1/2 Ab sofort nicht mehr nur bei dubiosen Gestalten im Hinterhof erhältlich, sondern jetzt auch ganz legal im Handel: Das Mackie Onyx 820i
2/2 Schön anzuschauen ist es auch noch!
Um zu erahnen, dass Mackie die Onyx-Serie updaten oder erweitern wird, musste man keine hellseherischen Fähigkeiten besitzen. Die Tatsache also, dass nun die Onyx i-Serie erschienen ist, stellt erst einmal nicht die große Sensation dar. Die Attraktion dieser neuen Mixer-Serie verdankt Mackie eher dem Hersteller Digidesign, die ihre Platzhirsch-Software ProTools noch immer nicht dem großen Audiointerface-Markt gegenüber geöffnet haben. Bei der „großen“ ProTools-Software handelt es sich ja zumindest um ein DSP-gestütztes Aufnahme-System (ProTools HD), wo man dann eben die Philosophie der dedizierten Interfaces und DSP-Karten noch ein wenig nachvollziehen kann. Doch bei der LE- bzw- M-Powered-Version von ProTools, was eigentlich native Systeme (Host basiert) sind, verstehe ich es genau so gut wie den Bildschnitt bei den meisten Fußballübertragungen im TV, warum man als User auf einige wenige Interfaces kastriert wird, um mit ProTools arbeiten zu dürfen. Aber sei´s drum. Mackie darf sich nun auf jeden Fall im Kreise der Digidesign-Geadelten wohl fühlen, denn ProTools M-Powered kann mit den Mixern der Onxy i-Serie betrieben werden, und das ist dann eben doch etwas Sensationelles.
Die neue Mischpult-Linie umfasst insgesamt vier verschiedene Modelle: Onyx 820i (acht Kanäle), 1220i (12 Kanäle), 1620i (16 Kanäle) und 1640i (16 Kanäle, 4-Bus). Eine weitere Besonderheit der neuen Onyx-Serie ist, dass ab Werk alle Mixer mit einem Firewire-Interface zu Recordingzwecken ausgestattet sind – wir erinnern uns, dass diese Möglichkeit bei den „alten“ Onyx-Pulten zwar auch bestand, allerdings nur mit einer optional erhältlichen Firewire-Karte. Nun ist also alles direkt mit an Bord. „Uiuiui, dann werden die Preise bestimmt gesalzen sein!“, mag sich jetzt der ein oder andere denken. Nein, weder gepfeffert, noch gesalzen, sondern sehr mild abgeschmeckt – so viel sei vorab schon mal verraten. Wie wir ja schon in unserer entsprechenden News-Meldung geschrieben hatten, gehörten wir von bonedo zu den beiden privilegierten Presse-Vertetern, die mit einem Onyx 820i von Mackie USA zu Testzwecken beglückt wurden. Also: Nich lang schnacken, Kopp in´ Nacken!
Mein allererster Gedanke war: „Ist das wirklich ein Onyx-Pult…?“ Grund für diesen Gedankengang war, dass das 820i nicht über Fader, sondern über Level-Potis verfügt. Dies kannte man bisher nur von den kleinen VLZ-Pulten, die Onyx-Pulte waren bislang aber alle mit Fadern ausgestattet. Die „alte“ Onyx-Serie fing aber auch erst mit einer 12-kanaligen Version an, die neue Onyx i-Serie wurde nach unten um das 8-kanalige 820i erweitert, und bei einem solchen Kompaktpult reichen ja auch Level-Potis (sonst wäre es eben um einiges größer ausgefallen). Nun kommen also auch Kleinst-Anwendungen in den Genuss des Onyx-Prinzips – sehr schön. Schauen wir uns den „Kleinen“ nun einmal etwas genauer an.
