Mit zwei neuen kabellosen Kopfhörern erweitert der amerikanische Audiospezialist Mackie sein Portfolio im Consumer-Segment. Die Modelle MC-50BT und MC-60BT folgen auf den MC-40BT, der ein gutes Jahr zuvor erschienen ist, und runden die Produktpalette nach oben hin ab.
Dieses Review thematisiert die Features und Eigenschaften des Spitzenmodells Mackie MC-60BT. Wie schlägt er sich in der Praxis, wie klingt er und wo liegen die Unterschiede zum preisgünstigeren MC-50BT? Die Antworten auf diese Fragen lest ihr im Mackie MC-60 BT Test!
Quick Facts zum Mackie MC-60BT
geschlossene Bauart, ohrumschließende Ohrmuscheln
Bluetooth 5.0 & APTX HD
ANC
Merkmale und Features des Bluetooth-Kopfhörers
Der Mackie MC-60BT ist ein Wireless-Kopfhörer, dessen Ausstattung kaum einen Wunsch unerfüllt lässt. So ist Mackies aktuelles Spitzenmodell mit einer aktiven Geräuschunterdrückung (Mackie MIS™ Wide-band) ausgestattet und verfügt – im Gegensatz zum MC-50BT – über die hochwertigen Bluetooth Codecs APTX und APTX HD. Das „kleinere“ Modell besitzt ausschließlich die Codecs AAC und SBC und lässt sich im Gegensatz zum MC-60BT mit nur einem Bluetooth-Gerät zur Zeit verbinden. Weiterhin ist ausschließlich der MC-60BT optional mit dem mitgelieferten 3,5mm-Klinkenkabel (1 m) verwendbar und besitzt zwei Mikrofone (statt einem beim MC-50BT). Beiden Modellen gemeinsam sind die dynamischen 40mm-Wandler sowie die in dieser Kopfhörerkategorie obligatorische geschlossene Bauart der Ohrmuscheln.
Eine weitere Besonderheit des MC-60BT ist das Charging Pad. Dieses lädt den Akku des Hörers, indem man alternativ zur direkten Kabelverbindung die linke Ohrmuschel darauf ablegt. Allerdings dauert diese Art des Ladevorgangs länger als die direkte Verkabelung. In beiden Fällen ist man mit einer Akkuleistung von bis zu 35 Stunden locker für Interkontinentalflüge gewappnet. Außerdem wird der Mackie Kopfhörer nach dem IPX4-Standard gefertigt, wodurch er vor Spritzwasser geschützt ist und problemlos im Freien verwendet werden kann.
Was hat der MC-60BT (noch) nicht? Im Gegensatz zu manch einem Mitbewerber gibt es keine App zur Bedienung und für Klanganpassungen.
Mackie MC-60BT samt der mitgelieferten Kabel und Charging-Pad
Verarbeitung und Design des Mackie MC-640BT
Das zeitlos-moderne Design des in China gefertigten Kopfhörers ähnelt vielen direkten Konkurrenzprodukten. Dass es sich um eine Mackie-Produkt handelt, erkennt man lediglich am aufgedruckten Logo auf beiden Ohrmuscheln sowie den Bedien-Buttons in grüner Farbe – einem Mackie-typischen Farbakzent. Es ist nicht immer ganz leicht, Langzeitprognosen bezüglich der Haltbarkeit eines Produkts zu treffen. Der mir vorliegende Testkopfhörer ist jedenfalls tadellos verarbeitet und macht haptisch wie optisch einen sehr hochwertigen Eindruck. Die vielen matt beschichteten Kunststoffbauteile fühlen sich angenehm weich an und wirken keinesfalls billig. Auch der Gelenkmechanismus zum Zusammenklappen und Anpassen des MC-60BT wirkt durchaus solide.
1/5 Gelenkmechanismus zum Zusammenklappen des Kopfhörers
2/5 Verborgene Mikrofone – offenbar für die aktiven Geräuschunterdrückung und den Ambient Sound-Modus
3/5 Der verwendete Kunststoff wirkt optisch ansprechend, keinesfalls billig.
4/5 Das kompakte Case lässt sich problemlos verstauen.
5/5 Charging Pad mit Herstellerlogo
Zum Transport befindet sich außerdem ein stabiles und angenehm kompaktes Case im Lieferumfang. In der Summe spricht also so einiges für eine lange Lebensdauer Mackie MC-60BT.
