Fernsehen in HD-Qualität ist angesagt. Man kann ein gestochen scharfes Bild genießen, und wenn die Glotze dann auch noch ordentlich Zoll in der Diagonalen misst (und natürlich der richtige Film eingelegt ist), kommt selbst in der kleinsten Hütte echtes Kino-Feeling auf.
Doch nicht nur bei den visuellen Medien hat der Begriff HD als Qualitätsmerkmal Einzug gehalten. Auch wir Gitarristen sollen mit dem Kürzel „scharf“ gemacht werden. So auch beim uns zum Test vorliegenden POD HD500, der, laut den Marketing-Strategen von Line 6, für eine revolutionäre Entwicklung in Sachen Tonqualität, Ansprache und Dynamik steht. Wie HD der Neue wirklich ist, und was für Auswirkungen das für uns Gitarristen hat, erfahrt ihr im folgenden bonedo-Test.
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Details
Gehäuse/Optik Der HD500 kommt in einem matt schwarzen Stahlblechgehäuse, das einen sehr stabilen Eindruck macht. Acht kleine Gummifüße auf der Unterseite verhindern das Wegrutschen auf glattem Boden. Auf der rechten Seite hat sich das Expression-Pedal niedergelassen. Auch hier sorgt eine rutschfeste Oberfläche für ordentlich Grip. Der POD im Floorboard-Design ist mit einer stattlichen Anzahl von Fußschaltern bestückt. Namentlich warten 12 Schalter in zwei Reihen auf den Kick. Durch die Anordnung auf zwei Ebenen sind die „12“ optimal auf die Bedienung per Fuß vorbereitet. Es besteht keine Gefahr, dass man aus Versehen zwei Schalter auf einmal drücken könnte. Auch die Regler auf der linken oberen Seite unterhalb des Displays sind mit einem Metall-Geländer vor versehentlichen Fußtritten geschützt.
Links und rechts neben dem Display findet man je einen Regler und zwei Taster, mit denen die gesamten Einstellungen der Sounds am Gerät vorgenommen werden können. Der Bereich zwischen Display und Expression-Pedal ist für die Kontroll-Instanzen der POD-Preamps reserviert. Hier stellt Line 6 dem User die kompletten Regelmöglichkeiten eines Amps (Drive, Bass, Middle, Treble, Presence, Volume) in Form großer Regler zur Verfügung. Etwas abgesetzt rechts daneben parkt der Master-Regler, der für die Kontrolle der Gesamt-Lautstärke des PODs zuständig ist. Zur Anpassung von Ein- und Ausgängen hat Line 6 dem HD500 drei Schiebeschalter spendiert, die rechts neben dem Master-Regler parken. Mit ´Guitar In´ kann der Pegel am Gitarreneingang abgesenkt werden (Pad), ´XLR´ schaltet den XLR-Ausgang auf Ground-Lift und mit ´1/4“ Out´ wird das Ausgangssignal an das jeweils angeschlossene Gerät (Gitarrenamp oder Line-Signal) angepasst. Sehr schön, dass man für diese wichtigen Settings nicht im System-Untermenü wühlen muss. Hier ist alles gitarristenfreundlich gestaltet.
Rückseite/Anschlüsse Die komplette Rückseite ist mit den unterschiedlichsten Anschlüssen übersät – und bei einer Breite von 55 cm kommt da schon einiges zusammen. Los geht es ganz links mit dem Anschluss für ein zweites Expression-Pedal, gefolgt vom Eingang für die Gitarre und einem Miniklinke-Input zur Verlinkung eines CD- oder MP3-Players. Daneben befindet sich die Output-Sektion mit zwei Klinken- (6,3 mm unbalanced) und zwei XLR-Anschlüssen (balanced). Das leidige Fragen nach einer DI-Box (von denen der PA-Verleiher ja meist zu wenig dabei hat) kann man sich mit dem HD500 im Gepäck also sparen – wunderbar!
