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Markbass Little Mark 800 15th Anniversary Test

Die italienische Verstärkerschmiede Markbass feiert dieses Jahr ihren 15. Jahrestag mit einer limitierten Sonderserie ihrer erfolgreichsten Topteile. Die “15th Anniversary”-Amps basieren technisch zwar auf den Standardmodellen und sind mit den gleichen Features ausgestattet, Markbass hat für ihre Jubiläums-Amps jedoch coole neue Frontplatten-Designs entworfen.

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Weil der kometenhafte Aufstieg von Markbass 2001 mit dem kompakten Leichtbau-Amp “Little Mark II” begann, haben wir uns für diesen bonedo-Test ein 15th Anniversary-Modell aus der beliebten Little-Mark-Serie ausgesucht. Auf dem Prüfstand steht ein brandneuer Markbass 15th Anniversary Little Mark 800, der mit satten 800 Watt Leistung und einer äußerst flexiblen EQ-Sektion gegen die große Konkurrenz im Micro-Top-Segment antritt.

Details

An der Bauform der Little-Mark-Tops hat sich über die Jahre nichts verändert, und so verfügt auch der Anniversary LM800 über die kompakten und transportfreundlichen Ausmaße von 27,6 x 25 x 8,3 cm. Das schwarze Metallgehäuse ist außerordentlich stabil aufgebaut und sämtliche Komponenten des in Indonesien gefertigten Amps wurden sorgfältig verarbeitet. Auf der Waage macht sich das leistungsstarke Top mit gerade mal 2,9 kg bemerkbar und verursacht damit wirklich keinen nennenswerten Transportaufwand.
Wie in der Einleitung bereits erwähnt, unterscheiden sich die Anniversary-Modelle lediglich hinsichtlich der Optik von den regulären Modellen. Mein Testkandidat aus der limitierten Serie besitzt eine Frontplatte aus Kunststoff, die das Markbass-typische schwarz-gelbe Design zwar aufnimmt, aber insgesamt etwas dezenter gestaltet ist als die knallige Front der Little-Mark-Standardmodelle. Außerdem prangt natürlich ein großer “Markbass 15th Anniversary”-Schriftzug auf dem neu designten Bedienfeld der limitierten Serie.

Fotostrecke: 2 Bilder Obwohl die Frontplatte leicht modifiziert wurde, ist die Herkunft des Topteils unverkennbar!

Das Regler-Set des Anniversary LM800 bietet genau die Features, die wir von den normalen Little-Mark Amps bereits kennen. Ganz links sitzen die Eingänge des Amps: eine Standardklinke und ein symmetrischer XLR-Eingang stehen für die Verbindung mit dem Bass zur Verfügung. Darauf folgen der Gain-Regler und eine Clip-LED zum Einpegeln des Eingangssignals. Mittig auf der Front finden wir die den Vierband-Equalizer mit Reglern für Bässe, Tiefmitten, Hochmitten und Höhen und selbstverständlich die beiden Markbass-typischen Filter VLE und VPF. Das Kürzel “VLE” steht für “Vintage Loudspeaker Emulation” – der entsprechende Regler senkt die Höhen ähnlich einer passiven Tonblende bei Bässen. “VPF” ist die Abkürzung für “Variable Pre-Shape Filter” – mit diesem Filter können die Mitten bei ca. 380 Hz für Hifi-mäßige Scoop-Sounds zunehmend ausgedünnt werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Frontseite liegt ganz links die Input-Sektion, …

Über dem VPF-Regler sitzt schließlich der Master-Regler für die Endlautstärke des 15th Anniversary LM800 und, rechts versetzt, ein Line-Out-Regler, mit dem die Lautstärke des XLR-Ausgangs justiert werden kann. Damit sind wir schon auf der Rückseite des Tops, wo wir den bereits erwähnten XLR-Ausgang (inklusive Pre/Post EQ- und Groundlift-Schalter ) und auch alle restlichen Anschlussmöglichkeiten finden. Zum Einschleifen von externen Effekten steht ein Loop mit den üblichen Send- und Return-Klinkenbuchsen zur Verfügung, eine weitere Klinke mit der Bezeichnung “Tuner-Out” dient zum Anschluss eines Stimmgerätes.