Ein wesentliches Entscheidungskriterium für oder gegen einen Kopfhörer ist selbstredend der Klang. Hier sind die Geschmäcker bekanntlich verschieden. Mein Urteil: Der Mackie MC-60BT klingt wirklich exzellent! Besonders bemerkenswert ist die für ein Consumer-Gerät ungewöhnlich gut gelungene Basswiedergabe. Dem MC-60BT gelingt der Spagat aus druckvoller Wiedergabe bis in den Subbass und einer hervorragenden Tonalität und Separierung tiefer Basstöne und Kickdrums. Im weiteren Verlauf des Frequenzspektrums empfinde ich die Wiedergabe der Mitten als weitgehend natürlich mit angenehmer Präsenz. Gesang, Sprache und Soloinstrumente kommen hierdurch hervorragend zur Geltung ohne dabei penetrant zu klingen. Die filigrane Höhenwiedergabe fügt sich homogen ins Gesamtbild ein und weist trotz aller „Frische“ eine leichte Tendenz zur Milderung unangenehmer Zischlaute in entsprechend problematischen Produktionen auf. Zusammenfassend kann man sagen, das der MC-60BT eine sehr gelungene Frequenzabstimmung zum Musik-/Medienkonsum wie auch zur Sprachkommunikation besitzt.
Mackie MC-60BT zusammengefaltet in seinem Case.
Kommunikation
Apropos Sprachkommunikation: Der MC-60BT besitzt zwei Mikrofone, die in der linken Ohrmuschel verbaut sind. Meine Gesprächsteilnehmer mehrerer Telefon- und Facetime-Anrufe während des Praxistests bescheinigten mir eine hervorragende Sprachverständlichkeit und Klangqualität. Im direkten Vergleich hat der der etwas günstigere mit nur einem Mikrofon ausgestattete MC-50BT nicht ganz so gut abgeschnitten. Während die Sprachverständlichkeit zwar auch hier als unproblematisch zu bewerten ist, wurde der Klang im Direktvergleich unter anderem als „telefonisch“ und gefiltert beschrieben.
Raumabbildung
Auch in diesem Kriterium setzt sich der positive Klangeindruck von Mackies Spitzenmodell fort. Der Mackie MC-60BT überzeugt mit einem äußerst angenehmen Raumeindruck und sogar einem Hauch von dreidimensionaler Tiefe. Wohlgemerkt besitzt der MC-60BT keine speziellen Surround-Features. Nicht selten klingen geschlossene Consumer-Kopfhörer – so auch der mir zeitgleich vorliegende Mackie MC-50BT – spürbar flacher. Ebenfalls gelungen: Die präzise Auffächerung von Instrumenten/Mixbestandteilen auf der Stereobühne!
Aktive Geräuschunterdrückung des Mackie MC-60BT
Der längliche Button an der linken Ohrmuschel dient dem Umschalten der drei Modi Noise Cancelling, Ambient Sound und Ambient Sound/Noise Cancelling Off. Aktives Noise Cancelling, das beim Testgerät übrigens als Mackie MIS™ Wide-band bezeichnet wird, gehört seit einigen Jahren schon fast zum Standard ambitionierter Mobilkopfhörer. Zum ersten Mal kam ich mit dieser Technik, die auf dem Prinzip der Phasenauslöschung beruht, beim meinem Test des populären Bose QuietComfort 35 in Kontakt. Aktuell steht mir der QuietComfort 45 zum direkten Vergleich zur Verfügung. Wie ich es vom Test des Vorgängermodells in Erinnerung habe, so ist auch beim aktuellen Bose-Modell die Intensität der Geräuschunterdrückung deutlich (!) höher. Wenn der Bose Kopfhörer gefühlte 90 bis 95 Prozent aller Umgebungsgeräusche eliminiert hat, so sind dies beim MC-60BT vielleicht 75 Prozent. Hohe Frequenzanteile, zum Beispiel von Sprache oder Musik in moderater Lautstärke sind mit dem Mackie Kopfhörer meist immer noch deutlich wahrnehmbar. Doch auch wenn der MC-60BT in diesem Punkt nicht die Grenze des Machbaren erreicht, so ist es dennoch ein gewinnbringendes Ausstattungsmerkmal.
Ambient Sound: offene Bauweise auf Knopfdruck
Dieser Modus des Mackie MC-60BT bewirkt das exakte Gegenteil der zuvor beschriebenen Geräuschunterdrückung. Bei aktiviertem Modus werden die per Mikrofon erfassten Umgebungsgeräusche dem Kopfhörersignal zugemischt, was zum Beispiel im Straßenverkehr wie auch mit real anwesenden Gesprächspartnern von Vorteil sein kann. Man könnte sagen, der Mackie Kopfhörer lässt sich per Knopfdruck zu einem offenen Kopfhörer transformieren.
