Orange Crush Bass 50 Glenn Hughes Signature LTD Test

Orange hat mit der Crush-Serie schon seit 20 Jahren erschwingliche Basscombos im Programm, die sich großer Beliebtheit erfreuen und daher für die britische Company zu einem dauerhaften Erfolg avancierten. Es versteht sich daher von selbst, dass Orange auf diesem Gebiet ausgiebige Modellpflege betreibt und die kultigen Würfel in regelmäßigen Abständen mit neuen Features ausstattet. Für dieses Jahr hat sich Orange allerdings etwas ganz Besonderes ausgedacht: Die legendäre Ampschmiede präsentierte im Frühsommer nämlich einen neuen Signature-Basscombo für keinen Geringeren als den ehemaligen Deep-Purple-Bassisten und -Sänger Glenn Hughes. Der limitierte Signature-Basscombo basiert auf dem bereits bekannten 50 Watt starken Crush Bass 50, kommt allerdings mit einem schicken Vinyl-Überzug in einer schicken Violett-Fargebung! Was der Combo von Orange außer seiner extrem coolen Optik zu bieten hat, finden wir in diesem Test heraus!

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Details

Beim Crush Bass 50 handelt es sich um das mittlere Modell der Crush-Serie mit einer Leistung von 50 Watt und einer 12″-Lautsprecher-Ausstattung. Der schicke Combo eignet sich aufgrund dieser Spezifikationen offensichtlich also zum Üben in den eigenen vier Wänden und für eher dezentere Gigs in kleinen akustischen Besetzungen.
Die Technik im Basscombo ist komplett analog aufgebaut, weshalb der Crush Bass 50 auch nicht zu den leichtesten Exemplaren seiner Gattung zählt: Er bringt immerhin knappe 15kg auf die Waage. Die Konstruktion wirkt aber dementsprechend auch äußerst robust und langlebig – an der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen!

Fotostrecke: 5 Bilder Deep-Purple-Bassist und -Sänger Glenn Hughes hat sich mit dem Orange Crush Bass 50 Glenn Hughes Signature LTD…

Für einen sicheren Stand sorgen Gummifüße am Boden, die Ecken werden mit Metallkappen vor Remplern geschützt, und zum Transport gibt es einen stabilen Koffergriff auf der Oberseite. Als Frontgrill kommt ein mit Kunstoffgewebe bespannter Holzrahmen zu Einsatz, der lediglich mit Klettband befestigt ist und bei Bedarf abgenommen werden kann. Hierbei wird die Sicht auf den 12-Zöller des Basscombos frei.
Für die coole und einzigartige Optik bei der Glenn-Hughes-Version des Crush-Combos sorgen ein strapazierfähiger violetter Vinylüberzug mit Gewebeoptik und ein ovales Signature-Emblem auf der Oberseite.
Der limitierte Signature-Combo sieht allerdings nicht nur klasse aus, sondern hat auch unter Haube einiges zu bieten. Das Herz des Crush Bass 50, der 50 Watt starke analoge Transistorverstärker, wurde rückseitig in das Gehäuse eingebaut, sodass alle Regler bequem von oben zugänglich sind. Typisch für Orange herrscht auf dem Bedien-Panel strikter “Linksverkehr” – alle Elemente wurden also auch hier wieder einmal entgegengesetzt zur sonst üblichen Reihenfolge angeordnet.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente sind über die Oberseite erreichbar und überschaubar angeordnet.

Ganz links parkt die Eingangssektion mit einer Klinkenbuchse sowie einem PAD-Schalter, der das starke Signal von aktiven Bässen bei Bedarf um 6dB absenken kann. Darauf folgen zwei Regler mit den Bezeichnungen “Gain” und “Blend”, welche für die Klangformung eine entscheidende Rolle spielen. Mit dem Gain-Regler kontrolliert man den Verzerrungsgrad der oberen Frequenzen, und mit dem Blendregler entscheidet man, wie viel vom verzerrtem Signal dem sauberen Signal beigemischt werden soll. Beide Regler arbeiten also direkt und eng zusammen und erlauben eine sehr gezielte Kontrolle der Overdrive-Sounds.
Mittig auf dem Bedien-Panel sitzt ein flexibler Equalizer, der sich aus einem Bassregler (15dB cut/boost), einem Höhenregler (20dB cut/boost) und einer semi-parametrischen Mittensektion zusammensetzt. Der “Freq”-Regler der Mittensektion hält eine große Bandbreite parat, die vom Tiefmittenbereich bei 300Hz bis in den Hochmittenbereich bei 2,7kHz hinaufreicht und stufenlos geregelt werden kann. Der gewählte Frequenzbereich wird anschließend mit dem “Middle”-Regler wahlweise angehoben oder abgesenkt (15dB cut/boost).