Zum entspannten Üben zuhause gibt es natürlich auch einen Stereo-Kopfhörer-Ausgang – in robuster 6,3 mm Klinken-Ausführung. Außerdem hat Line6 den POD HD mit zwei zusätzlichen Eingängen ausgestattet – einmal „AUX“ (Mono) für ein zweites Instrument und einmal „MIC“, falls man ein Mikrofon an den POD anschließen möchte. Das Routing für die zusätzlichen Eingänge kann im System I/O-Menü eingestellt werden. Auch der interne Effektloop ist üppiger ausgestattet als bei vielen anderen Effektmultis und kommt in Stereo. Dabei ist Send als Stereo-Buchse (kann natürlich auch Mono genutzt werden) und Return mit zwei separaten Buchsen realisiert worden. Man hat also die Möglichkeit, z.B. ein externes Stereo-Delay in den POD einzuschleifen.
Wer den POD direkt an einen digitalen Mixer oder eine Audio-Karte anschließen möchte, der kann das über den digitalen S/PDIF-Ausgang machen. Externe Effektgeräte lassen sich über die MIDI-Schnittstelle (In/Out) ansteuern. Der POD wird über USB an den Computer angeschlossen, zum einen zur Datenübertragung, wenn man das Gerät mit der Editor-Software einstellen möchte, zum anderen besteht die Möglichkeit, den POD als Audio-Interface zu nutzen und direkt das Aufnahmeprogramm im Computer anzusteuern.
Ergänzend gibt es dann noch speziell abgestimmte Anschlüsse für zwei weitere Line6-Produkte. Der Variax-Eingang dient dem Anschluss einer Line 6 Variax-Gitarre. Am POD können diverse Einstellungen, die das Instrument betreffen, direkt vorgenommen werden. Des Weiteren kann der POD über den L6 Link-Ausgang mit anderen Line6-Produkten verlinkt werden, z.B. mit dem neuen DT50-Amp. Man benötigt hierfür nur ein einziges Kabel – alles andere wird intern aufeinander abgestimmt. Ruft man am POD ein Ampmodell auf, wird der angeschlossene DT50 sofort diesem Modell entsprechend konfiguriert und liefert so exakt das Verhalten des entsprechenden Verstärkers.
Bedienung Am POD direkt wird alles mit den vorhandenen Reglern und Tastern über das Display eingestellt. Unter dem Display befinden sich vier Endlos-Regler (Mehrzweck-Regler), mit deren Hilfe sich verschiedene Parameter justieren lassen. Die jeweiligen Parameter werden unter den Ziffern 1-4 im Display angezeigt. Mit dem Vierfach-Navigationstaster rechts neben der Anzeige kann man weitere Werte anwählen, die sich dann mit den Mehrzweck-Reglern verändern lassen. Bei den Tretminen Multis M9 und M13 funktioniert diese Arbeitsweise recht gut, doch bei der Menge an Einstellmöglichkeiten, die der POD HD500 bietet, wird das Editieren am kleinen Display doch etwas mühselig. Aber keine Angst, es gibt ja einen Editor für den Computer. Weitere Infos dazu findet ihr im Praxis-Teil.
Die Funktionsweise der Fußtaster ist ab Werk folgendermaßen konfiguriert: Die beiden linken Schalter (Bank Up & Bank Down) sind für das Umschalten der Speicherbank (1-16) zuständig. Mit den weiteren Schaltern (FS1-FS4) in der oberen Reihe lassen sich einzelne Effekte ein- und ausschalten. Das Ganze muss selbstverständlich vorher eingestellt werden, ist aber (mit dem Editor!) schnell erledigt.
Die Schalter FS5 – FS8 (untere Reihe) dienen dem Umschalten der Speicherplätze (A bis D). Dann hätten wir auf der rechten Seite noch den Tap-Schalter zum Eintippen der Geschwindigkeit bei Tempo-gesteuerten Effekten. Nebenberuflich schaltet der Taster bei längerem Druck auch noch den internen Tuner scharf. Der rechte Schalter in der oberen Reihe aktiviert den integrierten Looper (max. Aufnahmezeit: 48 Sekunden). Ist diese Funktion aktiv, lassen sich die Funktionen des Loopers (Aufnahme, Wiedergabe, Reverse, etc.) mit den Fußschaltern FS1 bis FS8 kontrollieren.