Sinnvolles Detail: Ambient Sound kann per Gestensteuerung (Handfläche auf rechte Ohrmuschel) temporär aktiviert werden, während ein anderer Modus, zum Beispiel Noise Reduction, aktiv ist. Ähnliche Modi findet man auch bei Konkurrenzprodukten. Beim Mackie MC-60BT ist die Verstärkung der Außengeräusche aber deutlich präsenter als beim Vergleichskopfhörer von Bose. Besonders bei der vorübergehenden Verwendung empfinde ich dies durchaus als vorteilhaft.
Weitere „Swipe-Gesten“ beim Mackie MC-60BT (Quelle: Mackie)
Bedienung des MC-60BT
Im Gegensatz zu den tollen Klangeigenschaften empfinde ich die Bedienelemente des Testkopfhörers – nun ja – als Fehlkonstruktion. Das sind harte Worte, aber die erfolgreiche Betätigung der bündig in der linken Ohrmuschel versenkten Buttons (ANC-Modes, Power/Bluetooth) erfordert die Sensibilität eines Jedi, einiges an Übung und eine gute Portion Glück! Es steht einem natürlich frei, den Kopfhörer zur Bedienung abzusetzen, was die Bedienung vereinfacht. Das es ohne großen Aufwand auch anders (besser) geht, sieht man an den entsprechenden Bedienelemente des MC-50BT, die sich vollkommen problemlos „erfühlen“ lassen. Es bleibt ein Rätsel, was sich die Produktentwickler des MC-60BT hierbei gedacht haben. Die Gestensteuerung an der rechten Ohrmuschel (siehe vorherige Abbildung) hingegen erfordert zwar ein wenig Übung, lässt sich zur Steuerung der folgend genannten Funktionen aber relativ zuverlässig einsetzen:
Track-Skipping
Lautstärkesteuerung
Sprachassistent
Wiedergabesteuerung (Play, Pause)
Gesprächsannahme
kurzzeitiger Ambient-Modus (Mikrofonwiedergabe der Umgebungsgeräusche)
In dieser Testkategorie verschenkt der MC-60BT eine bessere Gesamtbewertung.
Nicht optimal: Bündig versenkte Buttons zur Bedienung
Tragekomfort
Das Gehäusedesign und die elliptischen Ohrmuscheln erinnern schon stark an die populären Bluetooth-ANC-Kopfhörer des Herstellers Bose. Dabei ist der MC-60BT etwas größer und ca. 30 g schwerer, was vielleicht für marginale Abstriche im Sitz und Tragekomfort sorgt. Dennoch kann man den Mackie Kopfhörer ohne Zweifel als insgesamt komfortabel bewerten. Die Ohrmuscheln umschließen meine Ohren großzügig und die weichen Polster ermöglichen auch längere Hörsessions ohne Probleme.
Komfortable ohrumschließende Polster
Der moderate Anpressdruck sorgt auch bei Bewegung für einen sicheren Sitz ohne dass ich den Druck als unangenehm empfinde. Da sich solch subjektive Eindrücke erfahrungsgemäß stark unterscheiden können, ist ein Selbstversuch aber immer empfehlenswert!
Erfüllt den Zweck: Größenanpassung anhand einer gerasterten Schiebemechanik
Klangpersonalisierung per App, zweistufige aktive Geräuschunterdrückung, kein APTX HD (AAC an Bord)
effektivere aktive Geräuschunterdrückung, App mit Klanganpassungsmöglichkeit, kein APTX HD Codec (AAC an Bord), max. Betriebsdauer des Akkus ca. 22 Stunden
iOS-/Android App, ADTX HD, teurer als der Mackie MC-60BT, dreistufige aktive Geräuschunterdrückung
Der Mackie MC-60BT ist ein (fast) rundum gelungener Mobilkopfhörer mit hochwertigen Wiedergabeeigenschaften und einer guten Ausstattung inklusive aktiver Geräuschunterdrückung. Auch wenn letztere etwas dezenter agiert als bei Konkurrenzmodellen, so ist es dennoch ein gewinnbringendes Feature. Zu kritisieren ist die aus meiner Sicht schwer nachvollziehbare Konstruktion der schlecht zu bedienenden Buttons an der linken Ohrmuschel. Wer nicht regelmäßig den ANC-Modus umschaltet oder kein Problem damit hat, den Kopfhörer zur Bedienung abzusetzen, den sollte dies möglicherweise nicht so sehr ärgern (und verwundern) wie mich während des Tests. Insgesamt betrachtet hinterlässt der Mackie MC-60BT bei mir einen positiven Eindruck – ein Check des interessanten Mobilkopfhörers lohnt sich auf jeden Fall!
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