Zur Verbindung mit den Boxen wurde der Amp mit einer Klinkenbuchse und einer modernen Speakon/Klinke-Kombibuchse ausgestattet. Wer die volle Leistung von 800 Watt abzapfen will, sollte darauf achten, dass die Gesamtimpedanz der Boxenkombination 4 Ohm beträgt. An einer 8-Ohm-Box liefert die von Markbass entwickelte Class-D-Endstufe (MPT – Markbass Proprietary Technology) aber immer noch stattliche 500 Watt Leistung.

Fotostrecke: 3 Bilder Aufgeräumt geht es auf der Rückseite des Little Mark 800 zu.
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Praxis

Ich habe das limitierte Exemplar des LM800 während der Testphase mit verschiedenen 8-Ohm- und 4-Ohm-Boxenkombinationen verwendet und war von der Performance des kompakten Class-D-Heads immer begeistert. Sowohl die erreichbare Lautstärke als auch das Klangverhalten bei hohen Lautstärken kann sich wirklich sehen, oder besser gesagt, hören lassen – an einer potenten 4-Ohm-Boxenkombi mit der entsprechenden Membranfläche liefert der Amp ganz erstaunliche Lautstärken, die auch für große Bühnen entspannt ausreichen, und mit einer kompakten 8-Ohm-Box, etwa mit einem 12-Speaker bestückt, kann man immer noch kleinere Clubgigs bestreiten, ohne den Amp wirklich quälen zu müssen. Der Sound ist stets solide und sehr direkt – erst, wenn man die Endstufe an ihre Leistungsgrenze fährt, wird der Sound eine Spur dünner und undifferenzierter. Dies ist bei Class-D-Tops aber durchaus normal und ich finde die Performance der von Markbass entwickelten Endstufe insgesamt wirklich sehr überzeugend!

Aufgrund seiner ansprechenden Leistung und Performance kann leichte LM800 also wirklich absolut universell bei allen Arten von Gigs und Proben oder als Übe-Amp zu Hause eingesetzt werden. Mit einem Kopfhöranschluss und einer Aux-In-Buchse für MP3-Spieler wäre der Nutzwert des LM800 als Practice-Amp allerdings noch höher. Diese Ausstattung gehört bei Kompakt-Amps dieser Art mittlerweile eigentlich zum Standard – schade, dass Markbass beim LM800 darauf verzichtet hat!

15 Jahre alt und kein bisschen pubertierend: Markbass verfügt über ein stattliches und "erwachsenes" Produktsortiment!
15 Jahre alt und kein bisschen pubertierend: Markbass verfügt über ein stattliches und “erwachsenes” Produktsortiment!

Mindestens ebenso wichtig wie die Leistung eines Verstärkers ist aber natürlich sein Klang. Damit ihr euch ein Bild von den Soundmöglichkeiten des potenten Class-D-Tops machen könnt, habe ich wie immer einige Soundfiles mit dem direkten Signal aus dem symmetrischen Line-Out des LM800 aufgenommen.
Im ersten Clip hört ihr den LM800 mit neutraler EQ-Einstellung ohne Verwendung der beiden Filter VLE und VPF. Was man hört, klingt für mich typisch nach Markbass: der Amp gibt den Basssound sehr neutral und transparent wieder. Der kompakte Bassbereich klingt knackig und solide, ebenmäßige Mitten sorgen für eine hervorragende Durchsetzungskraft, und der präsente aber nicht zu aufdringliche Höhenbereich für die nötige Transparenz.

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Flat-Einstellung

Der Vierband-Equalizer der Little-Mark-Serie hat sich über viele Jahre bewährt und eignet sich für heftige Eingriffe in den Sound genauso wie für dezente Anpassungen an die Musik oder die bevorzugte Spieltechnik. Die Resultate sind bei sinnvoller Anwendung immer positiv und man kommt dank der praxisgerecht gewählten Einsatzfrequenzen der vier Bänder schnell ans Ziel. Für den nächsten Clip habe die beispielsweise die Bässe und die Tiefmitten dezent geboostet und mit dem Höhenregler das Top-End etwas abgemildert, um einen wärmeren und volleren Fingerstyle-Style aus dem LM800 zu locken. Das Ergebnis kann sich hören lassen, wie ich finde!