Selbstverständlich sind die Schalter auch frei programmierbar – man hat also die Möglichkeit, auch einzelne Effektparameter per Fußschalter zu steuern. Dies erfordert natürlich etwas Einstellarbeit. Dem Expression-Pedal lassen sich zwei Funktionen zuweisen. Gewöhnlich sieht das so aus, dass bei EXP1 das Pedal als Volume-Pedal eingestellt ist, drückt man es dann etwas fester nach vorne, wird die zweite Funktion (EXP2) aktiviert, z.B. ein WahWah-Pedal. Die jeweiligen Funktionen sind auch hier frei wählbar. HD-Technologie Laut eigener Aussage hat der Hersteller das Rad zwar nicht neu erfunden, es aber noch etwas „runder“ gemacht. Im Klartext heißt das, dass die Entwickler in den letzten drei Jahren intensiv geforscht haben, um die Performance der gemodelten Amps noch einmal massiv zu verbessern. Zu diesem Zweck hat man 16 verschiedene Verstärker aus der ganzen Welt zusammengetragen und sie sprichwörtlich auseinandergenommen und digital wieder zusammengebaut. Folgende 16 Amps sind im POD HD500 integriert:
Bogner Überschall Divided by 13 JRT 9/15 Dr. Z Route 66 ENGL Fireball 100 Fender Bassman® Fender Blackface Deluxe Reverb Fender Twin Reverb Gibson EH-185 Hiwatt Custom 100 (DR103) Marshall JCM-800 (2204) Marshall JTM-45 MkII Mesa/Boogie Dual Rectifier Park 75 Supro S6616 Vox AC-15 Vox AC-30 (Top Boost)
Ziel war es, nicht nur den Klang zu reproduzieren. Man wollte auch die individuellen Reaktionen der zu modelnden Amps auf die jeweils verwendete Gitarre und die Spielweise des Gitarristen digital nachstellen. Möglich wird dies durch die Tatsache, dass die zur Verfügung stehenden Prozessoren in den letzten Jahren immer leistungsstärker geworden sind. Dieser Leistungsschub versetzt die Designer in die Lage, Details des Sounds digital zu simulieren, die früher, in Ermangelung der nötigen Performance unter den Tisch fallen mussten – was natürlich dem Gitarristen zugute kommt. So ist es, laut Hersteller, zum Beispiel gelungen, das gebotene Spielgefühl und die Dynamik erheblich zu verbessern. Wir sind gespannt und werden nun der Wahrheit ins Gesicht sehen.
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Praxis
Ich habe natürlich das gemacht, was wir (Gitarristen) immer machen, wenn ein neues Gerät auf den Einsatz wartet. Einschalten – spielen, was sonst!? Aus diesem Grund hat Line 6 auch keine große Bedienungsanleitung mitgeliefert, sondern nur ein kleines Handbuch, in dem die grundlegenden Dinge (Anschlüsse, Regler, etc.) kurz abgerissen erklärt werden. Der POD ist direkt an den Mixer angeschlossen, und wir unternehmen zunächst einmal eine kleine Reise durch die ersten Preset-Sounds aus der ´Best Of´-Setlist.
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MyBadDutchJimiUprisen
Okay! Klingt interessant und sehr vielfältig. In diesem bunten Stilmix geht es dann auch weiter. Ist natürlich klar, dass der Hersteller mal richtig auf die Kacke hauen will und bei den „Best Of“-Sounds zeigt, was alles möglich ist. Doch nach dem ersten Aha-Erlebnis kommt der tiefe Fall, wenn man mit der Kiste in den Proberaum geht und die üblichen Brot- und Butter-Sounds für die Rock´n´Roll Standardsituationen benötigt. Also Clean- und Crunch-Sounds, dann noch eine Variante mit mehr Verzerrung für Rock-Riffs und eine für die Soloeinsätze mit einem Hauch mehr Gain. Dazu noch ein wenig Effekte, z.B. Chorus für den Clean-Sound und Delay für Leads. Das Wah-Pedal sollte auch immer zur Verfügung stehen. Das wär´s. Damit ist der Gitarrist in der Cover-Band, Rock-Band, Blues-Band für´s Erste optimal versorgt. Ich verstehe bis heute nicht, warum die Hersteller von Multieffekten diesen reell existierenden Anspruch nicht