Die Eingangs-Sektion sowie alle weiteren Anschlüsse auf der Pultoberfläche
Das 820i präsentiert sich im soliden Stahlblechgehäuse und äußerst kompakten Maßen (361x229x96mm, HxBxT) – optional sind auch entsprechende 19“-Montagewinkel erhältlich. Mit seinen 4,4kg ist das Pult zwar leicht, aber immer noch schwer genug, um einen sicheren Stand am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Die ersten drei Kanäle sind mit symmetrischen Mikrofon-Eingängen (XLR) ausgestattet, die Kanäle 1 und 2 verfügen zudem über eine Insert-Buchse (6,3mm Klinke) sowie einen Mono Line-Input (6,3mm Klinke, symm. und unsymm.). Diese beiden Line-Eingänge können allerdings auch als Instrumenten-Input genutzt werden – die Umschaltung geschieht mit dem entsprechenden, darunter liegenden Schalter („Line/HI Z“). Der dritte Kanal (3/4) ist wahlweise als Mono- oder Stereo-Kanal nutzbar. Hierzu wurde auf den Insert sowie eine HI Z-Umschaltung verzichtet, stattdessen finden sich zusätzlich zum Mic-In zwei Line-Inputs, die in ihrem Eingangspegel mittels Schalter zwischen +4dBu oder -10dBV eingestellt werden können. Wie bei Kanälen mit Mic-Preamp üblich, sind natürlich auch beim 820i diese ersten drei Kanäle mit einem schaltbaren LowCut-Filter (75Hz, 18dB/Oct) sowie einer 48V-Phantomspeisung ausstaffiert worden. Ideal wäre es noch gewesen, wenn eine aktivierte Phantomspeisung mittels Status-LED signalisiert würde – gut, bei drei Mic-Kanälen kann man darauf auch noch verzichten (beim Spitzenmodell 1640i sind übrigens alle 16 Kanäle mit einer solchen +48V-LED ausgestattet). Wir bleiben noch bei Channels 1, 2 und 3/4. Die Eingangssektion wird durch das Gain-Poti komplettiert, das einen Regelbereich von 0 bis 60dB (Mic) bzw. -20 bis +40dB (Line) bietet. Nun folgt der „Firewire Send Pre/Post“-Schalter, mit dem man entscheiden kann, ob das jeweilige Signal vor oder hinter dem EQ zum Firewire-Output abgegriffen werden soll (der Abgriff ist übrigens in beiden Fällen pre Fader bzw. pre Level-Poti). Weiter geht’s mit dem Equalizer. Hier unterscheiden sich die EQ-Konzepte der ersten beiden Kanäle und Kanal 3/4: Die Kanäle 1 und 2 verfügen über einen 3-Band EQ mit High- (12kHz) und Low-Shelf (80Hz) sowie ein semiparametrisches Mittenband, dessen Einsatzfrequenz von 100Hz bis 8kHz einstellbar ist. Kanal 3/4 hingegen ist mit einem 4-Band EQ ausgestattet, der ebenfalls über die beiden Shelving-Filter, anstelle des semiparametrischen Mittenbandes jedoch über zwei festgelegte Mitten (High-Mid: 2,5kHz und Low-Mid: 400Hz) verfügt. Alle EQ-Bänder besitzen einen Cut/Boost-Regelbereich von +/-15dB.
Allen Kanälen wurden zwei Aux-Sends spendiert, die über zwei Schalter in der Aux-Master-Sektion pre oder post geschaltet werden können – dem Einsatz von externen Effektgeräten, einem separaten Monitoring, etc. steht also auch bei diesem kompakten Mixer nichts im Wege. Für beide Aux-Sends steht jeweils eine Klinkenbuchse als Send-Output bereit (symm. und unsymm.). Ein Panorama-Regler pro Kanal darf natürlich ebenso wenig fehlen wie ein Mute- und ein Solo-Button sowie das Level-Poti. Zwei LEDs („-20dB“ und „Overload“) signalisieren den Kanal-Pegel nach Gain und EQ, aber vor dem Level-Poti. Eine Besonderheit des Mute-Schalters, die wir ja mittlerweile von Mackie kennen sollten, ist, dass das Signal bei Betätigung dieses Buttons nicht nur stummgeschaltet wird, sondern zusätzlich auf zwei alternative Ausgänge („Alt 3/4“) geroutet wird. Es handelt sich dabei quasi um eine Subgruppen-Funktion, die z.B. bei Multitrack-Recording-Anwendungen ganz nützlich sein kann, um noch ein Stereo- oder Dual-Mono-Signal einspeisen zu können.
