Korg MW-2408 Test

Korg MW-2408 ist ein 24-Kanal Hybrid-Mixer, konzipiert in Zusammenarbeit mit Greg Mackie und Peter Watts, dessen analoge Mixsektion mit zahlreichen digitalen Features angereichert ist. Darunter hochwertige Effekte aus dem Hause Korg, eine automatischen Feedback-Unterdrückung, 24-Band-RTA, GEQs in den Main- und Monitorausgängen und natürlich analoge Features, die dem Geist von Greg Mackie entsprungen sein dürften. Dazu zählen ein echtes Acht-Bus-Routing, vier frei belegbare Mute-Gruppen und die „Musician’s Phones“-Funktion, um nur einige zu nennen. Korg steuert jede Menge 32-Bit-Stereo-Effektalgorithmen bei sowie erstklassige interne Komponenten, beispielsweise Alps Fader und Potentiometer. Das ergibt zumindest auf dem Papier eine vielversprechende Kombination. Ich bin gespannt, wie sich der Mixer in Praxis verhält.

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Details

Plug-in-Hybride haben in der Autowelt einen eher zweifelhaften Ruf. Das Beste aus beiden Welten (Verbrenner und Elektroantrieb) sind die aktuellen Modelle jedenfalls nicht. Diese „Weder Fisch noch Fleisch“-Problematik ist bei vielen hybriden Konstrukten oftmals problematisch. Damit der Korg MW-2408 Hybrid-Mixer nicht in die gleiche Falle tappt, hat sich der japanische Hersteller prominente Hilfe beim Design an Bord geholt. Mackie-Mastermind Greg Mackie und Peter Watts (Entwickler der englischen Trident-Studiokonsolen) standen bei der Entwicklung des Korg MW-2408 mit Rat und Tat zur Seite. Das Ergebnis ist ein überwiegend analoges Mischpult, das in wesentlichen Punkten einen Power Boost aus einer Digitalabteilung erhält.

Analog

Schauen wir uns zunächst die Hardware an. Der Mixer wird in einem Karton geliefert, dessen dicke Schaumstoffpolster vor Misshandlungen auf dem Transportweg schützen. Der Lieferumfang umfasst das Notwendigste: Mixer, Blitzstart-Anleitung in Deutsch und ein Kaltgerätekabel. Der Mixer selbst möchte aus einer Plastiktüte geborgen werden und ist mit knapp zehn Kilogramm nicht übermäßig schwer. Die Kunststoff-Seitenteile lassen sich demontieren mit der optionalen MW-001 Rack-Halterung in ein 19-Zoll-Rack schrauben. Schade, dass die 19-Zoll-Rack-Schienen nicht Teil des Lieferumfangs sind. Ich stelle den Kandidaten auf einen Tisch und bewundere die klar gegliederte Oberfläche. Hier findet sich jeder schnell zurecht.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Karton des Korg MW-2408

Zwei Eingangsblöcke, die Fader-Sektion und rechts die Digital-Sektion samt Summenausgang. Bis auf einen Kopfhörerausgang und eine Miniklinkenbuchse (Kanal 25/26) für den Anschluss eines Zuspielers befinden sich alle weiteren Ein- und Ausgänge auf der Rückseite des Mixers. Die Bestückung der Eingangskanäle ist leicht unterschiedlich, was mehr Mixmöglichkeiten eröffnet. Die Kanäle 1 – 8 sind mono ausgelegt und bevorzugen daher Instrumenten- und Gesangsmikrofone. Neben den von Peter Watts entwickelten Mikrofonvorverstärkern samt schaltbaren Trittschallfilter verfügen die ersten acht Kanäle über Ein-Knopf-Kompressoren, die man zur Dynamikbegrenzung schlichtweg hinzudreht. Eine gelbe LED zeigt an, ob der Kompressor das Signal begrenzt. Es folgt ein dreibandiger EQ, wobei sich das Mittenband von 250 bis 5000 Hz durchstimmen lässt. Bässe und Höhen verfügen lediglich über Festfrequenzen (100 Hz und 12 kHz). Es folgenden vier Aux-Wege, von denen die ersten beiden für Monitormixe fix pre-fader geschaltet sind. Aux-Wege 3 & 4 lassen sich global von pre- auf post-fader umschalten. Aux-Weg 5 mit der Bezeichnung „FX“ beschickt das eingebaute Effektgerät mit Signal. Es folgen das obligatorische Panorama-Poti und eine Mute-Taste.
Die nächsten acht Kanalzüge sind etwas anders ausgestattet. Diese lassen sich mono mit Mikrofonsignalen über XLR beschicken oder alternativ mit Stereosignalen über zwei Klinkenbuchsen. Je nach Eingang (XLR- oder Klinken) wählt man über eine Source-Taste das Entsprechende an. Für die Source-Taster mussten die Ein-Knopf-Kompressoren weichen. In puncto EQ gibt es ebenfalls Abwechslung. Geboten wird ein vierbandiger EQ mit Festfrequenzen (100, 250, 2500 und 12000 Hz). Die Aux-Sektion ist allerdings identisch mit denen der ersten acht Kanäle. Die Pegelverwaltung dieser Kanäle obliegt 16 60-mm-Fadern. Die Fader stehen kuschelig eng beieinander. Das erschwert teilweise das Drücken der Routing-Taster.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Korg MW-2408 hat eine klar gegliederte Oberfläche

