Parker Nitefly Test

Details

Der Korpus
Von Vintageliebhabern wegen seines luftigen und singenden Tons geschätzt, kommt auch hier Erle zum Einsatz, eine weitere Parallele zur Stratocaster. Dank der parkertypischen Ergonomie schmiegt sich das Instrument bestens an. Der Korpus ist deckend lackiert, eine Maserung ist nicht zu erkennen. Da eine schöne Maserung letztendlichen mit dem Klang eines Instrumentes recht wenig bis nichts zu tun hat, sollte man sich grundsätzlich bei der Auswahl einer gut klingenden und vor allem gut schwingenden Gitarre nicht von Äußerlichkeiten blenden lassen. Aber weiter im Test. Die Polyesterlackschicht wurde im Rotationsverfahren aufgetragen, wodurch sich das Finish vorbildlich präsentiert. Das Vibrato bietet eine hohe Stimmstabilität, ist freischwebend eingestellt und lässt sich butterweich bedienen. Das System ist kugelgelagert und kann rückseitig mittels eines beigelegten Inbusschlüssels justiert werden. Von hinten zugänglich ist auch die Federkammer, in der ähnlich wie bei der Strat die Saiten unter Spannung gehalten werden.

Der Hals
Der Hals ist tief im Korpus eingelassen, wobei der Hals-Korpusübergang angenehm weich gestaltet wurde und die Korpusfräsung konvex den Rundungen des Halses folgt. Vier versetzt eingelassene Konterschrauben garantieren festen Halt. Dass diese Konstruktion äußerste Perfektion verlangt und ein Höchstmaß handwerklichen Könnens voraussetzt, versteht sich von selbst. Parker-spezifisch und mit einem Carbon/Glasfieber-Gemisch verstärkt kommt Ahorn als Grundmaterial für den Hals zum Einsatz. Das Griffbrett besteht aus Carbon, das in seinen Klangeigenschaften an Ahorn erinnern. Carbonhälse kennt der eine oder andere sicher noch von Headlessgitarren wie Steinberger und von Bässen des Edelbassherstellers Status. Der Vorteil von Carbon ist sein ausgewogener und gleichmäßiger Klang, der auf dem Hals keine toten Punkte aufweist. Der eine mag es, für den anderen ist der Klang von Carbonhälsen eher statisch und leblos. Der Materialmix aus Holz und Carbon vereint nun die Vorteile beider Baustoffe; schließlich macht der Hals etwa 70% des Klanges einer Gitarre aus. Als weiterer Vorteil erweist sich, dass sich das extrem widerstandsfähige Carbongriffbrett nicht abnutzt. Auch die Reinigung gestaltet sich einfach, denn Schmutz und Schweißreste können sich nicht hineinfressen. Die 22 gehärteten und perfekt abgerichteten Jumbobünde sorgen gleichermaßen für eine saubere Intonation und eine lange Lebensdauer. Der Sattel ist aus einem Graphitgemisch hergestellt und garantiert einen reibungslosen Saitendurchlauf. Der Zugang zum Stahlstab findet sich auf der Korpusseite und ist ähnlich wie bei den Instrumenten von Musicman von oben offen zugänglich.

Elektronik
Die Pickupbestückung entspricht der Stratocaster-Schaltung, allerdings mit einem splittbaren Humbucker in der Stegposition. Aktiviert werden dir Pickups in bekannter Manier mit einem klassischen Fünf-Wege-Schalter. Um Nebengeräusche durch Einstreuungen zu eliminieren, ist der mittlere Singlecoil reverse gewickelt. Will man den Steghumbucker in den Singlecoilmodus versetzen, muss das mittlere Poti herausgezogen werden. Dann brummt es zwar naturgemäß mehr, aber wer den typischen Singlecoilsound liebt, nimmt das in Kauf. Die Nitefly hat drei Potis, von denen einer für die Gesamtlautstärke zuständig ist, während die beiden verbleibenden als Tonregler für den Steg- und den mittleren Pickup fungieren. 

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.