2/3 Die untere Abteilung der Pultoberfläche mit den Main-Abteilungen der Kanäle, Talkback und Main-Mix
3/3 Die Ctrl Room/Phones-Sektion, darunter liegend die Aux-Master
Kommen wir nun zu den Unterschieden der Kanäle 5/6 und 7/8: Als Inputs gibt es hier jeweils zwei Line-Ins (Klinke) – diese Kanäle können also als Mono- oder Stereo-Line-Kanäle verwendet werden. Als Equalizer steht hier ein 3-Band-EQ mit den üblichen High- und Low-Shelfs sowie einem festen Mittenband (2,5kHz) zur Verfügung. Nun gibt es noch eine Besonderheit bei Kanal 7/8: Hier können also Input nämlich nicht nur die beiden Line-Eingänge verwendet werden, sondern auch zwei Firewire-Kanäle, die vom Computer kommen. Eine nützliche Sache z.B. beim Einsatz von einem virtuellen Instrument, das dann eben auch per Channel-EQ bearbeitet und als „normales“ Channel-Signal behandelt werden kann. Ansonsten bleibt in diesen beiden Kanälen „alles beim alten“.
Kommen wir nun zur „CTRL Room/Phones“-Sektion – hier bestimmt man, welche Signale man auf den Control-Room-Outs und dem Kopfhörer-Ausgang hören möchte. Hier gibt es folgende Möglichkeiten: Main Mix, Tape, FW 1-2 und Alt 3-4 (alle sind auch in Kombination möglich). Über den „Assign to Main Mix“-Schalter können die Quellen Tape, FW 1-2 und Alt 3-4 auf die Hauptsumme (Main Mix) geroutet werden, um z.B. schnell in einer Konzertpause ein Tape/CD-Signal oder die MP3s vom Rechner als Pausen-Beschallung auf die PA zu legen. Um einem Feedback vorzubeugen, wird der Main Mix als Quelle für Ctrl-Room/Phones sinnigerweise deaktiviert. Sowohl Ctrl-Room als auch Phones sind natürlich über separate Level-Potis im Pegel regelbar. Neben dieser Sektion befinden sich zwei 12-stellige LED-Meter (-30dB bis +20dB/Clip), die sowohl den Main-Mix als auch aktivierte Solo-Kanäle signalisieren – eine große „Rude Solo“-LED zeigt übrigens durch Blinken an, ob in einem oder mehreren Kanälen der Solo-Button gedrückt ist.
Die „Aux Master“-Abteilung verfügt über zwei Level-Potis für die beiden Aux-Sends, die beiden bereits erwähnten pre/post-Schalter, zwei Aux-Return-Potis, einen „RTN to Aux 1“, um das Return2-Signal auf den Aux-Send 1 zu schalten (z.B. um einen angeschlossenen Hall auf das Monitoring zu legen), und einen Schalter, um das Signal von Aux Send 1-2 auf die Firewire-Wege 5-6 zu legen. Obwohl das Onyx 820i so kompakt ist, hat man trotzdem nicht auf eine Talkback-Sektion verzichtet. In die Pultoberfläche eingelassen befindet sich ein Grenzflächen-Mikrofon, das mittels Level-Poti geregelt werden kann und so lange „offen“ ist, wie der „Talkback“-Taster gehalten wird. „Phones“- und „Aux 1-2“-Schalter bestimmen, wo das Talkback-Signal hingehen soll.