Der User kann die Eingangssignale pro Kanal auch auf eine der vier Stereo-Subgruppen und oder den Master routen. Besser man erledigt das Routing vor dem Einschalten. Die Fader-Kappen selbst wirken etwas billig und sitzen auch nicht sehr fest. Die Fader selbst stammen aus dem Hause Alps und überzeugen mit einem ruhigen Lauf und guter Auflösung. PFL-Taster aktivieren den Abhör-Bus und zwei LED-Anzeigen pro Kanal dienen zur Aussteuerung und Pegelüberwachung.
Dass man die Fader noch enger platzieren kann, zeigt die Ausgangssektion. Die vier Subgruppen Fader-Kappen trennen gerade einmal zwei Millimeter. Wirklich komfortabel ist das nicht. Ganz im Gegensatz zu dem dedizierten FX-Return-Fader für die eingebaute Effektsektion. Das findet man bei kompakten Mixern äußerst selten, dabei lässt erst so ein Fader samt Mute-Taster genaue Effektfahrten zu. Der letzte Fader in der Aufzählung verwaltet den Summenausgang.

Fotostrecke: 2 Bilder Vier separate Monitorwege sind verbaut

Oberhalb der Gruppen- und des Summen-Faders befindet sich das „Taster-gewordene“ Vermächtnis Greg Mackies. Mit den „Subgroup Assign“-Tastern kann der User wählen, ob er die Subgruppen auf den Master oder auf die acht separaten Subgruppenausgänge schicken möchte, um dort ein Achtspur-Aufnahmegerät anzudocken. Zusammen mit den PAN-Potis lassen sich somit alle Eingangssignale individuell auf die acht Subgruppen-Ausgänge verteilen. Ein Konzept, das Greg Mackie im großen Rahmen schon bei seiner legendären 8-Bus-Serie umgesetzt hat. Neu im Angebot der Greg-Mackie-Tools ist dagegen der daneben liegende Break-Taster, der eigentlich einen Panik-Taster darstellt. Diese schaltet alle Eingangskanäle stumm, für den Fall, dass beispielsweise ein Mega-Feedback im Begriff ist die Weltherrschaft zu übernehmen. Wenn sich die Ursache nicht schnell finden lässt, drückt man diesen Notaus-Taster und hat erstmal Ruhe. Damit die Show nicht unfreiwillig unterbrochen wird, rastet der Taster nicht ein. Das ist gut so! 