berücksichtigen, schließlich wären damit nur vier Speicherplätze belegt (von mir aus auch die letzten vier) und man wäre in der Band sofort mit amtlichen Sounds am Start. Es soll ja tatsächlich schon vorgekommen sein, dass Multieffekte wieder zurückgegeben wurden, weil der Gitarrist einfach zu ungeduldig war und keine Lust hatte, sich durch den Parameter-Dschungel zu kämpfen, um an wirklich praxistaugliche Sounds zu kommen. Beim POD HD500 sollte man aber nicht sofort die Flinte ins Korn werfen, denn es lohnt sich, am Ball zu bleiben. Man benötigt nur ein wenig Zeit – und am besten einen Computer. Editor Das Editieren am Display des PODs geht im Notfall in Ordnung. Mit der Praxis-orientierten Klangregelung des Preamps hat man schnellen Zugriff auf die Basis-Sounds. Die Programmierung der Grundsounds ist aber am Einfachsten über den Editor am Rechner zu erledigen. Den sehen wir uns jetzt mal genauer an. Und so sieht das Ganze aus:
Damit lässt sich natürlich gut arbeiten. Wie bei Line 6 üblich, fällt die grafische Umsetzung ansprechend und übersichtlich aus. Das Fenster teilt sich in vier Bereiche auf. Oben rechts wartet eine Darstellung des benutzten Equipments und seiner jeweiligen Verschaltung. Die aktiven Pedale sind deutlich zu erkennen, die nicht aktiven werden transparenter gezeigt. Links daneben findet man die Buttons zum Senden/Empfangen der Sounds aus dem POD. Es können einzelne Sounds oder komplette Setlists übertragen werden. Die momentan angewählte Setlist findet man auf der linken Seite, hier lassen sich die entsprechenden Patches per Mausklick anwählen. Der größte Teil der Bedienoberfläche dient dem Editieren der angewählten Geräte. Welche Einstellungen gerade gezeigt werden, bestimmt man über die vier Buttons FX, Amps, Mixer und Set Lists unterhalb der Übersichtsdarstellung. In unserem konkreten Fall sind die Einstellungen des Amps zu sehen.
Drückt man jetzt z.B. auf FX, werden die zur Verfügung stehenden Effektpedale und ihre einzelnen Einstellungen angezeigt.
Weiter geht es mit dem Mixer. Hier lassen sich Einstellungen für Gesamtlautstärke, Panorama, die Fußschalter und Controller vornehmen. Unten im Bild seht ihr die Belegung der Controller.
Unter ´Set Lists´ findet man eine tabellarische Darstellung der verfügbaren Sounds, die in acht so genannten Setlists abgelegt sind.
Jede Setlist bietet 64 Speicherplätze aufgeteilt in 16 Bänke á vier Sounds. Diese sind im Regelfall über die Schalter FS5 bis FS8 abrufbar. Die Bänke werden mit den Up/Down-Schaltern am POD auf der linken Seite nach oben oder unten weiter geschaltet. Man kann einzelne Sounds auch in andere Setlists kopieren (Drag and Drop mit der Maus), und selbstverständlich sind die Einstellungen auch auf dem Computer speicherbar. In der unteren Hälfte warten die User-Setlists mit freien Speicherplätzen – die beste Möglichkeit, um ein paar Basis-Sounds von Grund auf einzustellen.
Amps Als Erstes widmen wir uns den Verstärkern. Mal sehen, ob die neue Modeling-Generation von Line 6 auch das hält, was der Hersteller verspricht. Ich habe den ´New Tone´ der User1-Setlist angewählt, erhalte ein leeres Setup und kann mich anschließend aus dem Verstärker-Angebot bedienen. Es stehen 16 verschiedene Amp-Typen zur Auswahl. Es gibt zwei Darreichungsformen: Im Modus „Normal“ werden Vor-und Endstufe simuliert, mit dem Zusatz ´Pre´ ausschließlich die Vorstufe. Diese Simulationen sind eigentlich dafür vorgesehen, wenn man den POD an einen externen Amp anschließen möchte, die Vorstufe also vom POD nimmt und die Endstufe vom externen Amp.
Starten wir mit einem Klassiker, der Simulation eines Marshall JTM45. Mit folgenden Einstellungen tönt es aus dem POD.