Die „Main Mix“-Sektion ist sehr schnell abgehandelt: Hier gibt es ein Level-Poti und einen „Assign to FW 7-8“-Schalter, um den Main-Mix auf die Firewire-Kanäle 7 und 8 zu legen (zur Aufnahme der Stereo-Summe). Der Vollständigkeit halber seien hier noch mal kurz die Anschlüsse erwähnt, die sich oben rechts auf der Pultoberfläche befinden: Aux Send (2x Klinke), Aux Return (2x zwei Klinken), Main Out (2x Klinke), Tape In/Out (je 2x Cinch) und ein Kopfhörer-Ausgang.
Die Rückseite des Onyx 820i – Übersicht ist Trumpf
Schauen wir uns nun die Rückseite des Mixers an. Hier finden sich neben dem Netzanschluss nebst Power-Schalter zwei Firewire-Ports. Das Onyx 820i sendet acht Kanäle zum Computer hin und empfängt zwei Kanäle von der DAW zurück. Der zweite FW-Port ist z.B. zum Anschluss einer externen FW-Festplatte gedacht, wenn der Rechner nur über einen FW-Anschluss verfügt. Als Main-Outs stehen zwei symmetrische XLRs zur Verfügung, deren Arbeitspegel mittels Schalter von +4dBu auf Mic-Level gewechselt werden kann, um z.B. den 820i als Submixer für Keyboards zu verwenden, deren Stereosumme so zu den Mic-Inputs eines Hauptmischpultes gegeben werden kann. Blieben noch die Control-Room- sowie Alt 3-4-Outs (jeweils zwei Klinken) zu nennen. Zack und fertig, auf geht´s zum Praxis-Test.
Auch wenn meinem elitären Presse-Package des Onyx 820i eine Version von Digidesign ProTools M-Powered 8 (inkl. iLok-Key) beilag, so muss ich doch erwähnen, dass man als „normaler“ Kunde leider nicht in den Genuss kommt, dass diese Software mitgeliefert wird. Es gibt auch keine Bundles mit ProTools und dem Onyx-Mixer. Wer mit ProTools arbeiten möchte, muss dieses separat käuflich erwerben – oder eben mit einer anderen Recording-Software arbeiten (Logic, Cubase, Sonar, Live). Mit diesen letztgenannten Softwares ist dann auch ein echter Plug&Play-Betrieb möglich – Pult per Firewire mit dem Rechner verbinden, das war´s. Bei ProTools sieht es natürlich mal wieder anders aus: Man benötigt den „Mackie Universal Driver (USD)“, dessen aktuellste Version man sich auf der Mackie-Homepage für 49,99 Dollar downloaden kann. Ich lasse dies mal unkommentiert, damit hier nicht der Eindruck erweckt wird, ich könnte etwas gegen ProTools haben. Im Gegenteil. Eigentlich bin ich bekennender ProTools-Fan, denn mit keiner anderen Software lässt sich mit Audio-Material so intuitiv, schnell und professionell arbeiten wie mit ProTools. Die Geschäftspolitik der Firma Digidesign (gegenüber dem User) schafft es jedoch immer wieder, mir ein großes Fragezeichen über den Kopf und tiefe Stirnfalten zu zaubern. Naja, da ist es so wie mit manchem Fußballclub – man ist zwar Fan, muss aber nicht unbedingt jede Transferpolitik seines Lieblingsvereins nachvollziehen können. Nun aber genug der kritischen Worte und zurück zur Praxis. Da ProTools eben wie erwähnt nicht unmittelbar zum neuen Onyx i-Pult dazu gehört, werde ich auch nicht en Detail auf die Software eingehen – schließlich ist es ja ein Test des Onyx-Mixers.
1/4 Diesen Screen mit “einer Minute Restzeit” kann man sich auch mal gerne 15 Minuten lang anschauen…
2/4 Mackie Universal Driver installieren…
3/4 …das ging ja problemlos. Nun noch ein kurzer Neustart…
4/4 …Gewonnen! ProTools M-Powered 8 startet!
