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Mapex Steel Snare Test

DETAILS
Grundsätzlich ist blanker Stahl ja keine zerklüftete Mondlandschaft, trotzdem ist es erwähnenswert, dass sich an der Snare kein einziger Verarbeitungsmangel entdecken lässt. Demzufolge spiegelt sich mein im Vergleich zur Snare-Oberfläche nicht ganz so makelloses Gebiss in selten erlebter Strahlkraft direkt neben dem Mapex Firmenlogo. Allerdings haben sich auch schon die ersten Abdrücke meiner Fettfinger auf der Oberfläche niedergelassen. Für diejenigen, die ihr Equipment sauber halten wollen, ist das schon mal eine echte Herausforderung. Aber noch glänzt die Snare auf der gesamten Breite, was vor allem dem Umstand zu verdanken ist, dass Mapex hier auf jegliche Verzierungen oder Extras verzichtet hat und sich gänzlich auf das wirklich Wesentliche konzentrierte: zehn Lugs, Strainer, Butt-End, Hoops, Gratung, Material.

Die 2,3 mm dicken „Mapex Power Hoops“ machen eine gute Figur und unterscheiden sich nicht von den auf preislich höher angesiedelten Trommeln verbauten Spannreifen. Die Schrauben sind mit jeweils einer Unterlegscheibe aus Plastik ausreichend gut bestückt und schrauben sich in gut gefettete Windungen der schlichten Blech-Böckchen.

Neben dem zentralen Beurteilungs-Kriterium Sound ist die Teppichabhebung – der Strainer – die wichtigste Mechanik an Bord einer jeden Schnarr-Trommel.Und weder Strainer noch Butt-End machen hier den Eindruck, als könne ihnen eine ruppige Rockerhand ernsthaft etwas anhaben. Alles ist aus Guss gefertigt und sinnvoll konstruiert. Natürlich laufen die berühmten Dunnett-Abhebungen gängiger 1000-Euro-Snares wesentlich leichter, aber im Bereich mittelklassiger Snares, die das Drei- bis Vierfache kosten, kann diese Abhebung auf jeden Fall mithalten. Zwischen den leicht und übersichtlich bedienbaren Snare-Bauteilen verläuft in der Werksausführung ein Teppich, den ich bewusst billig nenne, dazu aber später mehr.

Im Inneren des Kessels ist die Schweißnaht deutlich sichtbar, verläuft aber sauber und gerade von Kante zu Kante. An der Stelle der Fellauflage sieht es etwas anders aus: Die Naht ist dort nicht ganz glatt, mit dem Finger lässt sich eine feine Unebenheit ertasten, was sich aber – soviel kann ich vorweg nehmen – nicht auf Stimmbarkeit oder den Sound der Trommel auswirkt.

Desweiteren erkenne ich im Verlauf der Gratung eine hübsch gebogene 45°-Falz. An der Außenseite ist die Naht übrigens nicht zu sehen. Alle an der Außenseite angebrachten Bauteile wurden zweifach verschraubt, die Schrauben sind nicht durch Gummis vom Kessel isoliert, sondern nur mit kleinen Metallringen unterlegt. Das ist ein Indiz für günstige Snares, denn bei High-End-Snares wird der direkte Fellkontakt mittels Filz oder Gummi vermieden. Einzig das Luftloch ist an der Innenseite mit einem Gummi-Ring verschraubt. Zusammengehalten wird der 14″ x 6½” große Eimer durch zwei UT-Felle – das ist die Billig-Linie von Remo. Diese werden preisgünstig in China gefertigt – klingen aber leider auch recht preiswert. Ein Snarebett gibt es nicht, ist aber in diesem Fall auch nicht nötig. Warum? Lest den Praxis-Teil!

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