Mooer Fog Bass Fuzz-Pedal Test

Praxis

Das Schöne an derart kleinen Effektgeräten ist, dass sie nicht viel Platz für unnötigen Firlefanz bieten. Die Regelmöglichkeiten beschränken sich lediglich auf das absolut Notwendige. Ich habe schon relativ spitze Finger, und die benötigt man auch, wenn man einigermaßen komfortabel an den Reglern schrauben möchte. Die kleinen Abmessungen fordern hier ganz klar ihren Tribut; Bedienkomfort bekommt man nicht unbedingt in Opulenz serviert. Dafür hat man aber wiederum ein Gerät vor sich, welches so platzsparend ist, dass man es schon fast übersehen könnte – wäre da nicht das auffällige Grün!
Wonach sucht man als Bassist, wenn man mit der Anschaffung eines Fuzz-Pedals liebäugelt? Viele wollen eine schlichte Erweiterung des Soundarsenals, mit der man auf Knopfdruck einen Röhrensound nachbilden kann. Das wäre eine absolut “klassische” Anwendung. Dann gibt es noch die Overdrive-Fans, die ihren Sound auf Abruf sehr aggressiv gestalten möchten. Sehr häufig sind auch diese Vertreter in dem Lager beheimatet, das sich an “heißen” Tubeamp-Sounds orientiert. Und dann gibt es noch – vollkommen gegensätzlich zu den Letztgenannten – das Areal der Soundtüftler, die einfach etwas “ganz anders” Klingendes suchen. Etwas, das zwar noch durchschimmern lässt, dass man es mit einem Basssound zu tun hat, was aber auch Parallelen mit Synthesizern oder etwas “zwischen den Welten” aufweist.

Die Company Mooer kommt aus China und hat ihren Firmensitz in der Stadt Shenzhen.
Die Company Mooer kommt aus China und hat ihren Firmensitz in der Stadt Shenzhen.

Das Mooer Fog Bass Fuzz-Pedal gehört für mich ganz klar zur letztgenannten Gattung. Der Verzerrgrad wirkt nämlich bereits bei der niedrigsten Einstellstufe schon sehr brutal. Ein durchschimmerndes Direktsignal lässt sich hier eigentlich nicht orten – es geht schlicht um pure, böse Verzerrung! Ich stelle fest, dass man mit passiven Bässen schon über alle Maße gut bedient wird. Aktive Bässe mit höherem Output muss man hingegen schon fast bewusst am Volume-Regler zurücknehmen, wenn man nicht bereits in der Nullstellung aller Regler des Fog ein wahres “Fuzz-Inferno” erleben möchte. Dieses Pedal klingt extrem!
Hören wir also einmal in ein paar Soundabstufungen rein, die der Fog zu bieten hat:

Audio Samples
0:00
Finger, P-Bass, Bypass Finger, P-Bass, alle Regler auf Null Finger, P-Bass, Fuzz: 90%, Squeeze: 0%, Tone: 0% Pick, P-Bass, Fuzz: 60%, Squeeze: 80%, Tone: 30%

Man kann deutlich hören, wie der Fuzz-Effekt schon in der ersten Stufe relativ stark zur Sache geht. Bis zu 50% des Regelweges des Fuzzreglers bemerke ich relativ wenig Veränderung im Sound, danach aber steigert sich der Fuzz-Ton noch einmal immens – sogar ohne den Squeeze- und Toneregler überhaupt mit einzubeziehen. Bringt man auch diese beiden Regler mit ins Spiel, so erhält man interessante Soundvariationen, wobei allerdings der Grundcharakter des Pedals immer gleich bleibt. Wer also nach einem sehr variablen Fuzz-Effekt sucht, mag sich hier eventuell in seinen Möglichkeiten etwas eingeschränkt fühlen. Wer hingegen genau diesen speziellen Sound sucht, der wird mit allen Stellungen der Regler sicherlich glücklich werden, denn der synthetisch geprägte Kernsound schimmert stets durch. Man kann auch klar von einem Signature-Sound sprechen: Einzigartig, alleinstehend, wenig variabel, aber definitiv eine tolle Erweiterung der Soundpalette!
Hier noch ein paar weitere Beispiele:

Audio Samples
0:00
Finger, P-Bass, Fuzz: 10%, Squeeze: 50%, Tone: 50% Finger, P-Bass, Fuzz: 90%, Squeeze: 30%, Tone: 100% Pick, P-Bass, Fuzz: 0%, Squeeze: 70%, Tone: 100%
Kommentieren
Profilbild von Knecht ruprecht

Knecht ruprecht sagt:

#1 - 02.05.2023 um 11:51 Uhr

0

Super klang(curtis mayfields"if theres a hell below"1970),aber die Bedienung wäre mit schwarzer statt gelber Beschriftung des gehäuses einfacher ,weil kontrastreicher gewesen.liesse sich bei der nächsten serie problemlos ändern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.