Einen kurzen Exkurs in die Installationsroutine des 820i mit ProTools M-Powered 8 möchte ich euch aber an dieser Stelle nicht vorenthalten. Der Rechner sollte als Mindestvoraussetzung entweder über Windows XP (SP 2) oder Vista (32/64), einen Pentium 4, Celeron oder Athlon XP-Prozessor und 512MB RAM verfügen – für Mac-User sollte es mindestens Mac OS 10.4.11, ein G4-Prozessor und ebenfalls 512MB RAM sein. Als Testrechner habe ich einen aktuellen iMac (Intel Core 2 Duo, 2,93GHz, 4GB RAM) verwendet. Als erstes habe ich ProTools M-Powered 8 installiert – laut „Zeitansage“ des Installers sollte die Installation 10min dauern, bei einer Minute Restzeit tat sich allerdings 15 Minuten lang gar nichts mehr, so dass ich zuerst dachte, der Rechner hätte sich verabschiedet. Danach ging es dann aber doch weiter, und ProTools befand sich also nach ca. 25 Minuten auf meinem Rechner. Es folgte ein Neustart des Rechners. Als nächstes habe ich das Onyx 820i über Firewire mit dem iMac verbunden und den Installer des Mackie Universal Drivers gestartet – das dauert keine Minute. Es folgt ein weiterer Neustart. Leider gibt es am Pult keine Status-LED, die eine aktive und funktionierende FW-Verbindung anzeigt – man muss also davon ausgehen, dass die Verbindung „ok“ ist. Nun habe ich den iLok-Key in einen USB-Port des Rechners gesteckt und ProTools gestartet. Soweit, so gut – alles wunderbar, die Software startet und ich rufe eine ProTools-Session auf. Play! Ups, was ist das denn? Nach einer Sekunde bekomme ich stetig die Meldung, meine CPU sei überlastet und ich solle die Einstellungen der Hardware Buffer-Size in der Playback-Engine ändern. Aber auch hier brachten sämtliche Änderungen kein anderes Ergebnis. Das kann doch nicht sein, dass mein neuer iMac diese kleine Session nicht packt (es handelte sich um eine wirklich kleine ProTools Demo-Session mit wenigen Plug-Ins). Was macht man in solch einem Fall…? Richtig, Neustart. Gesagt, getan, und alles lief wunderbar. Wie man sieht, ist ProTools manchmal eine kleine Diva – aber auch bei Diven ist es ja so, dass wenn sie dann erst einmal am Start sind, die Leistungen absolut top sind. So auch hier. Als das System einmal lief, war es auch nicht mehr in die Knie zu zwingen. Soweit zu ProTools und der Installation. Mit Apples Logic Studio funktionierte übrigens von Anfang an alles tadellos. Ok, zurück zum Onyx-Pult.
Das Handling des Mixers ist absolut intuitiv und selbsterklärend – ein Blick in die Bedienungsanleitung erübrigt sich eigentlich komplett. Wer aber nun doch etwas Hilfe benötigt, findet ein sehr verständlich geschriebenes und mit vielen Skizzen bebildertes Manual. Ich schloss ein Neumann TLM-103 an und nahm ein paar Akustikgitarren auf. Die Mic-Preamps des 820i klingen, wie man es bereits von den „älteren“ Onyx-Pulten her kennt. Für Preamps, die in einem Gerät dieser Preisklasse verbaut sind, gibt es nichts, aber auch überhaupt nichts zu meckern. Der Sound ist angenehm offen, präsent und nahezu verfärbungsfrei. Die Mitten werden fein aufgelöst und haben einen eher warmen Charakter, der sich aber mit den meisten Signalen sehr gut verträgt. Es rauscht nichts, und man bekommt die Preamps eigentlich nicht zum Übersteuern (natürlich schafft man es, aber das ist dann echte Mutwilligkeit). Auch die Dynamik der Preamps geht mehr als in Ordnung, wenngleich man bei sehr lauten Signalen (in meinem Fall ein voll durchgezogenes Strumming der Akustikgitarre) eine leichte, aber nicht unangenehme Kompression vernehmen kann – eben so, als würde ein Pompressor mit sehr moderaten Einstellungen eingreifen. Sehr gut hat mir die Offenheit der Höhen gefallen, die das Neumann TLM-103 ja bekanntlich sehr gut überträgt, und durch die Preamps auch nicht geschmälert wurde. Hier erhält man wirklich schöne Brillanzen.