The Brain

Die übrige Sektion oberhalb der Gruppen- und Summen-Fader stellt die eigentliche Schaltzentrale dar. Hier arbeiten analoge und digitale Einheiten kombiniert für den guten Sound. Ich notiere vier Aux-Master-Potis samt AFF-Taster, das Talkback-Poti mit der Möglichkeit das TB-Signal auf die Monitorweg und/oder die Summe zu routen. Unter dem Stereoausgangs-Metering befinden sich das Kopfhörerausgangs-Poti und ein Poti für den Zuspieler (25/26 Stereo in). Links daneben ist die „Musician’s Phone“-Funktion angesiedelt, die ich im Praxisteil genauer erkläre, sowie die Digitalsektion on Top. Diese bietet eine direkte Anwahl der Funktionen EQ, Dynamics, RTA, Feedback Suppressor und des integrierten Effektgeräts samt Tap-Tempo-Taster. Bedient wird die Digitaleinheit mit dem mittig angesiedelten Encoder und den neun Select-Tastern unterhalb des Displays. Wie gut das funktioniert, sehen wir im Praxisteil. Werfen wir zunächst noch einen Blick auf die Rückseite.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Digitalsektion des Korg MW-2408 Mixers

Die Rückseite

Die Rückseite gehört den Audio Anschlüssen. Die Kanäle 1-8 sind mit einer XLR-Buchse und einer Klinkenbuchse ausgestattet, während die Kanäle 9-24 Stereosignale über zwei Klinkenbuchsen oder Monosignale über einzelne XLR-Buchsen akzeptieren. Schön, dass man für ein Talkback-Mikrofon keinen Eingangskanal opfern muss, da eine dedizierte XLR-Buchse bereitsteht. Für das gezielte Stummschalten der Effekteinheit findet sich auf der Rückseite ein Fußschalteranschluss. Die Netzversorgung übernimmt ein Duo, bestehend aus einer Kaltgerätebuchse samt Netzschalter. Für Kondensatormikrofone oder aktive DI-Boxen steht eine global schaltbarere Phantompower-Einheit zur Verfügung. Der Rest der Rückseite beherbergt die Audioausgänge und eine 2-Track-USB-Schnittstelle.
Das Summensignal kann vom Anwender entweder über zwei XLR-Buchsen oder zwei Klinkenbuchsen abgegriffen werden. Eine Stereo-Monitorausgang (Klinke) steht ebenfalls bereit. Wie bereits erwähnt, lässt sich jede Subgruppe separat über ein eigene Klinkenbuchse ausspielen. Für die Ansteuerung von Monitoren oder In-Ear-Systemen stehen für die vier Aux-Wege des MW-2408 vier XLR-Buchsen zur Verfügung, während für die „Musician’s Phone“-Funktion zusätzlich für die Aux-Wege 3 & 4 noch zwei Stereo-Kopfhörerausgänge im Klinkenbuchsenformat parat stehen. Vermisst habe ich allerdings eine Handvoll Hardware-Inserts, um beispielsweise ein Vierkanal-Gate für Drums einschleifen zu können.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Rückseite des Korg MW-2408 Mixers

USB-Schnittstelle

Damit halten wir uns nicht länger auf. Die verbaute USB-Schnittstelle erlaubt lediglich die Wiedergabe von zwei Spuren und das Aufnehmen der Summe. Schlicht und einfach. Mac-User benötigen dank Core-Audio-Kompatibilität keinen extra Treiber, für Windows-User (Win 7 und Win 10) steht ein Treiber als Download auf der Korg-Website kostenlos bereit. Dieser soll für 32- und 64-Bit-Windows Version funktionieren und operiert in 44.1 oder 48 kHz. Das MW-2408 USB-Interface ist class compliant und kann mit einem Camera Connection Kit auch mit einem iOS-Device (iPad) für Recording-Zwecke zusammenarbeiten.

Praxis

Der Einstieg in den analogen Teil ist denkbar einfach. Die Oberfläche ist klar gegliedert und bedarf keiner weiteren Erklärung. Die Bedienelemente sind klar zu definieren und griffig, mit Ausnahme der Subgruppen-Fader. Diese stehen so eng nebeneinander, dass man schon genau hingreifen muss, um einen einzelnen Fader zu führen. Das ist der Kompromiss, wenn man 22 Fader auf einer Breite von 19 Zoll unterbringen möchte. Klanglich spielt der analoge Teil des MW-2408 ganz oben mit in seiner Preisklasse. Hier rauscht nichts, die Preamps klingen neutral und geben bei Bedarf mächtig Gas, was gerade im Zusammenspiel mit eher ausgangschwachen Mikrofonen (Shure SM7 oder Sennheiser 421) bestens funktioniert. Die Einknopf-Kompressoren sind brauchbar.
Der Attack ist für explosive Gesangsstimmen etwas langsam und für Signale wie Bassdrum wiederum etwas zu schnell. Es ist halt ein Kompromiss, der aber im Mittel brauchbare Ergebnisse liefert. Nicht so gut finde ich die Tatsache, dass das komprimierte Signal auch in die Monitorwege gelangt. Das verringert die Dynamik und steigert die Feedback-Gefahr.