Auf der linken Seite des Bedien-Panels hat Orange schließlich den Volume-Regler für die Endlautstärke und einige Anschlussmöglichkeiten positioniert. So kann an einen Miniklinken-Eingang eine externe Audioquelle angeschlossen werden, und der Kopfhörer zum stillen Üben wird in den daneben sitzenden Klinkenausgang gesteckt.
Auf dem Kopfhörerausgang liegt übrigens zudem eine Boxensimulation, die dafür Sorge trägt, dass der Sound nicht so direkt und trocken auf die Ohren kommt – wunderbar! Auf der Rückseite des Verstärkerteils finden wir schließlich noch den Effektweg mit den üblichen Send- und Return-Klinkenbuchsen und eine weitere Klinkenbuchse zum Anschluss eines optional erhältlichen Fußschalters (Orange FS-1), mit dem der Blend-Regler aktiviert oder deaktiviert werden kann.

Fotostrecke: 4 Bilder Die geschlossene Rückseite ist überschaubar und zeigt links Hersteller- und Modellbezeichnung.

Damit ist allerdings in Sachen Ausstattung aber immer noch nicht Schluss, denn der Signature-Basscombo von Orange hat noch ein weiteres praktisches Feature an Bord, das in den letzten Jahren bei Combo-Verstärkern immer öfter zu finden ist: Richtig, ich meine das integrierte Stimmgerät. Beim chromatischen Tuner des Crush-Kombos repräsentieren sieben LEDs die Töne C, D, E, F, G, A, B, und eine zusätzliche grüne “#”-LED signalisiert die chromatischen Töne.Rechts daneben sitzen drei weitere LEDs für die Anzeige der korrekten Stimmung – wenn die mittlere “OK”-LED leuchtet, passt die Stimmung. Das Stimmgerät kann mithilfe des “Tuner”-Switches einfach aktiviert oder deaktiviert werden. Der Lautsprecher wird bei Aktivierung des Stimmgeräts allerdings leider nicht stummgeschaltet.

Praxis

Zur Verbesserung der Tiefbass-Wiedergabe wurde der Crush Bass 50 auf der Rückseite mit einem Bassreflex-Kanal ausgestattet. Das Klangverhalten hängt also nicht zuletzt auch davon ab, ob man den kompakten Combo in der Ecke, an einer Wand, oder frei im Raum platziert. Ungeachtet dessen produziert der Übecombo allerdings per se einen sehr angenehmen, runden und vollen Sound, mit dem das Üben richtig Spaß macht.
Der Zwölfzöller sorgt dabei für eine leichte Tiefmittenbetonung, die dem Sound eine ordentliche Portion Punch verleiht. Abwechslung stellt die erfreulich flexible Klangregelung bereit – hier möchte ich besonders das semiparametrische Mittenband hervorheben. Mit dem überaus potenten Klangwerkzeug lässt sich nämlich ein extrem breiter Frequenzbereich (300Hz bis 2,7kHz) bearbeiten, und der Zwölfzöller setzt die Anpassungen wirklich sehr gut um.
Durch den Raumklang oder den Bass bedingte unerwünschte Frequenzen sind mit dem EQ im Handumdrehen aufgespürt und eliminiert. Zudem bietet der Equalizer jede Menge Möglichkeiten, den Charakter des Sounds zu formen – mehr Durchsetzungskraft und Biss, Hifi-mäßigere Scoop-Sounds oder Vintage-artigere Klänge lassen sich hier wirklich problemlos umsetzen. Klasse, dass Orange den preigünstigen Combo mit einem derart flexiblen EQ ausgestattet hat – meine Daumen gehen alleine dafür stramm nach oben!

Unter der Haube werkelt solide Analogtechnik, die für tolle Sounds in vielfältigen Variationen sorgt.
Der Orange Crush Bass 50 Glenn Hughes Signature ist flexibel und kompakt und vor allem für kleinere Gigs und Übe-Sessions geeignet.