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JTM45
Das klingt schon mal sehr gut. Auch das Spielgefühl ist nicht von schlechten Eltern. In der ´Pre´-Version des JTM45 wird die Endstufe des Originals nicht simuliert, daher hat dieses Modell einen eher unverzerrten Ton. Das liegt daran, dass beim alten Marshall viel Verzerrung über die Endstufe kommt. Die Nachbildung des Verstärkers und seiner Eigenschaften ist wirklich überaus gelungen. Genau wie das Original, zerrt auch das Model nur bei voll aufgedrehtem Gain – und auch dann muss man kräftig in die Saiten langen, um den Amp zum Zerren zu bringen. Und wenn der Pegel der Gitarre beim Ausklingen nachlässt, wird es wieder clean. Gerade an solchen Feinheiten erkennt man die Qualität der verwendeten Modeling-Technik und die Leistung des Prozessors. Beides ist außerordentlich gut! Hier ist das Beispiel, zuerst wird der Akkord leicht angeschlagen und dann hart.
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DynaPick
Parallel zur Auswahl des Amps wird automatisch eine passende Box (und ein Abnahmemikrofon) aktiviert. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, eine andere Variante „anzuschließen“. Insgesamt stehen 16 Boxen-Typen von 1×12 bis 4×12 zur Verfügung. Der Soundunterschied ist deutlich zu hören. Folgende Modelle sind im nächsten Beispiel im Einsatz:
Auch die Wahl des Mikrofons nimmt einen intensiven Einfluss auf den Klang. Hier eine Auswahl von vier verschiedenen Typen, die ich in Kombination mit der Greenback-Box benutzt habe.
Bei den heutzutage erhältlichen Software-PlugIns hat man in puncto Mikrofonierung natürlich noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten – die einem das Leben aber nicht unbedingt erleichtern. Es ist zwar schön, wenn man zwei Mikrofone kombinieren und im Raum verteilen kann, aber das Einstellen und Vergleichen der Sounds wird dann doch schnell extrem zeitraubend. Im Falle des POD HD500 ist es also durchaus angenehm, dass man nicht so viel Auswahl hat. Außerdem liefern die Entwickler eine so gute Voreinstellung, dass man wirklich schnell ans Ziel kommt.
Hier sind noch ein paar weitere Amp-Modelle. Für die härtere Gangart ist natürlich die Simulation des Mesa Rectifier ein absolutes „Muss“. Und auch in der POD-Version liefert er ein fettes Zerrbrett.
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Treadplate
Eine Alternative dazu stellt die Nachbildung des Bogner Überschall dar. Hervorragend geeignet für HiGain-Sounds – egal, ob Lead oder Rhythm.
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Bomber
Bei den HiGain-Sounds ist der Nebengeräuschpegel naturgemäß relativ hoch. Damit kein Rauschen in den Spielpausen stört, habe ich ein Noise-Gate im Signalweg vor dem Amp geparkt. Das Ganze lässt sich sehr gut einstellen und schneidet auch den ausklingenden Ton nicht ab.
Die Transparenz des Tons ist auch bei diesem HiGain-Modell gut gelungen. Bei schwachen Prozessoren wird der Sound oft sehr matschig, je mehr Töne (Saiten) man anschlägt. Hier ist das nicht der Fall. Der Klang bleibt stabil. Man hört das beim folgenden Akkord-Test. Die Akkorde E, G, D, A und E werden nacheinander angeschlagen und sind noch deutlich als solche zu erkennen. Auch beim letzten E-Akkord, dessen Töne nacheinander angeschlagen werden, ist trotz hoher Verzerrung jeder Ton klar zu orten. Sehr gut!
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Chords
Effekte In Sachen Effekt-Bestückung wird natürlich die komplette Bandbreite aufgefahren. Insgesamt 101 unterschiedliche Effektpedale sind in simulierter Version an Bord. Dabei hat Line6 die Sounds der beliebten Modeling-Pedalen M9 und M13 fast 1:1 in den POD HD übernommen. Allerdings kann man hier acht Pedale gleichzeitig hintereinander schalten. Das ist bei den beiden Multis nicht möglich. Selbstverständlich ist auch die Position der Effekte (vor oder hinter dem Amp) frei wählbar.
Für Freunde von Special-FX-Sounds gibt es eine extrem gut bestückte Vorauswahl. Mit acht hintereinander geschalteten Effekten kann man so manchem Vintage-Synthesizer Konkurrenz machen. Nehmen wir zum Beispiel das Preset ´PwrChords´ aus der „Special Effects“-Setliste, das einen dicken Bass Synthesizer-Sound bringt.