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Stichwort „Monitor“: Im Band-Kontext geraten kleinere Analogmixer fast immer ins Hintertreffen, wenn es um komfortable Monitormixe geht. Oftmals sind die Möglichkeiten doch arg eingeschränkt, was offensichtlich auch Greg Mackie ein Dorn im Auge ist. Aus diesem Grund hat der Entwickler gleich zwei Standardprobleme im MW-2408 elegant gelöst. Sänger wünschen sich öfters ein wenig Effektunterstützung auf dem Monitor.
Mit dem MW-2408 kein Problem, da sich das Effektsignal mit den beiden Potis „FX to Aux“ nahtlos auf die ersten beiden Aux-Wege schicken lässt. Damit sich der Effekt in Spielpausen zügig stummschalten lässt, kann man entweder den FX-Fader runterziehen, den dedizierten FX-Mute-Taster drücken oder einen Fußschalter benutzen. Nicht wenige Musiker wünschen sich zudem einen Monitorsound in Stereo, und genau das ermöglicht die „Musician’s Phone“-Funktion. Diese Funktion für die Aux-Wege 3und 4 ist wirklich clever.
Das Aux-Signal lässt sich mit Kopfhörerpegel ausspielen, während zusätzlich die Möglichkeit besteht, das Summensignal in Stereo über die beiden „Inject L/R“-Potis dem Monitorweg beizumischen. Wie man das in der Praxis nutzt, bleibt dem Anwender überlassen. Oftmals benötigen Musiker nur einen Summenmix plus ihr Instrument oder ihre Stimme on top.
Mit der „Musician’s Phone“-Funktion kein Problem. Man dreht den Summenmix als Grundlange in seinen Kopfhörer oder sein In-Ear-System und schiebt über den Aux-Weg nur noch seine Gitarre oder seinen Gesang dazu. Damit ist der eigene Monitorsound schnell und effizient zusammenstellt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Effektauswahl

Bevor ich mich der Digitalsektion zuwende, noch kurz einige Worte zur USB-Schnittstelle. Mein kurzes Fazit lautet: Es funktioniert! Getestet habe ich das Interface an einem Lenovo T410 Laptop (Windows 10, 64 Bit) mit der DAW Presonus Studio One. Die Windows-Treiberinstallation ist denkbar einfach.Download von der Korg-Website, die EXE-Dateien ausführen und den Korg-Treiber in Studio One auswählen. Fertig!
Aufnehmen lässt sich die Stereosumme mit allen Effekten. Das aufgenommene Signal wird fix in den Stereokanal 23/24 zurückgespielt, und zwar vor der Klangreglung und den Aux-Wegen. Somit bietet sich die Schnittstelle auch für das Zuspielen von Backing-Tracks an, die man bei Bedarf zudem mit EQ behandeln und auf die Monitorwege routen kann. Daumen hoch!

Fotostrecke: 2 Bilder Der USB-Windows-Treiber steht als Download auf der Korg-Website parat

Der Einstieg in die Digitalsektion ist nicht ganz so intuitiv, zumindest in den ersten Minuten. Hat man die generelle Bedienung einmal verinnerlicht, dann navigiert es sich schnell und sicher. Dabei helfen die zahlreichen Möglichkeiten eigene Einstellungen abspeichern zu können.
Die 24 FX-Algorithmen sind editierbar und können auf 30 User-Speicherplätze abgelegt werden. Die gesamten Einstellungen der Digitalsektion lassen sich im Mixer auf zehn User-Speicherplätze extra speichern. So muss man nicht stets bei „Null“ anfangen und kann bei Bedarf auf bewährte Einstellungen zurückgreifen. Ein Blick auf die „Overview“-Taste zeigt, was gerade in der Digitalsektion abgeht. Digitale EQs, Dynamics und Feedback-Supressoren lassen sich in der Summe und/oder den Aux-Wegen 1 & 2 verwenden. Die Overview-Ansicht zeigt, wo was aktiviert ist und welcher Effekt geladen ist.