Ein weiteres Highlight folgt auf dem Fuße mit dem Blend-Regler, der in der Eingangssektion des Combos sitzt und die klangliche Bandbreite enorm erweitert. Die mittels Gain-Regler eingestellte Verzerrung kann mit dem Blendregler beliebig stark dem cleanen Sound beigemischt werden – jeder wird sich vorstellen können, dass im Zusammenspiel der beiden Regler schier unendlich viele Overdrive-Variationen möglich sind. Mit etwas Feingefühl und dem richtigen Setting kann man den Basssound beispielsweise für Begleitsounds nur subtil anrauhen, und selbst bei stark verzerrten Overdrive-Orgien behält man mithilfe des Blend-Regler stets die Kontrolle über Durchsetzungskraft und Tiefbassbereich.
Die Verzerrung wirkt übrigens ohnehin hauptsächlich auf die oberen Bereiche des Signals, so dass der Sound selbst mit weit aufgedrehtem Gain-Regler noch relativ differenziert bleibt. Die Umsetzung ist wirklich gelungen – die analogen Drive-Sounds klingen allesamt ausgesprochen organisch und sind eine enorme Bereicherungen für den Combo. Und: Auch auf dem Kopfhörer funktionieren die Overdrive-Sounds erfreulicherweise sehr gut, denn durch die integrierte Boxensimulation wirkt der Sound auf eine natürliche Art räumlich und präsent, sodass auch lange Übe-Sessions mit dem Kopfhörer richtig Spaß machen und die Ohren nicht zu stark belasten.
Die Lautstärke, die der 50 Watt starke Glenn Hughes Signature-Combo produziert, reicht auf jeden Fall für die vorgesehenen Einsatzbereiche wie Übungseinheiten zu Hause oder dezentere Sessions im Proberaum. Für einen Gig mit einem mittellaut spielenden Schlagzeuger ist er allerdings dann doch etwas zu schwach motorisiert. Zum Schutz des Lautsprechers greift bei höheren Lautstärken dann auch ein Limiter oder Kompressor hörbar in das Klanggeschehen ein.

Mithilfe der anschließenden Audio-Samples könnt ihr euch einen ersten Eindruck vom Sound verschaffen. Für die Aufnahmen habe ich einfach den Raumklang mit einem Mikrofon eingefangen.

Audio Samples
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Flat-Einstellung Bass-Boost, Mid-Cut bei 800Hz, Treble-Boost Mid-Boost, Treble-Cut Mid-Boost, Medium Drive More Drive, Bass-Boost, Mid-Boost Slightly Driven, Treble-Cut

Fazit

Der Orange Crush Bass 50 Glenn Hughes Signature ist der wahrscheinlich coolste Übe-Basscombo, den man derzeit in den Geschäften finden kann! Das einzigartige Design ist allerdings nicht der alleinige Grund für meine Aussage: Unter der Haube werkelt nämlich solide Analogtechnik, die für tolle Sounds in vielfältigen Variationen sorgt. Besonders hervorheben möchte ich die absolut überzeugenden Overdrive-Sounds, die mit der Bi-Amp-mäßigen Bedienung sehr gezielt geformt werden können und niemals aufdringlich oder harsch klingen. Angesichts der tadellosen Material- und Verarbeitungsqualität geht der Preis von aktuell knapp über 300,- Euro meines Erachtens zudem vollkommen in Ordnung. Jeder Tieftöner, der einen flexiblen und kompakten Basscombo zum Üben oder für kleine Akustikgigs sucht, sollte dieses schicke Teilchen auf jeden Fall ausgiebig anchecken!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • einzigartige, coole Optik
  • angenehm-runder Allroundsound
  • flexibler EQ
  • tolle Overdrive-Sounds
  • solide Konstruktion, tadellose Verarbeitung
  • chromatischer Tuner
Contra
  • Stimmgerät ohne Mute-Funktion
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Orange Crush Bass 50 Glenn Hughes Signature LTD Test
Für 299,00€ bei
Der Orange Crush Bass 50 Glenn Hughes Signature ist flexibel und kompakt und vor allem für kleinere Gigs und Übe-Sessions geeignet.
Der Orange Crush Bass 50 Glenn Hughes Signature ist flexibel und kompakt und vor allem für kleinere Gigs und Übe-Sessions geeignet.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Orange
  • Modell: Crush Bass 50 Glenn Hughes Signature LTD
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 50 Watt
  • Lautsprecher: 12 Zoll
  • Anschlüsse: Input (Pad -6dB), AUX-In, Phones, Netz, Effect Send/Return, Foot-Switch
  • Regler/Schalter: Gain, Blend, Bass, Middle, Freq, Treble, Volume, PAD, Tuner,
  • Tuner: chromatisch, zuschaltbar
  • Maße: 43 × 48.5 × 27.5cm
  • Gewicht: 14,45kg
  • Preis: 319,- Euro (Ladenpreis im August 2021)
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