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Mackie SRM 550 Test

Die PA-Aktivbox SRM 550 ist eine brandneue Entwicklung aus dem Hause Mackie im Bereich der Klein-PA-Systeme. Durch ihre Gehäuseform ist die SRM 550 als PA/DJ-Box oder als Monitor-Wedge einsetzbar. Die Speaker werden von einem digitalen Amp mit 1600 Watt Spitzenleistung beliefert. Das robuste, professionelle Design wird durch M10-Flugpunkte und einen Stativflansch ergänzt.

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Und sie hat auch noch einen ganz besonderen Clou zu bieten, denn die Controller-Elektronik lässt sich per Knopfdruck auf verschiedene Einsatzszenarien umschalten. Ob eure 699 Euro (UVP) gut investiert sind, solltet ihr die Box auf eurem Wunschzettel haben, wird dieser Testbericht veranschaulichen.

Details

Die Mackie SRM 550 ist eine Fullrange PA-Box mit einer konvektionsgekühlten, integrierten Digitalendstufe, die mit 1600 Watt Peak und 800 Watt RMS in der oberen Leistungsklasse anzusiedeln ist. Hiervon verteilen sich jeweils 400 Watt RMS/800 Watt Peak auf den 12 Zoll Tieftöner und den 1,4 Zoll Titan-Hochtöner. Eine spezielle Schaltung sorgt für eine Phasenkorrektur der beiden Treiber zueinander. Die Boxen bestehen aus einem soliden, schwarzen Holzgehäuse mit Metall-Frontgitter, dessen Form die Aufstellung als Fullrange-/Satelliten-Cabinet oder Monitor-Wedge zulässt. Der Strukturlack scheint hochwertig und strapazierfähig zu sein. Der Abstrahlwinkel als Monitorbox beträgt 60 Grad. Als „normale“ Box aufgestellt, liegt die Dispersion bei 90 x 50 Grad. In das Gehäuse sind drei M10 Flugpunkte integriert, zwei davon auf der Oberseite und ein weiterer hinten. Dadurch lässt sich die Box aufhängen und nach unten neigen, was gerade für Festinstallationen äußerst praktisch ist. An beiden Seiten gibt es einen Tragegriff. Es wäre an dieser Stelle von Vorteil gewesen, ein Modell zu verwenden, in das man von oben und von der Seite vernünftig hineingreifen kann. Doch die verbauten Griffe funktionieren bedauerlicherweise nur adäquat, wenn sich die Box in der Waagerechten befindet. Auf der Rückseite befinden sich zwei XLR/Klinke-Inputs, von denen der XLR symmetrisch und der Klinkeneingang unsymmetrisch ausgelegt sind. Als Ergänzung für Consumer-Geräte mit Niedrigpegel ist noch ein Cinch-Eingang vorhanden. Die beiden XLR/Klinke-Inputs sind im Pegel von Line- bis Mic-Level regelbar. Jeweils eine LED spricht bei –20 dB an, der Gain liegt zwischen Off und +50 dB. Es sind somit also laute Line- als auch leise Mic-Signale zu verarbeiten. An der Rückseite ist ein symmetrischer XLR-Thru-Ausgang zugegen, der entweder das Signal von Input 1 (XLR/Klinke) oder einen Mix aus Input 1 und 2 (XLR/Klinke oder Cinch) weiterleitet. Die Box kann per Speaker-Mode-Taster in die Modi PA, DJ, Monitor oder Solo geschaltet werden. Jeder Modus Operandi greift anders in den Frequenzgang ein:
PA-Modus bedeutet Full-Range linear mit Fokus auf Klarheit im Stimmen-Mittenbereich.
Im DJ-Modus werden Bässe und Höhen angehoben.
Im Monitor-Betrieb wird ein Low- und High-Cut mit einer zusätzlichen Absenkung bei 2 kHz aktiviert, der eine höhere Endlautstärke bei niedrigerem Feedback-Verhalten bewirkt.
Der Solo-Modus ist laut Herstellerangaben ein Preset für Singer-Songwriter. Hier wird ein Low-Cut mit einem Boost der oberen Mitten und Höhen aktiv, um ein ähnliches Verhalten wie im Monitorbetrieb zu erreichen, allerdings mit verbessertem Durchsetzungsvermögen im Gesangsbereich. Diese Schaltung mit der Bezeichnung „High-Definition-Audio-Processing“ wurde von erfahrenen Entwicklern aus dem Hause EAW beigesteuert.
Als weiteres sinnvolles Feature gibt es einen Feedback-Destroyer – dieser arbeitet mit vier Bändern und einer Notch-Steilheit von 1/16 Oktave, um die gewünschten Frequenzen zu unterdrücken. Vier LEDs geben Auskunft über den Zustand der Schaltung. Die Aktivität des Limiters wird durch eine grüne LED angezeigt. Thermo-Schutzschaltungen für Amp und Netzteil runden die Betriebssicherheit ab. Als Letztes ist der ON/OFF-Schalter zu erwähnen, der die Beleuchtung des Logos auf der Frontseite der Box ein- oder ausschaltet.