Audio Samples
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Korg MW-2408 Chorus Korg MW-2408 Delay Analog Korg MW-2408 Delay SDD3000 Korg MW-2408 Rev Plate Korg MW-2408 Rev Room Korg MW-2408 Spring Reverb

Wie erwähnt, werkeln drei GEQs im MW-2408. Dabei lassen sich diese in der Filtergüte umschalten, von „wide“ auf „narrow“. Wide bietet sich für Klangkorrekturen in der Summe an, während die schmaleren „Narrow“ Filter besser zum präzisen Filtern in Monitorwegen sind. Die GEQ Frequenzen werden über neun, direkt unter dem Display angesiedelte Select Taster angewählt und mit dem Encoder bearbeitet. Im Narrow-Mode können bis zu neun Frequenzen ausgewählt werden. Herkömmliche analoge Mixer in der vergleichbaren Größe haben oftmals nur einen 9-Band-GEQ für die Summe. Der MW-2408 bietet mit seinen drei GEQs da wesentlich mehr, was auch für die automatische Feedback-Unterdrückung gilt. Man hat die Wahl einmal gesetzte Filter festzusetzten oder einen freien Modus zu verwenden. Die Feedback-Suppressoren funktionieren erstaunlich gut. Je nach Höhe der Koppelfrequenz sind die Filter schnell gesetzt und bieten dadurch im Test zwischen 4 – 6 dB mehr Gain before Feedback, was im Monitorweg eine ganze Menge ist. Gute Sache!

Fotostrecke: 2 Bilder Die Feedback-Unterdrückung bietet feste oder freie Filter

Wer Feedback lieber von Hand eliminiert, der findet in dem verbauten RTA einen gut ausgestatten Verbündeten, da sich seine Ansprechzeit einstellen und eine Peak-Hold-Funktion aktivieren lässt. Für die Bestückung der FX-Sektion zeichnet sich Korg zuständig. Dort finden sich zum Teil klassische Korg-Effekte, wie das SDD 3000 Delay neben neueren Algorithmen wieder. Die Auswahl an Hall und Delays ist üppig, dazu gesellt sich eine Basisauswahl an Modulationseffekten und einige Specials wie Exciter oder Sub-Bass-Effekt. Unterm Strich wirkt das alles sehr durchdacht und bietet einen wirklich guten Kompromiss zwischen Feature-Dichte und guter Bedienbarkeit. Gerade letzteres sollte auch Digitalverweigerer überzeugen. Der MW-2408 ist nur in den Punkten „digitalisiert“ worden, bei denen es wirklich Sinn macht. Die Mixtätigkeit findet immer noch überwiegend im Analogteil statt, erhält aber bei Bedarf fundierte Hilfestellung aus der Digitalabteilung.