Auch die Equalizer des Onyx-Pultes verrichten einen super Job – es sind übrigens die Perkins-EQs, die man auch vom Ur-Onyx kennt. Mit den EQs lässt sich sehr feinfühlig, musikalisch und schnell arbeiten. Die Signale klingen nicht „geschraubt“, vielmehr kann man einzelne Nuancen (z.B. den Attack der Gitarre oder die Silbrigkeit der Diskantsaiten) sehr gut herausarbeiten. Ebenso lassen sich übertriebene Frequenzen schnell in die Grenzen weisen – im Fall meiner Akustikgitarre (eine Dreadnought mit sehr voluminösem Klang) waren es die tiefen Mitten bis Bässe, die ein weinig überrepräsentiert waren. Doch schnell ein bisschen bei ca. 200Hz runtergenommen und auch per Low-Shelf eine Prise gecuttet, und schon war alles im grünen Bereich. Ich muss sagen, dass ich ehrlich begeistert von der Qualität des Mixers war – sowohl, was den Sound angeht, als auch die Verarbeitung. Einen ebenfalls nachhaltig positiven Eindruck haben die Möglichkeiten, die dieser kleine Mixer bietet, bei mir hinterlassen. Für kleine Live- und/oder Recording-Anwendungen auf hohem semiprofessionellen Niveau bleiben eigentlich keine Wünsche offen. Prima. Ich überlege ernsthaft, ob ich mir als zusätzliches und flexibles Audio-System ein Onyx 1640i zulege. 16 Kanäle, 4-Bus, 16×16 Firewire-Streaming, ProTools-Anbindung und (wie ich gehört habe) die gleichen Wandler, wie sie in Digidesigns HD-Interfaces vorkommen – und das alles für unter 2000 EUR!!! Wahnsinn.
Mit der neuen Onyx i-Serie ist Mackie definitiv ein ganz großer Wurf in jeder Hinsicht gelungen. Verarbeitung, Sound, Handling, Einsatzmöglichkeiten: alles TOP. Und dann auch noch mit ProTools-Anbindung, und das Ganze mit einem sensationellen Preis/Leistungsverhältnis. Was will man mehr…? Meine Güte, da muss sich so mancher Konkurrent aber warm anziehen.
Danke für den netten Bericht/Test. Er hat meine Kaufentscheidung zu Mackiegunsten beeinflusst. Man sollte erwähnen, dass es Sinn macht die ANleitung zu lesen. Wer dies macht wird merken wie lustig die Leute bei Mackie sind.ABER - ich kann die guten Vorverstärker beim besten willen nicht heraushören. Bzw sind meine Level in der DAW wirklich kümmerlich. Der Onyx zeigt mir 0db aber in der DAW kommt nix an. Entweder hattest du bessere Mikros oder ich habe event ein defektes Teilchen.
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david sagt:
#1 - 21.10.2013 um 13:54 Uhr
Danke für den netten Bericht/Test. Er hat meine Kaufentscheidung zu Mackiegunsten beeinflusst. Man sollte erwähnen, dass es Sinn macht die ANleitung zu lesen. Wer dies macht wird merken wie lustig die Leute bei Mackie sind.ABER - ich kann die guten Vorverstärker beim besten willen nicht heraushören. Bzw sind meine Level in der DAW wirklich kümmerlich. Der Onyx zeigt mir 0db aber in der DAW kommt nix an. Entweder hattest du bessere Mikros oder ich habe event ein defektes Teilchen.