Fotostrecke: 3 Bilder Ob aufrecht stehend …
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Praxis

Das System musste verschiedene Testzyklen durchlaufen. Wir hatten hierfür folgende Szenarien ausgewählt: den Einsatz als normale PA im Probenraum, als Monitor-Wedge auf der Bühne, als Beschallungsanlage für einen DJ und schließlich die Situation „Sänger mit Akustikgitarre“.
Im Proberaum machte die Box unter Verwendung des Presets PA einen guten Job. Wenn man als Band mit Schlagzeug und E-Gitarren arbeitet und Gesang und Keyboards über die Mackies schickt, sind hier auf jeden Fall genug Leistung und Schalldruck vorhanden. Alle Signale setzten sich vernünftig durch und konnten gegen die Gitarren-Amps und das Schlagzeug bestehen. Der Speaker ist in der Lage, dichte und komplexe Signale transparent wiederzugeben. Dadurch, dass das System sehr schnell zu sein scheint, macht der Bassbereich einen punchigen, aufgeräumten Eindruck und auch die Mitten klingen alles andere als verwaschen. Das ist sicherlich auf die gut gelungene Phasenkorrektur zwischen Tief- und Hochtöner zurückzuführen.
In der Bühnensituation wurden die Speaker so aufgestellt, wie es für ein Konzert üblich ist. Als Preset wurde wieder PA gewählt, wobei das System natürlich nur für ein sehr kleines Publikum verwendbar und aufgrund der Leistung unter Vorbehalt zu empfehlen ist. Es kommt dabei auch immer auf die Größe des Raumes an.
Als Monitor-Wedge (Preset Monitor) machte die SRM 550 einen guten Eindruck, denn sowohl Schalldruck als auch Klang konnten im Test überzeugen. Durch die Soundveränderung der Schaltung klingt der Monitor schlanker und im Höhenbereich deutlich matter. Er macht dadurch aber keinen schlechteren Job, denn einerseits ist eine schrille Monitorbox für die meisten Anwender wahrscheinlich nicht die erste Wahl und andererseits hatten alle Signale noch eine gute Präsenz. Auch die Stimmenverständlichkeit war in meinen Augen völlig in Ordnung. Für kleinere und mittlere Bühnengrößen ist die Box auf jeden Fall eine Empfehlung.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Tragegriff ist leider nur in eine Richtung zu benutzen.