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Power-Chords
Es gibt selbstverständlich auch „normale“ Gitarren-Effektsounds, zum Beispiel ein U2-orientiertes Delay-Setting.
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Without
Die Effekte weisen allesamt eine exzellente Qualität auf. Sehr gut ist auch das Tracking bei Synth-Sounds. Man kann also auch mal ein paar extravagante Klänge aus der Kiste zaubern, ohne gleich Gefahr zu laufen, dass die Ansprache der Gitarre flöten geht. Wer weitere Audios zu den Effekten hören möchte, dem empfehle ich an dieser Stelle die bonedo-Tests des M9 und des M13, denn in exakt dieser Qualität sind die Sounds auch im POD HD500 am Start. Zwei Amps Auch beim POD HD 500 kann der Signalweg aufgeteilt werden. Dadurch hat man die Möglichkeit, zwei Amp-Modelle gleichzeitig anzusteuern. Diese können dann im Panorama nach links und rechts verteilt werden, und man bekommt einen breiten Stereo-Sound. Eine Herangehensweise, die gerade bei Studio-Aufnahmen gerne benutzt wird. Ich habe im nächsten Beispiel auf der linken Seite den ´Brit P-75´ (Park Amp) und auf der rechten Seite den ´Brit J-800´ in Front gebracht. Man hört auch hier ganz deutlich die unterschiedlichen Reaktionen bei beiden Amps auf den Anschlag an der Gitarre. Der Prozessor arbeitet wirklich extrem gut, denn bei zwei Amps muss er ja doppelt so hart ran…
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Dual Amps
POD HD500 mit Amp Direkt ins Pult gespielt macht der POD HD500 einen exzellenten Eindruck. Doch wie sieht es vor einem „echten“ Amp aus. Um das zu testen, habe ich das Teil zuerst vor ein Petersburg-Röhrentop geschaltet, also direkt vor die Vorstufe. Der Amp liefert einen sehr guten Röhrensound und ist vor allem sehr wählerisch, was das Vorschalten von Effektpedalen (besonders digitalen) betrifft. Im Team mit dem POD war das Klangergebnis sehr gut, die Dynamik blieb voll erhalten. Das beste Klangergebnis konnte ich in dieser Konfiguration erzielen, wenn beim POD die simulierten Preamps (z.B. Brit J-800 PRE) angewählt wurden und die Speaker-Simulation ausgeschaltet war (no Cab).
Noch besser ist es allerdings, wenn man den POD HD500 direkt an die Endstufe eines Röhrenamps hängt. Auf diese Weise ist die Preamp Sektion/Amp-Simulation des POD am Start und die Endstufe des Röhrenamps sorgt für die nötige Power. Auch das funktioniert bestens. Natürlich ist auch hier die Speaker-Simulation deaktiviert, schließlich hat man ja einen echten Lautsprecher am Start.
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Die Arbeit der Entwickler bei Line 6 hat sich definitiv gelohnt. Der POD HD500 stellt tatsächlich einen weiteren Schritt in der Entwicklung der Modeling-Technologie dar. Die Amps sind erstaunlich gut nachgebildet. Das betrifft nicht nur die Sounds, sondern auch die Ansprache und das entsprechende Reaktionsverhalten. Die Bezeichnung HD ist also absolut gerechtfertigt. Zwar wurden „nur“ 16 Amps nachgebaut, aber das reicht auf jeden Fall aus, da jedes Modell wirklich sehr gut klingt und die Auswahl so flächendeckend ist, dass man sich in allen Nischen der Rockmusik bewegen kann. Für den Live Einsatz ist der POD absolut robust gebaut und auch die Steuerung über die 12 Fußschalter ist als äußerst komfortabel zu bezeichnen. Lediglich das Einstellen der Grundsounds am Gerät selbst ist etwas umständlich. Dafür macht es umso mehr Spaß, mit dem Editor am Computer zu arbeiten. Dank der Möglichkeit des schnellen Zugriffs auf die Amp-Sounds über die separaten Regler (des Amp-Panels) am POD, lassen sich vorgefertigte Sounds aber schnell verändern, wenn man z.B. auf der Bühne oder im Proberaum mehr Gain benötigt oder den Klang anpassen möchte. Auch die über 100 simulierten Effektpedale sind von allererster Güte und bieten ein Paradies für Sound-Tüftler – vor allem, weil man hier acht Pedale hintereinander schalten kann. Der POD überzeugt sowohl direkt ans Pult angeschlossen als auch in Verbindung mit einem Amp. Die Möglichkeit, nur die Preamp-Sektion des gemodelten Amps anzuwählen, ist für die Kombination mit einem „richtigen“ Amp kriegsentscheidend, und man muss keine Anpassungsprobleme zwischen der digitalen Modeling Welt und analogen Röhrenamps befürchten. Wer ein Multieffekt-Gerät mit absolut authentischen Ampsimulationen und den Effekt-Klassikern für den Einsatz auf der Bühne oder im Studio sucht, der sollte den POD HD500 unbedingt antesten. Das Preis/Leistungsverhältnis ist ausgezeichnet.