Fazit

Korg MW-2408 ist ein Hybridmixer, der seinen Ansprüchen gerecht wird. Hybride Konstrukte halten nicht immer das, was sie versprechen. Schön, dass das bei dem Korg MW-2408 nicht so ist. Sein Geheimnis liegt in der Tatsache begründet, dass von den drei Entwicklungspartnern jeder nur seine Kernkompetenz in das Projekt investiert hat. Korg stellt seine 32-Bit-Effekte und die bekannt professionelle Produktionsumgebung zur Verfügung, während Greg Mackie sich des analogen Layouts annahm, das der ehemaliger Trident-Entwickler Peter Watts mit speziell entwickelten Mikrofonvorverstärkern, EQs und Einknopf-Kompressoren bereichert hat. Hier spielt alles gut zusammen was unter dem Strich Bestnoten in den Kategorien intuitive Bedienbarkeit, Mixmöglichkeiten und Klangqualität bedeutet. Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann die fehlenden Hardware-Inserts und dass die Kanalkompressoren auch auf den Monitorwegen arbeiten. Ansonsten erweist sich der Korg MW-2408 Hybrid Mixer im Test als ein souveränes Stück Hardware mit überzeugendem Digital-Power-Boost. Der frische Korg-Mixer empfiehlt sich somit für den Einsatz in kleinen Klubs, Proberäumen und Schulen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Klangqualität
  • intuitive Bedienung
  • Verarbeitungsqualität
  • editierbare Effekte
  • zahlreiche Mute- und Audiosubgruppen
  • viele Ein- und Ausgänge
  • clevere Mixfunktionen (z. B. Musician’s Phone)
  • extra FX-Return-Fader
  • 19-Zoll-einbaufähig
  • USB-Interface für Mac, iOS und Windows
Contra
  • keine Hardware-Inserts
  • Kanal-Kompressoren gehen mit auf die Monitorwege
  • Subgruppen-Fader stehen sehr eng zusammen
  • 19-Zoll-Rack-Einbaukit aufpreispflichtig
Artikelbild
Korg MW-2408 Test
Für 1.379,00€ bei
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Spezifikationen
  • Gerät: Korg MW-2408
  • Konzept: hybrides Mischpult mit analoger Bedienung und digitalen Effekten
  • analoge Eingänge: 24 Mic/Line-Eingänge (XLR/Klinke), 2 x USB In, Talkback, Stereo In (Miniklinkenbuchse)
  • analoge Ausgänge: 3 Kopfhörer, 4 Aux, 2 Main Outs, 8 Gruppenausgänge, Stereo-Monitorausgang, 2 x USB Out
  • Fußschalteranschluss: ja
  • Kanal-EQ: dreibandig mit parametrischen Mitten (Kanal 1 – 8), vier Festfrequenzen (Kanal 9 – 24)
  • Kanal-Kompressor: Einknopf-Kompressor (Kanal 1 – 8)
  • Aux-Wege: Aux 1 & 2 fest pre-fader, Aux 3 & 4 wahlweise pre oder post, Aux 5 (FX)
  • Subgruppen: vier Stereo-Subgruppen
  • Mute-Gruppen: vier + „Break“ (Paniktaste)
  • speicherbare Einstellungen: Kanalstummschaltung, Effekte und Effektstummschaltung, Mute-Gruppen, Break-Einstellungen, Dynamik, grafischer EQ, Feedback-Zuordnung zu Bus
  • Speicherfunktionen: 4 Mute-Gruppen, 10 globale Szenenspeicher, 24 Effektspeicher, 10 Dynamikspeicher, 6 x GEQ, 24 x Kanalstummschaltungen, 3 x Feedback-Buszuordnungen
  • digitale Effekte: Rev Hall, Rev Hall Warm, Room, Warm Room, Rev Vocal, Rev Vocal Warm, Stage, Stage Warm, Plate Reverb, Plate Reverb Warm, Spring Reverb Warm, Analog Delay, Tape Echo, Variable Delay, Delay des Korg SDD3000, Chorus, Flanger, Exciter, Sub Bass booster, 1kHz-Testsignal, Slow Sweep, Fast Sweep, weißes und rosa Rauschen
  • USB-Port: Stereo-Aufnahme und Wiedergabe
  • Samplerate: 44.1 oder 48 kHz
  • interne Signalverarbeitung: 32 Bit
  • Netzteil: Weitbereichsnetz 100 – 240 Volt
  • Netzbuchse: Kaltgerätebuchse
  • Abmessungen: 480 x 187 x 530 mm (356 mm ohne Seitenteile)
  • Gewicht: 9.3 kg
  • Preis: 1379,- Euro
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Martin sagt:

#1 - 23.05.2022 um 11:50 Uhr

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Endlich mal ein Tester der weis das Kompression die Feedbackgrenze verschlechtert. Somit sollte er eigentlich auch erkennen, dass seine Kritik "Kompressor wirkt auch auf Aux-Wege" Mumpitz ist. Kompressor ist pre-EQ, Aux-wege sind post EQ. Das geht gar nicht anders. Selbiges gilt auch für Inserts. Ein Grosses Manko ist (von vielen klugen Sound-Ing. nicht erkannt) das man einen pre/post-Schalter für die Monitore braucht. Wie soll man sonst ein Playback ausfaden ohne dass der der Monitor weiter lärmt. Was meist zu wild distekulierenden genervten Künstlern führt.

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