Der Einsatz als DJ-PA mit dem Preset DJ funktioniert ebenfalls zufriedenstellend. Das Preset hat einen ähnlichen Charakter, als wenn man bei einem Hi-Fi-Verstärker den Loudness-Knopf drückt. Bässe und Höhen werden angehoben und das Signal klingt insgesamt fetter und brillanter. Natürlich sollte auch hier immer ein Augenmerk auf die Größe des Raumes und des Publikums gelegt werden. Besteht der Wunsch, eine höhere Lautstärke und mehr Klangvolumen zu erzielen, um beispielsweise ein größeres Publikum zu beschallen, ist es sicherlich eine gute Idee, einen zusätzlichen Sub mit einzubinden. Ohne Sub ist das System in meinen Augen eher für kleinere Szenarien prädestiniert.
Die Situation „Sänger mit Akustikgitarre“ hat uns im Preset Solo ebenfalls viel Freude bereitet. Die Stimme kommt sehr gut durch und die Gitarre klingt brillant, so wie man es sich wünscht. Das gute Verhalten bei obertonreichen Signalen, ob Stimmen, Gitarren oder Synthies, ist sicherlich nicht nur durch die hochwertigen Verstärker und Schaltungselektronik zu erklären, sondern hauptsächlich durch den exzellenten Titan-Hochtöner. Durch den trotz der Fequenzgangänderung ziemlich ausgewogenen Klang und der nicht zu vergessenen Rückkopplungsarmut sind auch hier einige Pluspunkte zu verteilen. Außerdem ist das System mit einem Lebendgewicht von 17 Kilogramm bei Maßen von 585 mm x 360 mm x 377 mm gut zu transportieren.
Mein Eindruck: Die integrierten Presets machen für die ihnen auf den Leib geschneiderten Anwendungen wirklich Sinn. Bei allen Situationen wurde selbstverständlich der Feedback-Destroyer ausprobiert. Und tatsächlich macht dieses Feature sowohl im Proberaum oder als Wedge und für den Alleinunterhalter mit Akustikgitarre durchaus Sinn. Der Destroyer wird einfach eingeschaltet und verwaltet sich dann selbst. Natürlich kann man nicht erwarten, dass grobe Mix- oder Aufstellungsfehler hundertprozentig ausgebügelt werden, aber er arbeitet in einem überschaubaren Rahmen und beugt gewissermaßen kleinen Frequenzaufschaukelungen vor. Dadurch lässt sich eine höhere Gesamtlautstärke erzielen. Was mir zudem sehr positiv auffiel, waren die Schutzschaltungen und der Limiter. Die Box ist so gut wie nicht kaputt zu bekommen. Die Elektronik regelt ab, wenn sich ein starkes Feedback aufschaukelt oder man die Box einfach viel zu laut fährt.

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Fazit

Das System Mackie SRM 550 ist perfekt geeignet für Bands in Proberäumen, Alleinunterhalter und kleinere DJ-Anwendungen. Eine Festinstallation in Bars oder kleineren Clubs ist ebenfalls denkbar. Der ausgewogene Klang mit seinem schnellen Ansprechverhalten und die gut arbeitenden Limiter und Schutzschaltungen runden das professionelle Design und Handling ab. Die Presets für Controller/EQ sind zweckdienlich und machen einem das Leben im Praxiseinsatz leichter. Der Feedback-Destroyer arbeitet in seinem überschaubaren Rahmen, für den er auch entwickelt wurde, vernünftig und verzeiht so manchen Fehler. Das robuste Holzgehäuse, die Tragegriffe und Flugpunkte sind ebenfalls willkommene Details. Für mich ist die SRM 550 ein rundum gelungenes Konzept für kleinere Anwendungen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Geringes Gewicht
  • Hohe Verstärkerleistung (1600 Watt)
  • Gut arbeitende Limiter und Schutzschaltungen
  • Ausgewogener Klang
Contra
  • Haltegriffe, die nur in eine Richtung funktionieren
Artikelbild
Mackie SRM 550 Test
Für 451,00€ bei
Mackie SRM 550 Aktiv PA-Box
Mackie SRM 550 Aktiv PA-Box
Technische Spezifikationen
  • Digitalendstufe: gesamt 1600 Watt Peak/800 Watt RMS
  • Konvektionskühlung der Endstufe
  • 12 Zoll Tieftöner (400 Watt RMS/800 Watt Peak)
  • 1,4 Zoll Titan Hochtöner (400 Watt RMS/800 Watt Peak)
  • Crossover Point bei 3 kHz
  • Abstrahlwinkel: 90 x 50 Grad
  • Monitorwinkel: 60 Grad
  • Maximaler Schalldruck: 132 dB
  • Frequenzgang (-3 dB): 55 Hz-17 kHz
  • Frequenzgang (-10 dB): 49 Hz-20 kHz
  • Input Kanal 1/2: Mic-Line 8 kOhm symmetrisch
  • Input Kanal 1/2: Klinke 1/4 Zoll 1 mOhm unsymmetrisch
  • Input Kanal 2: Chinch 25 kOhm unsymmetrisch
  • Thru-Output: XLR symmetrisch
  • Gewicht: 17 KG
  • Maße: 585 mm x 360 mm x 377 mm (H x B x T)
  • Controller/EQ Presets für PA, DJ, Monitor und Solist
  • Peak/RMS Limiter
  • Netzteil/Amplifier Thermal-Protection
  • Vierband Feedback-Destroyer
  • Stativflansch
  • M10 Flugpunkte
  • Abschaltbares, beleuchtetes Frontlogo
  • UVP: 699 Euro
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