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Bass-, Tief- und Hochmittenboost, Treblecut

Ein Spezialität der meisten Markbass-Verstärker sind die beiden Filter VLE und VPF. Die Wirkung der Filter ist sehr effektiv und ich kenne einige Markbass-User, die ihren Sound tatsächlich nur mithilfe dieser zwei Regler anpassen und den Vierband-Equalizer in der Regel gar nicht benötigen. Harsch klingende Bässe lassen sich mit dem VLE-Filter gezielt milder justieren, und langweilige, flache Basssounds wirken mit einem Dreh am VPF sofort mächtiger und transparenter.

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VLE-Regler auf 11h VPF-Regler auf 11h

Für die vorangegangenen Beispiele habe ich nur jeweils einen der beiden Filter relativ dezent eingesetzt. Man sollte sich allerdings nicht davor scheuen, auch mal beherzt an beiden Reglern zu drehen, denn die Experimentierfreude an den Filtern wird mit coolen Sounds belohnt! Beim nächsten Clip standen beiden Filter auf ungefähr 2h – das Ergebnis ist ein mächtiger, synthieähnlicher Sound für Reggae, Dub oder Drum & Bass.

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VLE- und VPF-Regler auf 2h

Zum Abschluss wollte ich noch herausfinden, wie der LM800 meinen Fretless-Bass verstärkt. Für den warmen und vollen Sound habe ich lediglich den VLE-Filter auf 9h einjustiert, alle anderen EQ-Regler blieben in der Neutralstellung.

Audio Samples
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VLE-Regler auf 9h, Fretless-Bass
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Fazit

In ihrer Little-Mark-Serie hat Markbass seit jeher hervorragend klingende Basstops zu vernünftigen Preisen im Angebot. Der 15th Anniversary Little Mark 800 ist hier erwartungsgemäß keine Ausnahme. Der kompakt gebaute Class-D-Amp liefert exakt die hohen Lautstärken, die man bei einer Leistungsangabe von 800 Watt erwartet, besitzt einen potenten Equalizer inklusive der tollen Markbass-Filter an Board und gehört in seiner Leistungsklasse mit einem Straßenpreis von 699,- Euro definitiv zu den günstigeren Angeboten auf dem Markt. Wer einen universell einsetzbaren Kompakt-Amp mit ordentlich PS sucht und auf den aufgeräumten Markbass-Sound steht, kann beim limitierten LM800 mit der coolen “15th Anniversary”-Frontplatte also beruhigt zuschlagen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • solide Verarbeitung
  • geringes Gewicht
  • kompakte Bauform
  • tolle Soundqualität und klangliche Flexibilität
  • satte Endstufenleistung
  • gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra
  • keine AUX-IN- und Kopfhöreranschlüsse
  • keine Mute-Funktion
Artikelbild
Markbass Little Mark 800 15th Anniversary Test
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Dieser kraftvolle Amp bringt nur knapp unter 3 kg Gewicht auf die Waage.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Markbass
  • Modell: Little Mark 800 15th Anniversary
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Leistung: 800 W RMS @ 4 ohms / 500 W RMS @ 8 ohms
  • Anschlüsse: Input Klinke, Input XLR, Tuner-Out, XLR-Out (pre/post EQ, Groundlift), Speakon/Klinke Speaker-Out, Klinke Speaker-Out, Effekt Send und Return Klinken
  • Regler: Gain, Low (center frequency: 40 Hz; level: ±16 dB, Low Mid (center frequency: 360 Hz, level: ±16 dB), High Mid (center frequency: 800 Hz, level: ±16 dB), High (center frequency: 10 kHz, level: ±16 dB ), VPF (Variable Pre-shape Filter, center frequency 380 Hz ), VLE (Vintage Loudspeaker Emulator, frequency range 250 Hz-20 kHz), Master, Line Out
  • Sonstiges: Lüfterkühlung
  • Maße: 27,6 x 25 x 8,3 cm
  • Gewicht: 2,9 kg
  • Preis: 825,- Euro (UVP)
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