Der Berliner KitKat Club ist durch ausschweifende Nächte und Sexpositivity bekannt. Nun berichtet eine Frau, in dem Club von einem Mann vergewaltigt worden zu sein. Die Besucherin des Clubs hat einen anderen Besucher wegen übergriffigem Verhalten angezeigt und erzählte der Zeitung davon. Mitarbeitende des KitKats distanzieren sich von der Verantwortung für den Übergriff.

Der Club ist seit jeher bekannt für sex-positive Partys unter dem Motto „consentual culture“, also ein Raum, in dem sich freizügig und sexuell freigeistig ausgelebt werden kann, solange es einvernehmlich stattfindet. Awareness-Teams, die für die Aufrechterhaltung einer übergriffs- und diskriminierungsfreien Atmosphäre verantwortlich und seit einigen Jahren auf den meisten Konzerten, Festivals und in Clubs präsent sind, werden laut dem Bericht wohl nicht vom Club selbst gestellt und lediglich von einigen, aber nicht von allen Party-Veranstalter*innen im KitKat eingesetzt.
Die Betroffene berichtet, eine erfahrenere, ihr vorher unbekannte Clubgängerin habe sie bestärkt, mit Securitys zu sprechen und Anzeige zu erstatten. Den Securitys schien der mutmaßliche Täter sogar bekannt gewesen zu sein. Als sie einige Monate später in Kontakt mit anderen Mitarbeiter*innen des Clubs ins Gespräch kommt, habe sie jedoch vorrangig Zurückweisung erfahren. groove.de zitiert: „Ich frage mich, warum niemand Verantwortung übernimmt. Warum niemand etwas ändern will. Ein Awareness-Team hätte mir geholfen. Stattdessen spüre ich nur Abwehr und Ignoranz”
Laut groove.de seien im Oktober 2023 schon einmal Vorwürfe wegen sexuellen Übergriffigkeit und wegen des unzureichenden Awareness-Konzepts einiger Veranstalter vorgetragen worden. Zum aktuellen Artikel der taz gab es bisher keine Stellungnahme des Clubs.