA7)
  • Besonderheiten: MIDI, 2 x 9V DC 500 mA Stromversorgung für Pedale, 10-Tasten Fußschalter, Noise Gate
  • Abmessungen: 678 mm x 300 mm x 254 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 21,9 kg
  • Ladenpreis: 1777,00 Euro (November 2018)
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