Pedal: Expression Pedal (unterschiedlich belegbar) mit Schaltfunktion
Display: LCD Display (62 x 43 mm)
Speicher: 256 Preset, 256 User Plätze
Anschlüsse: Pedal 2, Guitar In, CD/MP3 In, 2x Out (6,3 mm Klinke), 2x Out (XLR balanced), Phones, Aux In, Mic In, 2x FX Return, FX Send (Stereo), Variax In, S/PDIF Out, Midi In, Midi Out, USB, L6 Link
Die Line6 Teile sind allesamt echt gut. Amp-Modelling ist modern. Aber die grosse Frage ist, wie verstärkt man die Teile ohne den erstellten Sound zu verändern? Dies tut nämlich ein Combo, ebenso wie eine Röhrenendstufe mit Gitarrenbox. Gibt es andere Lösungen als nen aktiven Monitor oder einen Atomic Reactor?Das wäre mal ein Test! Wie verstärke ich meinen Amp-Modeller.
@Torben Line6 DT25 Combo. Habe selbst noch keine Erfahrungen damit, aber es gibt ein 45-minütiges Produktvideo auf YT, das extrem vielversprechend klingt. Das Teil wäre auch einen Test wert :-)
Hi Steve s. und torben, erst mal Danke für eure Kommentare. Vielleicht interessiert es euch ja: Wir haben den DT50-Combo bereits getestet: http://www.bonedo.de/artike... Viele Grüße, Guido
Hallo, was ich nicht so gut finde sind die wenigen Amp Simulationen. Warum wird da gespart?? Dann der Bügel zum Schutz wie beim Podxt und Podx3 wurde verzichtet. Zum Klang kann ich noch nix sagen. Aber einige finden den x3. Besser! Warum dieses sparen? Gruß Helmut
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torben sagt:
#1 - 03.08.2011 um 23:16 Uhr
Die Line6 Teile sind allesamt echt gut. Amp-Modelling ist modern. Aber die grosse Frage ist, wie verstärkt man die Teile ohne den erstellten Sound zu verändern? Dies tut nämlich ein Combo, ebenso wie eine Röhrenendstufe mit Gitarrenbox.
Gibt es andere Lösungen als nen aktiven Monitor oder einen Atomic Reactor?Das wäre mal ein Test! Wie verstärke ich meinen Amp-Modeller.
Steve S. sagt:
#2 - 14.12.2011 um 04:36 Uhr
@Torben
Line6 DT25 Combo. Habe selbst noch keine Erfahrungen damit, aber es gibt ein 45-minütiges Produktvideo auf YT, das extrem vielversprechend klingt. Das Teil wäre auch einen Test wert :-)
Guido Metzen (bonedo) sagt:
#3 - 15.12.2011 um 13:30 Uhr
Hi Steve s. und torben,
erst mal Danke für eure Kommentare. Vielleicht interessiert es euch ja: Wir haben den DT50-Combo bereits getestet:
http://www.bonedo.de/artike...
Viele Grüße,
Guido
dehelli sagt:
#4 - 06.04.2013 um 20:39 Uhr
Hallo,
was ich nicht so gut finde sind die wenigen Amp Simulationen. Warum wird da gespart?? Dann der Bügel zum Schutz wie beim Podxt und Podx3 wurde verzichtet. Zum Klang kann ich noch nix sagen. Aber einige finden den x3. Besser! Warum dieses sparen?
Gruß Helmut